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Kapitel 591: Kapitulation

Kapitel 591: Kapitulation

Gerade als Draven vorstoßen wollte, seine Klinge gefährlich nahe daran, die ungeschützte Seite des Speerträgers zu treffen –

Eine Veränderung.

Eine heftige, unnatürliche Veränderung.

Die Luft bebte.

Mana – roh, überwältigend, **gewaltig** – brach aus der ganzen Stadt in den Himmel hervor.
Ein Impuls, der so stark war, dass Draven unwillkürlich erschauerte. Er war nicht nur stark – er war erstickend. Ein Zusammenprall. Eine Kollision von Kräften, die so absurd war, dass sich das Schlachtfeld um ihn herum für einen Moment verkleinerte, als würde der eigentliche Kampf ganz woanders stattfinden.

Draven sprang instinktiv zurück, löste sich von seinem Gegner und richtete seinen Blick in die Ferne, zur Quelle des Lichts.
Und da war es.

Eine Säule aus knisternder, sich verflochtener Energie – zwei Kräfte, die aufeinanderprallten.

Die eine scharf und unerschütterlich, kontrolliert, aber unerbittlich. Die Art von Kraft, die aus jahrelangen, disziplinierten Kämpfen herrührte.

Die andere wild, erstickend, endlos. Etwas, das sich nicht eindämmen ließ.

Dravens Grinsen zuckte, während sich seine Brust zusammenzog.
„Tch … dieser Mistkerl.“

Soren, der immer noch mit dem Axtkämpfer beschäftigt war, bemerkte Dravens plötzliche Ablenkung und biss die Zähne zusammen. „Hey, was soll dieser Blick?“

Auch Vyrell bemerkte die Veränderung, blieb jedoch gelassen und hielt den Attentäter mit seiner Klinge in Schach. „Dieses Mana …“
Draven atmete scharf aus. Seine Stimme war leiser, aber erfüllt von etwas, das fast grimmiger Belustigung glich. „Lucavion hat Aldric gefunden.“

Die Erkenntnis verbreitete sich wie ein Donnerschlag.

Soren pfiff leise und passte seinen Griff um seinen Kriegshammer an. „Heh. Wurde auch Zeit.“

Vyrells Augen blitzten berechnend auf. „Dann liegt es jetzt nicht mehr in unserer Hand.“
Dravens Finger krallten sich um seine Klinge.

Es war wahr.

Was auch immer dort vor sich ging … was auch immer für eine monströse Schlacht gerade begonnen hatte …

Es ging sie nichts mehr an.

Lucavions Aufgabe war seine eigene.

Das Einzige, was Draven jetzt noch zu tun blieb …

War, seine Aufgabe ordentlich zu erledigen.

Sein Grinsen kehrte zurück, schärfer als zuvor, und er umklammerte seine Waffe fester, als er sich wieder seinem Gegner zuwandte.
„Ich glaube, ich räume besser meine Seite des Schlachtfelds auf.“

****

Draven biss die Zähne zusammen, als seine Klinge erneut auf den Speer des Speerkämpfers traf. Funken stoben aus dem Aufprall, die Wucht erschütterte seine Knochen. Er drängte vorwärts, um Boden zu gewinnen, aber der Bastard bewegte sich mit übermenschlicher Präzision – sein Speer drehte sich im letzten Moment, um Dravens Schwung abzulenken und ihn zurückzudrängen.
Der Kampf kam nicht voran.

Draven atmete tief aus und trat einen Schritt zurück, um die Lage neu zu beurteilen. Um ihn herum tobte die Schlacht weiter, aber irgendetwas stimmte nicht.

Das war nicht die einfache Säuberungsaktion, die er geplant hatte.

Vyrell war in einen endlosen Kampf mit diesem verdammten Attentäter verwickelt.
Jedes Mal, wenn er einen Vorteil zu erlangen schien, entkam der Bastard und griff aus einem anderen toten Winkel an. Soren hielt seine Position gegen den Axtkämpfer, ihr Kampf war ein brutaler Zusammenprall roher Kraft – aber für jeden Zentimeter, den Soren gewann, gewann der Feind einen zurück.

Dravens Blick huschte über das Schlachtfeld. Kein Fortschritt. Kein Bodengewinn.

Tch. So sollte es nicht laufen.
Wo zum Teufel kamen diese Arschlöcher her?

Sein Plan war einfach gewesen – Lucavion sollte Aldric erledigen, und der Rest würde zusammenbrechen.

Aber diese Bastarde des Imperiums … sie waren weitaus besser vorbereitet als erwartet.

Draven duckte sich, als die Lanze erneut auf seine Kehle zuschoss, und drehte seinen Körper im letzten Moment zur Seite. Seine Klinge blitzte nach oben, um dem Bastard das Handgelenk abzuschneiden – aber er verfehlte sein Ziel.

Schon wieder.
„Verdammte Scheiße“, zischte Draven leise und fand wieder Halt.

Das gefiel ihm gar nicht.

Irgendetwas stimmte hier nicht.

Sie hatten Widerstand erwartet, klar – aber das hier?

Das war zu viel.

Draven atmete durch die Nase aus, blieb locker in seiner Haltung und bereit zu reagieren. Sein Verstand arbeitete auf Hochtouren, um die Situation einzuschätzen. Sie konnten diese Pattsituation nicht ewig aufrechterhalten.
Es musste sich etwas ändern.

Und zwar schnell.

„Yo …“

Draven hatte kaum Zeit, die Stimme zu registrieren, als der Axtkämpfer vor ihm ebenfalls zögerte und seinen Blick zu den Dächern wandte. Diese kurze Ablenkung reichte Draven, um einen Schritt zurückzutreten und seinen Griff um seine Klinge zu verstärken.
Lucavion saß faul auf dem Rand eines Daches, ein Knie hochgezogen, den Ellbogen darauf abgestützt. Sein übliches Grinsen war da, in seinen dunklen Augen blitzte etwas Unlesbares.

„Wie läuft’s?“, fragte er, seine Stimme trug mühelos über das Schlachtfeld.

Draven starrte ihn einen Moment lang an.

„…“

Ihm fehlten die Worte.

Aber innerlich?

Erleichterung.

Lucavion lebte.

Und das bedeutete –

Dravens Blick huschte über Lucavions Erscheinung, und sein Instinkt bestätigte, was sein Verstand gerade erkannt hatte.

Blut.

Überall war Blut.

Lucavions Mantel war davon durchtränkt, der dunkle Stoff klebte an seiner Haut. Seine Arme, seine Beine – sein Körper war mit tiefen Wunden übersät, einige hatten sich bereits geschlossen, andere waren noch offen.
Er atmete ruhig, aber Draven konnte es sehen. Die Erschöpfung, die sich hinter seinem leichten Grinsen verbarg.

Aldric war tot.

Lucavion hatte gewonnen.

Draven wollte lachen, grinsen, dem Feind, der noch vor ihm stand, etwas Selbstgefälliges entgegenwerfen – aber er bekam keine Gelegenheit dazu.

Denn der Speerschwinger sah nicht weg.
Im Gegensatz zu den anderen reagierte er nicht auf Lucavions Ankunft. Er zögerte nicht, drehte sich nicht um, um zu sehen, was passiert war.

Er schlug zu.

Draven hob sein Schwert gerade noch rechtzeitig, als der Speer auf seine Rippen zuschoss, und die Wucht des Angriffs ließ seine Arme zittern. Er grub seine Füße in den Boden und drehte sich gerade so weit, dass der Speer ihn nicht aufspießte.
„Tch – Bastard“, zischte Draven.

Lucavion atmete leise aus und schüttelte den Kopf. „Keine Ruhe für die Müden, was?“, sagte er.

Der Speerkämpfer bewegte sich leicht und versteifte sich.

Eine seltsame, unheimliche Aura umgab Lucavion, etwas, das weder hell noch dunkel war – einfach nur falsch. Die Luft um ihn herum fühlte sich wie eine Leere an, ein Ort, an dem keine Gesetze galten.
Der Speerkämpfer umklammerte instinktiv seine Waffe fester. Dieses Gefühl –

Lucavion würdigte ihn kaum eines Blickes. Stattdessen holte er tief Luft und –

„Hey! Ihr Mitglieder der Black Veil!“

Seine Stimme zerschnitt das Schlachtfeld wie eine Peitsche.

Die Kämpfe verstummten.

Für einen kurzen Moment hörte das Klirren von Stahl auf, Schritte stockten und misstrauische Blicke richteten sich auf ihn.
Lucavion stand auf dem Dach, immer noch grinsend, seine Haltung entspannt, obwohl sein Körper sichtlich erschöpft war. Blut tropfte immer noch von seinem Mantel und befleckte die Dachziegel unter seinen Füßen.

Und dann – warf er etwas.

Ein abgetrennter Kopf schlug mit einem widerlichen Geräusch auf den Boden.

Stille.

Der Kopf rollte ein wenig, bevor er liegen blieb, sein Blut sammelte sich auf dem rissigen Stein.
Selbst im Tod war Aldric Veltorins Gesicht unverkennbar.

In dem Moment, als die Mitglieder der Black Veil ihn erkannten, breitete sich eine Welle der Schockstarre in ihren Reihen aus. Einige gerieten ins Straucheln. Andere erstarrten. Ein paar machten einen Schritt zurück.

Lucavion grinste und wischte sich einen Blutfleck von der Wange. „Es hat eine Weile gedauert, aber euer Boss ist weg.“
Ein kalter Wind fegte durch die Straße und trug den Geruch von Blut und Tod mit sich.

Zum ersten Mal in dieser Schlacht –

Lucavions Stimme hallte über das Schlachtfeld, sanft und mühelos, aber voller tödlicher Absicht.

„Also, wollt ihr euch ergeben oder soll ich jeden einzelnen von euch hier abschlachten?“

Und dann – ließ er es los.

Die Blutgier.
Eine erdrückende, erstickende Welle purer Tötungsabsicht überflutete das Schlachtfeld und drückte auf jede einzelne Seele.

Die Luft schien sich zusammenzuziehen, der Raum um sie herum verzerrte sich unter dem Gewicht von etwas, das nicht nur Bedrohung war – sondern Gewissheit.

Das war nicht die leere Prahlerei eines Mannes, der seine Feinde einschüchtern wollte.

Das war ein Mann, der bereits über den Ausgang entschieden hatte.
Draven widerstand nur mit Mühe dem Drang, seine Haltung zu verändern. Er hatte schon viele Arten von Blutdurst gespürt – scharf, kalt, brutal –, aber das hier?

Lucavions Blutdurst war anders.

Er war nicht wild. Er war nicht ungezügelt.

Er war kontrolliert. Präzise. Absolut.

Und der Schwarze Schleier spürte es.

Zuerst herrschte Stille.

Und dann –

KLIRR!
Ein Schwert schlug auf den Boden.

Dann noch eins.

KLIRR! KLIRR! KLIRR!

Eine nach der anderen rutschten die Waffen aus zitternden Händen und schlugen auf die blutbefleckte Straße.

Einige traten zurück, andere fielen einfach auf die Knie und rangen nach Luft.

Denn in diesem Moment verstanden sie.

Ihr Anführer war tot.

Und das Monster, das vor ihnen stand, hatte ihn getötet.

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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