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Kapitel 324: Ein Versprechen

Kapitel 324: Ein Versprechen

„Dann werde ich dir das Ende geben, nach dem du dich so sehr sehnst.“

Vitaliara sprang vor Gabriela, ihre goldenen Augen blitzten, während ihre Stimme in seinem Kopf dröhnte. [Lucavion! Was machst du da?]

Er zögerte nicht, sein Griff um den Degen war fest.
„Das ist zum Besten“, dachte er, seine innere Stimme ruhig, aber entschlossen, während er seine Gedanken auf Vitaliara richtete. „Sieh sie dir an.“

Vitaliara blickte zurück zu Gabriela, ihre himmlische Gestalt zitterte, als sie die Wahrheit erkannte. Gabriela machte keine Anstalten, sich zu schützen. Sie protestierte nicht. Sie saß einfach da, leblos, den Blick auf nichts fixiert.
„Aber sie kann sich erholen!“, rief Vitaliara verzweifelt, ihre Bitte hallte in seinem Kopf wider. „Sie ist noch nicht verloren!“

Lucavion schüttelte leicht den Kopf, sein Grinsen war verschwunden und hatte einem kalten, pragmatischen Ausdruck Platz gemacht. „Um sich zu erholen, muss man leben wollen“, sagte er leise, ohne seinen Blick von Gabriela abzuwenden. „Das will sie nicht mehr. Sie hat ihre Entscheidung getroffen.“
Er hob sein Schwert.

„Meine …“

In diesem Moment erklang Gabriels Stimme mit leiser Stimme.

Lucavions Estoc schwebte in der Luft, das leise Summen der [Flamme der Tagundnachtgleiche] vibrierte an seiner Klinge, als er sich zum Schlag bereitmachte. Doch gerade als die Klinge herabfallen wollte, drang ein leises Geräusch an sein Ohr – heiser, gebrochen, doch voller Gewicht als jeder Schrei.
„Meine … Tochter … bitte …“ Gabrielas Stimme brach, kaum hörbar, doch sie hallte wie ein Donnerschlag durch die Stille des Raumes. Ihre Lippen bewegten sich langsam, die Worte kamen aus einem Ort tief in ihrem Inneren, der noch nicht ganz ausgelöscht war. Nicht als Sektenführerin. Nicht als Kriegerin. Sondern als Mutter.
Lucavion erstarrte. Sein scharfer Blick heftete sich auf Gabriela, und zum ersten Mal sah er etwas hinter der Leere in ihren Augen – einen Funken Entschlossenheit, zerbrechlich, aber unbestreitbar. Seine Klinge blieb in der Luft stehen, gefangen zwischen seiner ursprünglichen Entschlossenheit und dem unerwarteten Gewicht ihrer Bitte.

Vitaliaras goldene Augen weiteten sich, und ein schwacher Schimmer von Tränen spiegelte ihre innere Zerrissenheit wider.
„Gabriela …“, flüsterte sie in seinen Gedanken, ihre Stimme zitterte vor Emotionen.

Lucavions Gesichtsausdruck wurde weicher, doch sein Griff um den Degen blieb fest. Er holte tief Luft und senkte die Klinge ein wenig. „Deine Tochter …“, murmelte er mit fester Stimme, die jedoch von Neugier und Verständnis geprägt war. „Wenn sie noch da draußen ist … kannst du das mir überlassen.“
Gabrielas Lippen zitterten, und ein Hauch von einem Lächeln huschte über ihr Gesicht. Ihre Blicke trafen sich für einen flüchtigen Moment, und in diesem Augenblick wurde zwischen ihnen etwas Unausgesprochenes ausgetauscht. „Weißt du…“, fuhr Lucavion fort, und ein Schatten seines Grinsens kehrte zurück, wenn auch gemildert durch eine seltene Aufrichtigkeit. „Ich bin ziemlich gut darin, mich um die Töchter anderer Leute zu kümmern.“
Das schwache Lächeln auf Gabrielas Lippen wurde gerade so stark, dass es ihre Erschöpfung durchbrach. „Ah … ich bin froh …“, flüsterte sie mit einer Stimme, die kaum zu hören war. Der Glanz in ihren Augen verblasste, ihr Körper entspannte sich, als wäre endlich eine Last von ihren Schultern genommen worden.
Lucavion atmete tief ein, sein Blick war ruhig und gelassen, als er den Estoc ein letztes Mal hob. Das schwarze Sternenlicht an seiner Klinge verblasste und wurde durch einen sanften, ätherischen Schein ersetzt – das [Schwert des Lebens. Sanfte Klinge]. Die Flamme schlängelte sich mit einer strahlenden Ausgewogenheit des Lebenslichts, eine Geste des Respekts gegenüber der Frau vor ihm.

Vitaliara trat beiseite, ihre Gestalt zitterte, aber sie schwieg, während sie zusah.
„Wirst du es schmerzlos machen?“, fragte sie, ihre Stimme nicht lauter als ein Flüstern in seinem Kopf.

Lucavion nickte einmal. „Natürlich.“

Er senkte die Klinge in einer sanften, anmutigen Bewegung. Das Licht der [Sanften Klinge] pulsierte sanft, hüllte Gabriela wie ein Leichentuch ein und erleichterte ihr die letzten Augenblicke mit einer Wärme, die ihren Schmerz zu löschen schien.
Als ihr letzter Atemzug ihre Lippen verließ, wurde es still in der Kammer. Gabrielas Körper sackte zusammen, ihr Gesichtsausdruck war friedlich, als hätte sie endlich den Frieden gefunden, der ihr so lange verwehrt geblieben war.

Lucavion steckte seinen Degen mit einem scharfen Klicken in die Scheide und wandte sich mit unleserlicher Miene an Vitaliara. „Ihre Tochter“, sagte er einfach, seine Stimme ruhig, aber entschlossen.

„Ilyana.“
Vitaliaras Stimme drang in Lucavions Gedanken, leise, aber bestimmt, und trug das Gewicht der Erinnerung. [Ihre Tochter heißt Ilyana.]

Lucavion hielt inne und ließ seinen Blick einen Moment lang auf Gabrielas leblosem Körper ruhen. Er wiederholte den Namen leise, um sein Gewicht zu prüfen. „Ilyana“, murmelte er nachdenklich, aber entschlossen, als ob der Name selbst eine neue Bedeutung hätte.

Es war total still in der Kammer, nur das leise Echo seiner Stiefel war zu hören, als er sich umdrehte und losging. Vitaliara sprang elegant auf seine Schulter, ihr himmlisches Fell war etwas dunkler, aber immer noch schön, und das Leuchten in ihren goldenen Augen war gedämpft. Sie sagte erst mal nichts, weil sie die unausgesprochene Ernsthaftigkeit in seinen Schritten spürte.
Lucavion ging bedächtig und bedächtig durch die zerbrochenen Überreste der Kammer. Die flackernden Überreste seiner [Flamme der Tagundnachtgleiche] schimmerten schwach in der Ferne und warfen lange Schatten auf den zerbrochenen Obsidianboden. Seine Gedanken waren jedoch auf den einzigen Namen konzentriert, der in seinem Kopf widerhallte.
„Ilyana“, wiederholte er leise, als würde er mit sich selbst reden, und seine Stimme vermischte sich mit dem leisen Summen der Mana in der Luft.

„Was hast du vor?“, fragte Vitaliara schließlich mit zögerlicher, aber neugieriger Stimme.
Lucavions Lippen verzogen sich zu einem schwachen, fast sarkastischen Lächeln, obwohl seine Augen nichts von ihrer üblichen Verschmitztheit zeigten. „Ist das nicht offensichtlich? Ich werde sie finden.“ Er warf Vitaliara einen Blick zu, sein Gesichtsausdruck wurde schärfer. „Wenn Gabriela so lange für ihre Tochter gekämpft hat, gibt es einen Grund dafür. Und ich werde herausfinden, was dieser Grund ist.“

********
Thalion schritt zügig durch die dunklen Hallen der Crimson Serpent Sect, seine Stiefel klackerten auf dem polierten Steinboden, während er sich zur Residenz seines Vaters begab. Die Ereignisse in der Gefängniszelle hatten ihn aufgewühlt, aber er schüttelte das ungute Gefühl mit einem tiefen Atemzug ab. Er musste mit Vaelric sprechen. Was auch immer in Thornridge vor sich ging, wurde von Minute zu Minute bedrohlicher, und er brauchte Antworten.
Der schmale Gang mündete in einen offenen Innenhof, wo ihm die kühle Nachtluft ins Gesicht wehte. Doch als er nach draußen trat, blieb er wie angewurzelt stehen und hielt den Atem an.

Der Innenhof war mit Leichen übersät.
Unzählige Leichen seiner Mitbrüder lagen über das Kopfsteinpflaster verstreut, ihre purpurroten Roben blutgetränkt. Die Fackeln, die den Hof umgaben, flackerten schwach und warfen unheimliche Schatten auf das Gemetzel. Der metallische Geruch des Todes erfüllte die Luft und vermischte sich mit dem schwachen Geruch von verbranntem Holz.
„Was … was ist hier passiert?“, flüsterte Thalion mit zitternder Stimme, während sein Blick von einer leblosen Gestalt zur nächsten huschte. Seine Schüler – die Leute seiner Sekte – waren tot, ihre Gesichter in einem Ausdruck von Angst und Schmerz erstarrt. Viele wiesen tiefe, präzise Wunden auf, deren Urheber eindeutig jemand mit viel Geschick gewesen sein musste. Andere sahen aus, als wären sie mit roher Gewalt zerfetzt worden, ihre Körper waren zerfleischt und nicht wiederzuerkennen.
Für einen Moment war er wie gelähmt, sein Verstand hatte Mühe, die Szene vor ihm zu verarbeiten. Langsam trat er vor, seine Stiefel knirschten auf zerbrochenen Trümmern und blutigen Stofffetzen. Er kniff die Augen zusammen und suchte nach Anzeichen von Leben unter den Toten.

„Das … das kann nicht sein …“, murmelte Thalion. „Wer … wer hat das getan?“
Das Unbehagen in ihm wuchs zu etwas Dunklerem – Angst. Natürlich hatte er schon mal den Tod gesehen. Als Erbe der Crimson Serpent Sect hatte er schon oft gekämpft und getötet. Aber das hier … das war anders. Das war keine Schlacht. Das war ein Massaker.
Er hockte sich neben eine der Leichen, einen jungen Schüler, dessen große, leblose Augen ausdruckslos in den Nachthimmel starrten. Ein tiefer Schnitt verlief quer über seine Brust, sauber und absichtlich ausgeführt. Thalion streckte zögernd die Hand aus und berührte die blutgetränkte Robe. Sie war noch warm.
„Wer könnte das getan haben?“, flüsterte er mit zitternder Stimme, unfassbar, was hier passiert war. Die Schüler der Sekte der Purpurnen Schlange waren keine Schwächlinge. Selbst die Schwächsten unter ihnen waren erfahrene Kämpfer, die die Kampftechniken der Sekte beherrschten. Dass so viele von ihnen so schnell gefallen waren …
Thalion rang nach Luft, als er durch die Gänge der Sekte rannte, seine Stiefel hämmerten auf den Steinboden. Das Gemetzel im Hof brannte in seinem Kopf, ein schreckliches Bild, das er nicht loswurde. Die Schüler waren tot, ihr Blut tränkte das Kopfsteinpflaster, und er hatte keine Ahnung, wer – oder was – das getan haben könnte.

Es gab nur einen, der Antworten haben könnte: sein Vater.
Vaelric war der Stärkste in der Sekte, die Säule, auf der die Sekte der Purpurroten Schlange aufgebaut war. Wenn jemand diesen Wahnsinn aufhalten konnte, dann er. Thalion biss die Zähne zusammen, sein Griff um den Griff seines Schwertes festigte sich, während er vorwärts drängte und das mulmige Gefühl in seinem Magen ignorierte.
Als er sich den großen Türen der Gemächer seines Vaters näherte, wurde er langsamer. Ein leises Summen drang aus dem Inneren, eine mächtige Energie, die ihm die Haare im Nacken zu Berge stehen ließ. Thalion runzelte die Stirn und hielt seine Hand über den Türgriff.

„Vater …“, murmelte er leise. „Er ist hier.“
Der Gedanke verschaffte ihm ein wenig Erleichterung. Vaelrics Gemächer waren für alle außer dem Sektenführer selbst verboten. Niemand sonst konnte – oder würde es wagen – sie zu betreten. Die Energie im Inneren musste von seinem Vater stammen. Und doch … irgendetwas fühlte sich falsch an. Die Luft war voller Spannung, und der schwache metallische Geruch von Blut lag in der Nase.

Er stieß die Tür vorsichtig auf und trat ein.

Der Anblick, der sich ihm bot, ließ sein Blut in kalten Schauern erstarren.

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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