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Kapitel 459: Retter? (2)

Kapitel 459: Retter? (2)

„Ist es okay, dass du dich so vor der Retterin deiner Tochter benimmst?“

Die Stimmung änderte sich.

Luca machte einen lässigen Schritt nach vorne, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen, und redete, als wäre dieses Gespräch nicht wichtiger als der Klatsch und Tratsch in einem Adelsstuben.
„Wenn das so läuft“, fuhr er fort, „dann sind vielleicht all die Gerüchte über das Herzogtum Thaddeus und das ehrliche und ehrenhafte Volk der Meeresbewohner auch nur Gerüchte.“

Die Luft war zum Schneiden.

Selbst Luca konnte es jetzt spüren – die subtile Veränderung in der Stimmung um Thaddeus herum.

Denn der Schlag war angekommen.

Er hatte tief getroffen.
Herzog Thaddeus von den Östlichen Meeren war ein Mann mit unerschütterlichem Willen und unbestreitbarer Macht – aber vor allem stand sein Name für Ehre.

Luca hatte diese Ehre gerade in Frage gestellt.

Die Spannung in der Höhle stieg.

Und dann –

durchbrach eine Stimme die Stille.

„Vater.“

Kalt. Scharf.

Thaddeus‘ Blick huschte von Luca weg –
und richtete sich auf Aeliana.

Sie stand fest.

Ihr Körper war unversehrt. Ihre Präsenz ungebrochen.

Ihre Augen brannten mit dem Feuer von jemandem, der dem Tod ins Auge gesehen hatte – und zurückgekommen war.

Und sie starrte ihn an.

Nicht aus Angst. Nicht aus Unbehagen.

Sondern aus Wut.

Ihre nächsten Worte waren leise, aber sie hatten das Gewicht eines Befehls.
„Lass das fallen.“

Thaddeus sagte nichts.

Aber er sah es.

Die Art, wie ihre Arme verschränkt blieben, wie ihre Schultern angespannt waren – nicht vor Erschöpfung, nicht vom Kampf, sondern von etwas Tiefsitzendem.

Es ging ihr nicht gut.

Sie hatte überlebt. Sie war zurückgekehrt. Sie war geheilt.

Aber sie war immer noch wütend.

Und diese Wut –

sie richtete sich gegen ihn.
Die Luft knisterte nicht.

Der Sturm tobte nicht.

Aber etwas hatte sich verändert.

Denn Thaddeus verstand.

Seine Tochter war vielleicht zurückgekehrt.

Aber ihre Beziehung war es nicht.

Die Höhle blieb von unausgesprochener Spannung erfüllt, der Sturm zwischen Vater und Tochter war still, aber allgegenwärtig.

Herzog Thaddeus hatte unzähligen Kriegern, Königen und Feinden gegenübergestanden, die sich ihm ebenbürtig wähnten.
Er hatte Imperien die Stirn geboten, Flotten durch Stürme geführt und diejenigen vernichtet, die es wagten, ihn herauszufordern.

Und doch – diesmal war es anders.

Dies war seine Tochter.

Aeliana stand vor ihm – unversehrt, ungebrochen, trotzig.

Ihr Blick war nicht der eines Kindes, das um Anerkennung bittet, noch der einer edlen Dame, die sich den Erwartungen beugt. Es war der Blick von jemandem, der etwas durchgemacht hatte.

Durch den Tod.
Durch Veränderung.

Und sie war nicht als die Tochter zurückgekehrt, die er weggesperrt hatte, sondern als jemand, der neu geboren war.

Dennoch flackerte Wut in ihm.

Nicht gegenüber Luca.

Nicht gegenüber dem Meer, dem Strudel oder gar den Göttern selbst.

Sondern ihr gegenüber.

Dafür, dass sie ihm das angetan hatte.

Dafür, dass sie ihn gezwungen hatte, den Verlust eines weiteren geliebten Menschen zu ertragen.
Weil sie mit diesem Blick in den Augen dastand – einem Blick, der ihm sagte: Du hast keine Macht mehr über mich.

Aber Herzog Thaddeus war ein Mann, der die Kontrolle hatte.

Also schluckte er seine Wut hinunter und drückte sie tief in sich hinein, wo sie nicht zu sehen war, wo sie ihn vor den Augen der anderen nicht schwächen konnte.

Dies war nicht der richtige Zeitpunkt.

Dies war nicht der richtige Ort.
Seine goldenen Augen huschten zurück zu Luca. Der Junge blieb ruhig, zu ruhig, ein Grinsen spielte immer noch um seine Lippen, als wäre das alles nur ein Spiel für ihn.

Dieser Junge.

Derjenige, der die Hölle überlebt hatte, der ohne Angst vor ihm stand, der – wenn die Berichte stimmten – Aeliana gerettet hatte.

Das allein veränderte alles.

Und das allein war der Grund, warum Thaddeus nicht handelte.
Noch nicht.

Mit einem tiefen Atemzug richtete er sich auf, seine Ausstrahlung veränderte sich erneut – nicht mehr die eines Vaters, sondern die eines Herzogs.

„Lasst uns zurückgehen“, sagte er mit kühler, entschlossener Stimme, die durch die Höhle hallte. „Dies ist kein Ort für Gespräche.“

Lucas Grinsen wurde etwas breiter, sein Blick funkelte zwischen Belustigung und Neugier.

„Ah, ja.“ Seine Stimme klang locker und fast schon faul. „Dafür brauchen wir doch deine riesige Villa, oder?“

Eine scharfe Bemerkung. Aelianas Stimme – kühl, scharf, bissig – zerschnitt die Luft wie ein Messer.

So hatte sie noch nie mit ihm gesprochen.

Nicht so offen.
Nicht so kühn.

Einen Moment lang schwieg Thaddeus.

Dann, ohne auf die Spitze einzugehen, drehte er sich einfach um.

Aelianas Lippen pressten sich zu einer dünnen Linie zusammen. Sie hatte eine Reaktion erwartet, eine Bemerkung, eine Zurechtweisung – aber stattdessen bekam sie nichts.

Der Herzog ging nicht auf ihre Provokation ein.

Na gut.

Sie würde ihm auch nicht die Genugtuung geben, Gehorsam zu erwarten.
Ohne ein weiteres Wort folgte sie ihm.

Luca folgte ihnen, langsam, fast gemächlich, als wäre nichts von dem, was gerade passiert war, auch nur im Geringsten von Bedeutung. Aeliana ging vor ihm her, ihre Schultern angespannt, ihr Gesichtsausdruck unlesbar.

Herzog Thaddeus ging schweigend und imposant voran, während er über alles nachdachte, was geschehen war.

Luca wusste, dass der Herzog die Sache nicht auf sich beruhen lassen würde.

Nicht wirklich.
Der Mann hatte es nur aufgeschoben.

Das bedeutete, dass Luca den Sturm **aufgeschoben**, aber nicht vermieden hatte.

Das war ihm recht.

Sie gingen durch die gewundenen Tunnel der Höhle, vorbei an unheimlichen biolumineszierenden Steinen, deren fremde Symbole, die in den Fels gemeißelt waren, beim Vorbeigehen ganz schwach pulsierten.
Luca warf einen letzten Blick darauf, seine Finger juckten, über die Gravuren zu streichen, um ihre Bedeutung zu verstehen.

Aber nicht jetzt.

Noch nicht.

Die Gruppe erreichte endlich den Rand – die Stelle, an der Thaddeus auf der Suche nach Aeliana in diesen Abgrund gebrochen war.

Und in dem Moment, als sie hinaus traten –

bewegte sich der Ozean.
Eine Barriere bildete sich um sie herum.

Sie kam plötzlich und nahtlos, als würde sich das Wasser selbst Thaddeus‘ Willen beugen.

Die wirbelnden Strömungen teilten sich und bildeten eine riesige transparente Kuppel, die sie in einer Blase aus atembarer Luft einschloss und gleichzeitig das erdrückende Gewicht der Tiefe zurückhielt. Das Licht von oben drang durch den dunklen Ozean und warf unheimliche silberne Strahlen durch die Barriere.

Luca atmete scharf aus und sah sich um.
„Das war also der Ort, an dem der Raum befestigt war“, murmelte er, und seine Stimme hallte mühelos durch den geschlossenen Raum.

Thaddeus drehte sich abrupt um.

„Welcher Raum?“

Luca summte leise und tippte mit den Fingern leicht gegen seinen Arm, während er auf den felsigen Meeresboden starrte.
„Als wir durch den Wirbel teleportiert wurden“, erklärte er beiläufig, „wurden wir nicht in die Tiefen des Ozeans geworfen. Wir wurden in einen völlig anderen Raum gebracht. In eine separate Dimension.“

Eine Pause.

Er neigte leicht den Kopf und beobachtete, wie sich Thaddeus‘ Gesichtsausdruck kaum merklich veränderte.

„Aber das ist nicht der richtige Ort, um über Details zu sprechen, oder?“

Sein Grinsen kehrte zurück.
Thaddeus‘ goldene Augen verengten sich, aber dann –

„… Nein.“

Seine Zustimmung war kalt und entschlossen.

Was auch immer mit Aeliana passiert war, was auch immer mit diesem jungen Mann passiert war, jetzt war klar –

Hier ging es nicht nur um das Meer.

Hier ging es um etwas viel Größeres.

Die Barriere um sie herum verschob sich, die Meeresströmungen bogen sich um Herzog Thaddeus‘ Präsenz, als würden sie einem unausgesprochenen Befehl gehorchen.
Mit einer einzigen Bewegung begann sich die riesige Wasserkupplel, die sie umgab, zu heben und zog sie aus der Tiefe nach oben.

Lucavion beobachtete, wie sich das Wasser für den Herzog nahtlos teilte und wie sich die Meeresbewohner, die in den Schatten lauerten, zurückzogen, als würden sie ihn in stiller Ehrfurcht verehren. Es gab keine Kraft, keinen gesprochenen Zauberspruch – nur Willenskraft.

Die Herrschaft des Sturmfürsten.
Lucavion hatte schon Geschichten über Thaddeus‘ einzigartige Blutlinie gehört, wie sie ihm eine Verbindung zum Meer gab, die kein anderer Adliger – kein anderer Krieger – erreichen konnte. Aber es zu sehen, war etwas ganz anderes.

Selbst in den erdrückenden Tiefen verneigte sich der Ozean vor ihm.
Der Aufstieg ging schnell, viel schneller, als es eine natürliche Bewegung durch Wasser hätte sein können. Die Dunkelheit der Tiefe verblasste und wich einem sanfteren Blau, als Licht von oben herabfiel. Je näher sie der Oberfläche kamen, desto deutlicher wurde das Leuchten der Sonne, das den trüben Schleier des Ozeans durchdrang.

Und dann –

brachen sie durch.

Mit einer Welle verdrängten Wassers tauchten die drei ins offene Meer auf.
Die Wellen plätscherten sanft um sie herum, während sich die riesige Flotte von Thaddeus‘ Marine in alle Richtungen ausbreitete und ihre Segel lange Schatten auf das bewegte Wasser warfen. Die Flaggschiffe des Herzogtums Thaddeus standen in Formation, ihre dunklen Fahnen flatterten im Wind, und die Embleme des Ostmeerfürsten waren am Himmel unverkennbar.

In dem Moment, als Thaddeus auftauchte, ertönte ein scharfer Hornruf über die Flotte.
Das Signal für seine Rückkehr.

Auf den Decks der umliegenden Schiffe eilten Ritter und Matrosen nach vorne und richteten ihren Blick auf ihren Herzog, der über das Wasser ging, als wäre es fester Boden. Seine Stiefel berührten die Oberfläche kaum, nur bei jedem bewussten Schritt breiteten sich kleine Wellen aus.

Luca folgte ihm, weniger elegant – obwohl seine Bewegungen kontrolliert waren, bog sich das Wasser subtil unter seinem Gewicht, während er sich an die unnatürliche Energie in der Luft anpasste.
Aeliana schwieg. Bleib über My Virtual Library Empire auf dem Laufenden.

Und dann –

Eine Veränderung.

Einer nach dem anderen erstarrten die Ritter und Kommandanten, die an Deck standen.

Nicht wegen des Herzogs.

Sondern wegen ihr.

——A/N———–

Entschuldigt die verspäteten Kapitel. Aus irgendeinem Grund gab es einen Fehler im Timer, anscheinend habe ich das falsche Datum für die Kapitel eingestellt …

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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