Die Königin brauchte lange, um zu akzeptieren, dass ihr Sohn sein Gedächtnis verloren hatte. Bis jetzt konnte ihr Sohn, der Thronfolger, den Vermillion-Bird-Clan locker abwehren. Aber jetzt rackerten sich ihre Gedanken, um eine Lösung für den Angriff des Vermillion-Bird-Clans zu finden.
„Unsere ganze Armee steckt im Krieg mit dem Goldenen Felsen-Clan fest. Auch wenn alle Frauen hier sind, um das Clan-Gelände zu verteidigen, sind sie dem Vermillion Bird-Clan nicht gewachsen. Lord Phoenix, was soll ich tun?“, fragte die Königin mit geballten Fäusten und flehender Stimme.
„Mutter, warum kannst du Prinz Eric nicht noch mal zu Lord Phoenix bringen? Nur der Segen von Lord Phoenix kann uns retten“, sagte Soya und schaute der Königin ins Gesicht.
„Das ist nicht so einfach. Jedes Mal, wenn Lord Phoenix einem Erben seine Kraft gibt, verliert er einen großen Teil seiner Kräfte. Ihn ein zweites Mal um seine Kräfte zu bitten, ist ein großes Tabu“, antwortete die Königin und überlegte, wie sie den Clan retten könnte.
„Mutter, Lord Phoenix wird die Situation bestimmt verstehen. Letztes Mal hat Prinz Eric fast sein Leben geopfert, um diesen Krieg zu gewinnen. Bitte bring den Prinzen zu Lord Phoenix“, bat Soya mit flehender Stimme, während sie die Hände der Königin festhielt.
Nach langem Überlegen kam die Königin zu dem gleichen Schluss. Sie starrte Kent lange an, bevor sie mit einem schweren Seufzer aufstand. Sie holte ein Medaillon aus ihrem Aufbewahrungsring und reichte es Soya.
„Du wirst das Oberhaupt des Clans sein, bis ich zurückkomme. Keine Sorge, ich werde höchstens einen Tag weg sein. Pass gut auf unser Volk auf“, sagte die Königin mit ernster Stimme und wandte ihren Blick Kent zu, der im Körper von Prinz Eric steckte.
„Nur du kannst unseren Clan jetzt retten. Komm mit mir, wir werden Lord Phoenix besuchen. Er wird dir bestimmt helfen, deine Erinnerung zurückzubekommen“, sagte die Königin, bevor sie einen Schritt nach vorne machte.
Anstatt hinauszugehen, führte die Königin Kent in den Palast, in Richtung des Gebetsraums. Kent sah die Statue einer Gottheit im Gebetsraum. Mit sechs Händen, einem ernsten Gesicht und Phönixfedern auf dem Kopf sah sie aus wie eine Nachbildung von Lord Phoenix.
Nachdem sie den Gebetsraum erreicht hatten, kniete die Königin lange vor der Statue von Lord Phoenix nieder, bevor sie einen Mechanismus aktivierte, der zu Füßen von Lord Phoenix stand. Sofort öffnete sich eine Tür hinter der Statue.
Als die Königin voranging, folgte Kent ihr dicht auf den Fersen. Der Weg erstreckte sich kilometerweit und war von Dunkelheit umhüllt. In dem höhlenartigen Gang gab es kein Licht. Mit einem Zauberstab in der Hand ging die Königin voran, ohne sich um die giftigen Schlangen und Insekten zu kümmern.
Kent fühlte sich anfangs etwas unwohl. Aber als er feststellte, dass die Schlangen und Insekten ihn völlig ignorierten, als wären sie freundliche Nachbarn, konzentrierte er sich ganz auf den Weg vor ihm.
Nach einer langen Zeit kamen sie endlich aus dem höhlenartigen Weg heraus. Vor ihm erstreckte sich ein flacher, blühender Garten, umgeben von einem großen Hügel mit hoch aufragenden Bäumen. Die Königin führte Kent direkt zu einem Tor, das keine Seitenwände hatte. Das Tor zeigte das Bild zweier Phönixfiguren, die in einer Yin-Yang-Formation tanzten.
Während Kent das Tor neugierig anstarrte, holte die Königin einen kleinen Zierdolch aus ihrem Ring und schnitt Kent mit einem einzigen Schnitt in die Handfläche. Während Kent sie mit fassungslosem Blick anstarrte, hob sie seine Hände hoch und ließ das Blut auf das Tor tropfen.
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Das Tor saugte Kents Blut direkt vor seinen Augen auf. Als das Tor blutrot wurde, ließ die Königin Kents Hand los. Kurz darauf hörte Kent, der seine Handfläche festhielt, den lauten Schrei eines Phönix.
Er starrte überrascht in den Himmel.
Bald landete ein bunter Phönix vor ihnen und verwandelte sich in einen Menschen.
„Was zum …?“ Kent machte einen großen Mund, als er die kurvige und vollbusige Frau vor sich sah, deren wichtige Stellen mit Phönixfedern bedeckt waren. Mit einem grimmigen Blick starrte sie Kent wütend an. Während die Königin respektvoll den Kopf neigte, stand Kent wie betäubt da und starrte überrascht auf ihr Gesicht.
„Schämst du dich nicht, dich wieder zu zeigen? Du hast es nicht geschafft, den Clan der Goldenen Krähen zu besiegen, obwohl du das Erbe von Lord Phoenix erhalten hast. Wie beschämend!“ Die vollbusige Phönixfrau brüllte vor Wut. Ihre großen, wogenden Brüste hoben und senkten sich aufgrund ihres schweren Atmens.
„Prinzessin, mein Sohn hat den Erben des Clans der Goldenen Krähen getötet. Er hat sogar sein Leben geopfert, um diesen Krieg für Lord Phoenix zu gewinnen.
Bitte gib ihm nicht die Schuld.“ Die Königin sprach in flehendem Ton, ohne den Kopf zu heben.
„Hmmhh … Du redest, als hätten wir den Krieg schon gewonnen. Wenn das so ist, wo sind dann der Patriarch und die Soldaten? Haben sie vergessen, den Lord nach dem Sieg zu ehren?“ Die Phönixdame fragte in scharfem Ton.
„Prinzessin, als göttliches Wesen kennst du unsere Lage bereits. Der Vermillion-Bird-Clan wird in zwei Tagen hier sein, um den Phoenix-Clan anzugreifen. Mein Sohn, Prinz Eric, der Thronfolger, hat aufgrund einer Nahtoderfahrung sein Gedächtnis verloren. Bitte bring ihn zu Lord Phoenix.“ Die Königin flehte mit gefalteten Händen.
Die Phönixdame grinste, nachdem sie die Bitte der Königin gehört hatte. „Ich weiß, dass dein Clan für uns kämpft. Aber das heißt nicht, dass Lord Phoenix dir etwas schuldig ist. Ich werde ihn zu ihm bringen und ihn über sein Schicksal entscheiden lassen.“ Die Phönixdame sprach, während sie Kent ansah, der sich bemühte, seinen Blick von ihrem bunten Körper abzuwenden.
„Danke … Vielen Dank, Prinzessin.“
Die Königin verbeugte sich respektvoll.
Als die Dame sich umdrehte, öffnete sich das purpurrote Tor, und ohne ein Wort zu sagen, ging sie voraus. Die Königin hielt seine Hand und schob ihn vor sich her, während sie am Tor stehen blieb.
„Das ist reine Folter!“, murmelte Kent frustriert, als er ihren Rücken sah, der von einer dünnen Schicht Federn umhüllt war und sich perfekt nach hinten wölbte.
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_PeterPan_
