2726 Ausgrabung eines Tempels
„Hier muss der Älteste das Buch gefunden haben“, vermutete Lin Mu, als er die Statue und den Altar sah.
„Da ist eine Tür“, sagte der Daoist Chu und zeigte hinter die Statue.
„Und hier muss der Älteste Nui stecken geblieben sein.“ Lin Mu untersuchte die Tür.
DANG!
Sobald er die Tür berührte, wurde er zurückgeschleudert.
„Das ist eine starke Anordnung“, sagte Lin Mu und spürte ein Kribbeln in den Fingern.
„Amitabha. Junior Lin Mu, du solltest dich davon fernhalten“, warnte der Abt mit ernstem Gesichtsausdruck. „Ich spüre eine bösartige Kraft davon ausgehen.“
„Ich kann es fühlen … Es kann sogar meine Abwehrkräfte bis zu einem gewissen Grad durchdringen.“ Lin Mu untersuchte seine Hand.
Seine Hand hatte sich bereits erholt, aber dass die Barriere ihn so stark beeinträchtigte, war dennoch überraschend.
„Lass mich mal sehen.“ Daoist Chu holte mehrere analytische Unsterblichkeitswerkzeuge hervor und begann aus der Ferne mit seiner Arbeit.
Ein paar Minuten später war sein Gesicht schweißbedeckt, als er die Werkzeuge beiseite legte.
„Haah … Das ist viel komplexer, als ich dachte“, gab Daoist Chu zu.
„Wie komplex?“, fragte Lin Mu.
„Das ist auf dem Niveau einer ganzen Sektenwächterformation“, verriet Daoist Chu.
„Was?“ Der Großälteste war sprachlos. „So etwas Kleines hat ein solches Schutzniveau?“
Eine Sektenwächterformation war riesig und benötigte viel Platz, um errichtet zu werden. Ihre Kraft auf einen so kleinen Bereich zu konzentrieren, war fast undenkbar.
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„Wer auch immer das aufgebaut hat, war sicherlich ein Großmeister der Formationen“, erklärte Daoist Chu.
„Hmm … In Anbetracht seines Niveaus dürfte seine Kraft deutlich stärker sein, wenn sie zum Schutz eines so kleinen Bereichs konzentriert wird“, bemerkte Lin Mu.
„Was machen wir jetzt?“, fragte der Erste Älteste.
„Wir könnten die Formation natürlich auflösen, aber das würde viel Zeit und Leute erfordern“, erklärte Daoist Chu. „Schneller wäre es, sie einfach zu zerstören. Aber wir wissen nicht, was dann passieren würde.“
„Das wäre leichtsinnig. Die böse Energie könnte sich darin verstecken und dann freigesetzt werden“, warnte der Abt.
„Der Abt hat recht“, stimmte Lin Mu zu. „Wir müssen erst mal den ganzen Berg untersuchen und herausfinden, wie groß diese Höhle ist. Vielleicht finden wir an einer anderen Stelle eine Schwachstelle.“
„Wir graben also den Berg aus?“, vermutete Daoist Chu.
„Genau. Wir haben genug Leute dafür“, antwortete Lin Mu.
„Dann los.“ Der Großälteste war bereit.
Ein paar Minuten später war eine groß angelegte Ausgrabung im Gange. Alle Leute halfen mit, die Bäume und die Erde auf dem Berg wegzuräumen, bevor sie die Felsen freilegten. Das geschah vorsichtig, um keine versteckten Schutzvorrichtungen auszulösen.
Ein paar Stunden später wurde das Geheimnis des Berges gelüftet.
„Das …“, stammelte der Großälteste.
„Ein ganzer Tempel“, sagte Lin Mu und runzelte die Stirn.
„So wie es aussieht, wurde er nicht in den Berg gebaut“, meinte der Daoist Chu, während er die Struktur untersuchte.
Der Tempel hatte auffällige architektonische Elemente, die nicht typisch für etwas waren, das in einem Berg versteckt werden sollte.
„Wahrscheinlich wurde der Tempel zuerst gebaut und dann mit einem Berg bedeckt. Mit der Zeit ist er vollständig mit ihm verschmolzen“, vermutete Mönch Hushu.
Der Tempel war aus grauem und schwarzem Gestein gebaut und mit feinen Schnitzereien verziert, die eine Mischung aus Dao-Schrift und einer unbekannten Schrift waren, die niemand lesen konnte. Einige der Schnitzereien waren vom Wetter verwittert und nicht mehr lesbar.
„Lasst uns die Untersuchung fortsetzen“, sagte Lin Mu und breitete seine unsterbliche Wahrnehmung aus.
Daoist Chu tat es ihm gleich, und gemeinsam suchten sie nach einer Schwachstelle.
Eine halbe Stunde später waren ihre Bemühungen von Erfolg gekrönt.
„Da“, sagte Daoist Chu und zeigte auf eine Stelle.
„Dieser Knotenpunkt ist nicht so gut versteckt wie die anderen“, stellte Lin Mu fest.
Es war eine der Stellen, an denen die unbekannten Zeichen verblasst waren.
„Wahrscheinlich ist er mit der Zeit schwächer geworden“, vermutete Daoist Chu.
„Das macht es für uns einfacher“, sagte Lin Mu und machte sich schnell an die Arbeit.
HUALA!
Da er wusste, dass dies eine schwierige Arbeit werden würde, beschwor er direkt einen Pinsel herbei. Sobald dieser erschien, spürten alle die dichten Dao-Spuren, die sowohl vom Pinsel als auch von Lin Mu selbst ausgingen.
Als der Großälteste dies sah, war er überrascht.
„Ein Dao-Embryo der Formation?“, erkannte der Großälteste sofort. „Und angesichts der Intensität der Dao-Spuren … Ist er auch ein Großmeister der Formation?“ Er konnte es nicht glauben.
Zuvor hatte er Lin Mu für einen Schwertmeister gehalten, aber jetzt war klar, dass er ein Mann mit vielen Talenten war. Obwohl Formationen eine Kunst waren, die jeder Kultivierende bis zu einem gewissen Grad erlernte, war es keine einfache Leistung, das Niveau eines Meisters oder Großmeisters zu erreichen. Vor allem, wenn man außerdem ein Schwertmeister von Lin Mus Kaliber war.
Das erforderte große Anstrengungen und Talent – etwas, das nicht jeder erreichen konnte.
Der alte Mann sah zu, wie Lin Mu mit dem Runenformungs-Pinsel mehrere Runen in die Luft zeichnete. Seine Hand bewegte sich so schnell, dass man sie kaum sehen konnte, und innerhalb von Sekunden entstanden Hunderte von Runen, deren Zahl immer weiter zunahm.
„Unterstütze mich, Daoist Chu“, sagte Lin Mu. „Kümmere dich um die Hilfsknoten. Ich werde die Hauptknoten angreifen.“
„Ja!“ Daoist Chu holte seine Werkzeuge hervor und folgte Lin Mus Beispiel.
Die beiden Männer arbeiteten mehrere Stunden lang unermüdlich. Der Tag ging in die Nacht über, und bald hingen zwei Monde hoch über ihnen.
Trotz der langen Stunden bewegte sich niemand. Sie wollten keinen einzigen Moment dieses komplizierten Vorgangs verpassen.
Für Unsterbliche wie sie waren das im Vergleich zu ihrer Lebensspanne nur wenige Minuten.
Irgendwann nach Mitternacht trug ihre Arbeit endlich Früchte.
HONGLONG!
Die Runen, die Lin Mu in die Luft gezeichnet hatte, schienen sich zu verbinden und wie ein Schleier über den Tempel zu legen. Sie bedeckten das Bauwerk dicht, bevor Lin Mu schließlich einen einzigen horizontalen Strich zog.
„ENTHÜLL!“, befahl er.
Alle hielten den Atem an, während sie darauf warteten, dass sich die Wahrheit offenbarte. Schließlich hatten sie alle mit großer Vorfreude darauf gewartet.
