Elara erstarrte mitten im Satz, als sie aus dem Augenwinkel Cedric näherkommen sah. Seine Schritte waren bedächtig, sein Gesichtsausdruck eine sorgfältig kontrollierte Maske der Neutralität, die die unterschwellige Spannung in seiner Haltung kaum verbergen konnte. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, irgendetwas, um die sich anbahnende Situation zu entschärfen, aber bevor sie dazu kam, war Cedric bereits bei ihnen.
Er blieb direkt vor Luca stehen, seine imposante Gestalt warf einen Schatten, der schwerer wirkte, als er sein sollte. Luca rührte sich natürlich nicht von der Stelle. Er richtete sich nicht einmal aus seiner entspannten Haltung an der Brüstung auf. Stattdessen sah er Cedric mit demselben ärgerlichen Grinsen an, seine scharfen Augen strahlten unausgesprochene Belustigung aus.
„Cedric …“, begann Elara, aber Cedric unterbrach sie mit leiser, fester Stimme.
„Luca, richtig?“, sagte Cedric höflich, aber bestimmt, während er den anderen Mann unverwandt ansah.
„Das haben sie mir gesagt“, antwortete Luca lässig, wobei sich sein Grinsen gerade so weit verbreiterte, dass es provokativ wirkte. „Und du musst Cedric sein. Der Ritter mit der ewigen Stirnrunzel.
Schön, dich endlich richtig kennenzulernen.“
Cedric presste die Kiefer aufeinander, aber seine Fassung blieb unerschütterlich. „Ich wollte dir danken“, sagte er mit bedächtigen Worten. „Dass du Lady Elara während der Schlacht geholfen hast. Dein Timing war … sehr hilfreich.“
Elara blinzelte überrascht, da sie nicht erwartet hatte, dass Cedric sich so direkt bedanken würde. Aber die Anspannung in seinen Schultern und die Art, wie er sich unauffällig zwischen sie und Luca stellte, sprachen Bände.
Das war nicht nur Dankbarkeit – es war eine subtile Erklärung, wo er stand.
Luca neigte leicht den Kopf, sein Grinsen wurde zu einem unlesbaren Ausdruck. „Dankbarkeit? Von dir? Ich fühle mich geschmeichelt“, sagte er mit leichter Stimme, deren Unterton jedoch vermuten ließ, dass er das nicht ganz so nahm, wie es gemeint war. „Du musst mir aber nicht danken. Ich habe nur getan, was mir in diesem Moment richtig erschien.“
Cedrics Blick schwankte nicht, sein Tonfall blieb ruhig, als er fortfuhr: „Du hast vielleicht einmal den Tag gerettet, weil du Glück hattest. Aber vergiss nicht, wo dein Platz ist.“
Die Worte hingen in der Luft wie ein Dolch, der zum Schlag bereit war. Im Nu verdüsterte sich Elaras Miene, und eine Stirnfalte zog sich über ihr Gesicht. „Cedric!“, fuhr sie ihn an, ihre Stimme scharf vor Missbilligung. „Das war unnötig!“
Cedric reagierte nicht auf sie, sein durchdringender Blick war fest auf Luca gerichtet, die Spannung zwischen ihnen war zum Zerreißen gespannt. Elara ballte die Fäuste, Frustration brodelte in ihr, als sie einen Schritt nach vorne machte. „Cedric, ich habe genug gesagt …“
Bevor sie zu Ende sprechen konnte, hob Luca eine Hand, eine ruhige, aber befehlende Geste. „Überlass das doch den Männern, okay?“, sagte er sanft, wobei sich sein Grinsen verbreiterte. Seine Worte waren von lässiger Trotzigkeit geprägt, und die leichte Belustigung in seinem Tonfall goss nur noch Öl ins Feuer.
Elara erstarrte, den Mund halb offen, als ihr die Dreistigkeit seiner Worte bewusst wurde. „Wie bitte?“, begann sie mit gereiztem Tonfall, aber Luca hatte seine Aufmerksamkeit bereits wieder Cedric zugewandt, seine scharfen Augen funkelten vor Neugier und Herausforderung.
„Du erinnerst dich an meinen Platz?“, wiederholte Luca mit leichter Stimme, die jedoch von Spott untertönt war. „Ich frage mich, was das bedeutet.“
Cedrics Miene verhärtete sich, seine Hand ruhte auf dem Griff seines Schwertes – eher eine Gewohnheit als eine Drohung. „Es bedeutet“, sagte er ruhig, „dass du hier, egal wie gut du bist und egal wie viel Glück du hast, ein Außenseiter bist. Glaub bloß nicht, dass du das ändern kannst, nur weil du Elara einmal gerettet hast.“
Luca lachte leise, fast abweisend. „Ein Fremder“, wiederholte er, seinen Blick leicht verengend, während sein Grinsen zu einem messerscharfen Lächeln wurde. „Interessant. Du redest von mir, als wäre ich eine unberechenbare Wildcard. Und doch stehe ich hier vor dir, unbewaffnet, während du dich an diesen Schwertgriff klammerst, als wäre er das Einzige, was dich aufrecht hält.“
Cedric umklammerte sein Schwert noch fester, eine subtile, aber vielsagende Bewegung. Elaras Frustration erreichte ihren Höhepunkt, als sie einen Schritt nach vorne machte und sich entschlossen zwischen die beiden Männer stellte.
„Das reicht jetzt, ihr beiden!“, sagte sie, ihre Stimme schnitt durch die angespannte Luft wie ein Messer. Ihr Blick huschte zwischen den beiden hin und her, ihre Augen blitzten vor Wut. „Cedric, du hast deine Meinung gesagt. Und Luca, hör auf, ihn zu provozieren!“
Lucas Grinsen wurde breiter, als er sich leicht nach vorne beugte und Cedric mit einem Ausdruck von Belustigung und Herausforderung in die Augen sah. Er ignorierte Elaras scharfe Aufforderung, aufzuhören, völlig und sprach mit einer absichtlich lässigen Stimme, die die Spannung nur noch weiter anheizte.
„Sagen wir mal, ich kenne meinen Platz nicht, wo auch immer der sein mag“, sagte Luca mit sanfter Stimme, die jedoch von einer subtilen Provokation durchzogen war. „Was willst du dagegen tun?“
Cedric umklammerte den Griff seines Schwertes fester und sein Blick verengte sich gefährlich. Ohne ein weiteres Wort zog er seine Klinge in einer einzigen fließenden Bewegung, wobei das Stahl in dem schwachen Licht unheilvoll aufblitzte.
„Ich werde dafür sorgen, dass du dich daran erinnerst“, sagte Cedric mit fester, entschlossener Stimme.
Lucas Augen blitzten subtil, etwas Scharfes und Berechnendes lag unter der Oberfläche seines Grinsens. Er richtete sich aus seiner entspannten Haltung auf, sein Mantel bewegte sich leicht, als er einen einzigen, bedächtigen Schritt auf Cedric zuging. „Weißt du, was es bedeutet, dein Schwert zu ziehen?“, fragte er, wobei seine Stimme leiser, aber nicht weniger scharf wurde.
„Ja“, antwortete Cedric und blieb standhaft. „Ich fordere dich zum Duell heraus.“
„Ho?“ Lucas Grinsen breitete sich zu einem breiten Grinsen aus, seine dunklen Augen leuchteten vor einer Mischung aus Belustigung und Erregung.
„Hört auf damit!“, warf Elara ein und stellte sich mit ausgestreckten Armen zwischen sie. „Ihr beiden, das ist lächerlich! Cedric, steck dein Schwert weg, und Luca, hör auf, ihn zu provozieren!“
Keiner der beiden Männer beachtete sie. Die Luft um sie herum war angespannt, schwer von unausgesprochenen Absichten.
„Zu einem Duell herausgefordert“, fuhr Luca fort, seine Stimme nahm einen spöttisch-ernsten Ton an, „welche Wahl habe ich denn, außer anzunehmen?“
„Luca!“, fuhr Elara ihn an, ihre Frustration brodelte. „Das ist kein Spiel!“
Luca warf ihr einen kurzen Blick zu, sein Grinsen wurde etwas milder. „Wer hat das gesagt?“, fragte er locker und wandte sich dann wieder Cedric zu. „Sollen wir, Sir Ritter?“
Cedric antwortete nicht, aber seine Haltung veränderte sich leicht, sein Schwert nahm eine Kampfhaltung ein. Sein Blick war fest, seine Absicht klar.
„Was? War das nicht cool?“, witzelte Luca, sein Grinsen kehrte zurück, während er lässig seinen Mantel zurechtzog. „Nein? Hartes Publikum.“
„Hör auf mit deinen Spötteleien“, fauchte Cedric mit schneidender Stimme. „Und sieh mir an.“
„Wenn du darauf bestehst“, antwortete Luca, sein Grinsen wurde schärfer, als er einen bedächtigen Schritt nach vorne machte, die Hände noch immer leer, seine Haltung entspannt, aber dennoch eine gewisse Bereitschaft ausstrahlend.
„Hört auf, ihr beiden!“, rief Elara erneut mit verzweifelter Stimme. „Das ist nicht der richtige Zeitpunkt und Ort dafür!“
Aber die beiden Männer waren bereits in eine stille Konfrontation verstrickt und konzentrierten sich ganz aufeinander. Die Spannung war greifbar, das leise Rauschen der Wellen gegen den Schiffsrumpf war das einzige Geräusch, das die angespannte Stille durchbrach.
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Cedric umklammerte den Griff seines Schwertes fest, seine Knöchel wurden weiß, während er Luca mit unnachgiebiger Entschlossenheit anstarrte. In seinem Kopf tobte ein Sturm der Frustration, eine Flut von Gedanken, die er kaum unterdrücken konnte.
„Das ist absurd. Dieser Bastard tut so, als wäre er Elaras Retter und stolziert mit diesem selbstgefälligen Grinsen herum, als hätte er ihr Vertrauen mit einem einzigen Glücksschlag verdient.“
Cedric presste die Kiefer aufeinander, als er zu Elara blickte, deren flehende Augen zwischen den beiden hin und her huschten. Sein Herz zog sich bei diesem Anblick zusammen, aber seine Entschlossenheit schwankte nicht.
„Elara braucht keinen Mann wie ihn. Sie braucht jemanden, der ihre Kämpfe versteht, jemanden, der sie durch die schlimmsten Zeiten begleitet hat. Nicht einen rücksichtslosen Idioten, der zufällig einen Moment des Heldentums erlebt hat.“
Erinnerungen an ihre gemeinsame Vergangenheit kamen ihm in den Sinn – Elara in ihrer tiefsten Not, von ihrer Familie verstoßen und ausgestoßen, kämpfend, sich wieder aufzurappeln. Er war da gewesen, immer an ihrer Seite.
„Ich habe gesehen, wie sie gebrochen war, habe sie weinen hören, als niemand sonst es konnte. Ich habe beobachtet, wie sie sich aus der Verzweiflung zurückgekämpft hat. Wo war dieser Luca damals? Nirgendwo. Er war nicht da, als ihre Hände vom Training bluteten oder als sie vor Erschöpfung zusammenbrach.“
Sein Blick huschte zu Luca, dessen Grinsen unverändert war, ärgerlich ruhig und selbstbewusst.
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„Und jetzt wagt er es, hier zu stehen und so zu tun, als würde er sie kennen? Als hätte er sich das Recht verdient, an ihrer Seite zu sein?“
Cedrics Herz pochte, als er tief Luft holte und sich beruhigte. Er konnte das nicht unkommentiert lassen. Das würde er nicht.
Cedric stand fest, seinen Blick auf Luca geheftet, die Spannung zwischen ihnen war so dick, dass man sie fast ergreifen konnte. Seine ursprüngliche Absicht war klar gewesen – auf diesen Mann zuzugehen, ihm eine strenge Warnung zu erteilen und ihm unmissverständlich klar zu machen, dass Lady Elara niemand war, mit der man leichtfertig umgehen konnte.
„Er gehört nicht hierher. Das habe ich in dem Moment gespürt, als ich ihn gesehen habe.“
Cedric hatte vor, danach einfach wegzugehen, zufrieden damit, seine Warnung ausgesprochen zu haben. Aber Lucas Grinsen, diese ärgerliche Mischung aus Spott und Selbstbewusstsein, hatte ihn über die Grenze der Selbstbeherrschung getrieben.
„Es geht nicht mehr nur um Elara. Es geht darum, diesem Idioten zu zeigen, dass er hier nichts zu suchen hat. Er verdient es nicht, an ihrer Seite zu stehen – nicht jetzt und niemals.“
Die Entscheidung, ihn zu einem Duell herauszufordern, war impulsiv gewesen, aber Cedric bereute sie nicht. Wenn überhaupt, dann fühlte es sich überfällig an. Dies war seine Chance, die Dinge zu klären und Luca – und jedem anderen, der es wagte, sich Elara in den Weg zu stellen – klar zu machen, wo er stand.
Cedric veränderte seine Haltung, sein Schwert glänzte im schwachen Licht, während er sich bereit machte.
Luca stand ihm gegenüber, immer noch unbewaffnet, seine entspannte Haltung eine bewusste Provokation.
„Er glaubt, er kann mit diesem selbstgefälligen Grinsen gewinnen? Ich werde ihm diese Arroganz aus dem Gesicht schlagen.“
Cedrics Stimme war ruhig, als er Luca ansprach. „Du hättest gehen können. Ich hätte dich gelassen. Aber jetzt hast du mir allen Grund gegeben, dafür zu sorgen, dass du dich an deinen Platz erinnerst.“
Lucas Grinsen wurde breiter, scharf und unnachgiebig. „Meinen Platz, ja? Ich nehme an, du wirst mir zeigen, wo der ist?“
Cedric umklammerte sein Schwert fester. „Oh, das werde ich. Und wenn ich fertig bin, wirst du genau verstehen, warum du nicht hierher gehörst.“
KLIRR!
Mit diesem Geräusch wurde die Klinge gezogen.