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Kapitel 455: Herzog (2)

Kapitel 455: Herzog (2)

Der Herzog war da.

Thaddeus bewegte sich wie ein Sturm.

Sein Schwert war nur noch ein verschwommener Fleck, der vor roher Magie knisterte, und jeder Hieb schickte Energiebögen durch die Kreaturen, als wären sie nur Nebel. Jeder Schlag war präzise – er schnitt durch hartes Fleisch, trennte Gliedmaßen ab und löschte alles aus, was ihm im Weg stand.

Und die Soldaten –

Sie folgten ihm.
Die Ritter formierten sich neu, hielten ihre Schilde hoch und rückten enger zusammen. Die Magier versammelten sich und ihre Zaubersprüche verschmolzen zu verheerenden Wellen elementarer Wut.

Sie kämpften nicht mehr nur ums Überleben.

Sie waren dabei, zu gewinnen.

Thaddeus machte keine Pause. Seine Klinge blitzte auf, ein Halbmond aus Sturmenergie zerschnitt die Luft und durchschlug ein riesiges schlangenartiges Monstrum, das sich auf eines der Schiffe gestürzt hatte.
Ein widerlicher Schrei ertönte, als das Biest ins Wasser stürzte und sein Körper sich in schwarzen Schleim auflöste.

Der Herzog drehte sich um und ließ seinen scharfen Blick über das Schlachtfeld schweifen. Er konnte es spüren.

Der Kampf wendete sich.

Das Blatt wendete sich.

Aber –

etwas anderes zog seine Aufmerksamkeit auf sich.

Ein Pulsieren.

Nicht von seiner Klinge. Nicht vom Meer.

Aus seinem Innersten.
Zuerst war es nur ein schwaches, fernes Gefühl. Aber dann wurde es stärker.

Eine Präsenz.

Eine Verbindung.

Eine, die ihm vertraut vorkam.

Sein Atem stockte.

Seine Mana – sein Blut – reagierte.

„… Aeliana.“

Der Name kam ihm über die Lippen, bevor er ihn zurückhalten konnte.
Er spürte es tief in seinem Inneren, durch die Herrschaft seines Sturmfürsten – durch genau die Kultivierung, die seine Abstammung ausmachte.

Die Verbindung war echt.

Lebendig.

Die einzige Person auf der Welt, die ihn so fühlen konnte – die sein Innerstes so zum Schwingen bringen konnte –

war sein Blut.

War seine Tochter.

Und zum ersten Mal seit ihrer Entführung –

wusste er es.
Sie war am Leben.

Herzog Thaddeus umklammerte sein Schwert fester.

Das Schlachtfeld um ihn herum war immer noch in Chaos versunken, aber seine Gedanken waren woanders – auf dieses Gefühl fixiert.

Auf diesen Impuls.

Auf diese unverkennbare Verbindung.

Aeliana.

Sie war da.

Sie war am Leben.
Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitzschlag. Seine Herrschaft als Sturmherrscher hatte noch nie auf etwas reagiert, das außerhalb seiner Kontrolle lag. Es war eine Technik absoluter Meisterschaft – die Kraft des Ozeans und des Himmels, die sich seinem Willen beugte.

Aber jetzt …

Sie erreichte etwas.

Nicht das Meer. Nicht den Sturm.

Sondern sie.
Thaddeus wusste, dass seine Tochter da draußen war. Er konnte es in seinem Innersten spüren, seine Blutlinie schwang auf eine Weise mit, wie er es noch nie zuvor erlebt hatte. Es gab keinen Zweifel. Kein Zögern.

Und wenn sie am Leben war –

Dann würde er sie erreichen.

Sein Blick wurde scharf.

Das Schlachtfeld war immer noch voller Monster, die Wellen immer noch voller sich windender Körper – aber das spielte keine Rolle mehr.
Alles vor ihnen war jetzt unwichtig.

Seine Entscheidung stand fest.

Seine Stimme durchdrang den Sturm, den Wahnsinn, den Lärm der Schlacht wie ein Schwert, das aus dem Donner selbst geschmiedet war.

„Alle Kräfte – vorwärts!“

Der Befehl war unmissverständlich.

Das Schlachtfeld veränderte sich.

Die Ritter und Abenteurer, die in Formation standen und sich gegen den Ansturm verteidigten, reagierten sofort.

Die Flotte stürmte vorwärts.
Segel rissen, als die Schiffe wendeten und sich dem Weg vor ihnen zuwandten. Die Magier, die die Verteidigungsformationen aufrechterhalten hatten, verlagerten ihren Fokus und sprachen Zaubersprüche, um einen Weg freizumachen, anstatt nur ihre Position zu halten.

Die Monster heulten auf, als sie die Veränderung spürten – aber sie waren zu spät.

Das Momentum hatte sich gewendet.

Dies war keine verzweifelte Verteidigung mehr.

Dies war ein Marsch.

Ein Marsch zu seiner Tochter.

Thaddeus spürte es.
Mit jedem Schritt näher wurde die Verbindung stärker. Der Puls in seinem Innersten pochte wie ein Herzschlag, wie das Grollen eines herannahenden Sturms.
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Sie war da.

Irgendwo vor ihm –

Irgendwo hinter diesem Sturm.

Und nichts in diesem verdammten Meer würde ihn aufhalten können.

******

Lucavions Lachen verstummte schließlich zu einem tiefen, zufriedenen Brummen, doch sein Grinsen blieb so scharf wie zuvor. Aeliana, die immer noch halb auf ihm saß, starrte ihn wütend an.

Und doch –

sie rührte sich nicht.

Zumindest nicht sofort.
Ihre bernsteinfarbenen Augen musterten ihn, beobachteten, wie seine Brust noch leicht vom Lachen bebte, wie seine schwarzen Augen vor unbestreitbarer Verschmitztheit glänzten.

Dann –

traf Lucavion ihren Blick.

Jetzt war kein Spott mehr in seinem Gesichtsausdruck zu sehen. Nicht ganz.

Nur Belustigung. Belustigung und etwas anderes, etwas Leiseres, etwas nur halb ausgesprochenes.

Und dann –
„Soll ich dir einen Tee machen?“, fragte Lucavion, den Kopf leicht geneigt, seine Stimme sanft und lässig. „Vielleicht hilft dir das, dich zu beruhigen.“

Aelianas Augen verengten sich.

Tee.

Allein dieses Wort ließ ihren Verdacht wie einen gezielten Dolchstoß in ihr aufsteigen.

Lucavion sah das natürlich. Er sah, wie sich ihr Gesichtsausdruck verschärfte. Und so –

hob er spielerisch eine Hand, als würde er sich ergeben.
„Dieses Mal werde ich nichts Seltsames hinzufügen“, schwor er und seine schwarzen Augen blitzten.

Aeliana sah nicht überzeugt aus.

„Wirklich?“, fragte sie mit flacher Stimme.

„Ja“, nickte Lucavion und sein Grinsen wurde breiter. „Ich lüge nicht.“

Aeliana starrte ihn an.

Dann –

ohne ein Wort –

streckte sie die Hand aus und kniff ihm in die Wange.
Lucavion blinzelte.

Aelianas Finger gruben sich in seine Haut und zogen leicht daran, während sie sich zu ihm beugte und ihre bernsteinfarbenen Augen gefährlich blitzten.

„Wenn du es wagst“, sagte sie langsam, „werde ich dir den Kopf abschlagen.“

Lucavion lachte leise. „Das ist schon das zweite Mal heute, dass du mir mit dem Tod drohst.“
„Das stimmt“, schnaufte Aeliana und ließ seine Wange mit einer schnellen Bewegung ihrer Finger los. „Und ich, Aeliana Thaddeus, vergesse nie.“

Lucavion rieb sich das Gesicht, wobei sein Mundwinkel zuckte.

„Das ist gut“, murmelte er mit leiserer Stimme – nachdenklicher, wissender.
Aeliana runzelte leicht die Stirn, als sie den Tonfalländerung bemerkte, aber bevor sie darüber nachdenken konnte –

Lucavions Grinsen kehrte zurück.

„Also, Tee?“, fragte er viel zu lässig.

Aeliana verzog das Gesicht. „Humph.“

Aeliana verschränkte die Arme und neigte den Kopf leicht, während sie schnaubte.

Denn letztendlich –

wusste sie es.
Sie wusste, dass dieser lächerliche, nervige, arrogante Mistkerl ihr nichts antun würde.

Warum?

Weil sie es so wollte.

Das war alles.

Es gab keinen Grund, das näher zu erklären. Es gab keinen Grund, sich zu rechtfertigen. Es gab keinen Grund, darüber nachzudenken.

Sie wusste es einfach.

Lucavion, der sie mit seinem üblichen Grinsen beobachtete, atmete endlich aus und rückte unter ihrem Gewicht leicht zur Seite.
„Aber“, begann er mit immer noch sanfter Stimme, immer noch viel zu selbstzufrieden, „ähm … du solltest dich vielleicht etwas bewegen.“

Aeliana hob eine Augenbraue. „Warum?“

Lucavions Grinsen wurde etwas breiter.

„Ich bin auch ein Mann.“

Stille.

Aeliana blinzelte.

Dann senkte sie den Blick.

Nur für eine Sekunde.
Gerade lange genug, um zu erkennen, wo genau sie saß.

Wo genau ihre Beine positioniert waren.

Wo genau –

„…!“

Ihr Gesicht wurde heiß.

Es war nicht viel. Nur ein leichtes Erröten. Ein Hauch von Rosa überzog ihre sonst so scharfen Gesichtszüge.

Aber Lucavion sah es.

Natürlich sah er es.

Und in dem Moment, als er es sah, wurde sein Grinsen bösartig.
Aeliana riss den Blick wieder hoch und umklammerte seinen Kragen erneut fester.

„DU …“

Lucavion lachte.

Laut.

Voller Freude.

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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