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Kapitel 586: Ritter des Windes (3)

Kapitel 586: Ritter des Windes (3)

⚡ „Sturmbrecher: Tyrannenheulen“ ⚡

Aldric machte einen Schritt.

—BOOOOOM!

Lucavions Instinkte schrien.

Er hob gerade noch seinen Degen, bevor—

CLAAAAANG!

Aldrics Speer traf ihn mit brutaler Wucht.

Der Aufprall erschütterte seine Knochen.
Lucavion biss die Zähne zusammen – zu stark.

Bevor er sich darauf einstellen konnte –

– SWOOOSH!

Aldric war schon wieder über ihm.

Ein zweiter Schlag.

Lucavion parierte –

aber Aldrics windgetriebene Lanze drehte sich unnatürlich und lenkte den Schwung mitten im Schwung um –

– THWACK!
Das stumpfe Ende des Speers schlug Lucavion in die Rippen.

Schmerz durchzuckte seinen Körper.

Sein Atem stockte, seine Sicht verschwamm.

Er stolperte.

Aldric ließ nicht locker.

Er drängte vorwärts, sein Speer war eine unaufhaltsame Kraft, seine Aura brüllte wie ein rachsüchtiger Sturm.

Das war keine Technik mehr.

Das war rohe, überwältigende Kraft.
Lucavion versuchte zu kontern –

aber er konnte nicht mithalten.

– CLAAAANG!

Aldrics Speer regnete wie ein unerbittlicher Hurrikan herab.

Lucavion wich aus. Blockte. Parierte.

Doch jedes Mal, wenn er sich anpasste, war Aldric schneller.

Aldric durchbrach seine Verteidigung, seine schiere Kraft vergrößerte den Abstand zwischen ihnen.

Dann –

– BOOOOOM!
Ein letzter Schlag.

Lucavion versuchte sich zu bewegen –

zu langsam.

Aldrics Speer rammte sich direkt in seinen Bauch.

CRACK!

Lucavions Körper taumelte rückwärts, Blut spritzte aus seinem Mund.

Er krachte auf das Dach, seine Sicht verschwamm.

Sein Körper wollte sich nicht bewegen.

Aldric atmete aus.
Er rollte seine Schulter, der Sturm um ihn herum legte sich, während er auf Lucavion hinunterblickte.

„Bleib liegen“, sagte er mit ruhiger Stimme, die von kalter Befriedigung durchdrungen war.

„Das ist der Unterschied zwischen uns.“

Top of Form

Bottom of Form

****

Ich biss die Zähne zusammen und kämpfte darum, dass meine Sicht nicht völlig verschwamm.
Mein Körper fühlte sich fern und träge an – jeder Nerv schrie vor Protest, jeder Muskel weigerte sich zu gehorchen.

Verdammt …

Ich hatte gedacht – nein, ich hatte geglaubt –, dass ich das schaffen könnte. Dass meine Fähigkeiten, mein Instinkt und meine pure Entschlossenheit ausreichen würden, um die Kluft zwischen ihm und mir zu überbrücken. Dass ich Aldric, selbst wenn er ein 6-Sterne-Krieger war, ausmanövrieren könnte. Ihn überlisten könnte.

Und doch –
„Das ist der Unterschied zwischen uns.“

Seine Stimme war ruhig. Distanziert. Als hätte er meine Anstrengungen erwartet. Als hätten meine Bemühungen, meine Klinge, meine Existenz von Anfang an keine Rolle gespielt.

Ein Schatten tauchte über mir auf. Langsame, bedächtige Schritte hallten in der Stille wider, jeder einzelne trug das Gewicht der Unausweichlichkeit.
Ich umklammerte meinen Degen fester, meine Finger zitterten vor Anstrengung. Beweg dich. Ich zwang meinen Körper zu reagieren. Steh auf.

Nichts.

Ich war zu schwach. Zu langsam. Zu …

„Lucavion!“

Vitaliaras Stimme hallte in meinem Kopf und durchdrang den erstickenden Nebel, der mich zu verschlingen drohte. Scharf. Dringlich.

Mein Atem stockte.

Und plötzlich …
war ich wieder da.

Auf dem Schlachtfeld.

Fünfzehn Jahre alt. Eine Lanze in den Händen. Das Gewicht der Rüstung, das sich auf meinen Schultern noch immer fremd anfühlte. Der ohrenbetäubende Lärm der Kriegshörner.

Garret. Mateo. Felix. Elias. Clara.

Ich sah sie alle.

Ich sah sie sterben.

– SWOOSH!
Garrets Brust wurde durchbohrt, bevor er überhaupt reagieren konnte.

Mateos Kehle wurde in einem grünen Lichtblitz aufgeschlitzt.

Felix.

Elias.

Clara.

Einer nach dem anderen wurden sie aus dem Leben gerissen. Ihr Tod war nicht glorreich. Nicht dramatisch. Er war effizient. Gnadenlos.

Ich stand da.

Wie erstarrt.
Mein Körper weigerte sich, sich zu bewegen.

Mein Verstand schrie mich an, etwas zu tun.

Clara war die Letzte gewesen. Ihre Hände glühten vor Mana, ihre Haltung war unsicher, aber entschlossen.

„Bleib zurück!“, hatte sie geschrien, ihre Stimme zitterte, aber sie klang entschlossen.

Ich erinnerte mich an den Ritter, der seinen Kopf geneigt hatte. An sein herablassendes Grinsen. An die Leichtigkeit, mit der sein Speer ihre Magie durchdrungen hatte.

Und dann –

– STICH!
Ich sah sie wieder fallen. Wie ihre Finger zuckten, als würden sie nach etwas greifen – nach jemandem. Ihr Atem ging flach. Ihre Lippen öffneten sich in stummer Ungläubigkeit.

Ihre Augen – trüb, aber suchend.

Nach mir.

Nach demjenigen, der sie hätte retten sollen.

Ich hatte nichts getan.

Und Aldrics Worte jetzt – sie waren nicht neu.

Ich hatte sie schon einmal gehört.
„Du lebst noch. Interessant.“

Die Vergangenheit.

Die Gegenwart.

Sie verschwammen miteinander, verflochten in dem Nebel meines zerbrechenden Bewusstseins.

Der Ritter von damals. Der Ritter, der jetzt vor mir stand.

Es spielte keine Rolle, auf welchem Schlachtfeld wir uns befanden.

Das Ergebnis war immer dasselbe.

Ich hab verloren.

Ich hab versagt.

Ich war schwach.

Aber –

War das wirklich schon das Ende?

Ich atmete flach, meine Finger waren taub. Aber irgendwo tief in meiner Seele brannte etwas.

Ein Funke.

Nein.
Meine Sicht verschwamm, die Ränder der Welt fielen in sich zusammen. Das Gewicht meines Körpers war weit weg, doch die kalte Realität drückte wie ein Eisenbrand auf meine Haut. Aldrics Gestalt war ein dunkler Fleck, er näherte sich langsam, bedächtig – entschlossen.
Seine Aura flammte um ihn herum auf, ein heftiger Sturm aus verdichtetem Mana, der sich mit roher, ungezügelter Kraft drehte und knisterte. Sein „Aura-Körper“ – eine Technik, die die physische Form zu etwas übermenschlichem, übermortalem formte. Ein Körper, geformt aus Mana, verfeinert durch Meisterschaft, der etwas Schnelleres, Stärkeres, Überlegenes schuf.

Eine Technik, die die Schwachen von den Starken trennte.

Eine Technik, die ihn von mir trennte.
– Aber war das wirklich der Fall?

Für den Bruchteil einer Sekunde veränderte sich alles um mich herum.

Das Schlachtfeld. Die Wunden. Das erdrückende Gewicht meiner eigenen Sterblichkeit.

Alles verblasste.

Stattdessen stand ich in einer Erinnerung.
„Bengel“, sagte der Meister mit einer Stimme, die so scharf war wie das Schwert, das er mir einst in die Hand gedrückt hatte. Ich erinnerte mich daran, wie seine goldenen Augen funkelten, als er mich mit verschränkten Armen ansah, seine Präsenz schwer wie ein Berg. „Du trainierst, um jemanden zu besiegen, nicht wahr?“

Ich sagte nichts. Das brauchte ich nicht.
Er schnaubte, schüttelte den Kopf und stand auf, sein Blick streng und unnachgiebig. „So wie du jetzt bist, wirst du ihn nicht besiegen können.“

Eine Wahrheit, die tiefer schnitt als jede Klinge.

Ich hatte Jahre damit verbracht, mein Schwert zu schärfen, aus einem einzigen Grund. Einem einzigen Ziel.

Rache.

Aldric zu töten. Ihm mit meinen eigenen Händen den Kopf abzuschlagen.

Aber war das alles?
Die Erinnerung zerbrach, und ich war wieder in meinem gebrochenen Körper, die Knie halb gebeugt, der Atem unregelmäßig.

Aldric war jetzt fast bei mir. Seine Lanze glänzte im schwachen Licht, sein Gesichtsausdruck war unter seinem Helm nicht zu erkennen.

Ich hatte keine Angst.

Nein – ich war wach.

Wofür hatte ich wirklich gelebt?

Nicht nur für Rache.

Nicht nur um zu überleben.

Das Unmögliche.
Am Abgrund des Todes zu stehen, auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod zu tanzen – und ihn zu überschreiten.

In das Reich vorzudringen, von dem niemand glaubte, dass ich es betreten könnte.

Das Unmögliche zu erreichen.

Die Antwort war schon immer da gewesen.

Und jetzt, am Rande des Todes –

griff ich danach.

Mein Blick war auf Aldric geheftet, aber ich sah ihn nicht an.
Ich beobachtete seinen Aura-Körper.

Wie er sich veränderte. Wie er sich um seinen Körper formte, sich über seine Muskeln legte und jede Faser seines Wesens stärkte.

„Ahme ihn nach.“

Und dann –

griff ich in mich hinein.

Tief in den Kern meines Wesens.

Vorbei an den Wunden. Vorbei an der Erschöpfung. Vorbei an den Überresten eines Körpers, der fast aufgegeben hatte.

– Und ich befahl ihm, sich zu bewegen.
Ein Lichtblitz – kalt, riesig, ewig.

Mein erster Kern entzündete sich.

[Verschlinger der Sterne.]

Ein Schleier aus tiefem Sternenlicht flackerte um mich herum auf – zuerst dünn, dann wuchs er, breitete sich aus und verwob sich zu etwas Größerem. Die leere Energie meiner Mana brach nicht wie Aldrics Sturm nach außen.

Sie war still.

Subtil.
Kein tobender Hurrikan –

sondern ein alles verschlingender Abgrund.

Eine dünne, kaum wahrnehmbare Schicht aus Sternenlicht bildete sich über meiner Haut. Im Gegensatz zu Aldrics [Aura-Körper], der seine physische Form durch reine Kraft verstärkte, tat meiner etwas anderes.

Er verschlang.

„Nicht genug.“

Der Gedanke durchfuhr mich wie ein Schlag, mein Atem ging scharf und unregelmäßig.
Der dünne Schleier aus Sternenlicht um meinen Körper flackerte, instabil, und kämpfte darum, sich zu halten. Es war nicht genug.

Weil es nicht genug sein konnte.

Deshalb gehörte [Aura Body] nur denen, die den 6-Sterne-Rang erreicht hatten. Weil ihre Mana stabil war. Weil ihre Kerne gereift waren, sich genug verfeinert hatten, um die Belastung zu bewältigen.

Ich zwang etwas ins Leben, das nicht sein sollte.
Ich konnte es spüren – als würde ich versuchen, eine Brücke aus Rauch zu bauen, als würde ich die Realität zwingen, sich auf eine Weise zu verbiegen, die sie nicht wollte.

Die Struktur war da, aber das Fundament – die Kraft – war unzureichend.

Und doch –

Ich hatte noch etwas anderes.

Den zweiten Kern in mir, der sich nie wirklich gefestigt hatte, nie wirklich harmonierte –

[Flamme der Tagundnachtgleiche].
Leben und Tod. Gegensätze, Widersprüche, Kräfte, die nicht dazu bestimmt waren, nebeneinander zu existieren – und doch taten sie es in mir.

Eine rohe, ungezähmte Kraft, die in meiner Seele brannte.

Aldrics Speer war fast bei mir.

Keine Zeit. Kein Zögern.

Zieh sie.

Ich griff wieder nach innen.

Und ich riss die Kraft aus der [Flamme der Tagundnachtgleiche].
Die Reaktion kam sofort.

Weißglühende Qualen explodierten in meinen Adern.

Ein Gefühl jenseits aller Schmerzen – als würden meine Zellen auseinanderbrechen, als würde mein Körper zerquetscht, geschmolzen und neu geformt, alles auf einmal.

Die Lebensenergie brannte – sie durchzog meine Manakanäle wie ein Lauffeuer und zwang meinen Körper, durchzuhalten.

Die Todesenergie verschlang alles – sie stabilisierte mich, verzehrte den Überschuss und hielt die chaotische Kraft in Schach, bevor sie mich zerstören konnte.
Ich spürte alles.

Jeder Nerv schrie. Jeder Knochen zitterte, als würde er ablehnen, was ich ihm aufzwang.

Die beiden gegensätzlichen Kräfte gehörten nicht zusammen.

Und doch –

ich brachte sie dazu, zusammenzupassen.

Der Schleier aus Sternenlicht um mich herum verdunkelte sich – seine Ränder flackerten im unheimlichen, geschmolzenen Schein der [Flamme der Tagundnachtgleiche].

Leben und Tod – verschmolzen zu einer Form.
Kein echter [Aura-Körper].

Keine durch jahrelange Meisterschaft verfeinerte Technik.

Das war etwas anderes.

Etwas Rohes.

Etwas Unnatürliches.

Der [Verschlinger der Sterne] umhüllte meinen Körper und war nicht mehr nur eine Erweiterung meiner Mana –

sondern eine Erweiterung meiner Existenz.

Aldrics Speer schlug zu –

doch jetzt konnte ich sehen, dass er langsamer wurde.

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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