Switch Mode

Kapitel 244: Der Zorn des Ältesten Xue

Kapitel 244: Der Zorn des Ältesten Xue

Als die Sonne am Ende des Turniertages unter dem Horizont verschwand, war die Spannung in den provisorischen Unterkünften der Wolkenhimmel-Sekte echt angespannt.

Die Schüler saßen in unruhiger Stille da, ihre übliche selbstgefällige Kameradschaft war Blicke der Besorgnis gewichen. Das schwache Flackern der Laternen beleuchtete den Raum, konnte aber die aufziehende Sturmfront in Elder Xues Gesicht kaum mildern.
Die Älteste, die für ihr gelassenes und berechnendes Auftreten bekannt war, schritt nun mit scharfen Schritten durch den Raum, die die Wut widerspiegelten, die von ihr ausging. Ihre Hände waren fest hinter ihrem Rücken verschränkt, und ihre Kiefermuskeln arbeiteten heftig, als würde sie einen Vulkanausbruch der Wut zurückhalten.

„Wie“, begann sie mit eisiger Stimme, „kann ein Schurke, ein ungebundener

Niemand,
weiterhin bei jeder Gelegenheit uns trotzen?“

Ihr Blick schweifte durch den Raum und blieb auf Zerah haften, die steif dasaß, mit blassem, aber gefasstem Gesicht. Keiner der Jünger wagte zu sprechen, da sie die drohende Katastrophe spürten.

Die scharfen Schritte der Ältesten Xue hallten durch die angespannte Stille des Raumes, ihr Gesichtsausdruck war eine eisige Maske, die die darunter brodelnde Wut kaum verbergen konnte.
Ihre Schüler wagten es nicht, ihrem Blick zu begegnen, sie senkten leicht den Kopf, da sie genau wussten, welche Folgen es hatte, ihr Temperament auf die Probe zu stellen. Sie blieb abrupt stehen und richtete ihren durchdringenden Blick auf Zerah, deren blasses Gesicht ihren inneren Kampf um Fassung verriet.

„Älteste …“, begann Zerah zögernd, aber Älteste Xue brachte sie mit einer einzigen, schneidenden Geste zum Schweigen.
„Verstehst du“, sagte Älteste Xue mit gefährlich leiser Stimme, „wie groß die Beleidigung ist, die wir heute erlitten haben?“

Es war mucksmäuschenstill im Raum, das flackernde Licht der Laternen warf Schatten auf die Gesichter der Schüler. Xues Hände waren fest hinter ihrem Rücken verschränkt, ihre Knöchel wurden weiß, als ihre Wut zu überkochen drohte.
Sie sprach nicht von dem Mann, den sie bezahlt hatten, um einen Sieg gegen Lucavion zu sichern – einem Mann, der so vernichtend geschlagen worden war, als wären ihre Bemühungen nur ein Witz gewesen. Sie erwähnte auch nicht das Ultimatum, das sie den Gasthäusern der Stadt gestellt hatten, ein Dekret, das von niemandem außer ihr ignoriert worden war.

Sie.

Die eiserne Matrone.

Mariel Farlon.
Xues Gedanken kreisten um die möglichen Folgen. Mariel war schon immer ein Rätsel gewesen – eine pensionierte Abenteurerin, die für ihre Stärke, ihre Gerissenheit und in letzter Zeit auch für ihre ärgerliche Missachtung von Autoritäten bekannt war. Obwohl Mariel das Abenteuerleben hinter sich gelassen hatte, war ihr Einfluss noch immer spürbar, insbesondere in Andelheim. Ihre Weigerung, dem Ultimatum der Wolkenhimmel-Sekte nachzukommen, war nicht nur eine Beleidigung, sondern eine Herausforderung.
„Du wagst es, dich gegen meine Sekte zu stellen …“, murmelte sie leise, ihre Worte voller Gift, während ihr scharfer Blick über die vor ihr sitzenden Schüler huschte.

Sie richtete sich auf und wandte sich mit kalter, autoritärer Stimme an sie. „Genug herumgesessen. Dieser Schurke und sein sogenannter Wohltäter glauben, sie könnten die Wolkenhimmel-Sekte ungestraft verspotten. Sie irren sich.“
Ihr Blick schweifte durch den Raum und blieb schließlich auf Zerah haften. „Du und drei weitere – macht euch bereit, mich zu begleiten. Wir werden diesem ‚Phantom Blade‘ und seiner Iron Matron einen Besuch abstatten. Ich will, dass sie genau verstehen, was es bedeutet, im Schatten unserer Autorität zu stehen.“
Die Jünger richteten sich auf, ihre Gesichter waren eine Mischung aus Vorfreude und Unbehagen. Für Zerah war die Aussicht, Lucavion direkt gegenüberzutreten, sowohl eine Chance als auch ein Risiko. Dennoch erfüllte sie die Möglichkeit, ihn endlich in seine Schranken zu weisen, mit grimmiger Befriedigung.

„Älteste Xue“, fing Zerah vorsichtig an, „bist du dir sicher …“

„Ich muss dir nichts erklären, Zerah“, unterbrach Xue sie mit eiskalter Stimme. „Das ist keine Verhandlung. Wir werden an ihnen ein Exempel statuieren. Sammelt euch. Wir brechen sofort auf.“

******
Die Straßen von Andelheim waren voller Abendaktivitäten, und das Licht der Laternen warf lange Schatten auf die Kopfsteinpflasterwege. Älteste Xue schritt zielstrebig voran, ihre Roben wehten hinter ihr wie eine Gewitterwolke, und ihre vier auserwählten Schüler folgten ihr. Jeder ihrer Schritte war bedächtig, und ihre Präsenz zog die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich.
Die Menge teilte sich instinktiv und es ging ein Raunen durch die Menge, als das unverkennbare Emblem der Wolkenhimmel-Sekte in Sicht kam.

„Ist das Älteste Xue?“, flüsterte jemand aus der Ferne, seine Stimme voller Ehrfurcht und Angst.

„Sie geht zur Herberge der Eisernen Matrone“, sagte ein anderer und senkte seine Stimme zu einem Flüstern.
Xue ignorierte das Gemurmel und konzentrierte sich ganz auf den Weg vor ihr. Als sie die vertrauten Türen der Herberge der Eisernen Matrone erreichten, hielt sie einen Moment inne und betrachtete das bescheidene, aber solide Gebäude. Die Wärme des Feuers und das gedämpfte Stimmengewirr aus dem Inneren konnten die Verachtung, die sich um ihre Mundwinkel bildete, nicht mildern.

Ohne zu zögern, stieß sie die Tür auf.

*******
Die schwere Holztür quietschte und das lebhafte Gemurmel im Gasthaus verstummte abrupt. Alle Blicke richteten sich auf die imposante Gestalt der Ältesten Xue, die den Raum betrat und mit ihrer Präsenz alle in ihren Bann zog. Hinter ihr traten die vier Schüler in geübter Formation ein, ihre Mienen kalt und entschlossen, ihre Bewegungen bedächtig und synchron.
Mariel Farlon, die mit ihrer üblichen ruhigen Autorität hinter der Theke stand, sah von ihrer Arbeit auf und hielt Xues Blick fest und unerschrocken. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, obwohl ein flüchtiges Funkeln der Neugier in ihren Augen aufblitzte. Die Gäste spürten die plötzliche Veränderung in der Atmosphäre, wichen zurück und verstummten.
„Mariel Farlon“, sagte Xue, und ihre Stimme durchdrang die bedrückende Stille wie ein Messer. „Oder soll ich dich lieber mit ‚Eiserne Matrone‘ anreden?“
Entdecke Geschichten auf m,v l’e|m-p y r
Mariel stellte den Becher, den sie gerade gespült hatte, langsam und bedächtig ab. „Älteste Xue“, antwortete sie ruhig, höflich, aber mit einem Hauch von Stahl in der Stimme. „Was verschafft mir die Ehre eures Besuchs?“

Xues Blick verengte sich. „Spar dir die Höflichkeiten. Du hast dich einem direkten Befehl der Wolkenhimmel-Sekte widersetzt. Deine Handlungen haben Konsequenzen.“
Der Raum hielt den Atem an, als die beiden Frauen einander gegenüberstanden und ihre gegensätzlichen Auren lautlos aufeinanderprallten. Hinter Xue standen die Schüler stramm und suchten mit ihren Blicken den Raum ab, bis sie Lucavion an einem Tisch in der Ecke entdeckten, der trotz der zunehmenden Spannung völlig gelassen wirkte. Er grinste bereits, als hätte er das erwartet.
„Älteste Xue“, sagte Mariel ruhig, ihr Blick huschte kurz zu Lucavion, bevor sie sich wieder Xue zuwandte. „Ich führe meine Herberge so, wie ich es für richtig halte. Und wenn ich mich recht erinnere, regiert die Wolkenhimmel-Sekte nicht über Andelheim.“

Xues Lippen pressten sich zu einer schmalen Linie zusammen, ihre Knöchel krallten sich in den Saum ihrer Robe. „Verwechseln Sie Nachsicht nicht mit Schwäche“, zischte sie.
„Diese Herberge und die Menschen, denen du Unterschlupf gewährst, werden nicht ungestraft davonkommen.“

Lucavion stand endlich von seinem Platz auf, sein Grinsen wurde breiter, als er näher kam, und seine Stimme klang leicht, aber voller Belustigung. „Na, na. Ich wusste gar nicht, dass ich so wichtig bin, dass ich so viel Aufmerksamkeit bekomme. Was kann ich für dich tun, Fräulein?“

Die Spannung im Raum war greifbar, als Xue sich zu ihm umdrehte, ihre Augen kalt und unnachgiebig. „Du“, sagte sie mit scharfer Stimme, „hast jetzt echt zu weit gegangen.“

Lucavions Grinsen verschwand nicht, als er seine Hände in gespielter Unschuld ausbreitete. „Zu weit gegangen? Ich bin nur ein bescheidener Teilnehmer des Turniers, der die Gastfreundschaft genießt. Das ist doch kein Verbrechen, oder?“
Xues Mundwinkel zuckte vor kaum unterdrückter Wut. „Du bist eine Plage“, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. „Und mit Plagen wird man auf seine Weise fertig.“
Der Raum schien den Atem anzuhalten, die Spannung war so dick, dass man sie schneiden konnte, als Lucavion den Kopf neigte und sein Grinsen messerscharf wurde. „Dann mach das doch, Älteste“, sagte er leise, sein Tonfall ebenso gefährlich wie spöttisch, „kümmere dich um mich.“
Der Blick von Ältester Xue verdunkelte sich, als sie Lucavions spöttisches Grinsen sah, dessen Dreistigkeit jeden noch verbliebenen Nerv in ihr zerfetzte. Ihre Schüler bewegten sich hinter ihr, ihre Gesichter eine Mischung aus Empörung und Ungläubigkeit über seine offensichtliche Respektlosigkeit. Doch Lucavion schien von der Spannung unbeeindruckt, sein Grinsen vertiefte sich, als er sich etwas näher beugte, als wolle er ihr den letzten Schlag versetzen.
„Oder vielleicht, Älteste“, sagte er mit tiefer, absichtlich spöttischer Stimme, „habe ich all die Aufmerksamkeit, die du mir schenkst, falsch verstanden. Wenn du möchtest, könnte ich dir eine Entschädigung für die Unannehmlichkeiten anbieten, die ich verursacht habe.“ Er machte eine Pause, ließ die Spannung steigen, bevor sein Grinsen bösartig wurde. „Oder … soll ich dich mit meinem Körper bezahlen?“
Der Raum schien zu erstarren, die Luft war voller Schock, als seine Worte widerhallten. Die Jünger hinter Xue versteiften sich, ihre Gesichter wurden rot vor Wut, aber Lucavion ließ sich davon nicht beirren und fuhr fort.

„Sicherlich würdest du einen so gutaussehenden jungen Mann wie mich nicht ablehnen, oder?“ fuhr er fort, sein Tonfall triefte vor Spott. „Deine Jünger scheinen das jedenfalls nicht zu tun.“
Sein Blick wanderte demonstrativ zu Zerah, deren Gesicht vor Demütigung glühte und deren Fäuste so fest geballt waren, dass ihre Knöchel weiß wurden.

Lucavions Blick kehrte zu Xue zurück, sein Grinsen wurde messerscharf. „Allerdings könnte es sein, dass du etwas … wählerisch bist. Ich würde das verstehen. In deinem Alter hast du vielleicht nicht mehr die Ausdauer, um mit mir mitzuhalten.“
Im Raum brach ein Tumult aus. Keuchende und gedämpfte Ausrufe erfüllten den Raum, als die Spannung ihren Höhepunkt erreichte. Eine der Schülerinnen trat vor, ihr Gesicht vor Wut gerötet. „Du unverschämte …“

„Genug“, unterbrach Xue das Chaos mit kalter, befehlender Stimme. Sie erhob ihre Stimme nicht, aber das bloße Gewicht ihrer Autorität brachte alle augenblicklich zum Schweigen.
Ihre Schüler erstarrten, ihre Wut gebändigt durch den scharfen Unterton in ihrer Stimme.

Ihr Blick ruhte auf Lucavion, ihr Gesichtsausdruck kalt und undurchschaubar, obwohl ihre geballten Fäuste die Wut verrieten, die unter ihrer ruhigen Fassade brodelte. „Du wagst es“, sagte sie leise, ihre Stimme tief und giftig, „nicht nur mich zu beleidigen, sondern die gesamte Cloud Heavens Sect?“
Lucavion zuckte lässig mit den Schultern, sein Grinsen ungebrochen. „Ich würde es nicht als Beleidigung bezeichnen“, antwortete er geschmeidig. „Eher als … eine Beobachtung.“

„Beobachtung …“ Älteste Xue trat einen Schritt näher, ihre Präsenz strahlte kalte Wut aus. „Du denkst, das ist ein Spiel, Schurke? Dass du mich verspotten, meine Sekte verspotten und ungeschoren davonkommen kannst?“
„Ja …“, Lucavion neigte den Kopf, seine Augen funkelten amüsiert. „Genau wie du gesagt hast … Ich werde gehen, so wie ich gekommen bin … Mit meinem Kopf, stolz … Und du wirst nichts dagegen tun können.“

Sein Blick hatte etwas Kaltes …

„Dieser Typ!“

Und das war der letzte Strohhalm für Elder Xue …

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

Comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Options

not work with dark mode
Reset