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Kapitel 462: Ritterkommandant

Kapitel 462: Ritterkommandant

„Du hast ganz schön was abgezogen, aber alles hat seinen Platz, findest du nicht?“

Aeliana schaute Luca an, ihre bernsteinfarbenen Augen verengten sich vor Ärger.
Luca hob nur seine Hände in einer gespielten Geste der Kapitulation, seine Lippen zu einem gewohnten Grinsen verzogen. „Komm schon“, murmelte er mit sanfter, neckischer Stimme, als wäre die Spannung zwischen Vater und Tochter nicht schon dick genug, um sie zu ersticken. „Zeig mir nicht deine Zähne – du machst mir Angst.“

Seine schwarzen Augen huschten zur Seite und gaben hinter ihnen ein subtiles Zeichen.
Aelianas Augenbrauen zuckten.

Und dann sah sie es.

Die Ritter.

Die meisten von ihnen taten so, als wären sie beschäftigt, hielten ihre Waffen fest, zupften an ihrer Rüstung herum und starrten etwas zu intensiv auf den Horizont, als wäre der Anblick des endlosen Ozeans plötzlich das Faszinierendste auf der Welt.

Aber es war offensichtlich.

Sie hatten gelauscht.

Jeder einzelne von ihnen.
Lucas Grinsen wurde breiter, seine Stimme klang amüsiert. „Siehst du? Alles hat seinen Platz. Sogar Streit zwischen Vater und Tochter.“

Aeliana atmete scharf durch die Nase ein und zwang ihre Gesichtszüge zu einem unlesbaren Ausdruck, aber die Verärgerung blieb. Sie war so in den Moment versunken gewesen – so gefangen von den scharfen Worten, die gefallen waren –, dass sie vergessen hatte, wo sie waren.

Wer sie beobachtete.
Aelianas Blick huschte zurück zu ihrem Vater.

Thaddeus reagierte nicht sofort. Sein goldener Blick ruhte einen Moment lang auf Luca – abschätzend, abwägend, als würde er entscheiden, ob er sich über die Unterbrechung ärgern oder die Wahrheit darin anerkennen sollte.

Dann atmete er langsam aus.

Eine einzige Handbewegung.

Der Wind drehte.
Ein tiefes Grollen ging durch das Schiff, nicht stark genug, um jemanden aus dem Gleichgewicht zu bringen, aber stark genug, um die Botschaft klar zu machen. Das Holz ächzte unter der plötzlichen Kraft, die Segel spannten sich, und der Ozean schien als Antwort zu beben.

Die Ritter versteiften sich.

Es war kein Befehl. Kein Kommando.

Aber sie verstanden.
Lautlos und schnell konzentrierten sich die Männer wieder, ihre Bewegungen waren bedächtig und präzise, und sie kehrten an ihre Posten zurück, als hätten sie nie gelauscht.

Luca stieß einen leisen Pfiff aus und beobachtete, wie die Spannung nachließ – nicht in der Luft, sondern im Verhalten der Ritter, die ihre vorgetäuschte Gleichgültigkeit aufgaben und einfach weitermachten.

„Und einfach so ist die Show vorbei.“
Aber trotz der Art und Weise, wie sich die Szene auflöste, blieb etwas zurück.

Die Stimmung des Herzogs hatte sich verändert.

Es war nicht nur, dass der Streit unterbrochen worden war. Es war nicht nur, dass sie beobachtet worden waren.

Es war, dass er keine Lust mehr hatte zu streiten.

Sein Gesichtsausdruck blieb gelassen, seine Haltung fest, aber die Schärfe – das Gewicht in seiner Stimme, der Sturm, der sich hinter seinen Worten zusammenbraute – war abgeklungen.

Aeliana sah es auch.
Und aus irgendeinem Grund ärgerte sie das mehr als alles andere.

Sie war bereit gewesen. Bereit zu kämpfen, zu drängen, ihm frontal entgegenzutreten.

Und jetzt?

Jetzt fühlte es sich unvollendet an.

Thaddeus drehte sich um, sein Umhang bewegte sich leicht mit der Bewegung. Er warf weder Luca noch den Rittern oder dem offenen Meer einen weiteren Blick zu.

Nur ihr.
Seine goldenen Augen ruhten auf ihren, ruhig, unerschütterlich.

Und dann, ohne ein weiteres Wort –

ging er weg.

Luca sah ihm nach, ein faules Grinsen auf den Lippen, in seinen schwarzen Augen blitzte etwas Unlesbares auf. „Nun“, murmelte er und verschränkte locker die Arme, „das war fast aufregend.“

Aeliana warf ihm einen bösen Blick zu.

Luca kicherte.
Dann neigte er leicht den Kopf und seufzte. „Tsk. Du starrst mich immer noch an. Was, habe ich den Moment ruiniert?“

Aeliana atmete scharf aus. „Du redest zu viel.“

Luca grinste. „Und du streitest zu viel.“

Aelianas Blick verdunkelte sich, als sie langsam und bedächtig auf ihn zuging.

Lucavion blieb jedoch genau, wo er war.
Unbeeindruckt. Unbeeindruckt.

Sein Grinsen verschwand nicht, seine schwarzen Augen funkelten mit derselben unerträglichen Belustigung.

Aeliana blieb direkt vor ihm stehen, hob ihr Kinn leicht an und bohrte ihren bernsteinfarbenen Blick in seinen.

„Glaubst du, du kannst dich hier benehmen, wie es dir gefällt?“

Lucavion blinzelte und neigte den Kopf. „Hmm? Was meinst du damit?“
Aelianas Blick wurde schärfer, ihre Stimme senkte sich leicht – gerade so, dass nur er sie hören konnte.

„Du sprichst hier mit der Erbin des Herzogtums Thaddeus vor ihren Rittern“, flüsterte sie mit einer Stimme, die wie eine scharfe Klinge klang. „Auf einen einzigen Befehl von mir kann dir der Kopf abgeschlagen werden.“

Es herrschte Stille zwischen ihnen.

Und dann –

Lucavions Lächeln wurde breiter.

Nicht aus Spott. Nicht aus Angst.

Sondern aus echter Freude.

„Na und?“, sinnierte er und atmete leise aus. „Habe ich dir das nicht schon gesagt?“

Er hob eine Hand, zeigte direkt auf sie und sah ihr mit seinen schwarzen Augen tief in die Augen, mit einem Ausdruck, der weit über Belustigung hinausging.
„Wie kann ich mich mutig und stark nennen, wenn ich Angst vor etwas habe, nur weil es anders ist?“

Aeliana erstarrte.

Denn genau diese Worte hatte sie schon einmal gehört.

„Ich, Lucavion, habe vor nichts Angst.“

Nicht vor langer Zeit.

Nicht in dieser Höhle.

Sondern in den Tiefen der Verzweiflung.

Als sie ihm zum ersten Mal ihre Narben gezeigt hatte.
Ihre verfluchte, elende Haut – die verzerrten Narben ihrer Krankheit, die selbst die hartgesottensten Adligen zurückschrecken ließen.

Sie hatte Ekel erwartet.

Sie hatte sich darauf vorbereitet.

Und doch –

Damals hatte Lucavion sie einfach nur angesehen. Unerschrocken. Unbeeindruckt. Und dann hatte er es mit derselben Zuversicht gesagt.

Genau dieselben Worte.
Aeliana stockte der Atem. Genieße neue Kapitel aus „My Virtual Library Empire“.

Wenn sie darüber nachdachte, hatte er ihr damals bereits seinen Namen verraten.

Sie war zu sehr in den Moment versunken gewesen, um das damals zu registrieren.

Aber jetzt, als die Erinnerung wieder auftauchte,

wurde ihr klar:

Selbst damals hatte er nicht gelogen.

Lucavion war immer genau der gewesen, der er zu sein behauptete.
Ihre Finger zuckten an ihrer Seite.

„Wirklich?“, murmelte Aeliana und suchte mit ihren bernsteinfarbenen Augen sein Gesicht ab, auf der Suche nach etwas – irgendetwas –, das auf eine Lüge, auf eine Täuschung, auf einen Grund für seine Worte hindeuten könnte.

Lucavion zögerte nicht.

„In der Tat“, sagte er einfach.

Seine Stimme war ruhig. Fest.

Zu fest.
„Für mich warst du nie die Tochter des Herzogs.“ Er neigte leicht den Kopf, als würde ihn dieser Gedanke amüsieren. „Du warst nur die kleine Ember, die mit mir gestritten hat. Und daran hat sich nichts geändert.“

Aeliana starrte ihn an.

Einen langen Moment lang sagte sie nichts.

„Du meinst es ernst“, murmelte sie schließlich.
Lucavions schwarze Augen funkelten. „Ich lüge nicht.“

Und das tat er auch nicht.

Da wurde es Aeliana klar.

In diesem Moment

war er nicht auf der Hut.

Er wählte seine Worte nicht sorgfältig aus, um sie zu manipulieren, wie so viele andere vor ihm.
In diesem Moment hätte jeder andere schon gekrochen, sich respektvoll verhalten, versucht, ihre Gunst zu gewinnen, ihr die Füße geküsst, um die geringste Chance auf Macht, Einfluss oder irgendetwas zu bekommen.

Aber Lucavion?

Er tat es nicht.

Vielleicht – vielleicht – hatte er etwas davon, sich so zu verhalten.

Vielleicht auch nicht.

Aber –

es spielte keine Rolle.
Es war einfach – egal.

Aeliana schnalzte mit der Zunge.

„Tch …“

Sie verstand ihn nicht.

Sie konnte es einfach nicht.

Was zum Teufel ging in seinem Kopf vor?

Wovon redete er?

Er war einfach –

Er war ihr fremd.

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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