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Kapitel 467: Bestätigt

Kapitel 467: Bestätigt

Die Rückfahrt ins Herzogtum verlief ohne Zwischenfälle. Keine Stürme, keine plötzlichen Angriffe, keine Unterbrechungen. Nur das gleichmäßige Rauschen der Wellen, das gelegentliche Rascheln der Segel und das leise Murmeln der Ritter, die ihren Pflichten nachgingen.

Es war fast beunruhigend, wie schnell die Anspannung nachließ, sobald sie die Höhle hinter sich gelassen hatten.
Aeliana hatte erwartet, dass ihr Vater Lucavion weiter befragen und ihn zu weiteren Antworten drängen würde, aber stattdessen zog sich Herzog Thaddeus zurück und konzentrierte sich auf seine eigenen Angelegenheiten, sobald sie angekommen waren. Er schenkte Lucavion kaum noch einen Blick und ließ sie allein, sobald sie festen Boden unter den Füßen hatten.

Lucavion schien das nichts auszumachen. Wenn überhaupt, schien er sogar ziemlich zufrieden darüber zu sein.
Aber Aeliana … sie konnte etwas nicht aus ihrem Kopf bekommen.

Sie hatte vorgehabt, es zu vergessen, es als eine weitere seiner lächerlichen Launen abzutun, aber egal, wie sehr sie versuchte, es zu ignorieren, die Worte blieben ihr im Kopf.

„Und was passiert, wenn ich mich nicht darum kümmere?“

„Nun, ich weiß es nicht. Ich würde sagen … du würdest wahrscheinlich früh sterben?“

Dieser Moment.
Dieser Ausdruck.

Die Art, wie Lucavion seinen Kopf leicht geneigt hatte, das Grinsen immer noch da, aber dünner, schwächer. Die Art, wie seine schwarzen Augen distanziert geworden waren, nicht amüsiert, nicht abweisend – sondern etwas anderes.

Etwas, das sie nicht benennen konnte.

„Das war nicht die Reaktion, die ich erwartet hatte.“
Aeliana hatte gesehen, wie Menschen auf den Gedanken an ihren eigenen Tod reagierten. Schließlich hatte sie es selbst erlebt. Sie kannte die taube Ungläubigkeit, das hohle Lachen, die Wut, die darauf folgte. Das verzweifelte Bedürfnis, gegen etwas zu kämpfen, das sich unvermeidlich anfühlte.

Aber Lucavion …

Seine Reaktion war nichts davon.

Er war nicht überrascht gewesen.

Er hatte nicht einmal besonders besorgt gewirkt.

Es war fast so, als ob …
„Er es schon wusste“.

Aelianas Finger krallten sich leicht in ihre Seiten.

„Was war das für ein Gesichtsausdruck?“

Sie verstand nicht, warum es sie störte.

Warum es sich so anfühlte, als wäre etwas nicht in Ordnung, obwohl er doch nur das getan hatte, was er immer tat – lachen, ablenken, Dinge abtun, als wären sie nichts.

Aeliana hatte kaum Zeit, über ihre Gedanken nachzudenken, als eine scharfe Stimme die Luft durchdrang.
„Das ist unmöglich!“

Aelianas Blick schoss zu der Quelle des Ausbruchs, ihre Augenbrauen zogen sich zusammen.

In ihren Gemächern stand neben ihrem Bett, steif und regungslos, Arzt Luthier, der Leiter der medizinischen Abteilung des Herzogtums Thaddeus. Sein sonst so gefasstes Gesicht war eine Maske des Schocks, seine Hand zitterte leicht, als sie knapp über dem Bett schwebte, in dem Aeliana einst Jahre verbracht hatte.
Aeliana richtete sich auf und kniff ihre bernsteinfarbenen Augen zusammen. „Was?“

Einen Moment lang war es still im Raum, nur das schwere Atmen des Arztes war zu hören. Dann drehte sich Luthier abrupt um und ließ seinen scharfen Blick über die versammelten Diener, Ritter und Begleiter schweifen, die gekommen waren, um seine Untersuchung mitzuerleben.

„Sie ist geheilt.“ Seine Stimme zitterte ungläubig. „Vollständig.
Nicht nur besser – nicht nur in Remission – sondern vollständig, vollkommen geheilt.“

Sofort brach Gemurmel aus.

Die Diener, die jahrelang ihre kranke Herrin gepflegt und hinter einer Maske der Förmlichkeit mitfühlende Blicke ausgetauscht hatten, flüsterten nun ungläubig.

„Das kann nicht sein …“

„Aber ihr Zustand war …“

„Selbst die besten Heiler …“

„Wie ist das passiert?“
Luthier ballte die Fäuste, seine Augen füllten sich mit etwas Unausgesprochenem. Verwirrung. Frustration. Ehrfurcht.

„Es gibt keine einzige Spur mehr von der Krankheit in ihrem Körper“, murmelte er, als wolle er sich selbst davon überzeugen. „Ihre Organe, ihr Manakreislauf, sogar ihre körperliche Kraft – es ist, als wäre sie nie krank gewesen.“

Aeliana beobachtete ihn aufmerksam.
„Warum fühlt sich das so seltsam an?“

Sie hatte diese Reaktion erwartet. Sie hatte Ungläubigkeit erwartet, hatte erwartet, dass die Leute erschüttert sein würden.

Aber Luthier reagierte nicht nur mit professioneller Besorgnis.

Es war etwas Tieferes.

Als ob das nicht möglich sein sollte.

Dann –

Eine neue Stimme mischte sich in das Gespräch ein, sanft und gelassen, mit der Autorität eines hohen Würdenträgers.

„Bitte, lass mich auch nachsehen.“
Es wurde still im Raum.

Denn diese Stimme gehörte Magister Veylan, dem Hofmagier des Herzogtums.

Ein Mann mit unermesslichem Wissen, ein vertrauter Berater von Herzog Thaddeus und ein renommierter Experte für magische Leiden.

Die Menge teilte sich augenblicklich, als hätte eine unsichtbare Kraft sie beiseite geschoben.
Aelianas Blick fiel auf die große, in eine Robe gehüllte Gestalt, die vortrat. Allein Veylans Anwesenheit genügte, um Stille zu erzeugen.

Sein durchdringender grauer Blick schweifte durch den Raum, bevor er auf Aeliana ruhte.

Er musterte sie einen langen Moment lang.

Dann hob er ohne zu zögern eine Hand.

Mana schwoll an.

Ein tiefes, sattes blaues Licht flackerte an seinen Fingerspitzen und formte komplizierte Runen in der Luft – uralte Schriftzeichen diagnostischer Magie, die nur wenige deuten konnten.

Aeliana spürte, wie die Energie sie überflutete und wie ein Wasserstrom gegen ihre Haut drückte.

Es dauerte nur einen Moment.

Dann –

Die Magie schwankte.

Veylans Gesichtsausdruck veränderte sich.
Seine Finger zuckten leicht, bevor er langsam seine Hand senkte.

„Wie kann das sein?“

Seine Stimme war nicht laut.

Aber sie war schwer.

Belastet von etwas, das den Raum kleiner erscheinen ließ.

Luthier drehte sich sofort zu ihm um. „Magister, was hast du gesehen?“

Veylan antwortete zunächst nicht. Seine grauen Augen blieben auf Aeliana geheftet, seine Augenbrauen leicht zusammengezogen.
Dann – endlich – sprach er.

„Ihr Manakern …“

Aeliana spannte sich an. Deine nächste Lektüre wartet in My Virtual Library Empire

Veylans Blick wurde schärfer.

„Er ist nicht nur geheilt.“ Seine Stimme war leise, aber fest. „Er ist stärker.“

Eine noch schwerere Stille legte sich über den Raum.

Luthier riss die Augen auf. „Stärker?“
Veylan nickte langsam. „Ihr Manastrom ist nicht einfach wiederhergestellt – er ist … verfeinert. Kontrollierter. Es ist, als hätte ihr Körper eine Art Umbau durchlaufen.“

Umbau.

Dieses Wort löste in Aelianas Kopf einen Gedanken aus.

Körperlicher Umbau.

Derselbe Begriff, der verwendet worden war, als Lirian Lucavion untersucht hatte.

Die Stimmung im Raum wurde bedrückender.
Herzog Thaddeus hatte während des gesamten Gesprächs geschwiegen und Aeliana mit unlesbarem Blick aus seinen goldenen Augen angestarrt.

Nein.

Nicht unlesbar.

Diejenigen, die ihn kannten – die ihm lange genug gedient hatten – konnten es sehen. Die kaum unterdrückte Veränderung in seinem Blick, die Art, wie sich seine Finger an seiner Seite leicht krümmten, das subtile Zusammenpressen seines Kiefers.

Er hielt etwas zurück.

Er hielt etwas zurück.
Denn jetzt war es bestätigt.

Seine Tochter war auf eine Weise verändert worden, die jeder Vernunft widersprach.

Aber dann –

„Nein“, murmelte Luthier und schüttelte abrupt den Kopf. „Das ist etwas anderes als eine Körperrekonstruktion.“

Veylan drehte sich abrupt zu ihm um. „Was meinst du damit?“
Luthier runzelte die Stirn, trat näher an Aeliana heran und musterte sie, als sähe er sie zum ersten Mal.

„Ihr Körper wurde nicht wie bei einer normalen Rekonstruktion zerlegt und neu zusammengesetzt. Es gibt keine Anzeichen einer erzwungenen Anpassung, keine Spuren von Instabilität. Aber …“ Seine Stimme verstummte, seine Hände schwebten leicht in der Luft, als könne er etwas Unsichtbares spüren.
„Hier ist etwas. Eine Art Energie … nicht nur Mana, sondern etwas anderes.“

Seine Finger zuckten, während seine Augen vor wachsender Erkenntnis flackerten.

„Es ist die Lebenskraft von …“ Er hielt inne. Ein scharfes Einatmen. „Was … was ist das überhaupt? Wer hat sich so eine Methode ausgedacht?“

Aeliana runzelte die Stirn. „Welche Methode?“

Luthier drehte sich zu ihr um.
Seine Aufregung war in seinen Bewegungen zu spüren, als er vorwärts trat und ihre Arme packte.

„Diese Energie“, sagte er mit fast atemloser Stimme. „Meine Dame, weißt du, was das ist? Das ist die Energie der Himmelswurzel!“

Aeliana erstarrte.

Das Gemurmel im Raum wurde lauter, Verwirrung breitete sich unter den Bediensteten und Rittern aus.

Die Himmelswurzel.
Es konnte weder zu Tränken verarbeitet noch in seiner rohen Form ohne umfangreiche Vorbereitung verwendet werden.

Und doch …

Luthier umklammerte Aeliana fester. „Meine Dame, woher hast du das? Wie ist das überhaupt passiert?“

Seine Augen glänzten vor fast verzweifelter Neugier, als ob die Antwort die Grundfesten der Medizin erschüttern könnte.

Doch bevor er weiter nachhaken konnte …

„Beruhige dich.“

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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