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Kapitel 444: Sterne

Kapitel 444: Sterne

„Mal sehen, ob wir dich wieder auf die Beine kriegen, Little Ember.“

Doch in diesem Moment drehte sich die Welt um mich herum.

„Hust …“

Meine Sicht verschwamm.

Zum ersten Mal seit Beginn des Kampfes spürte ich es – ich spürte es wirklich.

Das Gewicht meiner Verletzungen. Die unerträgliche Belastung meines Körpers. Die schiere Last all dessen, was ich getan hatte.

Und dann –

knickten meine Beine ein.
THUD.

Ich stolperte, mein Knie schlug auf den rissigen Boden unter mir, mein Atem stockte in meiner Kehle.

Ah.

Ich atmete aus und schmeckte Blut.

Ich glaube, ich habe mich ein bisschen zu sehr verausgabt.

Jetzt, wo der Kampf vorbei war, jetzt, wo die Schlacht beendet war, forderte mein Körper endlich das, was ich ignoriert hatte –

Die zerbrochenen Knochen.

Das eine Auge, mit dem ich nichts mehr sehen konnte.
Die Schnittwunden, der Blutverlust, das Feuer, das jeden Nerv durchbrannte.

Alles traf mich auf einmal.

Tch. Nervig.

Aber –

Ich zwang mich, mich zu bewegen.

Denn nachdem ich all das getan hatte, konnte ich doch nicht einfach hier sitzen und sterben, oder?

Ich biss die Zähne zusammen und schleppte mich zu ihr.

Zu Aeliana.
Ihr Körper zuckte immer noch, immer noch von Schmerzen geplagt, ihre Finger krallten sich in den Stein, ihr Atem ging flach – aber sie lebte noch.

Kaum noch.

Nicht mehr lange.

Ich hob das Ewige Himmelswurzelkraut, meine Hand zitterte leicht, und dann –

legte ich es auf ihren Körper.

In dem Moment, als das Kraut ihre Haut berührte –

schrie die schwarze Masse auf.

SCHLRKKKKKK!
Sie wand sich, krümmte sich heftig, als würde sie verbrannt, als würde etwas sie herauszwingen.

Und dann …

Aelianas Körper begann sich zu wehren.

Ihr Atem, der zuvor flach und schwach gewesen war, wurde plötzlich unregelmäßig. Ihre Finger zuckten. Die verfluchten Adern, die sie so lange gequält hatten, begannen zu pulsieren – aber diesmal nicht vor Schmerz.

Sie pulsierten aus Widerstand.
Sie war am Gewinnen.

Der schwarze Parasit in ihr begann, sich selbst auszustoßen, wurde gewaltsam aus ihrem Körper gerissen.

Ihr Körper stieß ihn ab.

Und das Ding?

Das Ding, das jahrelang an ihr gehangen hatte, das ihr geraubt hatte, das sie hatte leiden lassen –

schrie jetzt.

Ich grinste schwach.

„Genau so ist es.“
Ich drückte das Kraut fester an sie und sah, wie die schwarze Masse zuckte und zurückschreckte –

Aelianas Körper bebte.

Das Kraut der Ewigen Himmelswurzel pulsierte gegen ihre Haut, seine Energie sickerte in ihre Adern und durchströmte ihr Wesen wie goldenes Licht in einer sterbenden Glut.

Sie nahm es auf.

Nicht gierig. Nicht verzweifelt.

Ganz natürlich.

Als wäre es schon immer für sie bestimmt gewesen.
Als würde es etwas wiederherstellen, das ihr vor langer Zeit genommen worden war.

Und die schwarze Masse –

SCHLRKKK!

Sie wand sich, kreischte, zuckte.

Ihre Zuckungen wurden immer heftiger, als ob sie es wusste – als ob sie es verstand.

Sie verlor.

Ihre Verbindung zu Aeliana, ihren Anspruch auf ihren Körper, ihren heimtückischen Griff – alles wurde ausgelöscht.
Ich beobachtete die Szene und meine Lippen verzogen sich zu einem schwachen Grinsen.

„Nicht schlecht.“

Ich atmete erleichtert aus.

Das war es. So sollte es laufen.

Aeliana nahm die Kraft des Krauts in sich auf. Der Parasit wurde ausgestoßen.

Alles lief genau nach Plan.

Und doch –

Meine Knie gaben erneut nach.
Diesmal konnte ich mich gerade noch auffangen, meine Arme zitterten, als ich mich gegen den rissigen Boden stemmte.

Der Schmerz in meinem Körper schoss auf einmal durch mich hindurch, unerbittlich, erstickend.

Tsk.

Ich hatte mich zu sehr angestrengt.

Aber es war okay.

Das sollte reichen, oder?

Ich hatte mich um das Monster gekümmert.

Ich hatte Aeliana gerettet … irgendwie.

Jetzt sollte alles gut sein.
Es musste jetzt alles in Ordnung sein.

Ich atmete langsam aus, meine Sicht verschwamm und verdunkelte sich.

Zum ersten Mal seit Beginn dieses ganzen Chaos –

ließ ich endlich los.

Und dann –

brach ich zusammen.

Alles verblasste.

Die Welt wurde dunkel.

********

Ich hatte einen Traum.

Einen Traum, in dem ich allein umherirrte.

Nein – nicht umherirrte.

Ich trieb dahin.
Ich schwebte durch die endlose Weite des Meeres, mein Körper war schwerelos, die unendliche Dunkelheit umhüllte mich in ihrer stillen Umarmung. Die Wellen waren ruhig und wiegten mich in etwas Tiefes, etwas Friedliches.

Es fühlte sich … vertraut an.

Zu vertraut.

Ich war schon einmal hier gewesen.

Das gleiche überwältigende Gefühl des Friedens. Die gleiche unheimliche Stille.

Der gleiche dunkle Ozean, der sich unter mir ausbreitete, unendlich und unbeweglich.
Ein Teil von mir wusste, was als Nächstes kommen würde.

Wusste, was ich sehen würde.

Und doch –

etwas war anders.
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Ich hob meinen Blick zum Himmel und erwartete denselben leeren Abgrund.

Aber stattdessen –

sah ich sie.

Nicht nur einen.

Nicht nur den schwarzen Stern.

Sondern drei weitere.
Sie schwebten um ihn herum, kleiner, in stiller Synchronität umkreisend, ihr schwaches Leuchten flackerte vor dem Hintergrund der Leere.

Ich starrte sie an.

Beobachtete sie.

Versuchte zu verstehen.

„Warum sind es jetzt drei? Wegen meiner Kultivierung?“

Der schwarze Stern war derselbe – unverändert, unbeweglich.

Aber diese drei … sie waren neu.

Oder waren sie schon die ganze Zeit da gewesen?
Ich runzelte die Stirn, streckte die Hand aus und griff nach etwas Unsichtbarem, als wollte ich die Distanz zwischen mir und diesen fernen Lichtern überbrücken.

Und dann –

„Lucavion.“

Die Stimme.

Diese Stimme.

Die Stimme, die ich nie erkannt hatte.

Die Stimme, die mich immer hierher gerufen hatte.

In dem Moment, als der Klang meine Ohren erreichte, zerbrach der Traum.
Alles raste von mir weg, verblasste, verschwand und glitt mir wie Sandkörner durch die Finger.

Die Sterne flackerten einmal –

und dann war der Traum vorbei.

*******

Dunkelheit umhüllte Lucavions bewusstlosen Körper, der regungslos dalag, während die Echos der Schlacht verstummten. Aeliana lag neben ihm, atmete flach, aber gleichmäßig, während die letzten Restenergie der Ewigen Himmelswurzel noch durch ihren Körper strömte.
Aber das Schlachtfeld selbst hatte sich noch nicht beruhigt.

Der riesige Kadaver des Kraken zuckte.

Dann –

brach eine Welle von Energie aus seinem zerfetzten Kern hervor.

Sternenlicht. Ein ätherischer Schein schlängelte sich nach oben und schimmerte wie himmlischer Staub, der aus dem Gewebe der Existenz selbst gezogen wurde. Das Schlachtfeld, das zuvor noch von Blut und Verzweiflung getränkt war, wurde zur Bühne für etwas, das weit größer war als ein bloßer Sieg.

Und dann –
Das Sternenlicht fiel herab.

Es senkte sich auf Lucavion, umspülte seinen ramponierten Körper und versank in seiner Haut, als würde es vom Schicksal selbst angezogen.

Sein Körper, der bereits über seine Grenzen hinaus belastet war, hatte keine Kraft mehr, sich zu wehren. Die Energie strömte durch ihn hindurch, verwob sich wie kosmische Seidenfäden mit seinem Wesen und verschmolz mit seinem zerbrochenen Kern. Sie drang in sein Innerstes ein und umhüllte die zerbrochenen Überreste seiner Kraft wie ein zweites Erwachen.
Etwas Tieferes geschah.

Etwas, das nicht möglich sein sollte.

Eine weitere Körperrekonstruktion.

Eine zweite Verwandlung, die ihm von den Überresten der gestohlenen Kraft des Kraken aufgezwungen wurde. Dies war keine bloße Genesung. Dies war eine Evolution, eine Neuschmiedung seiner gesamten Existenz.

Lucavions bewusstloser Körper zitterte.

Sein Körper entflammte.
Zwei Flammen brachen aus ihm hervor – eine graue und eine pechschwarze –, die wie gegensätzliche Stürme tobten, die niemals hätten nebeneinander existieren dürfen. Sie wirbelten zusammen, verschlangen sich, formten sich neu.

Und in dem Moment, als diese Flammen die sich windenden schwarzen Parasiten berührten –

SHHRRRRRRRK!

Die verfluchten Massen schrien.
Ein lautloser Schrei hallte über das zusammenbrechende Schlachtfeld, ein Echo von etwas Urtümlichem, etwas, das lange Zeit jenseits des Schleiers der Realität existiert hatte. Die Parasiten – diese Überreste einer fremden Existenz – wurden von dem unnatürlichen Feuer verschlungen und in einem Augenblick vernichtet.

Sie verbrannten nicht.

Sie lösten sich nicht auf.

Sie hörten einfach auf zu existieren.

Ausgelöscht.

Auf dem Schlachtfeld herrschte Stille.
Lucavions Körper erstarrte, die letzten Flammen verblassten zu Glut, die in die Leere flüsterte. Sein Haar, einst tief mit silbernen Strähnen durchzogen, verdunkelte sich weiter und absorbierte das Licht, als wären die Sterne in ihn hineingezogen worden. Sein Kern, nun neu geschmiedet, pulsierte mit etwas Schwererem – etwas weitaus Größerem.

Der Prozess war abgeschlossen.

Und doch –

Er blieb bewusstlos.

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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