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Kapitel 431: Erkläre mal

Kapitel 431: Erkläre mal

„Erklär es mir.“

Ein Wort.

Einfach. Tödlich.
Madeleina schluckte schwer und versuchte, ihre Hände nicht zittern zu lassen. „Es … es war während des letzten Rückzugs, Eure Hoheit“, begann sie und hielt ihre Stimme ruhig, obwohl sie vor Anspannung fast brach. „Die Wirbel hatten bereits einen Großteil der Flotte zerstört. Die letzten Überlebenden wurden in Sicherheit gebracht. Lady Aeliana war … sie beobachtete das Geschehen von der gesicherten Plattform aus, wie Ihr es befohlen hattet.“
Sie zögerte, aber sie wusste, dass sie nicht stocken durfte.

Thaddeus‘ Augen bohrten sich in sie, sein Gesichtsausdruck war unlesbar – aber seine Anwesenheit sprach für ihn.

Kalt. Erstickend.

Sie fuhr fort: „Die Wirbel begannen sich aufzulösen, aber dann …“ Sie atmete scharf aus, als würde sie die Worte aus ihrer Kehle pressen. „… bildete sich ein weiterer. Direkt unter ihr.“
Ihre Hände ballten sich zu Fäusten an ihren Seiten.

„Wir haben es versucht. Wir alle haben es versucht. Die Magier, die Ritter – wir haben alles versucht. Die Teleportationssiegel versagten. Die Bannzauber brachen. Das Schiff, das ihr am nächsten war, wurde von der Flut mitgerissen, bevor es sie erreichen konnte. Und bevor wir reagieren konnten …“

Sie schloss die Augen.

„… war sie verschwunden.“

Die Worte schnitten tiefer als eine Klinge.
Die Luft zitterte erneut. Das Gewicht des Manas des Herzogs stieg an und drückte nach außen.

Ein Bücherregal in der Nähe bebte, die ordentlich gestapelten Dokumente flatterten, als wären sie in einen unsichtbaren Sturm geraten.

Niemand sprach. Niemand bewegte sich.

Niemand wagte es.

Madeleina hatte vieles erwartet. Eine erhobene Stimme. Ein kaltes, tödliches Flüstern. Sogar das Klappern eines durch den Raum geworfenen Gegenstands.
Aber die Stille war schlimmer.

Denn sie konnte es spüren.

Die Wut.

Sie umschlang den Herzog wie eine Flutwelle, die von einer dünnen Barriere zurückgehalten wurde. Ein Damm, der jeden Moment brechen konnte.

Dann – eine Stimme.

Nicht laut. Nicht zitternd.

Aber leise. Tödlich.
„… Und du?“ Die Augen des Herzogs verengten sich, kalt und gnadenlos wie Stahl. „Wo warst du?“

Madeleina spürte, wie die Worte sie trafen.

Madeleina hielt den Kopf gesenkt, atmete kontrolliert, aber gleichmäßig, während das Gewicht der Worte des Herzogs auf ihr lastete wie ein Messer an ihrer Kehle.
„Es geschah so plötzlich, Eure Hoheit“, sagte sie mit fester Stimme, die jedoch unter der Oberfläche von etwas Rohheit durchdrungen war. „Es gab keine Vorwarnung, keine Anzeichen. In einem Moment war sie noch in Sicherheit, im nächsten hatte der Strudel sie erfasst.“

In der Kammer herrschte Totenstille, aber die Wut des Herzogs war greifbar. Das bedrückende Gewicht seiner Mana lastete schwer und erstickend auf jeder Seele im Raum.
„Ich habe Lady Aeliana nie verraten“, fuhr Madeleina fort, während ihre Finger sich in den Stoff ihres Umhangs krallten. „Nicht ein einziges Mal, niemals. Ich habe ihr treu gedient und sie mit allem, was ich hatte, beschützt. Und in diesem Moment habe ich alles getan, was ich konnte.“

Ihre Stimme zitterte nicht. Sie bat nicht um Verständnis und bat auch nicht um Vergebung – denn dafür gab es keinen Grund.
Thaddeus‘ Gesichtsausdruck blieb unlesbar, aber sein Körper war vor Wut angespannt, sodass die Luft um ihn herum vibrierte. Er glaubte nicht, dass sie eine Verräterin war – aber das bedeutete nicht, dass er ihr vergeben konnte.

Er hatte Aeliana verloren.

Und jemand musste dafür büßen.

Seine Finger krallten sich in seine Seiten, sein Atem ging langsam und kontrolliert – er zwang sich, ruhig zu bleiben.
Madeleina kniete immer noch da und schloss die Augen.

Sie hatte dem Herzog jahrelang gedient. Sie hatte ihm durch Kriege, Verschwörungen und Machtwechsel zur Seite gestanden. Sie hatte seine Rücksichtslosigkeit gesehen, die kalte Präzision, mit der er seine Feinde vernichtet hatte.

Und jetzt … würde sie die Wucht seiner Wut zu spüren bekommen.

Der Herzog atmete aus.

Dann hob er die Hand.
Es wurde still im Raum, erfüllt von der knisternden Energie seiner Mana. Das Gewicht dieser Energie wuchs, verdichtete sich, bis die Luft unter ihrer Kraft zu zittern begann.

Die Ritter versteiften sich instinktiv, umklammerten ihre Waffen fester, aber keiner wagte sich zu bewegen. Keiner wagte es, sich einzumischen.

Der Druck stieg.

Die Luft verzerrte sich.

Die Wände schienen unter der Kraft zu ächzen.
Dann –

bewegte sich seine Hand.

Schnell.

Schneller als der Gedanke.

Die Tötungsabsicht, die aus ihm hervorbrach, war erstickend, dunkel und endgültig und erfüllte den ganzen Raum mit der Schwere einer Hinrichtung.

Seine Handfläche schnitt durch die Luft und schoss auf Madeleinas Gesicht zu.

Und kurz bevor sie es traf –

hielt er inne.

Seine Finger schwebten nur wenige Zentimeter über ihrer Haut.
Die Wucht des Schlags, seine schiere Geschwindigkeit, ließ einen scharfen Windstoß durch den Raum fahren, der ihr die Haare aus dem Gesicht peitschte.

Die Stille war ohrenbetäubend.

Madeleina zuckte nicht. Sie bewegte sich nicht.

Die Hand des Herzogs blieb still, aber seine Präsenz lastete auf ihr wie ein unausweichlicher Schatten.

Dann –

„Madeleina.“

Seine Stimme war leise, aber sie hallte durch den Raum wie ein Befehl der Götter selbst.

Sie schluckte, ihre Brust hob und senkte sich bewusst kontrolliert.

„Heb deinen Kopf.“

Langsam tat sie es.

Ihr Blick, trotz der noch immer spürbaren Wut in seinen Augen unerschütterlich, hob sich, um seinem zu begegnen.
Thaddeus‘ Gesichtsausdruck war unlesbar, sein Gesicht kalt wie Stahl, aber seine Augen –

Seine Augen.

Sie brannten mit etwas Tieferem.

Etwas Scharfem. Unversöhnlichem.

„Sieh mir in die Augen“, befahl er.

Und sie tat es.

Und sie tat es.

Zum ersten Mal, seit sie diese verdammten Worte ausgesprochen hatte, begegnete sie seinem Blick ohne zu zögern.
Und in diesem Moment tobte der Sturm in der Seele des Herzogs lautlos zwischen ihnen.

Die Kammer war von einer dichten Stille erfüllt, die sich in die Wände einschlich und sich in den Lungen derjenigen festsetzte, die es wagten zu atmen. Das flackernde Lampenlicht warf wechselnde Schatten über den Raum, aber keiner von ihnen schwankte so sehr wie die Last in der Luft.

Madeleina blinzelte nicht.

Sie senkte ihren Blick nicht.
Selbst als der Herzog sie mit seinen durchdringenden Augen anstarrte, selbst als die erstickende Kraft seiner Mana wie eine unsichtbare Flut gegen ihre Haut drückte und sie unter sich zu ziehen drohte – sie hielt stand.

Thaddeus musterte sie, suchte, wog ab.

Er sah sie nicht nur an.

Er las sie.
Nach einem Zeichen von Schwäche. Nach Täuschung. Nach dem kleinsten Riss in der Fassung, die sie unter dem Gewicht seiner Wut aufrechtzuerhalten wagte.

Aber Madeleina gab ihm nichts.

Sie begegnete seinem Blick mit derselben unerschütterlichen Entschlossenheit, die sie in all den Jahren, in denen sie ihm gedient hatte, an den Tag gelegt hatte.

Sie bettelte nicht.

Sie flehte nicht.

Sie stand einfach nur da.

Die Stille dehnte sich aus, angespannt und ungebrochen.
Niemand im Raum wagte es, tief zu atmen. Die Ritter standen regungslos da, ihre Körper in strenger Disziplin, aber die Spannung in der Luft war erdrückend. Selbst die Wände schienen unter der Kraft des zurückgehaltenen Zorns des Herzogs zu zittern.

Und dennoch – Madeleina wankte nicht.

Sekunden vergingen.

Dann noch mehr.

Das Gewicht seines Blickes war für die meisten unerträglich. Aber sie hielt ihm stand.
Es war keine Trotzhaltung.

Es war Pflicht.

Und schließlich –

atmete Thaddeus aus.

Ein langsamer, gemessener Atemzug.

Nicht in Kapitulation.

Sondern in Kontrolle.

Der Sturm in ihm legte sich nicht, aber er ließ den Moment enden.

Seine Augen, immer noch wie glühende Kohlen, verengten sich leicht.

Und dann durchbrach seine Stimme die Stille.
„Tauche mir nicht vor Augen.“

Die Worte waren endgültig.

Eine Abweisung. Ein Befehl. Ein Urteil.

Dann – Gewalt.

Ein roher, unsichtbarer Impuls seiner Mana schoss nach vorne, und bevor sie reagieren konnte, wurde Madeleina nach hinten gestoßen.

Der unsichtbare Druck traf sie mit voller Wucht und ließ sie stolpern – nicht heftig, nicht mit der Absicht, sie zu verletzen, sondern mit einer Kraft, die sie wegstoßen sollte.
Um sie zu entfernen.

Sie fing sich, bevor sie fallen konnte, ihre Absätze rutschten leicht über den polierten Marmorboden.

Und dann, ohne ein weiteres Wort, ohne einen weiteren Blick, wandte sich Thaddeus ab. Setze deine Reise mit My Virtual Library Empire fort

Madeleina bewegte sich einen Moment lang nicht.

Dann richtete sie sich auf.

Sie verbeugte sich. Tief.

Und ohne ein Geräusch, ohne Protest –

ging sie.

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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