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Kapitel 69: Verfolgung (3)

Kapitel 69: Verfolgung (3)

„Bitte … Nein …“

Der junge Mann stand über den Leichen und starrte mit kalten, schwarzen Augen auf den flehenden Soldaten. Das Mondlicht fiel durch das dichte Blätterdach und warf unheimliche Schatten auf den blutgetränkten Boden. Der Wald war still, das frühere Chaos der Schlacht war nun nur noch ein leises Flüstern des Windes.
Lucavions Gesichtsausdruck blieb unbewegt, unlesbar, während er den vor ihm liegenden Soldaten anstarrte. Der Mann war verwundet, seine Rüstung verbeult und blutverschmiert, sein Atem kam in unregelmäßigen Stößen. Angst und Verzweiflung standen ihm ins Gesicht geschrieben, seine Hände zitterten, als er sich in einer vergeblichen Geste um Gnade bettelte.

„…“

Lucavions Griff um den Griff seines Degen festigte sich.
Die Klinge, die noch schwach im Restlicht der Sterne glänzte, schien das Licht um sich herum zu absorbieren und die Dunkelheit noch tiefer werden zu lassen. Sein Blick war unerschütterlich, kalt und ohne jedes Mitgefühl, als er auf den Soldaten hinabblickte, der um Vergebung und Gnade flehte.

„Das ist der Job, den du gewählt hast“, sagte Lucavion mit tonloser, emotionsloser Stimme. „Es gibt keinen Grund, um Vergebung zu bitten.“
Die Augen des Soldaten weiteten sich vor Verzweiflung, Tränen vermischten sich mit dem Blut auf seinem Gesicht, als er die Unausweichlichkeit seines Schicksals erkannte. Lucavions Worte waren endgültig, ohne jedes Angebot von Hoffnung oder Gnade.

„Bewahre wenigstens deine Ehre als Soldat“, fuhr Lucavion unerbittlich fort. „Wenn du sterben musst, dann tu es mit Würde.“
Der Soldat zitterte noch stärker, aber seine Bitten erstickten in seiner Kehle. Er wusste, dass es hier keine Gnade geben würde, keine Rettung in letzter Minute. Der Dämon vor ihm hatte seine Entscheidung getroffen.

„Du … du bist ein Dämon …“,

murmelte der Soldat und biss die Zähne zusammen. Alle seine Kameraden … Alle waren an diesem Ort gefallen … Ihre Leichen lagen verstreut im Wald.

„…“
Ohne ein weiteres Wort hob Lucavion seinen Degen und rammte die Klinge mit einer schnellen, präzisen Bewegung in das Herz des Soldaten. Der Mann schnappte nach Luft, sein Körper zuckte, während das Leben aus ihm wich. Seine Augen, weit aufgerissen vor Angst und Schmerz, wurden langsam glasig, als der Tod ihn ereilte.
Lucavion sah mit unverändertem Gesichtsausdruck zu, wie der Körper des Soldaten erschlaffte. Er zog die Klinge mit einer geschmeidigen, geübten Bewegung heraus und wischte das Blut mit kalter Effizienz ab. Das Leuchten des Schafts verblasste und kehrte zu seinem normalen Aussehen zurück, als wäre die Tat nichts weiter als Routine gewesen.

Aber das war noch nicht das Ende.
Lucavion wandte seinen Blick den drei verbliebenen Schimpansen zu. Sie standen in einiger Entfernung und starrten ihn mit einer Mischung aus Angst und Vorsicht an. Die Aggression, die sie zuvor gezeigt hatten, war verschwunden und hatte einer Urangst Platz gemacht, die aus ihrem Innersten kam.
Der Grund für ihre Angst lag tatsächlich überall im Wald verstreut. Die Kadaver ihrer Artgenossen lagen im Schatten, jeder einzelne von ihnen mit dem Estoc erschlagen, den Lucavion nun in der Hand hielt. Die einst wilden Bestien waren jetzt kaum mehr als leblose Hüllen, ihre Körper von der Kraft zerfetzt, die sie unterschätzt hatten.

„Habt ihr Angst?“, fragte Lucavion und sah sie an.
Die drei Schimpansen machten einen Schritt zurück und schauten zwischen Lucavion und den Überresten ihrer gefallenen Artgenossen hin und her.

Sie konnten die Kraft und die tödliche Präzision spüren, die ihnen zum Verhängnis geworden war. Die Zuversicht, die einst ihre Blutlust angeheizt hatte, war zerstört und hatte nur noch den Überlebensinstinkt übrig gelassen.

Lucavion hielt ihrem Blick stand, sein Gesichtsausdruck war immer noch kalt und gnadenlos.
Er konnte die Angst in ihren Augen sehen, das Zögern, das sie ergriff, während sie ihre Optionen abwägten. Aber er wusste, dass sie in der Falle saßen, zu wenige waren sie, ihre Moral zu gebrochen.

Lucavion richtete seinen Estoc auf die drei verbliebenen Schimpansen, die Klinge glänzte schwach im Mondlicht. Die Luft um sie herum schien sich vor Spannung zu verdichten, als die Tiere den Blick des jungen Mannes suchten, der gerade ihre Artgenossen mit erschreckender Präzision abgeschlachtet hatte.
Die Schimpansen, die sich der Bedrohung nun voll bewusst waren, machten einen weiteren vorsichtigen Schritt zurück. Ihre frühere Wildheit war verschwunden und hatte einer tiefsitzenden Angst Platz gemacht, die an ihrem Instinkt nagte. Sie konnten es spüren – dieser Mensch war kein gewöhnlicher Gegner. Er war ein Dämon, eine Kreatur des Todes, die ihnen nicht entkommen lassen würde.
Sie wussten in ihrem Urinstinkt, dass jede Flucht sinnlos wäre. Der Dämon vor ihnen würde sie jagen, einen nach dem anderen, bis sie alle tot zu seinen Füßen lagen. In seinen Augen war keine Gnade zu sehen, seine Bewegungen waren entschlossen. Das Einzige, was sie in diesen kalten schwarzen Augen sehen konnten, war die Gewissheit ihres eigenen Untergangs.
Lucavions Gesichtsausdruck blieb unverändert, sein Blick war unerschütterlich, während er die drei Kreaturen musterte. Er konnte die Angst in ihren Augen sehen, aber er sah auch etwas anderes – Verständnis, Resignation.
„Deshalb sind sie gefährlicher“, dachte er.

Diese Bestien wussten, dass sie diesen Ort nicht lebend verlassen würden, aber genau dieses Wissen machte sie umso gefährlicher.

Eine in die Enge getriebene Bestie, die nichts mehr zu verlieren hatte, war am tödlichsten. Der Überlebensinstinkt war tief in jedem Lebewesen verwurzelt und trieb sie zu verzweifelten Handlungen, wenn sie mit dem sicheren Tod konfrontiert waren.

Die Schimpansen knurrten, ihre Angst war jetzt mit einer verzweifelten Entschlossenheit vermischt. Sie tauschten schnelle, kehlige Laute aus, während sie miteinander kommunizierten, ihre Körper angespannt und bereit für den unvermeidlichen Kampf. Sie wussten, dass sie nicht überleben würden, aber sie würden nicht kampflos untergehen.
Lucavion beobachtete sie aufmerksam, sein Estoc immer noch auf sie gerichtet. Er konnte die subtile Veränderung in ihrer Haltung sehen, die Art, wie sich ihre Muskeln in Vorbereitung auf einen letzten, verzweifelten Angriff anspannten. Die Tiere hatten ihre Entscheidung getroffen – sie würden kämpfen, nicht um zu gewinnen, sondern um die geringe Chance zu überleben.

Aber Lucavion war bereit.

„Komm“, sagte er leise, fast als würde er sie in ihr Verderben einladen. „Bringen wir es zu Ende.“
Mit einem kehligen Brüllen stürzte sich der erste Schimpanse auf ihn, die Krallen ausgestreckt, in einem wütenden Versuch, ihn zu zerreißen. Die anderen beiden folgten ihm, ihre Angst für einen Moment überwältigt von dem Urinstinkt, um ihr Leben zu kämpfen.

Lucavion bewegte sich fließend, sein Estoc zerschnitt die Luft.

SWOOSH! STICH!
Der erste Schimpanse hatte kaum Zeit zu reagieren, als die Klinge seine Brust durchbohrte und das Sternenlicht erneut mit tödlicher Intensität aufleuchtete.

„SCREEECH!“

Das Tier stieß einen letzten, schmerzerfüllten Schrei aus, bevor es zu Boden sank und sein Körper zuckend das Leben aus ihm wich. Lucavion zögerte nicht, seine Aufmerksamkeit galt bereits den beiden verbleibenden Schimpansen.

SWOOSH!
Der zweite Schimpanse versuchte, ihn zu flankieren, seine Augen wild vor Verzweiflung. Er schlug mit seinen Klauen nach ihm, aber Lucavion wich dem Angriff mühelos aus und führte einen schnellen, präzisen Hieb mit seinem Estoc aus. Die Klinge durchschnitten die Seite der Bestie, das Sternenlicht versengte ihr Fleisch.

Der Schimpanse taumelte, Blut strömte aus der Wunde, aber er gab nicht auf.
„GROOOO!“

Er stürzte sich erneut auf Lucavion, seine Bewegungen waren noch wilder und rücksichtsloser.

STICH!

Aber Lucavion war unerbittlich, seine Klinge fand erneut ihr Ziel und durchbohrte diesmal das Herz der Kreatur.

THUD!

Der zweite Schimpanse brach zusammen und fiel leblos neben seinen gefallenen Kameraden auf den Boden.

Nur noch einer war übrig.
„Wirst du jetzt fliehen? Oder wirst du versuchen, deine gefallenen Kameraden zu rächen?“, fragte Lucavion.
Manche würden diese Frage vielleicht für sinnlos halten, aber Lucavion hatte mit eigenen Augen gesehen, wie intelligent diese Schimpansen sein konnten.

Deshalb sprach er mit ihnen. Vielleicht konnten sie ihn ja bis zu einem gewissen Grad verstehen, wer weiß?

Der letzte Schimpanse stand einen Moment lang regungslos da, sein Körper angespannt, sein Blick zwischen den Leichen seiner gefallenen Artgenossen und Lucavion hin und her wandernd.
„Was hast du vor?“

Die Angst war in seinem Blick deutlich zu sehen, aber da war noch etwas anderes – eine anhaltende Traurigkeit, ein Zögern, das Lucavion spüren konnte, obwohl er nicht besonders gut darin war, Emotionen zu lesen.

Seine Brust hob und senkte sich schwer, und seine Muskeln zuckten, als wäre er hin- und hergerissen zwischen dem Urinstinkt zu fliehen und einer tieferen, komplexeren Emotion.
Trotz seines kalten Gesichts erkannte Lucavion die Schwere dessen, was das Tier empfand. Es hatte seine Kameraden und sein Rudel verloren und stand nun einem unüberwindbaren Feind gegenüber. Es gab keinen Ausweg, keine Flucht vor dem Schicksal, das es erwartete.

„Letztendlich seid ihr Tiere gar nicht so anders als wir Menschen, oder?“

Er dachte nach. In seiner Zeit auf dem Schlachtfeld hatte er unzählige schreckliche Taten gesehen. Wie Menschen sich gegenseitig umbrachten, wie Menschen einfach von der Welt verschwanden …

Er war auch mal in derselben Lage wie dieser Schimpanse.

Lucavion sah dem Tier in die Augen, ohne wegzuschauen, und verspürte für einen seltenen Moment Mitgefühl. „Komm“, sagte er leise, fast flüsternd. „Komm und stirb einen Kriegers Tod.“
Die Worte schienen in der Luft zu hängen, und für einen kurzen Moment war es, als hätte der Wald selbst stillgestanden und auf die Antwort des Schimpansen gewartet.

Die Augen des Tieres fixierten Lucavion, und etwas ging zwischen ihnen hin und her – ein stilles Verständnis, eine Anerkennung der Unausweichlichkeit des Augenblicks.
Mit einem letzten, tiefen Atemzug traf der Schimpanse seine Entscheidung. Er stieß ein wildes, kehliges Knurren aus, seine Angst wich einer verzweifelten Entschlossenheit.

Es ging nicht mehr um Sieg oder Überleben, es ging darum, dem Ende mit Würde zu begegnen, mit dem Mut, den seine gefallenen Artgenossen gezeigt hatten.
Das Tier stürmte auf Lucavion zu, die Krallen ausgestreckt, die Zähne in einem letzten, trotzigen Angriff entblößt. Der Boden bebte unter der Wucht seines Anlaufs, und die Luft knisterte vor der Intensität des Augenblicks.

Lucavion blieb standhaft, sein Estoc fest in der Hand, bereit, dem letzten Angriff des Tieres zu begegnen.
Er beobachtete, wie der Schimpanse näher kam, seine Augen brannten vor einer Mischung aus Wut und Trauer. Jetzt gab es kein Zögern mehr in seinen Bewegungen, kein Anzeichen von Rückzug – nur die Entschlossenheit, seinem Schicksal direkt ins Auge zu sehen.

SWOOSH!

Der Schimpanse stürzte sich mit aller Kraft auf Lucavion, seine Krallen schlugen durch die Luft und zielten auf seine Kehle.
Aber Lucavion war schneller, sein Körper bewegte sich mit der Präzision eines erfahrenen Kriegers.

Er wich dem Angriff mit einer flüssigen, mühelosen Bewegung aus und schwang seinen Estoc in einem schnellen, tödlichen Bogen.

Die Klinge fand ihr Ziel, schnitt sauber durch die Brust des Tieres und durchbohrte sein Herz mit unfehlbarer Genauigkeit.

THUD!
Der Schimpanse stieß einen letzten, traurigen Schrei aus, als er zu Boden fiel und sein Körper vor Lucavions Füßen zusammenbrach. Seine Augen, einst voller Angst und Schmerz, wurden langsam trüb, als das Leben aus ihnen wich.

Der Wald war wieder still, das einzige Geräusch war das leise Rascheln der Blätter im Wind.

Lucavion stand über der gefallenen Bestie, sein Gesichtsausdruck unlesbar.
Nein, das war nicht der Fall …

Sein Gesichtsausdruck …

Da war ein Lächeln auf seinem Gesicht …

„Meister … Diese Sucht nach dem Töten … Ich werde sie vielleicht nie vergessen können …“

———-A/N———-

In diesem Kapitel sieht man, dass das Schlachtfeld und seine Erziehung Lucavion sehr geprägt haben …
Er ist kein völlig vernünftiger Mensch. Aber ich werde ihn nicht zu einer Kopie von Astron machen.

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Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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