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Kapitel 87: Der erste Wirbel

Kapitel 87: Der erste Wirbel

„Wie traurig …“,

murmelte Lucavion, als er näher kam, seine Augen kalt und spöttisch. „Am Ende bist du genau wie diese geworden …“, sagte er und zeigte auf die Schädel, die überall herumlagen. „Und jetzt wirst du meine Mahlzeit sein.“

Der Kleine Abyssal Wyrm, nun seiner einst undurchdringlichen Schuppen beraubt, lag entblößt und verletzlich vor Lucavion.
Sein Fleisch, blass und fast durchscheinend, pulsierte mit den letzten Resten der abyssalischen Energie, die ihn einst so furchterregend gemacht hatte.

Ohne seine schützende Rüstung sah das Wesen nicht mehr wie die mächtige Bestie aus, die den Wald terrorisiert hatte. Sein Körper war lang und gewunden, bedeckt mit Flecken aus rohem, blutendem Fleisch, wo die Schuppen weggerissen worden waren.
Die Augen des Wyrm, die einst mit einem bösartigen Licht geglüht hatten, waren jetzt stumpf und glasig und voller Schmerz und Angst.

Das langgezogene Maul der Kreatur, gesäumt von gezackten, abgebrochenen Zähnen, stand weit offen, während sie nach Luft rang. Ihre massiven Klauen, die einst mit furchterregender Kraft die Erde aufgerissen hatten, zuckten jetzt schwach und kratzten am felsigen Boden, in einem erbärmlichen Versuch, sich zu verteidigen.
Lucavion beobachtete die vergeblichen Bemühungen des Wyrm mit einem distanzierten Ausdruck, die Kälte in seinen Augen spiegelte das Schicksal wider, das das Biest erwartete.

Es war kein Monster mehr, das man fürchten musste – es war nur noch ein Schädling, eine sterbende Kreatur, die ihrer Kraft und Würde beraubt worden war. Der Anblick der sich windenden, erbärmlichen Masse vor ihm weckte in Lucavion kein Mitleid, sondern festigte nur seine Entschlossenheit.
„Als bloße Bestie hast du schon viel erreicht“, sagte Lucavion mit einem spöttischen Grinsen. Er hob seinen Degen, dessen Klinge im trüben Licht glänzte, und trat einen Schritt näher an den Wyrm heran. „Aber am Ende bist du nichts weiter als ein Sprungbrett geworden.“
Der Körper des Wyrm zuckte, ein letzter, verzweifelter Lebensstoß, als Lucavion näher kam. Sein Schwanz schlug ein letztes Mal aus, aber die Bewegung war langsam und schwach und konnte leicht ausgewichen werden. Lucavion zuckte nicht mit der Wimper; er war vollkommen konzentriert, sein Geist klar, als er sich auf den letzten Schlag vorbereitete.
Mit einer schnellen, entschlossenen Bewegung rammte Lucavion seinen Degen tief in das ungeschützte Fleisch des Wyrm und zielte auf das Herz der Kreatur.

Die Klinge glitt mühelos hindurch und stieß kaum auf Widerstand, als sie Muskeln und Knochen durchbohrte. Der Wyrm stieß einen letzten, zitternden Atemzug aus, dann wurde sein Körper still, als seine letzte Lebenskraft ihn verließ.
Lucavion sah, wie das Licht aus den Augen des Wyrm erlosch und das einst furchterregende Biest zu nichts als einer leblosen Hülle wurde. Er zog seine Klinge heraus, wischte sie an dem blassen Fleisch der Kreatur ab und trat zurück.

„Es ist vorbei“, sagte er mit fester Stimme, trotz der Müdigkeit, die ihn nun überkam.
Er spürte, wie sehr der Kampf seinen Körper strapaziert hatte, wie sehr er sich über seine Grenzen hinausgepusht hatte. Aber der Anblick des toten Wyrm zu seinen Füßen erfüllte ihn mit einem Gefühl der Befriedigung – er hatte gewonnen, und die Macht, die er gesucht hatte, war nun in seiner Reichweite.

Vitaliaras Stimme durchbrach die Stille, ihr Tonfall voller Besorgnis. „Lucavion, du musst dich ausruhen. Du hast dich zu sehr verausgabt, und diese Verletzungen …“
„Ich weiß“, unterbrach er sie mit leiser, aber fester Stimme. „Aber zuerst muss ich das hier zu Ende bringen.“

Lucavion wusste, dass er nicht einfach seine Hand ausstrecken und die Todesenergie absorbieren konnte.

Die Energie an diesem Ort war anders – dichter, stärker. Sie erforderte eine andere Herangehensweise, eine, die es ihm ermöglichte, die chaotische Kraft, die ihn umgab, vollständig zu nutzen.
Lucavion ignorierte die Schmerzen, die seinen Körper durchzuckten, ließ sich auf den Boden sinken, kreuzte die Beine und nahm eine meditative Haltung ein.

Er schloss die Augen, schirmte die Welt um sich herum ab und konzentrierte sich auf seine Atmung. Jeder Atemzug war langsam und bewusst, er sog die kalte, dunkle Luft des Kraters ein und atmete sie in einem gleichmäßigen Rhythmus wieder aus.
Die Todesenergie im Krater war dicht, fast greifbar. Sie hing wie schwerer Nebel in der Luft und drang in jeden Winkel der kargen Landschaft vor. Die Anwesenheit des Kleinen Abyssalwyrm hatte an diesem Ort unauslöschliche Spuren hinterlassen, seine abyssische Energie vermischte sich mit der restlichen Todesenergie der unzähligen Kreaturen, die er getötet hatte.
Dieser Ort war wie ein Knotenpunkt des Todes, eine perfekte Umgebung für Lucavion, um den [Ersten Wirbel] zu stärken.

„Ich bewege mich auf einem schmalen Grat“, sinnierte er, während sein Geist von der dunklen Energie wirbelte, die den Krater erfüllte. „Das Gleichgewicht zwischen Leben und Tod … Schöpfung und Zerstörung … das ist nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte.“
Während er weiter atmete, spürte Lucavion, wie die Energie begann, auf ihn zu reagieren. Zuerst war es nur ein leichtes Kribbeln am Rande seines Bewusstseins, aber mit jeder Sekunde wurde es stärker. Die Todesenergie begann zu ihm zu fließen, angezogen von der [Flamme der Tagundnachtgleiche] in seinem Innersten.

Lucavion stand total still da und konzentrierte sich voll. Er ließ die Energie um sich herum sammeln und mit jedem Atemzug in seinen Körper eindringen.

„Jetzt nicht aufhören. So eine Chance kommt nie wieder.“

Es ging langsam und methodisch voran – er konnte es sich nicht leisten, sich zu beeilen, nicht mit den Verletzungen, die er hatte.
Aber trotz der Schmerzen hielt er durch, denn er wusste, dass dies der einzige Weg war, die Kraft, die er brauchte, vollständig zu nutzen.

„Ignoriere den Schmerz.“

Als die Energie in ihn floss, spürte Lucavion, wie sich der [Erste Wirbel] in seinem Innersten zu stabilisieren begann.

„Langsam.“

Die schwarze Flamme, die die Flamme der Tagundnachtgleiche darstellte, brannte heller, genährt von der Todesenergie, die nun durch seine Adern strömte.
Lucavion stellte sich den Wirbel als Strudel vor, dessen spiralförmige Schichten immer deutlicher wurden, je mehr Todesenergie in ihn hineingezogen wurde. Jede Schicht stand für eine neue Stufe der Meisterschaft, eine tiefere Verbindung zu der abgrundtiefen Kraft, die jetzt in ihm wohnte.

Er konnte spüren, wie sich die erste Schicht bildete und verfestigte, während die Energie sanft an ihren Platz floss. Sie war noch rau, noch unvollständig, aber sie nahm Gestalt an und wurde mit jedem Atemzug klarer.
„Behalte die Kontrolle … Es wird immer chaotischer.“

Der Schmerz in seinem Körper ließ nach und wurde durch ein wachsendes Gefühl der Macht ersetzt, ein Gefühl der Kontrolle über das Chaos in ihm. Die Energie des Wyrm, kombiniert mit der Todesenergie, die den Krater durchdrang, war genau das, was er brauchte, um den Wirbel auf die nächste Stufe zu bringen.
„Nur noch ein bisschen …“, dachte Lucavion, während er sich voll und ganz auf den Prozess konzentrierte. Er konnte spüren, wie der Wirbel fast fertig war, die erste Schicht war fast vollständig ausgebildet.

Die Energie wirbelte schneller und dichter und verdichtete sich zu einer mächtigen Kraft, die sich seiner Kontrolle zu entziehen drohte.

Aber Lucavion hielt stand, sein Wille war unerschütterlich, als er die letzten Stränge der Todesenergie an ihren Platz führte.
Der Wirbel drehte sich wild, die schwarze Flamme der [Flamme der Tagundnachtgleiche] brannte heller und kälter, aber sie hielt zusammen und verdichtete sich zu etwas, das mehr war als nur ein chaotischer Energiewirbel.

„Huffff…“

Mit einem letzten Atemzug spürte Lucavion, wie der Wirbel an seinen Platz klickte und die erste Schicht fertig war. Die Energie in ihm stabilisierte sich, das wilde Chaos beruhigte sich zu einem gleichmäßigen, kontrollierten Rhythmus.
Der [Erste Wirbel] war vollendet, ein mächtiger Sturm aus Leben und Tod, Schöpfung und Zerstörung, alles in perfekter Balance in seinem Innersten.

Lucavion öffnete langsam die Augen und spürte, wie die Energie durch seine Adern rauschte. Die Erschöpfung war immer noch da, aber sie wurde von dem Gefühl der Erfüllung überschattet, von dem Wissen, dass er einen weiteren Schritt in Richtung der Beherrschung der Kraft gemacht hatte, die nun in ihm wohnte.
Der Krater um ihn herum war still; die Todesenergie war aus der Luft entwichen und in sein Wesen eingezogen. Er hatte es geschafft – er hatte den Wyrm besiegt, seine Kraft absorbiert und die erste Stufe seiner neuen Technik gemeistert.

„Haaaaah… Haaah…“

Sein Atem ging schwer, während er die Energie in seinem Innersten spürte.

Doch dann bemerkte er die Szene vor ihm.

„Was zum Teufel ist hier passiert?“

Es war ein Bild der totalen Zerstörung.

********

Als sich der [Erste Wirbel] im Kern von Lucavion stabilisierte, beruhigte sich die wild wirbelnde Energie und fand einen harmonischen Rhythmus, ein perfektes Gleichgewicht zwischen Leben und Tod, Feuer und Frost. Lucavion atmete tief aus, die Anspannung in seinem Körper löste sich, als der chaotische Sturm in ihm endlich unter Kontrolle kam.
Doch gerade als er begann, den Erfolg seines Durchbruchs zu genießen, veränderte sich die Atmosphäre um ihn herum.

Die Luft wurde schwer, geladen mit einer spürbaren Spannung, die von seinem Sitz aus nach außen zu schwappen schien. Lucavion bemerkte die Veränderung nicht, da er sich noch immer nach innen konzentrierte, aber Vitaliara, die in der Nähe saß, spürte sie sofort.
Ihre scharfen Augen weiteten sich, als sie etwas Ungewöhnliches sah. Über Lucavions Kopf begann sich ein pechschwarzer Stern zu bilden, der wie ein Riss im Gewebe der Realität zu schimmern begann. Der Stern war zunächst klein, ein dunkler Punkt, der alles Licht um sich herum absorbierte, aber er dehnte sich schnell aus und seine Präsenz wurde immer bedrückender und intensiver.
„Was …?“ Vitaliaras Gedanken rasten, während sie beobachtete, wie der Stern mit einer rohen, chaotischen Energie pulsierte, die sie noch nie zuvor gesehen hatte. Der schwarze Stern schien mit dem Wirbel in Lucavion in Resonanz zu stehen und auf die Energien zu reagieren, die er gerade gebündelt hatte. Es war, als würden sich die Kräfte des Universums seinem Willen beugen, angezogen von der Macht, die er aufgebaut hatte.
Der Stern dehnte sich weiter aus und begann dann ohne Vorwarnung, sich aufzulösen. Die Dunkelheit löste sich auf und breitete sich aus, bis sie die Form eines riesigen, wirbelnden Hurrikans aus schwarzer Energie annahm.

Die Luft um Lucavion verdrehte sich und verzerrte sich, die Umgebung bog sich unter dem immensen Druck des Phänomens, das entfesselt worden war.
Vitaliaras Besorgnis wuchs. [Das ist mehr als nur ein Durchbruch … Es ist, als wäre die Energie außer Kontrolle geraten!]

Der Hurrikan aus schwarzer Energie drehte sich immer schneller, der Boden unter Lucavion barst und splitterte, während die Kräfte immer unberechenbarer wurden. Der gesamte Krater schien zu beben, die Erde ächzte unter der Last der Energie, die Lucavion unabsichtlich heraufbeschworen hatte.
Vitaliara versuchte, ihn zu rufen, aber ihre Stimme ging im ohrenbetäubenden Dröhnen des Hurrikans unter. Sie konnte nur alarmiert zusehen, wie die Situation sich zu etwas entwickelte, das alles übertraf, was sie erwartet hatte. Dies war kein gewöhnlicher Durchbruch – dies war etwas viel Gefährlicheres, viel Chaotischeres.
Und dann, in einem blendenden Augenblick, zog sich der Hurrikan zusammen und brach mit einer Wucht zusammen, die Schockwellen durch die Luft schickte. Die Explosion, die folgte, war gewaltig, eine Detonation purer Energie, die aus der Mitte des Kraters hervorbrach und Trümmer in alle Richtungen schleuderte.

Vitaliara wurde von der Wucht der Explosion zurückgeworfen und taumelte durch die Luft, bevor sie wieder Halt fand.
Sie landete in einiger Entfernung, ihr Fell sträubte sich, während sie versuchte, zu begreifen, was gerade passiert war.

Als sich der Staub und die Trümmer endlich legten, zwang sich Vitaliara aufzustehen und ließ ihren Blick über die Zerstörung schweifen, die die Explosion hinterlassen hatte. Der Krater war tiefer geworden, seine Wände waren zerbrochen und versengt, und in der Mitte, wo Lucavion meditiert hatte, wirbelte eine dicke schwarze Rauchwolke bedrohlich auf.
Vitaliaras Herz pochte in ihrer Brust, als sie sich vorsichtig näherte, ihre Sinne auf der Suche nach Anzeichen von Bewegung. „Lucavion … Bist du …“

Bevor sie den Gedanken zu Ende bringen konnte, begann sich der Rauch zu lichten und gab den Blick auf Lucavion frei.

Er stand inmitten des Chaos, atmete schwer, aber mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck. Doch als er die Szene sah, konnte er sich einen überraschten Blick nicht verkneifen.
„Was zum Teufel ist hier passiert?“

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Ich bin offen für jede Kritik; ihr könnt gerne kommentieren, was ihr euch für die Geschichte wünscht.

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Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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