Teufelsbergwald…
In der Nähe des riesigen Weißholzbaums, über dem Süßwasserteich, schwebt Kent im Lotussitz. Frustriert runzelt er die Stirn, während er sich darauf konzentriert, die Blitzenergie zu kanalisieren. Er versucht, den Blitzkörperzauber zu meistern, der die siebte Stufe des Sturmgott-Tyrannen-Körpers darstellt.
Der Himmel über ihm ist klar, aber um Kent herum tanzen schwache Blitzstreifen über seiner aschgrauen Haut.
Seine Muskeln zuckten unwillkürlich, und immer wieder sprang ein kleiner Lichtbogen aus seinem Körper, schlug auf das Wasser unter ihm und verursachte Wellen, die sich nach außen ausbreiteten.
Es war zwei Tage her, seit er mit diesem unerbittlichen Training begonnen hatte, und trotz aller Bemühungen konnte Kent sich nicht an das Gefühl gewöhnen, dass Blitze unter seiner Haut krochen. Die Blitze blieben in ihm gefangen, strömten durch seine Adern und schlugen von innen auf seinen Körper ein.
Seine einst strahlende Haut hatte eine matte, aschgraue Farbe angenommen, ein deutliches Zeichen für den inneren Kampf, den er ausfocht. Jeder Versuch, den Zauber auszuführen, erschöpfte ihn mehr und mehr und frustrierte ihn, während er mit der wilden Energie rang, die sich seinem Willen nicht beugen wollte.
Mit einem tiefen Seufzer schüttelte Tang Zi, der Kents Bemühungen beobachtet hatte, frustriert den Kopf. „Mit diesem Zauber stimmt definitiv etwas nicht“, murmelte er leise und wandte sich vom Teich ab. Mit einem letzten Blick auf Kent, der immer noch über dem Wasser schwebte, verließ Tang Zi den Ort und führte Kents Haustiere in den Wald.
Tang Zis Aufbruch in den Wald war der Beginn einer Tortur ums Überleben für Kents Haustiere. Er behandelte sie nicht wie Gefährten, sondern wie Kriegsbestien. Jabil, die Schlangenbestie, litt am meisten. Er wurde gegen wilde Tiere gekämpft, die viel stärker waren als er, und jede Begegnung hinterließ ihn mehr angeschlagen, erschöpft, aber auch entschlossener.
Tang Zis Methoden waren gnadenlos, aber sie sollten Krieger formen, keine verwöhnten Haustiere.
Zurück am Teich setzte Kent sein anstrengendes Training fort. Sein ganzer Körper fühlte sich an, als stünde er in Flammen, nicht wegen der Hitze, sondern wegen der unerbittlichen Blitze, die nicht aufhören wollten. Sein Geist war ein Wirbel aus Frustration und Schmerz, und gerade als er sich zu einem weiteren Versuch aufraffen wollte, regte sich etwas in ihm.
Plötzlich hallte eine Stimme voller Wut und Zuneigung in seinem Kopf wider. Der Geist der Lustgöttin, der bis jetzt still gewesen war, erwachte mit einem Ruck und sprach in einem Tonfall, der dem eines Ältesten glich, der ein Kind zurechtweist. „Du sturer Junge! Du versuchst, etwas zu kontrollieren, das dich im Moment übersteigt! Du musst deine Werkzeuge richtig einsetzen.“
Kent blinzelte überrascht und verlor kurz die Konzentration. „Was …?“
„Sitz nicht wie ein Idiot da! Benutz den Goldenen Blitzsamen auf deiner Stirn, den du vom Sturmgott geerbt hast. Das ist der Schlüssel, um diesen Zauber zu meistern!“ Ihre Stimme war scharf, aber mit einem fürsorglichen Unterton.
Kent wurde klar, was sie meinte, und seine Augen leuchteten vor Verständnis auf. Natürlich! Der Goldene Blitzsamen – ein mächtiges Relikt, das auf seiner Stirn eingeprägt war – besaß die Kraft, genau die Energie zu bändigen, mit der er zu kämpfen hatte.
Ohne einen weiteren Moment zu verschwenden, beruhigte Kent seine Atmung und konzentrierte sich nach innen. Langsam lenkte er seine Aura auf den Samen in seiner Stirn. Als seine Aura den Samen berührte, breitete sich ein goldener Lichtstrahl über seinen Körper aus.
Seine aschgraue Haut schimmerte und verwandelte sich dann augenblicklich in strahlendes Gold. Die Elektrizität in ihm, die zuvor chaotisch und unkontrollierbar gewesen war, floss nun präzise und kraftvoll durch seinen Körper.
Der Blitz war nicht länger eine wilde Kraft in ihm, sondern wurde zu einer Verlängerung seines Willens. Er konnte ihn in jeder Faser seines Wesens spüren, wie er vor Energie summte und bereit war, auf seinen Befehl hin zuzuschlagen.
Mit neuem Selbstvertrauen ließ Kent den Blitz durch sich hindurchfließen und sammelte ihn in seinen Fingerspitzen. Er hob seine rechte Hand, streckte zwei Finger aus und konzentrierte die Energie dort. Die Luft um ihn herum schien zu vibrieren, als sich der goldene Blitz verdichtete und einen konzentrierten Energiestrahl bildete.
Kent holte tief Luft, richtete seine Finger auf eine entfernte Felsformation auf der anderen Seite des Teiches und schoss mit bloßer Gedankenkraft einen Blitz hervor, der schneller war, als das Auge folgen konnte.
Er schlug mit donnernder Wucht auf den Felsen und zerschmetterte ihn in tausend Stücke. Die Wucht der Explosion sandte Schockwellen über den Teich.
Kent schwebte über dem Wasser, sein Herz pochte vor Aufregung.
Die nächsten drei Tage blieb Kent am Teich, sein Körper ständig von einer goldenen Aura umgeben. Er übte unermüdlich, leitete den Blitz durch seinen Körper, verfeinerte den Zauber und ging mit jedem Versuch an seine Grenzen. Seine Haut, einst golden und leuchtend, begann sich zu verändern.
Weiße Blitze zeichneten sich auf seiner Haut ab und verliehen ihm ein fast überirdisches Aussehen. Seine blasse Haut schien das Licht um ihn herum zu absorbieren, sodass er sowohl geisterhaft als auch göttlich wirkte.
Am siebten Tag tauchte Kent aus dem Teich auf und bewegte sich mit fließender Anmut. Mit dem Zyklonsprung begab er sich in den Wald, um die weiterentwickelten Bestien mit einem Blitzkörperzauber zu attackieren.
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Große Residenz der Vereinigung der 9 Reiche…
Jason Mama, der beeindruckende Anführer der Vereinigung der 9 Reiche, saß in der obersten Etage an einem Fenster mit Blick auf einen weitläufigen, verzauberten Garten. Der Garten schimmerte im Licht tausender magischer Pflanzen, aber Jasons Blick war weit weg und unkonzentriert, während er an einem Kristallkelch mit uralter, kostbarer Wein trank.
Neben ihm saß Ryon Lionheart, der Anführer des 7. Reiches, mit entspannter Haltung und genoss den reichen, komplexen Geschmack des Weins.
Ryon wandte sich seinem alten Freund und Verwandten zu und runzelte leicht die Stirn, als er die tiefen Sorgenfalten auf Jasons Gesicht bemerkte. Mit einem schweren Seufzer brach er schließlich das Schweigen.
„Warum siehst du immer noch so besorgt aus? Du hast doch schon alles perfekt für Simon vorbereitet. Der Junge ist dazu bestimmt, das Erbe des Kriegsgottes anzutreten. Warum machst du dir unnötige Sorgen?“
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