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Kapitel 468: Bestätigt (2)

Kapitel 468: Bestätigt (2)

„Bleib ruhig.“

Der Befehl war kalt.

Absolut.

Luthier erstarrte.

Der Herzog hatte seine Stimme nicht erhoben, aber das Gewicht hinter seinen Worten war unmissverständlich.

Langsam wurde Luthier klar, was er tat. Er lockerte sofort seine Finger, trat einen Schritt zurück und senkte entschuldigend den Kopf.
Herzog Thaddeus atmete durch die Nase aus, seine goldenen Augen blitzten scharf in seine Richtung. „Erkläre das.“

Luthier holte tief Luft, rückte die Manschetten seiner Ärmel zurecht und sammelte seine Gedanken. Seine Hände zitterten nicht mehr vor Aufregung, aber seine Stimme klang schwer, als er zu sprechen begann.
„Die Ewige Himmelswurzel ist eine der seltensten Kräuter, die es gibt“, begann er mit bedächtiger Stimme, die jedoch von unverkennbarer Ehrfurcht erfüllt war. „Man sagt, dass sie nur auf den höchsten Gipfeln der Skyshadow Mountains wächst, wo Mana zusammenfließt und sich in seiner reinsten Form kristallisiert. Die Bedingungen, die für ihr Wachstum erforderlich sind, sind so einzigartig – so extrem –, dass nur sehr wenige sie jemals zu Gesicht bekommen haben, geschweige denn erfolgreich eingesetzt haben.“
Sein Blick huschte zu Aeliana, in seinen Augen eine seltsame Mischung aus Ungläubigkeit und Faszination.

„Es gab Fälle“, fuhr er fort, „in denen Ärzte und Gelehrte versuchten, das Ewige Himmelswurzelkraut in der Medizin einzusetzen. Fälle von verzweifelten Adligen, die nach einem Heilmittel für unheilbare Krankheiten suchten, von Kriegern, die hofften, ihre zerbrochenen Manakerne wiederherzustellen, sogar von einigen rücksichtslosen Forschern, die glaubten, es könne ihre Lebenserwartung erhöhen. Und doch …“
Er atmete scharf aus und schüttelte den Kopf.

„Es war wirkungslos.“

Ein Raunen ging durch den Raum.

Aeliana blieb still und hörte aufmerksam zu.

Luthier fuhr fort: „Der Grund für dieses Scheitern liegt vermutlich in der Kultivierung selbst. Das Ewige Himmelswurzelkraut ist reines Mana – unraffiniert, unverfälscht und ungezähmt.
Im Gegensatz zu gewöhnlichen Heilkräutern, die im Einklang mit den natürlichen Prozessen des Körpers wirken, drängt sich das Ewige Himmelswurzelkraut in den Körper des Anwenders und stört dessen inneres Gleichgewicht. Die meisten Menschen können es einfach nicht aufnehmen, egal wie stark sie sind. Selbst bei hochrangigen Kultivierenden sind die Absorptionsraten unvorhersehbar und führen oft zum Scheitern.“

Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich leicht. „In einigen Fällen hatte der Versuch sogar … tödliche Folgen.“
Die Luft im Raum wurde kalt.

Aelianas Finger zuckten leicht gegen ihr Kleid, aber sie blieb gelassen.

Luthier wandte sich nun wieder ganz ihr zu, seine Augen waren scharf und verlangten nach Verständnis.

„Aber du“, sagte er mit leiser, aber fester Stimme, „hast es nicht nur aufgenommen – du bist daran gewachsen.“

Aeliana reagierte nicht sofort.

Denn auch sie begann zu verstehen.
Luthier machte einen Schritt auf sie zu, aber diesmal griff er nicht nach ihr.

„Die Art, wie sich dein Körper verändert hat – dein Manastrom, dein Kern, sogar deine körperliche Vitalität – alles hat sich grundlegend verändert. Es ist, als wäre die Energie des Krauts vollständig in dein Wesen eingewoben worden. Das sollte nicht möglich sein.“

Veylan, der eine Weile geschwiegen hatte, sprach endlich mit scharfem Tonfall.
„Bist du sicher, dass es die Ewige Himmelswurzel war?“

Luthier nickte ohne zu zögern. „Absolut. Ich erkenne die Spuren davon in ihrer Aura – es ist unverkennbar. Aber ich verstehe nicht, wie das möglich ist.“

Aeliana atmete langsam ein.

Sie kannte die Antwort bereits.

Oder zumindest –

sie wusste, wer die Antwort hatte.

Denn es hatte nur eine Person bei ihr gewesen, als das passiert war.
Eine Person, die es gesehen hatte, die dabei gewesen war, als sie sich verändert hatte.

Lucavion.

Luthier atmete ruhig, aber seine Augen glänzten immer noch vor kaum unterdrückter Dringlichkeit.

„Wenn wir verstehen würden, wie das passiert ist“, fuhr er mit festerer Stimme fort, „dann könnten vielleicht … andere Opfer ähnlicher Krankheiten gerettet werden.“

Die Worte ließen erneut eine Welle durch den Raum gehen.
Aelianas Finger zuckten leicht an ihren Seiten.

Denn sie verstand die Bedeutung dieser Worte.

Sie hatte Jahre in ihrem Körper gefangen verbracht, ihre Krankheit nagte an ihrer Existenz wie ein langsam brennender Fluch. Es gab keine Heilung. Kein Heilmittel, keine Magie, keine Hoffnung. Die besten Ärzte, die besten Alchemisten, die mächtigsten Magier des Reiches waren alle zu dem gleichen Schluss gekommen.

Sie sollte sterben.
Und doch stand sie hier.

Sie konnte es in Luthier’s Augen sehen.

Das war mehr als nur medizinische Neugier.

Es war eine Möglichkeit.

Die Vorstellung, dass das Unheilbare geheilt werden könnte.

Dass das Verlorene gerettet werden könnte.
Herzog Thaddeus schwieg einen langen Moment, sein Blick wanderte zwischen Aeliana, Luthier und Veylan hin und her. Sein Gesichtsausdruck blieb unlesbar – aber diejenigen, die ihn gut kannten, konnten die Last hinter seinem Blick erkennen.

Schließlich atmete er aus.

„Ich werde diese Angelegenheit weiter untersuchen“, erklärte er mit ruhiger, aber entschlossener Stimme. „Aber für den Moment reicht das.“

Seine Worte fielen wie ein Stein.

Fest. Unerschütterlich.

Luthier spannte sich sichtbar an, als wollte er widersprechen, mehr verlangen, aber er wusste es besser. Er schluckte seine Frustration hinunter, trat zurück und verbeugte sich tief.

„Bitte“, murmelte er.

Die goldenen Augen des Herzogs trafen seine.

Dann – ein Nicken.

Eine stille Bestätigung.

Luthier atmete aus und verstand den unausgesprochenen Befehl.
Herzog Thaddeus hob eine Hand und machte mit den Fingern eine einzige, abweisende Geste.

Das Gespräch war beendet.

Die Spannung verschwand nicht, aber niemand wagte es, seine Autorität in Frage zu stellen.

Einer nach dem anderen traten die Begleiter und Ritter zurück und murmelten untereinander, während Luthier und Veylan sich Blicke zuwarfen.
Herzog Thaddeus‘ goldene Augen blitzten, sein Blick war scharf, als er sich dem Magier zuwandte.
„Du sagst, ihr Kern ist gestärkt?“

Veylan, der Magier, der die ganze Zeit Aelianas Manastrom beobachtet hatte, nickte ohne zu zögern.

„Das ist richtig“, bestätigte er mit gemessenem, aber festem Tonfall. „Tatsächlich solltest du das sogar besser sehen können als ich, da die Kultivierungstechnik, die sie zuvor praktiziert hat, offenbar dieselbe ist wie deine.“

Eine Pause.
Dann nickte Thaddeus.

Ohne ein weiteres Wort trat er vor und verringerte den Abstand zwischen sich und Aeliana. Seine Ausstrahlung war ruhig, aber bestimmend, seine goldenen Augen musterten sie nicht wie die eines Vaters, sondern wie die eines Kriegers, eines Mannes, der sein Leben damit verbracht hatte, Mana und den Kampf zu meistern.

Aeliana ihrerseits zuckte nicht zusammen. Sie hielt seinem Blick stand, ihre bernsteinfarbenen Augen unnachgiebig.
Thaddeus hob die Hand, ohne sie zu berühren, sondern nur so nah, dass sein Mana das ihre streifte. Ein Energieflussschub flackerte durch den Raum zwischen ihnen, unsichtbar für die anderen, aber unverkennbar für diejenigen, die ihn spüren konnten.

Dann –

Seine Augen weiteten sich.

Aelianas Innerstes war voller Mana.

Nicht nur verstärkt. Nicht nur verbessert.

Verwandelt.
Die Energie war gewaltig, tiefer als alles, was er jemals zuvor in ihr gespürt hatte. Einst war ihr Mana eine flackernde Glut gewesen, die darum kämpfte, am Leben zu bleiben, zerbrechlich und flüchtig. Jetzt wogte es unter der Oberfläche, gewunden wie ein schlafendes Tier, roh und ungezähmt.

Und mehr als das –

„Sie war tatsächlich diejenige, zu der ich eine Verbindung spürte.“
In dem Moment, als er auf der Suche nach ihr in den Abgrund getreten war, hatte er etwas gespürt. Einen Impuls, fern und doch vertraut, als hätte etwas in der Tiefe nach ihm gerufen.

Damals hatte er angenommen, es sei Instinkt gewesen. Die Verzweiflung eines Vaters.

Aber nein.

Jetzt, wo er vor ihr stand und die Energie in ihrem Innersten spürte, wusste er es.

Er hatte sie gespürt.
Das war die Präsenz, die ihn in den Tiefen des Ozeans angesprochen hatte. Das war die Quelle dieser unbestreitbaren, fast schicksalhaften Verbindung.

Er atmete langsam und kontrolliert, aber innerlich rasten seine Gedanken.

„Das kann nicht sein.“

Aeliana war schwach geboren worden. Das war die Realität. Ihr Körper war nie stark genug gewesen, um einen vollständigen Kultivierungsweg zu beschreiten. Ihre Mana war dünn, ihre Reserven begrenzt.
Selbst wenn sie Talent gehabt hätte, selbst wenn sie trainiert hätte, wäre sie immer durch ihre eigenen Grenzen eingeschränkt gewesen.

Und doch –

Was er jetzt spürte, war grenzenlos.

Und mehr als das …

Ihre Kultivierungsmethode.

Sie war unverkennbar.

„Meine Technik.“

Genau die gleiche, die er seinen besten Kriegern beigebracht hatte. Die gleiche, die die Sturmherrscher des Herzogtums geprägt hatte.
Und sie hatte sie gemeistert.

Nicht nur angewendet. Nicht nur befolgt.

Sie hatte sie perfektioniert. Weiterlesen bei My Virtual Library Empire

Seine Finger krallten sich leicht zusammen.

Das ging über Talent hinaus. Über bloßen Fortschritt.

Das war unmöglich.

Seine goldenen Augen huschten zu ihr, suchten nach Antworten, aber Aeliana starrte ihn nur an, als wäre ihr nichts bewusst …

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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