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Kapitel 320: Die Sekte der Purpurroten Schlange

Kapitel 320: Die Sekte der Purpurroten Schlange

Die schweren Türen der großen Halle der Crimson Serpent Sect öffneten sich knarrend, und zwei disziplinierte Wachen verneigten sich tief, als sechs Älteste hereinkamen. Ihre Roben flossen wie blutrote Wellen und waren mit dem Emblem einer gewundenen Schlange bestickt, das ihre Autorität symbolisierte. Ihre Präsenz war beeindruckend, ihre gemeinsame Ausstrahlung zeugte von der Stärke der Sekte.
In der Mitte der Halle standen Vaelrics Adjutant, ein schlanker Mann mit scharfen, berechnenden Augen, und der zitternde Schüler, der die Nachricht von den Angriffen überbracht hatte. Vaelric selbst blieb auf dem zerklüfteten Obsidianthron sitzen, seinen bernsteinfarbenen Blick auf die Ältesten gerichtet, ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen. Seine Regungslosigkeit war ebenso beeindruckend wie die Bewegungen der Ältesten, eine unausgesprochene Erklärung seiner Überlegenheit.
Die Ältesten blieben einige Schritte vor ihm stehen, ihre Gesichter eine Mischung aus Verärgerung und unterdrückter Wut. Die Älteste Jayan, deren silbernes Haar im Schein der Fackeln glänzte, verschränkte die Arme und blickte scharf und kalt.

„Sprich“, befahl sie mit autoritärer Stimme.
Vaelrics Adjutant trat vor, seine Stimme ruhig, aber präzise, ein scharfer Kontrast zu der Panik, die der Schüler zuvor gezeigt hatte. „Verehrte Älteste, die Sekte wird angegriffen. Eine Gruppe gut organisierter und erfahrener Söldner hat mehrere Orte in Thornridge angegriffen und es auf unsere Schüler und Außenposten abgesehen. Sie haben bereits zwanzig unserer Leute getötet.“
Eine Welle der Empörung ging durch die Ältesten, ihre Gesichter verdunkelten sich. Der Älteste Varos, dessen massiger Körper vor Wut angespannt war, stieß ein leises Knurren aus. „Söldner? Sie wagen es, uns auf unserem eigenen Boden herauszufordern? Was für eine Arroganz.“

Der Adjutant fuhr unbeeindruckt fort: „Das sind keine gewöhnlichen Söldner. Sie kämpfen präzise und gnadenlos, ihre Techniken sind uns unbekannt. Sie schlagen schnell zu und ziehen sich zurück, bevor Verstärkung eintreffen kann.“
„Dann sind sie Feiglinge“, spottete einer der 3-Sterne-Ältesten, ein drahtiger Mann mit einem ständigen Grinsen im Gesicht. „Ratten, die im Dunkeln herumhuschen.“

Der noch immer zitternde Schüler warf nervös ein: „Sektenmeister … ich meine, Älteste, ihre Taktik ist … unorthodox. Sie teilen sich in fünf Gruppen auf, die jeweils ein anderes Ziel angreifen. Es herrscht Chaos – absichtliches Chaos.“
Die Augen der Ältesten Jayan verengten sich, ihr scharfer Blick fixierte den Schüler. „Und du bist hier, um uns zu sagen, dass du es nicht geschafft hast, eine Gruppe angeheuerter Schläger aufzuhalten?“

Der Schüler zuckte zusammen und senkte den Kopf noch tiefer. „Ich … ich …“
„Genug“, unterbrach ihn der Adjutant mit ruhiger, aber autoritärer Stimme. Er stand nicht auf, sondern beugte sich leicht vor, seine bernsteinfarbenen Augen funkelten bedrohlich. „Die Ältesten sind mehr als fähig, sich darum zu kümmern. Du hast genug von meiner Zeit verschwendet.“
Er winkte ab, und der Adjutant trat einen Schritt zurück, sein Gesichtsausdruck neutral. Der Schüler beeilte sich, sich zu verbeugen und sich zurückzuziehen, dankbar, der erdrückenden Spannung im großen Saal entkommen zu sein.

Als der Schüler den Saal verließ, herrschte eine angespannte Stille im Raum. Die sechs Ältesten standen regungslos da, ihre gemeinsame Ausstrahlung war bedrückend, aber unter ihrer gelassenen Fassade brodelte eine knisternde Feindseligkeit.
Der durchdringende Blick von Ältester Varos ruhte auf Ältester Jayan, und seine Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln. „Es ist fast schon poetisch, nicht wahr?“, begann er mit spöttischer Stimme. „Ratten huschen in unsere Sekte, nur damit noch mehr Ratten aus dem Schatten zuschlagen können. Eure Art scheint Ärger anzuziehen.“
Jayan drehte ihren silbergestreuten Kopf langsam zu ihm, ihr Gesichtsausdruck war unbewegt, aber ihre scharfen Augen glänzten wie Frost auf einer Klinge. „Vorsichtig, Varos. Es steht einem Ältesten nicht gut, sich von Eifersucht das Urteilsvermögen trüben zu lassen.“
Ein anderer der ursprünglichen Ältesten der Crimson Serpent Sect, ein drahtiger Mann mit einem ständigen Grinsen, schnaubte verächtlich. „Eifersucht? Das musst du gerade sagen, du hast deine eigene Sekte verkauft, um höher zu kommen. Ratten wie du wecken keine Eifersucht, Jayan. Verachtung vielleicht, aber niemals Eifersucht.“
Jayans zwei Verbündete, beide Abtrünnige der Azure Blossom Sect, wurden sichtlich nervös. Einer, ein stämmiger Mann mit einer Narbe am Kinn, trat einen Schritt vor und ballte die Fäuste. „Wir sind beigetreten, weil wir die Wahrheit erkannt haben“, knurrte er. „Die Azure Blossom Sect war schwach und zum Untergang verurteilt. Wir haben diese Sekte mit unserem Wissen und unseren Fähigkeiten gestärkt, und du behandelst uns wie Aussätzige.“
Varos lachte, und es klang hart und spöttisch. „Gestärkt? Bring mich nicht zum Lachen. Das Einzige, was ihr gestärkt habt, sind eure eigenen Geldbeutel mit den Belohnungen, die ihr erbettelt habt.“

„…“

Die anderen beiden schwiegen, und es war Jayan, der die Stille brach.

„Genug. Lasst uns keine Zeit mit sinnlosen Gesprächen verschwenden.“
Die angespannte Stille hing schwer in der Halle, als Jayans ruhige, aber schneidende Worte zwischen ihnen lagen. Für einen kurzen Moment schien sogar Varos zu zögern, sein spöttisches Grinsen verschwand unter dem Gewicht ihrer eisigen Haltung. Aber sein Stolz ließ sich nicht so leicht zum Schweigen bringen.

Als Jayan sich abrupt zur Tür wandte und ihre beiden Verbündeten hinter ihr hergingen, ertönte Varos‘ tiefe Stimme erneut, voller Spott.
„Ihr Ratten solltet hierbleiben, so wie ihr seid. Die Sekte der Purpurnen Schlange braucht keine Verräter, die sich die Hände schmutzig machen. Wir sind mehr als genug, um diese Angelegenheit zu regeln.“ Lies neue Kapitel bei empire

Jayan blieb mitten im Schritt stehen, den Rücken zu ihm gewandt, aber sie machte sich nicht die Mühe, sich umzudrehen. „Mach, was du willst, Varos“, sagte sie abweisend. „Deine kindischen Provokationen interessieren mich nicht.“

Ihre beiden Verbündeten sahen sich an, und ihre Blicke wurden hart, als würden sie sich still absprechen. Ohne ein Wort folgten sie ihr aus dem Saal, ihre Schritte ruhig und gemächlich, als wären Varos‘ Sticheleien nicht mehr als das Bellen eines unbedeutenden Hundes.
Varos‘ höhnisches Grinsen verzog sich zu einer Grimasse, sein Kiefer presste sich so fest zusammen, dass die Adern an seinem Hals hervortraten. „Elende Dirne“, murmelte er leise, während er die Fäuste an den Seiten ballte. „Mal sehen, wie lange du das noch aushältst. Deine Arroganz wird dich einholen, Jayan.“
Der drahtige Älteste an seiner Seite grinste, sichtlich amüsiert über den Wortwechsel. „Sollen wir sie sich lächerlich machen lassen oder folgen wir ihr? Wir wollen doch nicht, dass sie und ihresgleichen die Lorbeeren für unsere Arbeit einheimsen.“

Varos stieß ein leises Knurren aus und kniff die scharfen Augen zusammen. „Sie will sich unbedingt beweisen. Wenn wir uns beeilen, haben wir die Glaubwürdigkeit auf unserer Seite, bevor sie überhaupt eine Chance hat.“
Mit diesen Worten schritt Varos auf die Türen zu, seine schweren Schritte hallten in der großen Halle wider. Die übrigen Ältesten warfen sich einen letzten Blick zu, in dem ihre gegenseitige Verachtung für die Abtrünnigen deutlich zu sehen war, bevor sie ihrem Anführer folgten. Die großen Doppeltüren quietschten, als sie sich hinter ihnen schlossen, und ließen die Kammer bis auf die unterschwellige Spannung leer zurück.

Doch das war ein fataler Fehler.

Ein Fehler, den sie bald zu spüren bekommen würden.

********
Die dichte Stille, die nach dem Weggang der Ältesten eintrat, wurde durch das leise Rascheln von Blättern vor dem großen Eingang der Crimson Serpent Sect unterbrochen. Aus den Schatten der verwundenen Zierbüsche tauchte eine vermummte Gestalt auf, deren Bewegungen so fließend und präzise waren, dass es schien, als hätte sich die Umgebung um sie herum geformt, um sie zu verbergen.

Der junge Mann zog seine Kapuze zurück und enthüllte ein scharfes, kantiges Gesicht, das teilweise vom Rand seines dunklen Umhangs verdeckt wurde.
Er wischte ein paar lose Blätter vom Stoff und murmelte vor sich hin, in einem Tonfall, der sowohl Bewunderung als auch Verärgerung verriet.

„Dieser Umhang ist wirklich etwas Besonderes. Selbst ein 4-Sterne-Kultivierender würde mich nicht bemerken, wenn er nicht absichtlich seine Sinne darauf konzentrieren würde.“ Seine Stimme war leise, fast nachdenklich, aber in seinen Augen blitzte Zufriedenheit auf.

Die Stille der Nacht wurde durchbrochen, als die schwere Präsenz des jungen Mannes die Ruhe störte.
Vom Wachposten am Tor der Crimson Serpent Sect regten sich zwei Wachen und richteten ihre Aufmerksamkeit auf die vermummte Gestalt, die unheimlich still dastand.

„Halt!“, bellte einer mit fester, aber vorsichtiger Stimme. Die scharfen Gesichtszüge des Mannes waren teilweise von seinem Helm verdeckt, aber die Anspannung in seiner Haltung war deutlich zu spüren. „Wer bist du? Was machst du hier?“
Der andere Wachmann bewegte sich und umklammerte die lange Lanze, die er trug, fester. Mit zusammengekniffenen Augen musterte er den Fremden, seine Haltung verriet Misstrauen.

Bevor einer der beiden eine weitere Bewegung machen konnte, schoss die Hand des jungen Mannes an seine Seite und zog mit einer einzigen fließenden Bewegung eine glatte, dünne Klinge hervor. Die Luft um ihn herum schien zu zittern, als die Klinge das schwache Licht einfing und ein schwaches schwarzes Sternenlicht an ihrer Klinge tanzte.

SWOOSH!
In einem unmöglich schnellen Bogen blitzte die Klinge auf und durchschnitten die Stille. Einen Herzschlag lang war kein Geräusch zu hören – nur das leise Summen der Waffe, die durch die Luft schnitt.

SPURT!

Blut spritzte in zwei Bögen und bespritzte den Boden und das Tor in einem makabren Schauspiel. Die beiden Wachen erstarrten, ihre Körper versteinerten, bevor ihre Köpfe von den Schultern glitten und mit einem dumpfen Schlag auf den Boden fielen.
Der junge Mann steckte seine Klinge in einer fließenden Bewegung in die Scheide, sein Gesichtsausdruck ruhig, unbeeindruckt von dem Gemetzel, das er gerade angerichtet hatte. Er blickte auf die Leichen hinunter, und ein Hauch von einem Lächeln umspielte seine Lippen, als hätte er lediglich eine kleine Unannehmlichkeit aus dem Weg geräumt.

„Nun“, murmelte er vor sich hin, fast in einem gesprächigen Tonfall, „sollen wir die Sekte der Purpurroten Schlange auslöschen?“
Damit schritt er durch die Tore, sein Umhang wirbelte hinter ihm her, während er sich mit übermenschlicher Geschwindigkeit bewegte. Das Gelände der Sekte verschwamm um ihn herum, die Welt verengte sich zu dem Weg vor ihm, den er zielstrebig entlang rannte.
Das schwache Schimmern des schwarzen Sternenlichts um seine Klinge fing das Leuchten der Fackeln ein und hinterließ unheimliche Lichtstreifen in der Luft, während er jeden Feind erledigte, der es wagte, sich ihm in den Weg zu stellen. Wachen und Jünger fielen wie Blätter vor dem Sturm, ihre Schreie verstummten, bevor sie überhaupt hallen konnten.

Sprinten. Zerschneiden. Blut. Stille.

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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