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Kapitel 434: Risse

Kapitel 434: Risse

Cedric starrte Elara an, seine Fäuste ballten sich an seinen Seiten, während eine tiefe, unerschütterliche Frustration an ihm nagte.

Sie veränderte sich.

Das war schon so, seit er verschwunden war.

Zuerst dachte er, es sei nur der Schock der Schlacht, die Erschöpfung, nachdem sie erneut dem Tod so knapp entkommen waren. Aber als aus Tagen eine Woche wurde, sah Cedric es – er spürte es.

Elara war anders.
Sie war schon immer willensstark gewesen, unerbittlich in ihrem Streben nach Macht, aber das hier … das war keine Stärke. Das war Verzweiflung.
Sie hatte sich mehr denn je selbst unter Druck gesetzt, als würde schon das bloße Aufhören – selbst für einen Moment – etwas in ihr zerbrechen. Sie schlief kaum. Sie aß kaum. Sie verbrachte Stunden mit Training, Lesen und der Suche nach Informationen über diese Wirbel. Er hatte beobachtet, wie sich ihre Schultern verkrampften, ihre Bewegungen schärfer wurden, ihre Worte kürzer.

Und alles hatte damit angefangen, als dieser Mann – als Luca – in den Abgrund gestürzt war.
Cedric biss die Zähne zusammen, atmete langsam und kontrolliert. Er wusste, dass es hier nicht nur um den Kampf ging, oder gar um Luca selbst.

Es ging um ihn.

Um seine eigenen Unzulänglichkeiten.

Denn als es darauf ankam, war er nicht schnell genug gewesen. Er hatte sie nicht rechtzeitig erreichen können.

Aber Luca hatte es geschafft.

Und das war es, was ihn am meisten schmerzte.
Cedric hasste es. Er hasste es, dass seine Kraft nicht ausgereicht hatte. Er hasste es, dass er machtlos gewesen war, es zu verhindern. Und mehr als alles andere hasste er es, dass Elara Luca auf eine Weise wahrnahm, wie sie ihn nie wahrgenommen hatte.

Und jetzt jagte sie etwas hinterher, das Cedric nicht verstehen konnte.

„Weil ich ihm etwas schuldig bin“, hatte Elara gesagt, ihre Stimme ruhig, aber kalt, ihr Blick unerschütterlich.
Diese Worte ließen Cedric vor Wut kochen, auch wenn er sich kaum etwas anmerken ließ.

Sie schuldete ihm etwas?

Was schuldete sie ihm?

Cedric atmete tief ein und zwang sich, seine Gedanken zu ordnen. Hier ging es nicht um Luca.
Es ging um Elara.

Sie raute sich selbst die Haut ab und verschwand vor seinen Augen. Sie ging so weit, dass es ihr schadete, und das konnte Cedric nicht akzeptieren.

Als er wieder sprach, war seine Stimme leise und beherrscht, aber darunter schwang ein unverkennbarer Unterton mit.

„Elara … das bist nicht du.“
Sie verkrampfte sich bei seinen Worten, nur ganz leicht. Aber es reichte Cedric, um zu sehen, dass sie sich bewusst war, was sie sich antat, auch wenn sie sich weigerte, damit aufzuhören.

„Du sagst, du bist ihm etwas schuldig, aber um welchen Preis?“, fuhr Cedric fort, seine Frustration brodelte unter der Oberfläche. „Sieh dich doch an. Du hast dich nicht ausgeruht. Du hast nicht aufgehört. Du treibst dich selbst in den Ruin, und wofür?“
Elaras Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, aber Cedric konnte ein Flackern in ihren Augen sehen. Sie wusste, dass er nicht Unrecht hatte.

Aber sie weigerte sich, es zuzugeben.

„Ich muss das tun“, sagte sie einfach.
„Warum?“, fragte Cedric mit harter Stimme, während seine Gefühle durch die Ritzen drangen. „Weil du denkst, dass du nicht stark genug warst? Weil du denkst, dass er stärker war? Dass er stattdessen hätte leben sollen?“

Elaras Augen schossen zu ihm, scharf und voller Warnung. „Das ist nicht …“

„Was ist es dann?“, drängte Cedric, trat einen Schritt vor und weigerte sich, sie in sich zurückziehen zu lassen. „Was ist es, Elara?“

Sie antwortete nicht.

Stattdessen drehte sie sich weg, zog ihren Umhang enger um sich und spannte ihre Schultern an.

Diese Stille war schlimmer als jede Antwort, die sie hätte geben können.

Denn sie bedeutete, dass Cedric Recht hatte.

Sie dachte tatsächlich so.

Sie glaubte tatsächlich, dass sie nicht genug gewesen war.

Und genau das hatte Luca ihr angetan.
Cedric atmete langsam ein, seine Hände zitterten vor Anstrengung, mit der er sie ballte. Er wollte sie anschreien – ihr sagen, dass sie leichtsinnig war, dass diese Besessenheit sie zerstören würde.

Aber er tat es nicht.

Stattdessen atmete er aus und sprach mit leiserer, aber nicht weniger fester Stimme.
„Du bist ihm nichts schuldig, Elara“, sagte er und sah, wie sie sich versteifte. „Du warst stark, bevor er aufgetaucht ist. Du warst stark, bevor er …“

Bevor er was?

Bevor er sie an sich selbst zweifeln ließ?

Bevor er sie verändert hat?

Bevor er sie dazu gebracht hat, ihn auf eine Weise anzusehen, die Cedric noch nie gesehen hatte?

Cedric schluckte schwer und presste die Kiefer aufeinander.
Er wusste nicht, was Luca Elara in so kurzer Zeit angetan hatte. Er wusste nicht, warum seine Abwesenheit sie so sehr mitnahm.
Aber eines wusste er ganz sicher.

Mit Luca stimmte etwas nicht.

Alles an diesem Mann – seine Ausstrahlung, seine Art zu kämpfen, seine ganze Existenz – war unnatürlich. Es ergab keinen Sinn.

Cedric hatte es von Anfang an gespürt, ein tiefes Unbehagen in seinem Innersten. Und jetzt, wo er Elara so sah, wie sie sich auflöste, war er sich dessen sicherer denn je.

Dieser Mann hatte etwas in ihr verändert.
Und Cedric hasste es.

„Hör auf damit“, sagte er mit fester Stimme, die jedoch von stiller Kraft erfüllt war. „Hör auf, bevor du dich kaputt machst, indem du etwas verfolgst, das nicht da ist.“

Elara drehte ihren Kopf zu ihm und kniff die Augen zusammen, als Cedrics Worte zu ihr durchdrangen.

„Hör auf, bevor du dich kaputt machst, indem du etwas verfolgst, das nicht da ist.“
„Was meinst du damit, er ist nicht da?“ Ihre Stimme war scharf und klang gefährlich wütend. „Er war da. Er ist da. Du tust so, als wäre er einfach verschwunden.“

Cedrics Geduld, die schon am Ende war, riss schließlich. Seine eigene Stimme wurde lauter, und die Frustration, die unter der Oberfläche brodelte, brach endlich hervor.
„Weil er nicht hier ist, Elara! Er ist weg – verschluckt von diesem verdammten Strudel! Und jetzt rennst du dir die Seele aus dem Leib, um etwas zu jagen, das nicht da ist! Wofür? Für einen Mann, den du vor einer Woche kennengelernt hast?“ Seine blauen Augen brannten vor ungefilterter Wut, als er näher trat. „Du hast ein Ziel. Einen Grund, warum du dich all die Jahre so sehr angestrengt hast! Und jetzt wirfst du alles weg – für ihn?“
Elara stockte der Atem, aber ihre Wut flammte ebenso heftig auf. „Wegwerfen? Glaubst du, das tue ich?“ Ihre Stimme klang ungläubig, fast spöttisch. Sie machte einen Schritt nach vorne, ihre Frustration wuchs mit jedem Atemzug.
„Glaubst du etwa, ich habe mein Ziel vergessen? Dass ich nicht immer noch Rache an den Leuten will, die mein Leben ruiniert haben?“ Sie zeigte mit dem Finger auf ihn. „Tu nicht so, als wüsstest du, was in mir vorgeht, Cedric!“

„Was ist es dann?“, fragte er mit heiserer Stimme. „Warum jagst du ihm so hinterher? Warum verlierst du dich für jemanden, den du kaum kennst?“
Elara lachte kurz und bitter. „Kaum kennst? Das sagst du immer, als ob das was bedeuten würde! Als ob Zeit das Einzige wäre, was zählt, wer mir wichtig ist.“ Ihre Stimme brach leicht, aber sie hörte nicht auf. „Du warst nicht da, als ich in diesen Strudel gezogen wurde.“

Cedric erstarrte.

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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