Mach deine Reise im Imperium weiter
Aber bevor sie ihre Frage beenden konnte, unterbrach Madam Clark sie mit entschlossenem Tonfall.
„Innerhalb von drei Monaten werden alle Ressourcen an ihre jeweiligen Bestimmungsorte verteilt. Macht euch darüber keine Gedanken.“ Ihr Blick huschte durch den Raum und forderte jeden heraus, ihr weitere Fragen zu stellen. „Und vergesst nicht das Faustzeichen auf euren Armen. Es hat nur einen einzigen Zweck: euch an die Sache zu erinnern. Euch an den Preis des Scheiterns zu erinnern“, fügte sie mit kalter, bedrohlicher Stimme hinzu.
Nach ihren Worten herrschte bedrückende Stille, und das Gewicht ihrer Autorität lastete auf dem Raum. Es gab keinen Raum mehr für Diskussionen, keine Fragen mehr, die gestellt werden konnten. Das Schicksal der Neun Reiche war mit ihrem Erlass besiegelt, und jeder in diesem Saal wusste das.
Madam Clark erhob sich langsam von ihrem Thron und ließ ihren Blick ein letztes Mal über die versammelten Anführer schweifen. „Die kommenden Tage werden eure Entschlossenheit, eure Loyalität und eure Stärke auf die Probe stellen. Aber denkt daran: Die Sache wird uns tragen. Und wir werden siegen.“
Mit diesen Worten wandte sie sich um und verließ den Saal, wobei ihre Präsenz noch lange nachhallte, selbst als sie bereits außer Sichtweite war. Anjan folgte ihr dicht auf den Fersen, sein mächtiges Schwert fest in den Händen, sein Gesichtsausdruck so undurchschaubar wie immer.
Als sich die Türen hinter ihnen schlossen, blieb es still im Saal. Die anwesenden Anführer, Hexen und Zauberer blieben zurück, um über die Tragweite der getroffenen Entscheidungen nachzudenken. Der Krieg stand bevor, und es gab kein Zurück mehr. Jeder von ihnen wusste, dass die Neun Reiche ein ganz anderer Ort sein würden, wenn sie sich das nächste Mal in diesem Saal versammeln würden.
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Der Vulkan war voller Leben, eine ungewöhnliche Freude breitete sich von den tiefsten Höhlen bis zum Gipfel aus, wo Flammen im Einklang mit dem Echo des Gelächters tanzten.
Die ernste Kriegsstimmung der Feuerkirins wich einer festlichen Atmosphäre. Kavis Mutter deckte einen Tisch mit Speisen – Feuerkristalle, die in einem feurigen Licht glänzten, spirituelle Früchte, die eine Aura der Lebenskraft ausstrahlten, und Gerichte, die mit der Essenz der Vulkanflammen angereichert waren.
Jabil, dessen muskulöser Körper sich über einen großen Teller mit Feuerkristallen beugte, riss sie mit Elan auseinander, sein sonst so strenges Gesicht wurde von einem seltenen Lächeln erweicht. Der Baby-Drache rollte sich um den Tisch, stupste Jabil spielerisch mit seiner Schnauze an und schnappte sich dann eine Frucht aus der ausgestreckten Hand von Kavis Mutter.
Aber nicht alle teilten die Freude unten. Auf dem Gipfel des Vulkans, wo die Flammen den Himmel leckten, stand Kent allein, sein Gesicht ernst, sein Herz schwer.
Sein Blick war auf den Boden gerichtet, wo die Überreste einer heftigen Schlacht verstreut lagen. Die Leichen gefallener Feuerkirins und Zwergphönixe bedeckten den Boden, ihre einst majestätischen Gestalten nun leblos und regungslos. Die Anführer beider Völker bewegten sich leise zwischen ihnen, ihre Gesichter von Trauer gezeichnet, während sie ihre Toten wegtrugen und darauf achteten, keinen neuen Konflikt zu entfachen.
Kents Gedanken waren trüb, dunkler als die Schatten, die die untergehende Sonne warf. Der Anblick des Schlachtfeldes unter ihm, der Leben, die im Kampf um die Macht verloren worden waren, löste ein tiefes Unbehagen in ihm aus. Er konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass dies nur der Anfang war – dass noch größere Schlachten bevorstanden, Schlachten, die nicht nur diese Länder, sondern das gesamte Gefüge der Neun Reiche zerreißen würden.
Seine Gedanken schweiften zu seinen Eltern, ihren verfeindeten Lagern und dem unvermeidlichen Zusammenprall, der nichts als Zerstörung hinterlassen würde. „Werde ich derjenige sein, der die Scherben auflesen muss?“, fragte er sich, während die Last der Verantwortung auf ihm lastete.
Plötzlich begann der Raum um Kent herum zu wabern, die Luft verzerrte sich, als würde die Realität selbst von einer unsichtbaren Kraft verdreht. Seine Gedanken wurden unterbrochen, als eine vertraute Energie die Atmosphäre erfüllte – eine stürmische Präsenz, die ihm trotz der intensiven Hitze einen Schauer über den Rücken jagte.
Vor ihm materialisierte sich das Bild des Sturmgottes, dessen Gestalt von Blitzen zuckte und dessen Augen wie zwei Blitzschläge waren.
Kents Herz setzte einen Schlag aus, aber er fasste sich schnell wieder und neigte respektvoll den Kopf. „Bruder“, begrüßte er ihn mit fester Stimme, trotz seiner Überraschung.
Der Sturmgott hob eine Hand und bedeutete Kent, sich zu erheben. „Keine Formalitäten, Bruder, ich komme mit einer wichtigen Botschaft“, sagte er mit einer Stimme, die wie fernes Donnergrollen klang.
Kent runzelte neugierig die Stirn. „Eine Botschaft?“ Er fragte sich, was das sein könnte, das der Sturmgott persönlich überbringen musste.
Der Blick des Sturmgottes war intensiv, als er mit seiner Botschaft begann. „Ein großer Krieg steht bevor, Bruder – ein Krieg, der die Grundfesten aller Neun Reiche erschüttern wird. Das Ausmaß dieses Konflikts ist größer als alles, was wir je gesehen haben.
Er wird das Gleichgewicht der Kräfte nicht nur unter den Sterblichen, sondern auch unter den Göttern selbst kippen. Selbst wir werden in das Chaos hineingezogen werden.“
Kents Augen weiteten sich, als er die Worte des Sturmgottes vernahm. Er musste unweigerlich wieder an seine Eltern denken, deren unvermeidliche Konfrontation nun wie ein bloßer Vorbote des bevorstehenden Sturms erschien.
Der Sturmgott fuhr fort, seine Stimme wurde ernster. „Dieser Krieg wird die größte Prüfung für uns alle sein. Und es ist eine Prüfung, der sich der Kriegsgott selbst stellen muss. Es ist die letzte Prüfung, bevor er in den Rang der Alten Götter aufsteigt.“
Kent spürte, wie ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. Der Kriegsgott, die Verkörperung von Kampf und Konflikt, bereitete sich auf seine ultimative Prüfung vor – eine Prüfung, die über sein Schicksal entscheiden würde.
Die Tragweite des Ganzen war überwältigend, aber Kent zwang sich, sich zu konzentrieren. „Was will der Kriegsgott von mir?“, fragte er mit entschlossener Stimme.
Der Blick des Sturmgottes wurde einen winzigen Moment lang weicher. „Der Kriegsgott hat dich auserwählt, Bruder. Er will, dass du dich auf diesen Krieg vorbereitest, dass du für die bevorstehenden Schlachten bereit bist. Und um dir dabei zu helfen, hat er beschlossen, dich am Tag deines Eintritts in die Geisterwelt zum Gott der Lust zu befördern. Außerdem schenkt er dir einen physischen Körper und gibt der Göttin der Lust ihren Status zurück.“
Gerade als der Sturmgott von der Lustgöttin sprach, stürmte die Seelengeist der Lustgöttin aus Kents Körper nach draußen. „Hör auf mit deinen Kindereien, Sturmgott“, erwiderte die Lustgöttin wütend mit kaltem Blick.
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Anmerkung: Danke an „@VoidStalker“ für den Massagesessel. @aaaninja @Stardawn für die Kapseln und Cola.