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Kapitel 421: Außenseiter

Kapitel 421: Außenseiter

Aelianas Welt war in Schmerz versunken, aber das hier – das hier war schlimmer.

Die Qualen, die ihren Körper zerrissen, waren unerträglich, aber der Verrat – der Verrat – das war es, was ihr Blut in Wallung brachte, was sie dazu brachte, nach ihm zu schlagen, zu schreien, zu kämpfen.

Und trotzdem sah Luca nur zu.

Still.

Unerschütterlich.

Unbeeindruckt.
Ihr Atem ging stoßweise, unregelmäßig, die verfluchten Adern an ihren Armen pulsierten, als wären sie lebendig. Sie zwang sich, zu ihm aufzublicken, ihre Sicht verschwamm, ihr Hass brannte durch den Schleier.

„Du …“ Ihre Stimme war heiser, rau. Ihre Finger krallten sich schwach in den Boden und zitterten vor Wut.

Ihre Lippen zitterten, die Worte brachen zwischen Schmerzensschreien hervor.

„Du … Bastard …“
Luca zuckte nicht. Er reagierte nicht.

„Du hast mich benutzt.“

Ihr Körper zuckte heftig, aber sie zwang sich, sich aufzurichten, auch wenn es nur ein paar Zentimeter waren. Auch wenn jeder Nerv in ihrem Körper ihr sagte, dass sie zusammenbrechen sollte.

„War das immer dein Plan?“, würgte sie hervor. „War ich nur ein Werkzeug für dich?“
Luca atmete leise aus, neigte den Kopf leicht und sein Gesichtsausdruck war unlesbar.

Dann öffnete er die Lippen.

„Ich habe dich in der Tat benutzt“, sagte er ruhig und ohne zu zögern.

Aeliana stockte der Atem und ihr ganzer Körper zitterte.
Luca ging leicht in die Hocke und senkte sich gerade so weit, dass sein Blick den ihren traf. Seine dunklen, unergründlichen Augen reflektierten das Feuerlicht, aber aus irgendeinem Grund konnte sie nicht hinter sie sehen.

Sie leuchteten, aber das Licht war nicht warm. Es war nicht sanft. Es war verschleiernd.

Blendend.

Ein grausamer, himmlischer Schein, der es unmöglich machte, zu sehen, was darunter lag.
„Und?“, murmelte er. „Kannst du etwas dagegen tun?“

Aelianas Brust schnürte sich zusammen, weißglühende Wut durchströmte sie, obwohl ihr Körper sie verriet.

Lucas Grinsen wurde breiter, als er sie musterte – nicht amüsiert, nicht spöttisch, sondern mit etwas viel Schlimmerem.

Gleichgültigkeit.
Zumindest war es das, was sie in ihrem Kopf sah, als das Licht ihre Sicht komplett verdunkelte.

Sie starrte ihn an, ihr Blick verengte sich zu einem einzigen Punkt.

Das war alles, was ihr noch blieb – das letzte bisschen Kraft, das Einzige, was sie noch tun konnte.

Und doch –

Luca lachte leise.

„Das ist ein heftiger Blick“, meinte er. „Aber wird das funktionieren?“
Aeliana schnappte nach Luft, als ihr Körper erneut zuckte und mehr von dem dunklen Blut aus ihrem Mund floss und den Stein unter ihr befleckte.

Ihre Sicht flackerte – brach zusammen –, aber sie weigerte sich, aufzugeben.

„Wird dieser grimmige Blick dich retten?“

Sie hasste ihn.

Sie hatte noch nie in ihrem ganzen Leben jemanden so sehr gehasst.
„All die Dinge …“, krächzte sie, „all die Dinge, die du gesagt hast … dass ich anders bin …“

Ihr Körper zitterte heftig, ihre Finger krallten sich in den Boden.

„Das waren doch alles Lügen, oder?“

Lucas Grinsen wurde breiter.

Aber –

für einen kurzen Moment –

sah Aeliana es.

Ein leichtes Zucken in seinem Mundwinkel.
Ein Zögern. Deine Reise geht weiter mit My Virtual Library Empire

Etwas war fast … seltsam.

Sie hatte kaum Zeit, es zu registrieren, bevor die Wut sie wieder überkam.

Für sie war es nichts weiter als Spott.

Ihre Fingernägel kratzten über den Stein.

Lucas Stimme wurde leiser.

„Was denkst du?“

Etwas in ihr zerbrach.

Sie biss die Zähne so fest zusammen, dass man ein knirschendes Geräusch hören konnte.
Und in diesem Moment …

waren Hass und Wut das Einzige, was sie am Leben hielt.

Aelianas Welt zerbrach.

Alles – alles, was sie jemals gekannt hatte – zerbrach, genau wie der Körper, den sie nicht mehr kontrollieren konnte.

Der Schmerz war unerträglich, aber der Verrat – das schiere, seelenzerstörende Gewicht davon – war noch schlimmer.

Ihr ganzes Leben lang war sie beiseite geschoben worden.
Sie war nichts als eine Last gewesen.

Zu schwach. Zu zerbrechlich. Eine Last für ihren Vater. Eine Schande für ihre Familie. Die Menschen um sie herum hatten immer Masken getragen – sie hatten so getan als ob, getuschelt und darauf gewartet, dass sie endlich zusammenbrach.

Sie war nie gewollt gewesen.

Nie ausgewählt worden.

Nie etwas gewesen.

Und dann kam er.
Luca. Lucavion. Der Mann, der sie durch die Schlacht getragen hatte. Der Mann, der sie angelächelt, herausgefordert und ihr das Gefühl gegeben hatte, dass sie an seiner Seite stehen konnte, anstatt ständig hinterhergeschleppt zu werden.

Sie dachte –

Nein.

Sie glaubte, dass er anders war.

Aber jetzt?

Jetzt war er genau wie alle anderen.

Nein.

Er war noch schlimmer.

Er hatte gelogen.

Er hatte sie benutzt.

Und jetzt sah er ihr ohne mit der Wimper zu zucken beim Sterben zu.

Etwas in ihr zerbrach.

Ihre zitternden Lippen verzogen sich, ihr Atem kam in kurzen, keuchenden Stößen.

Und dann –

„Ich hasse dich.“

Ihre Stimme war heiser, aber die Worte klangen wie ein Fluch, voller roher, unverzeihlicher Wut.
Ihre Finger kratzten über den Stein, ihr Körper wand sich, ihre Sicht verschwamm.

„ICH HASSE DICH!“

Die Wucht ihres Schreis riss ihr die Lunge heraus, zeriss ihr die Kehle, so heftig, dass es sich anfühlte, als würde sie von innen verbrennen.

Aber es war nicht genug.

Nicht annähernd genug.
„ICH WERDE DICH TÖTEN!“, kreischte sie, ihre Stimme brach, ihr ganzer Körper zuckte heftig. „ICH WERDE DICH BEI LEBENDIGEN AUSWEIDEN!“

Luca blieb regungslos stehen. Er sah zu. Er ließ es geschehen.

Sein Schweigen ließ ihre Wut nur noch mehr lodern.
„HÖRST DU MICH, DU MISTKERL?!“, schrie sie, ihre Kehle war rau, ihre Brust hob und senkte sich, als könnten die Worte sich aus ihrer Haut lösen. „ICH WERDE DICH STÜCK FÜR STÜCK AUFREISSEN!“

Ihre Fingernägel krallten sich in den Stein, gruben sich so fest ein, dass sie brachen, aber sie hörte nicht auf.

„ICH WERDE DIR DAS HERZ AUS DER BRUST REISSEN UND DICH VERBLUTEN SEHEN!“
Die Wände der Höhle bebten unter der Wucht ihrer Stimme.

„ICH SCHWÖRE BEI DEN GÖTTERN, BEIM HIMMEL, BEI ALLEM, WAS EXISTIERT, DASS ICH DICH LEIDEN WERDE!“

Und trotzdem –

Luca stand einfach nur da.

Sein Gesichtsausdruck war unlesbar.

Seine dunklen Augen glühten und waren undurchdringlich.

Spöttisch.

Aeliana verlor völlig die Beherrschung.
„Ich hoffe, du verrottest, du Monster!“, schrie sie. „Ich hoffe, du verbrennst in einer Grube, die so tief ist, dass selbst die Hölle dich nicht aufnehmen würde!“

Sie spuckte ihn an, Blut und Wut vermischten sich in ihrem Mund.

„Ich hoffe, du stirbst allein – vergessen – genau so, wie du es verdienst!“
Ihre Stimme war gebrochen, rau und bösartig, aber sie hörte nicht auf.

Sie konnte nicht aufhören.

Jedes bisschen Hass, Trauer und Schmerz, das sie jemals in sich getragen hatte, ließ sie ungehindert herausbrechen, wie ein endloser, tobender Sturm.

Und Luca …

Er hörte nur zu.

Und das machte es noch schlimmer.
Aeliana wollte etwas von ihm. Einen Funken Reue, einen Hauch von Bedauern – irgendetwas. Sie wollte ihn reagieren sehen, ihn verletzt sehen.

Aber er tat es nicht.

Er stand einfach nur da. Schweigend. Distanziert. Unbewegt.

Und das machte sie wahnsinnig.
Ihr Körper zitterte heftig, aber sie schrie weiter und spuckte jeden Funken Hass aus, den sie seit Jahren in sich aufgestaut hatte.

„IST DAS ALLES?“, kreischte sie mit brüchiger Stimme. „HAST DU NICHT MAL DEN ANSTECKENDEN ANSTAND, DICH ZU VERTEIDIGEN?“

Lucas Gesichtsausdruck blieb unlesbar.
„SAG ETWAS!“, würgte sie hervor, ihre Kehle war rau, ihre Lungen brannten. „SAG ETWAS, DU FEIGLING!“

Nichts.

Aelianas Sicht verschwamm, Wut und Schmerz verschwammen zu einem einzigen Brei, aber sie hörte nicht auf.

„HAT ES DIR SPASS GEMACHT?! MICH ZU BENUTZEN?!“

Ihre Hände schlugen gegen den kalten Stein, ihre Fingernägel splitterten an der rauen Oberfläche.
„WAR ICH NICHTS ANDERES ALS EIN SPIELZEUG, DAS DU WEGWERFEN KONNTEST, ALS DU FERTIG WARST?“

Immer noch – Luca antwortete nicht.

Aeliana stieß einen rauen, keuchenden Atemzug aus, Hass umschlang sie wie etwas Lebendiges, etwas Monströses.

Zuerst bemerkte sie es nicht.

Aber die Luft um sie herum begann sich zu verändern.
Ein schwaches Leuchten flackerte um ihren Körper und pulsierte wie ein unregelmäßiger Herzschlag. Zuerst war es nur ganz schwach, kaum wahrnehmbar im Schein des Feuers.

Und dann –

EIN SCHREI!

Ein Geräusch, als würde die Realität selbst zerreißen. Ein durchdringender, unmenschlicher Schrei, der die Luft vibrieren ließ, ihren Schädel erzittern und die Wände der Höhle erschütterte.

Der Boden unter ihnen bebte.
Aeliana erstarrte. Ihr Hass brannte immer noch, ihr Körper zitterte immer noch, aber etwas Tieferes regte sich in ihr – eine ursprüngliche, erstickende Kraft, die von oben auf sie drückte.

Luca atmete leise aus, als wäre ihm langweilig, und hob den Kopf.

„Es scheint, als wäre unser Gespräch beendet.“

Aeliana stockte der Atem.

Sie folgte seinem Blick und schleppte ihren schmerzenden Körper nach oben, um nachzusehen –
Und dort, jenseits der Höhlendecke, wo sich der unheimliche, sternenlose Himmel in einen Abgrund erstreckte –

Ein Schatten.

Riesig.

Beweglich.

Beobachtend.

Eine Gestalt, zu gewaltig, zu schrecklich, um sie zu begreifen.

Und dann –

Ein einzelner, monströser Tentakel krachte herab.

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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