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Kapitel 379: Umhüllte Klingen

Kapitel 379: Umhüllte Klingen

Cedric stürmte vorwärts, seine Klinge glänzte mit einer schwachen blauen Aura, während Mana durch sie floss. Der Boden unter seinen Füßen barst mit jedem Schritt weiter auf, die Kraft seiner Bewegung zeugte von der Technik, die er gleich einsetzen würde.
[Klinge des östlichen Wächters. Zerschmetterndes Ende.]

Es war eine Bewegung, die ihm sein Vater beigebracht hatte, eine meisterhafte Technik, die seit Generationen von Rittern im Herzogtum Valoria weitergegeben wurde. Sie war darauf ausgelegt, die Verteidigung des Gegners zu überwältigen und zu zerschmettern, und war ein Schlag von absoluter Präzision und vernichtender Kraft. Cedric hatte mit dieser Technik noch nie versagt, nicht einmal während der anstrengenden Sparringkämpfe seines Trainings.

„Das ist jetzt vorbei.“
Als er die Distanz verkürzte, konzentrierte sich Cedric ganz auf sein Ziel. Jeder Muskel seines Körpers bewegte sich zielstrebig, das Mana in seinen Adern floss in perfekter Harmonie mit seinem Schlag. Sein Langschwert schwang mit unaufhaltsamer Kraft nach unten und zielte direkt auf Lucas Mitte.

Doch dann, als die Klinge herabfiel, sah Cedric eine flüchtige Bewegung – einen schwachen Schatten, der alle Erwartungen widersprach.

„Was ist das?“
Lucas Estoc bewegte sich, aber es war nicht nur eine Klinge, die auf den Angriff reagierte. Für einen kurzen Moment schien es, als würde ihn ein ganzer Kreis aus Klingen umgeben, die sich alle perfekt synchron bewegten. Der Estoc in Lucas Hand verschwamm und erzeugte die Illusion gleichzeitiger Schläge, die jeden Winkel umfassten.

„Unmöglich. Er hat nur eine Klinge, nur eine – wie kann es sich wie ein Dutzend anfühlen?“
Die Luft selbst schien unter der Wucht der Bewegung zu zittern, und Cedric spürte einen kalten Druck entlang seiner Wirbelsäule. Sein Angriff, der makellos ausgeführt worden war, stieß nicht auf Widerstand, sondern auf eine kalkulierte Ablenkung.

Die Kraft seines Schlags verflüchtigte sich, absorbiert und abgelenkt durch die gleichzeitigen Bewegungen von Lucas Estoc.
Der Schwung, den Cedric aufgebaut hatte, die Kraft, die er in den Shattering End gesteckt hatte, zerfiel, als sein Schwert beiseite gefegt wurde und er das Gleichgewicht verlor.

„Nein – das kann nicht sein.“

Lucas Augen, jetzt scharf und raubtierhaft, fixierten Cedric. Das lässige Grinsen war durch etwas weitaus Gefährlicheres ersetzt worden – eine ruhige, konzentrierte Intensität, die Selbstvertrauen ausstrahlte.

SWOOSH!
Cedrics Instinkte schrien ihn an, und er reagierte sofort und hob sein Schwert in einer Abwehrbewegung.

„Stahlschleier.“

Sein Schwert schwang in einem weiten Bogen nach oben, um Lucas nächsten Angriff abzufangen. Diese Technik war eine der vielseitigsten Abwehrmanöver, die er kannte, und dazu gedacht, aufeinanderfolgende Schläge mit minimaler Bewegung abzuwehren und dabei das Gleichgewicht zu halten.

Doch dann hörte er es.
„Zu flach.“

Lucas Stimme war leise, fast abweisend, aber sie hatte ein Gewicht, das Cedrics Puls schneller schlagen ließ.

Der Estoc bewegte sich.

Lucas erster Schlag kam tief und zielte auf Cedrics linke Seite. Cedric passte seine Haltung an, drehte sich leicht und neigte sein Schwert nach unten, um den Stoß abzuwehren. Der Estoc glitt harmlos vorbei, seine Flugbahn präzise abgelenkt.
Der zweite Schlag folgte sofort, ein hoher Stoß, der auf Cedrics rechte Schulter zielte. Er drehte sich, trat mit dem linken Fuß zurück und hob sein Schwert, um den Angriff abzuwehren. Das Klirren von Stahl ertönte, als Cedric erneut erfolgreich parierte, obwohl ihn die schiere Geschwindigkeit des Schlagabtauschs zu einer schnellen Anpassung zwang.

Doch dann kam der dritte Schlag.
Luca verlagerte sein Gewicht subtil, sein rechter Fuß glitt in einer fließenden, fast unmerklichen Bewegung nach vorne. Sein Körper neigte sich leicht, wodurch er den Eindruck von Ungleichgewicht erweckte – eine absichtliche Finte, um seinen Gegner in die Irre zu führen. Cedric, der von den schnellen Schlägen bereits angespannt war, bewegte sich instinktiv, um dem vermeintlich geradlinigen Stoß in seine Körpermitte entgegenzuwirken.

Stattdessen drehte Luca mitten im Schlag sein Handgelenk, sodass sein Estoc von seiner scheinbaren Flugbahn abkam.
Die Klinge schoss in einem unerwarteten Winkel nach oben und zielte auf Cedrics Schwertarm. Cedric schwang sein Schwert, um den Schlag abzuwehren, aber die Kraft seines Konterangriffs war zu stark, zu entschlossen.

„Nein –“

Der Aufprall brachte Cedric aus dem Gleichgewicht. Er geriet ins Straucheln, seine Füße rutschten leicht weg, als er sich zu weit nach vorne lehnte, um das Gleichgewicht wiederzufinden. Luca nutzte diesen Fehler sofort aus.
Mit einer schnellen Drehung drehte Luca seinen Körper und stellte seinen linken Fuß fest hinter sich, um das Gleichgewicht zu halten. Er drehte sich mit perfekter Kontrolle und schwang den Estoc in einem diagonalen Schwung, den Cedric nicht ganz verfolgen konnte.

Cedric hob verzweifelt sein Schwert, um den Schlag abzuwehren, aber der Winkel war völlig falsch. Lucas Klinge glitt an seiner Abwehr vorbei und streifte seine Seite mit einer scharfen, stechenden Präzision, die ihn nach Luft schnappen ließ.
Luca machte weiter.

In einer fließenden Bewegung trat er nach vorne und schloss die Lücke zwischen ihnen. Mit seiner freien Hand drückte er leicht gegen Cedrics Handgelenk und zwang die Klinge des größeren Mannes aus ihrer Position. Der Estoc kam direkt unter Cedrics Kinn zum Stillstand, die scharfe Spitze streifte seine Haut am Hals.

Cedric erstarrte, der Atem stockte ihm in der Kehle.
Das leichte Stechen wurde von einem warmen Blutstrahl begleitet, der ihm den Kragen hinunterlief, und er erstarrte, während seine Gedanken rasten.

Luca beugte sich vor, seine Bewegungen waren bedächtig und überlegt. Cedric konnte den Atem des Mannes an seinem Ohr spüren, und dann folgte seine Stimme – ein leises, eiskaltes Flüstern, das tiefer zu schneiden schien als die Klinge selbst.

„Wie war das noch mal?“, murmelte Luca, seine Stimme voller Spott und Drohung.

Bevor Cedric was sagen konnte, drückte Luca ganz leicht mit dem Estoc, sodass die Klinge ein kleines bisschen tiefer in seinen Hals eindrang.

„Ah, ja“, fuhr Luca fort, seine Stimme jetzt noch leiser, was Cedric einen Schauer über den Rücken jagte.

„Vergiss nicht, wo dein Platz ist.“
Die Worte hingen in der Luft wie eine Klinge, die zum Schlag bereit war. Cedrics Puls pochte in seinen Ohren, als er zu Luca blickte. Was er sah, ließ sein Blut gefrieren – diese pechschwarzen Augen, die nun nichts mehr von ihrer früheren Spottlust zeigten, brannten mit einer Intensität, die nicht von dieser Welt zu sein schien. Sie waren scharf, berechnend und voller kontrollierter Gefahr, die Cedrics ganzen Körper anspannte.
„Merke dir das gut“, sagte Luca mit einer Stimme, die fast zu einem Knurren wurde.

So plötzlich, wie dieser Moment gekommen war, war er auch wieder vorbei. Lucas Gesichtsausdruck veränderte sich, die Intensität verschwand und ein lässiges, lockeres Lächeln kehrte auf sein Gesicht zurück. Er zog den Degen zurück, richtete sich auf und klopfte Cedric mit einer fast freundlichen Geste auf die Schulter.
„Das war ein guter Kampf, Herr Ritter“, sagte Luca in einem leichten, gesprächigen Ton, als hätten sie gerade ein freundschaftliches Sparring beendet. „Ich muss dir für diese Gelegenheit danken.“

Luca trat zurück und steckte seinen Degen mit einer geschmeidigen Bewegung in die Scheide. Seine Haltung war völlig entspannt, sein Grinsen war zurückgekehrt, als wäre der Raubtier, dem Cedric noch vor wenigen Sekunden gegenübergestanden hatte, nur eine Illusion gewesen.
Cedric stand wie erstarrt da und versuchte, den Mann vor ihm mit der überwältigenden Präsenz in Einklang zu bringen, die er während des Duells gespürt hatte. Instinktiv hob er die Hand an seinen Hals und berührte mit den Fingern die flache Schnittwunde. Das leichte Stechen und das warme, klebrige Blut bestätigten es – nichts davon war ein Traum gewesen.
Er sah, wie Luca sich umdrehte und weg ging, ganz locker und unbeschwert, als wäre nichts Besonderes passiert. Für einen kurzen Moment fragte sich Cedric sogar, ob die furchterregende Intensität, die er in Lucas Augen gesehen hatte, echt war oder nur eine Täuschung seiner Sinne.

Aber das Blut an seinen Fingern sagte ihm etwas anderes.
Als Luca aus seinem Blickfeld verschwand, umklammerte Cedric sein Schwert so fest, dass seine Knöchel weiß wurden. Sein Stolz, sein Training, seine Entschlossenheit – alles war innerhalb weniger Augenblicke zerschmettert worden. Doch mehr als seine Niederlage waren es Lucas Abschiedsworte, die ihm im Kopf herumgingen.

„Vergiss nicht, wo dein Platz ist.“

Die Worte hallten in Cedrics Kopf wider und hinterließen ein kaltes, leeres Gefühl, das er nicht abschütteln konnte. Weiterlesen bei empire
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Als Lucavion sich von den Nachwirkungen des Duells entfernte, seine Bewegungen entspannt und sein Grinsen ungebrochen, durchdrang Vitaliaras Stimme mit ihrer üblichen neckischen Melodie seine Gedanken.

„Hast du es nicht ein bisschen übertrieben?“

„Was meinst du damit?“, antwortete Lucavion innerlich, obwohl die leichte Belustigung in seinem Tonfall deutlich machte, dass er bereits wusste, worauf sie sich bezog.
„Das war vernichtend“, bemerkte Vitaliara mit einer Mischung aus Neugier und Vorwurf in der Stimme. „Du hast nicht nur gewonnen. Du hast ihn komplett auseinandergenommen.“

„So bin ich eben“, antwortete Lucavion einfach und zog sein Grinsen noch breiter, während er seinen Mantel zurechtzupfte. „Das weißt du doch.“
„Oh, das sehe ich“, sagte Vitaliara und wedelte spielerisch mit ihrem Schwanz in seinem Augenwinkel. „Aber … ging es dir wirklich nur darum, ihm eine Lektion zu erteilen? Oder war da vielleicht ein bisschen Eifersucht im Spiel?“

Lucavion blieb stehen, hob eine Augenbraue und blickte zur Seite, als stünde Vitaliara tatsächlich neben ihm. „Eifersüchtig? Wirklich?“
„Deine Reaktion war ein bisschen übertrieben für jemanden, dem es egal ist“, beharrte Vitaliara, wobei ihr Tonfall in spöttische Anschuldigung umschlug. „All das Getuschel, die Theatralik, die unterschwellige Drohung. Sehr dramatisch für eine einfache Erinnerung an die „Rollenverteilung“.

Lucavion lachte leise, schüttelte den Kopf und setzte seinen Weg fort. „Sagen wir einfach, ich verachte Leute, die sich für etwas Besseres halten.“
[Mit Sonderrechten?] Vitaliara war jetzt wirklich neugierig. [Das ist alles?]

„Ja, das ist alles“, antwortete Lucavion und ließ seinen Blick zum Horizont schweifen, während er über seine Worte nachdachte.

[Hmm …]

Doch gerade als die beiden weiter nachdenken wollten, stockte Lucavions Schritt, als eine Stimme hinter ihm rief.
„Herr Luca.“

Der Tonfall war höflich, aber bestimmt und verriet, dass die Person an gute Manieren gewöhnt war. Er drehte den Kopf und kniff die dunklen Augen leicht zusammen, als er nach der Quelle des Geräusches suchte. Eine junge Frau näherte sich ihm mit aufrechter Haltung und einem ruhigen, aber entschlossenen Gesichtsausdruck. Ihre Kleidung war makellos, eine dunkle, sorgfältig geschneiderte Uniform mit dezenten Stickereien – auffällig, aber zurückhaltend genug, um sie als Begleiterin von jemandem zu identifizieren.
„Eine Begleiterin?“, dachte Lucavion, und sein Grinsen verwandelte sich in ein leichtes Lächeln der Neugier. Interessant.

Die Frau blieb in respektvoller Entfernung stehen, die Hände ordentlich vor der Brust gefaltet. Ihr Blick traf kurz den seinen, bevor sie den Kopf in einer formellen Verbeugung senkte. „Herr Luca“, wiederholte sie mit fester Stimme. „Hätten Sie einen Moment Zeit für mich?“

„Ah …“
Dann begriff er, was los war.

„Heh …“

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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