Lin Mu war von Little Shrubby’s Worten überrascht.
„Wie meinst du das?“, fragte Lin Mu neugierig.
„Sie ist stark … sehr stark. Aber da ist noch etwas anderes … ihr Körper fühlt sich nicht menschlich an“, antwortete Little Shrubby und sträubte leicht sein Fell.
Lin Mu’s Gesichtsausdruck veränderte sich. „Nicht menschlich? Sie sieht doch ganz normal aus …“, dachte er und wurde plötzlich misstrauisch.
Währenddessen wanderte Lady Yeons Blick zu der kleinen Katze, ihre Augen funkelten kurz. Und im nächsten Augenblick veränderte sich die Welt um sie herum.
Eine mächtige Illusion breitete sich vor ihr aus und umhüllte ihre Sinne. Sie fand sich in einem riesigen Urwald wieder, dicht bewachsen mit hoch aufragenden Bäumen, die wie stille Wächter emporragten. Dichter Nebel schlängelte sich um uralte Wurzeln, und die Schreie unzähliger Tiere hallten durch die Luft. Doch im Herzen des Waldes tauchte eine Präsenz auf – ein Wesen, so riesig und überwältigend mächtig, dass es ihr den Atem stocken ließ.
Zwei smaragdgrüne Augen leuchteten durch das dichte Blätterdach und brannten wie kleine Sonnen. Der Boden bebte, als eine riesige Gestalt vorwärts trat, deren Umrisse von tosenden, goldenen Flammen umhüllt waren, die wie hungrige Zungen nach der Luft leckten. Der bloße Druck ihrer Präsenz lastete auf ihr, erstickend, ursprünglich und unerbittlich.
Dann, so plötzlich, wie sie erschienen war, zerbrach die Vision in tausend Stücke.
Lady Yeon schnappte nach Luft, ihr Herz hämmerte in ihrer Brust. Kalter Schweiß brach ihr auf den Rücken, doch bevor sie überhaupt begreifen konnte, was geschehen war, spürte sie zwei weitere Paar Augen auf sich gerichtet.