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Kapitel 82: Besser werden

Kapitel 82: Besser werden

In den folgenden Tagen war Lucavions Leben ein ständiger Kreislauf aus hartem Training und brutalen Kämpfen. Das Schattenwaldstück mit all seinen Gefahren war sein Trainingsplatz und sein Lehrer.
Er bewegte sich wie ein Geist durch den Wald, seine Sinne geschärft durch die Windtechnik, die er endlich zu meistern begann. Jeden Tag wagte er sich tiefer in das Gebiet der furchterregendsten Kreaturen des Waldes vor und ging bis an seine Grenzen, um seine Fähigkeiten zu verbessern und stärker zu werden.

Das erste Tier, dem er nach dem ersten Felsvorsprung begegnete, war eine Kreatur mit einer Haut, die so hart wie Stein war und sich perfekt an ihre Umgebung anpasste.
Es war ein Raubtier, das in den Schatten lauerte und darauf wartete, dass ein ahnungsloses Opfer zu nahe kam. Aber Lucavion war keine gewöhnliche Beute. Der Wind flüsterte ihm zu, leitete seine Bewegungen und zeigte ihm die versteckten Gefahren, bevor sie zuschlagen konnten.
Sein erster Kampf war heftig, die Kreatur war unglaublich stark.

Ihre steinharte Haut wehrte die meisten Schläge von Lucavion ab, und ihre Klauen hinterließen tiefe Furchen in der Erde, als sie sich auf ihn stürzte. Aber Lucavion bewegte sich flüssig und präzise und nutzte das Gelände zu seinem Vorteil. Er huschte zwischen den Felsen hin und her, schlug auf die verwundbaren Stellen der Kreatur ein und schwächte sie nach und nach.
Schließlich durchbohrte er mit einem gut getimten Stoß seines Estocs das Herz der Bestie, die mit einem donnernden Krachen zusammenbrach.
Als es starb, spürte Lucavion die vertraute Kälte der Todesmana, die aus dem Leichnam aufstieg, und er sog sie in sich auf, um den Wirbel zu nähren, der die Flamme der Tagundnachtgleiche war.

Das wurde zu seiner Routine. Jeden Tag suchte er nach neuen Herausforderungen, nach neuen Kreaturen, an denen er seine Stärke messen konnte.
Der Wald war voller Leben, und mit jedem Kampf wurde Lucavions Verbindung zur Flamme der Tagundnachtgleiche stärker. Er jagte alle möglichen Tiere – riesige Wölfe mit messerscharfen Zähnen, schlangenartige Kreaturen, die sich mit tödlicher Anmut durch das Unterholz schlängelten, und sogar monströse Vögel, die mit Krallen wie Stahl aus den Baumwipfeln herabstürzten.
Jeder Kampf war eine Lektion. Er lernte, die Flamme der Tagundnachtgleiche besser zu nutzen und das Chaos der schwarzen Flamme mit der Ordnung des Wirbels auszugleichen. Das weißglühende Feuer des Lebens, das durch Vitaliaras Führung kanalisiert wurde, vermischte sich weiter mit der abgrundtiefen Energie und schuf eine Kraft, die ebenso wild wie kontrolliert war.
Die Technik war anspruchsvoll, die Energie wild und schwer zu kontrollieren, aber Lucavion blieb dran. Mit jedem Sieg wurde er eins mit der Dualität in ihm, und der Wirbel in seinem Innersten wurde klarer und stabiler.

Die Schichten des Wirbels nahmen Gestalt an, jede stand für eine tiefere Stufe der Beherrschung der Flamme der Tagundnachtgleiche.
Auch seine körperlichen Fähigkeiten verbesserten sich, als sich sein Körper an die harten Anforderungen des Waldes anpasste. Seine Muskeln wurden stärker, seine Reflexe schärfer.

Die ständigen Kämpfe schärften seinen Instinkt und machten ihn schneller und effizienter im Kampf. Er lernte, seine Energie zu sparen, mit Präzision statt mit roher Gewalt zuzuschlagen und seine Umgebung zu seinem Vorteil zu nutzen.
Es gab Momente voller Schmerz, Momente, in denen die wilde Energie ihn zu überwältigen drohte und das Chaos in der Flamme der Tagundnachtgleiche außer Kontrolle geriet.

Aber Vitaliara war immer da, um ihn zu leiten und ihm zu helfen, das Gleichgewicht wiederzufinden. Ihre Anwesenheit war eine stabilisierende Kraft, und auch ihre eigene Genesung schritt voran.
Gemeinsam erkundeten sie die Tiefen des Schattenwaldes und drangen immer weiter in sein gefährliches Herz vor.

Sie trafen auf Kreaturen, die ihre Kräfte bis an die Grenzen testeten – Bestien mit giftigen Reißzähnen, Kreaturen mit undurchdringlicher Haut und sogar uralte Raubtiere, die den Wald seit Jahrhunderten als ihr Revier betrachteten.

Aber egal, wie stark der Feind auch war, Lucavion stellte sich ihnen allen mit der Entschlossenheit, stärker zu werden.
Mit jedem Kampf nahm er mehr Todesmana auf, und die Flamme der Tagundnachtgleiche entwickelte sich weiter. Die schwarze Flamme in ihm brannte heller, der Wirbel in seinem Innersten drehte sich schneller und stabiler.

Aus Tagen wurden Wochen, und die Verwandlung war unübersehbar. Lucavion war zu einer Macht geworden, mit der man rechnen musste, zu einem Krieger, der in den Gefahren des Waldes geschmiedet worden war.

Der junge Mann, der einst darum gekämpft hatte, seine Kräfte zu kontrollieren, war nun Herr über sein eigenes Schicksal, und seine Verbindung zur Flamme der Tagundnachtgleiche war tief und unzerstörbar.

*******

Der junge Mann mit den etwas längeren Haaren ging unter dem dichten Blätterdach des Waldes hindurch, seine Bewegungen waren fließend und präzise.
Seine Kleidung erzählte jedoch eine andere Geschichte. Sie war schlampig, mit unzähligen Löchern und Rissen übersät, ein Zeugnis der Kämpfe, die er geschlagen hatte, und der Gefahren, denen er ausgesetzt gewesen war. Der einst robuste Stoff hing nun lose an seinem Körper, die Ränder waren ausgefranst und abgenutzt. Doch trotz des Zustands seiner Kleidung strahlte er eine Schärfe aus, eine Aura stiller Stärke und Bereitschaft.
Ein langes, dünnes Schwert steckte in der Scheide an seiner Seite, der Griff in Reichweite seiner Hand. Lucavions Finger schwebten über der Waffe, instinktiv bereit, sie im nächsten Moment zu ziehen.

Die Klinge war sein ständiger Begleiter, ein Werkzeug zum Überleben und ein Symbol für seine Beherrschung der Kräfte in ihm, die über Leben und Tod entschieden.
Sein Gesicht stand in krassem Gegensatz zu seiner zerfetzten Kleidung und war überraschend sauber. Trotz der Wochen, die er in der Wildnis verbracht hatte, gab es kaum Anzeichen für das harte Leben, das er hinter sich hatte.

Seine Haut war glatt, ohne Schmutz oder Bartstoppeln, als hätte er es irgendwie geschafft, inmitten des Chaos einen Anschein von Ordnung aufrechtzuerhalten.
Sein Haar, das während seiner Zeit im Wald länger geworden war, war ordentlich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, sodass es ihm nicht in die Augen fiel und ihm ein konzentriertes, entschlossenes Aussehen verlieh.

Um ihn herum war eine schwache, leicht violette Energie zu sehen, eine Manifestation des „Verschlingers der Sterne“, dem Vermächtnis seines Meisters.

Sie pulsierte sanft um ihn herum.
Die Energie war ein Beweis für die Kraft, die er entwickelt hatte, für die Beherrschung, die er über die Kräfte erlangt hatte, die ihn einst zu zerreißen drohten.

Während er vorwärtsging, wirbelte die Energie subtil um ihn herum und erinnerte ihn an die Stärke, die nun in seinem Innersten wohnte.
Neben ihm sprang eine geschmeidige und agile Katze durch das Unterholz, ihre Bewegungen anmutig und fast verspielt. Vitaliara hatte viel von ihrer früheren Vitalität zurückgewonnen, ihr Fell glänzte vor Gesundheit.

Die Wunden, die einst ihren Körper entstellt hatten, waren verheilt, und in ihren Augen lag ein Glanz, der von neuer Kraft zeugte.

Sie sprang mühelos von Fels zu Fels, ihr Körper war nur noch eine verschwommene Bewegung, während sie die Umgebung erkundete.
Sie wirkte nicht mehr wie ein verwundetes, verzweifeltes Wesen, sondern wie eine stolze und mächtige Beschützerin. Die Verbindung zwischen ihr und Lucavion war noch stärker geworden, und sie schien die Freiheit und Kraft zu genießen, die ihr der Wald zurückgegeben hatte.

„Lass uns etwas zu essen suchen“, sagte Lucavion mit ruhiger, bedächtiger Stimme, während er mit scharfen, durchdringenden Augen den Wald absuchte.

[Willst du es jetzt herausfordern?]
In seinem Kopf hallte eine Stimme wider, als die Katze stehen blieb und ihn ansah.

„In der Tat. Nachdem ich meinen Magen gefüllt habe.“

[Bist du sicher?]

„Ja, ich bin sicher.“

Lucavions Blick blieb fest, während er sprach, und seine Stimme klang entschlossen. „Nach den letzten Monaten des Trainings habe ich das Potenzial der [Flamme der Tagundnachtgleiche] voll ausgeschöpft. Ich bin fast bereit, den [Ersten Wirbel] zu bilden.“
Vitaliara hielt inne und musterte ihn aufmerksam mit ihren scharfen Augen. [Aber in den letzten drei Wochen sind alle deine Versuche gescheitert, oder?] fragte sie, eher nachdenklich als vorwurfsvoll.

Er nickte langsam. „Ja. Zuerst konnte ich nicht verstehen, warum ich immer wieder an eine Wand stieß, warum sich der Wirbel nicht vollständig bilden wollte. Aber dann, nach unzähligen gescheiterten Versuchen, wurde mir der Grund klar.“
„Und was hast du entdeckt?“, fragte Vitaliara, obwohl sie bereits eine Ahnung hatte, wie seine Antwort lauten würde.

Lucavions Gesichtsausdruck wurde entschlossen, als er fortfuhr: „Die Monster, die ich gejagt habe … das Todesmana, das sie hinterlassen, reicht einfach nicht aus. Es fehlt ihm die Intensität und das Chaos, die nötig sind, um mich über die Schwelle zu bringen.
Der [Erste Wirbel] braucht mehr als nur Quantität – er braucht eine chaotische Kraft, eine rohe Energie, die nur in etwas wirklich Starkem zu finden ist, etwas, das die Grenzen meiner Kraft herausfordert.“

Vitaliaras Blick wurde schärfer und sie nickte verständnisvoll. „Deshalb willst du es jetzt versuchen.“
„Genau“, bestätigte Lucavion. „Die Kreaturen, denen ich bisher begegnet bin, waren beeindruckend, aber sie waren nicht genug. Wenn ich den [Ersten Wirbel] erfolgreich erschaffen will, muss ich etwas mit einer riesigen Menge an Mana jagen – etwas, das das Maß an Chaos liefern kann, das erforderlich ist, damit der Wirbel vollständig Gestalt annimmt.“

Er hielt einen Moment inne und hob den Kopf, um sich umzusehen.
Lucavion richtete seinen Blick auf den hoch aufragenden Gipfel des Berges vor ihm und kniff die Augen zusammen, als er das beeindruckende Gelände in sich aufnahm. Der Gipfel war zerklüftet und rau, mit schroffen Felsen, die wie die Reißzähne einer uralten Bestie hervorstanden. Die Luft war dünn hier, und der Wind heulte um die Felsen und trug eine beißende Kälte mit sich, die selbst seine dicken Kleider durchdrang.
Der Gipfel des Berges war von einer fast überirdischen Aura umgeben, einem Gefühl der Vorahnung, das ihm die Haare im Nacken zu Berge stehen ließ. Dort, ganz oben, befand sich ein kleiner Krater – eine flache Vertiefung in der Erde, die aussah, als wäre sie von einer gewaltigen Kraft ausgehöhlt worden.
Die Ränder des Kraters waren mit scharfen Felsen gesäumt, und in seiner Tiefe war ein seltsames, pulsierendes Licht zu sehen, das die ansonsten karge Landschaft schwach erhellte.

Lucavion wusste, was sich in diesem Krater befand. Die Kreatur, die er suchte, die ihm das Chaos und die Mana liefern würde, die er brauchte, lebte dort.

Es war ein Biest, das auf seiner Karte markiert war.

„Lesser Abyssal Wyrm.“
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Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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