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Kapitel 362: Die Expedition (2)

Kapitel 362: Die Expedition (2)

„Aber gut, das ist bei einem normalen Ort so. Es gibt einen Grund, warum wir, das Herzogtum Thaddeus, die stärkste Seemacht der ganzen Welt sind.“

Ein Raunen ging durch die Menge, eine Mischung aus Anerkennung und Unbehagen. Lucavion bemerkte die Zweifel in einigen Gesichtern, die im Kontrast zu der ruhigen Entschlossenheit in anderen standen.
„Die Strategie ist einfach“, sagte der Offizier und hob die Stimme, um die Aufmerksamkeit der Anwesenden wieder zu gewinnen. „Unsere Magier werden stabile Plattformen – sozusagen einen Boden – auf dem Wasser selbst erschaffen. Diese Konstruktionen werden als Schlachtfelder dienen, auf denen unsere Abenteurer, Soldaten und Ritter die Monster bekämpfen können, als wären sie an Land. Aber täuscht euch nicht – das Meer ist eine strenge Herrin.
Diese Plattformen sind keine unerschütterlichen Festungen. Sie müssen ständig von den Magiern gewartet werden, und Koordination wird entscheidend sein.“

Lucavion hob bei dieser Erklärung leicht die Augenbrauen. Der Plan war gewagt, kreativ und gefährlich ehrgeizig.

„Das Meer in Land verwandeln … Wie menschlich“, sinnierte Vitaliara mit einer Spur von Respekt in der Stimme.
„Das ist mutig“, dachte Lucavion und ein leichtes Grinsen huschte über seine Lippen. „Aber es könnte funktionieren.“

Der Offizier fuhr fort und ließ seinen Blick über die Menge schweifen. „Ihr wurdet ausgewählt, weil ihr zu den Besten eures Fachs gehört. Abenteurer, Ritter, Magier, Söldner – ihr alle bringt etwas Unbezahlbares in diese Mission ein. Gemeinsam werden wir diese Bedrohung überwinden und unsere Meere zurückerobern.“
Ein Chor aus Jubelrufen und erhobenen Waffen folgte seinen Worten, und die Energie im Hof stieg, als sich die versammelten Kräfte hinter dem Offizier versammelten.
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Lucavion blieb still und beobachtete mit einem Grinsen die Reaktion der Menge. Der Plan war gefährlich, aber er hatte das Zeug zum Geniestreich – und zur Verzweiflung.
„Du bist beeindruckt, oder?“, neckte Vitaliara mit wissendem Tonfall.

„Ich gebe zu, es ist faszinierend“, antwortete Lucavion im Stillen und wandte seinen Blick den Magiern zu. „Aber die Frage bleibt: Werden sie es schaffen?“

„Und wo passt du in all das?“

Lucavion lachte leise, während er seinen Mantel zurechtzog. „Genau da, wo ich immer bin, Vitaliara.“
„Und das ist?“

„Mitten im Chaos.“

********

Kapitän Edran stand nun vor der versammelten Menge und musterte sie mit scharfem, abwägendem Blick. Seine Haltung strahlte Selbstvertrauen aus, und seine Stimme trug mit unnachgiebiger Autorität über den Hof.
„Ihr alle“, begann er mit fester, aber klarer Stimme, „seid gemäß eurer Registrierung bestimmten Stationen zugewiesen worden. Ihr meldet euch bei den für eure Stationen vorgesehenen Schiffen, wo ihr weitere Anweisungen von euren jeweiligen Kapitänen erhalten werdet. Der Erfolg dieser Mission hängt von Disziplin und Einigkeit ab. Zerstreut euch jetzt und begebt euch zu den euch zugewiesenen Bereichen.“
Als er von der Plattform stieg, setzte sich die Menge, die zuvor ein summendes Gewirr aus Abenteurern, Söldnern, Magiern und Soldaten gewesen war, in Bewegung. Die Ritter des Herzogtums sorgten mit bemerkenswerter Effizienz für Ordnung und erinnerten mit ihrer Präsenz an die eiserne Autorität des Herzogtums Thaddeus. Selbst die widerspenstigsten Abenteurer, die für ihre Aggressivität und ihr impulsives Verhalten bekannt waren, fügten sich unter dem Gewicht des Rufs des Herzogtums.
Niemand wagte es, die hier versammelte Macht zu provozieren.

Lucavion beobachtete die sich zerstreuende Menge und seine scharfen Augen nahmen die subtile Anspannung einiger und die ruhige Zuversicht anderer wahr. Ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen. Ein Orchester des Chaos, zusammengehalten von Disziplin. Wie kurios. Er richtete seinen Mantel und machte sich mit gewohnt gemessenen Schritten auf den Weg zum Schiff der vierten Station.
Am Schiff der vierten Station herrschte eine andere Atmosphäre. Das Schiff war groß und imposant, seine Segel waren mit dem Wappen des Herzogtums verziert – einem goldenen Dreizack, der von einem Schwert gekreuzt wurde. Um das Schiff herum waren Leute damit beschäftigt, Vorräte zu laden, die Ausrüstung zu überprüfen und die Aufgaben zu koordinieren. Das Summen der Vorbereitungen war gleichmäßig und stand in starkem Kontrast zu dem zuvor herrschenden Lärm im Hof.
Lucavion näherte sich mit seiner üblichen Lässigkeit, doch seine Anwesenheit schien die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Einige Köpfe drehten sich neugierig zu ihm um, doch keiner blieb lange stehen. Seine ruhige, intensive Ausstrahlung reichte aus, um belangloses Geschwätz zu unterbinden.

„Beeindruckend, wie gut sie organisiert sind“, bemerkte Vitaliara von ihrer Position auf seiner Schulter aus, wo ihre leuchtende Gestalt im Sonnenlicht sanft schimmerte.
„Das ist Angst“, antwortete Lucavion im Stillen, während seine Augen die geschäftige Aktivität musterten. „Angst vor dem Meer, Angst vor dem Scheitern und Angst vor dem Zorn des Herzogs.“

„Und was ist mit dir?“, fragte Vitaliara mit neckischer Stimme. „Wovor hast du Angst?“

Lucavion grinste und kniff die Augen zusammen, als er sich der Gangway näherte. „Ich habe vor nichts Angst.“
„Wirklich?“

„Ja.“

„Hmm? Ist das so?“

Als Lucavion die Gangway betrat, veränderte sich das leise Summen der Vorbereitungen auf dem Schiff subtil. Die Gespräche wurden leiser, die Bewegungen langsamer, und mehr als nur ein paar Köpfe drehten sich in seine Richtung. Ihre Blicke folgten ihm – einige neugierig, andere abschätzend, einige offen skeptisch. Die Luft wurde schwerer, Spannung vermischte sich mit dem Salz und der Salzluft der Meeresbrise.
Lucavions Grinsen verschwand nicht, als er ihren Blicken begegnete, sein Blick war unerschütterlich und von seiner typischen Mischung aus Belustigung und Berechnung geprägt. Sie mustern mich, was? Na gut. Er zog lässig seinen Mantel zurecht und strahlte mit seiner Haltung eine Selbstsicherheit aus, die weder übertrieben noch leicht zu ignorieren war.
Aber Lucavion war nicht jemand, der eine genaue Prüfung einfach hinnahm, ohne sie zu erwidern. Sein scharfer Blick wanderte über die Versammelten und registrierte jedes Detail mit klinischer Präzision. Die erste Gruppe, die ihm auffiel, bestand aus Abenteurern, deren zusammengewürfelte Ausrüstung und harte Mienen ein Leben am Rande der Gefahr verrieten. Trotz ihrer rauen Erscheinung spürte er in ihrer Haltung eine geübte Disziplin – eine Bereitschaft, die auf überlebte Schlachten und gewonnene Lektionen hindeutete.
Dann kamen die Söldner, die sich in engen Gruppen zusammenstanden. Ihre Lederrüstungen und abgenutzten Waffen trugen die Spuren unzähliger Kämpfe, und ihre Augen zeigten eine Schwere, die nur von zu vielen Erfahrungen herrühren konnte. Sie tauschten leise Worte aus, ihre Hände nie weit von ihren Klingen entfernt.
Lucavion kniff die Augen zusammen, als er einige Leute entdeckte, die selbst in dieser Menge auffielen. Unter ihnen waren mehrere Gestalten, deren Aura unverkennbar war – erweckte Krieger, deren Präsenz wie ein stetiges Feuer inmitten eines aufziehenden Sturms wirkte. Die meisten von ihnen hatten etwa 3 bis 4 Sterne und ihre Macht zeigte sich in der Art, wie ihre Mana schwang, eine kontrollierte Kraft, die darauf wartete, entfesselt zu werden.
Aber es waren die beiden Gestalten, die etwas abseits standen und sich durch ihre ruhige Haltung und ihr stilles Selbstbewusstsein auszeichneten, die seine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Er spürte ihre Stärke wie ein Gewicht in der Luft – 5-Sterne-Erwachte.

„Interessant … Um sogar 5-Sterne-Erwachte an diesen Ort zu befehligen …“
Der eine war ein hochgewachsener Mann in dunkler Plattenrüstung, eine schwere Axt an seiner Schulter. Die andere war eine geschmeidige Frau. Ihre beiden Klingen glänzten im Sonnenlicht, und ihre scharfen Augen verrieten eine Intelligenz, die ihren Fähigkeiten entsprach.

„Diese Leute … Hm?“

Lucavion verspürte ein seltsames Gefühl, als er die beiden ansah.

„Das sind die aus dem Gasthaus, oder?“
„In der Tat“, bestätigte Vitaliara mit neugieriger Stimme. „Und es scheint, als hätten sie eine neue Bühne gefunden. Oder vielleicht hat diese Bühne sie gefunden.“

Bevor Lucavion weiter darüber nachdenken konnte, signalisierte eine Veränderung in der Luft die Ankunft neuer Gestalten. Das Gemurmel der Leute auf dem Deck verstummte, und alle Köpfe drehten sich zur Gangway, als zwei Personen das Schiff betraten.
Die erste war eine junge Frau, deren Schönheit auffällig und doch zurückhaltend war. Ihr blondes Haar fiel in sanften Wellen bis zur Taille und fing das Sonnenlicht ein wie gesponnenes Gold. Ihre durchdringenden blauen Augen wanderten ruhig und neugierig über das Deck, als würde sie jedes Detail in sich aufnehmen. Trotz ihrer Jugend hatte ihr Blick eine Tiefe, eine stille Ernsthaftigkeit, die von einer Erfahrung zeugte, die weit über ihr Alter hinausging.

Neben ihr stand ein junger Mann, groß und breitschultrig, mit einer selbstbewussten und gefestigten Haltung.
Er hielt ein Schwert mit geübter Leichtigkeit, die Waffe ruhte an seiner Hüfte, als wäre sie eine Verlängerung seines Körpers. Sein Gesichtsausdruck war neutral, aber seine Augen strahlten eine stille Intensität aus, die vermuten ließ, dass er sich unter den erfahrenen Kriegern, die sich hier versammelt hatten, mehr als behaupten konnte.

„Dein kleiner Schwarm ist da“, kommentierte Vitaliara trocken, ihr Tonfall voller Sarkasmus, während sie mit ihrem Schwanz gegen Lucavions Hals schlug.
Lucavion machte sich nicht die Mühe, sein Grinsen zu verbergen. „Ich habe keinen Schwarm.“

„Hmm.“ Sie stieß einen leisen Laut aus, sichtlich unüberzeugt. „Dein Herzschlag ist gerade etwas schneller geworden. Nur so nebenbei.“

Lucavion winkte ihr mit übertriebener Gleichgültigkeit ab. „Das liegt wahrscheinlich am Salz in der Luft. Sehr ablenkend.“
Der Blick der Frau wanderte über das Deck und blieb kurz auf Lucavion haften. Für einen flüchtigen Moment trafen sich ihre Blicke, und in diesem Augenblick spürte er die Intensität ihres Blickes. Ihr Blick war nicht feindselig, aber er war forschend – abschätzend, als würde sie Schichten abtragen, um etwas Unsichtbares zu finden.
Lucavion erwiderte ihren Blick mit seiner üblichen Gelassenheit, während ein leichtes Grinsen um seine Lippen spielte. Nach einem Herzschlag nickte sie kurz, fast unmerklich, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf etwas anderes richtete. Es war eine kleine Geste, aber eine, die eine stille Anerkennung ausdrückte und einen seltsamen, bleibenden Eindruck hinterließ.

„Sie hat dich bemerkt“, bemerkte Vitaliara mit einem Anflug von Belustigung. „Nicht schlecht, Lucavion. Nicht schlecht.“
„Du bist keine große Hilfe.“

„Heh.“

Der Mann neben ihr teilte jedoch nicht ihre Gelassenheit. Als der Blick der Frau weiterwanderte, blieb sein Blick auf Lucavion haften und verengte sich leicht. Er veränderte seine Haltung, gerade so viel, dass es auffiel, und sein Gesichtsausdruck hatte eine Schärfe, die kaum zu übersehen war.
Lucavion erwiderte den Blick des Mannes mit hochgezogenen Augenbrauen, und sein Grinsen verwandelte sich in ein leicht amüsiertes Lächeln. Eifersucht? Oder nur Revierdenken? So oder so, dieser Blick bringt mich dazu, ihm die Augen auskratzen zu wollen. Soll ich es einfach tun?

Sein Kopf war voller aufdringlicher Gedanken.

Natürlich handelte er nicht danach.

KNARREN!
In diesem Moment tauchte der Kapitän der 4. Station auf.

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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