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Kapitel 215: Was ist das denn?

Kapitel 215: Was ist das denn?

„Aber was auch immer du dir Sorgen machst, es ist nicht passiert. Du musst dir also wirklich keine Gedanken machen. Selbst wenn hundert Frauen wie sie Schlange stehen würden, Valeria, würde ich mich immer noch für ein Abendessen mit einer schönen Ritterin entscheiden, die hundertmal mehr ihre Ehre verteidigt.“

Die Worte hingen zwischen ihnen in der Luft, Lucavions Blick war fest, sein Gesichtsausdruck ungewöhnlich aufrichtig.
Für einen kurzen Moment starrte Valeria ihn einfach nur an, ohne seine Worte wirklich zu begreifen. Ihre Gedanken kreisten um das, was er gesagt hatte, und versuchten, einen Sinn darin zu finden.

„Hundertmal … würde er sich entscheiden …“, begann sie langsam zu begreifen, und die Bedeutung dämmerte ihr wie die ersten Sonnenstrahlen am Horizont.

Und dann wurde ihr klar, was das bedeutete.
Ihr Gesicht wurde rot, die Wärme breitete sich schnell von ihren Wangen bis zu den Ohren aus, der Schock fesselte sie an ihren Platz. Sie konnte die Röte nicht verbergen, die sich über ihre Haut ausbreitete, und ihre Hände ballten sich instinktiv auf ihrem Schoß. Aber Lucavions Augen hielten ihren mit einem verspielten Glanz fest und beobachteten, wie sich ihr Gesichtsausdruck veränderte, völlig bewusst, welche Wirkung seine Worte hatten.
„Du …“, brachte sie stammelnd hervor, während ihre Stimme gegen ihren Willen zitterte. Sie ballte die Fäuste fester, als könnte sie so die Hitze in ihrem Gesicht unterdrücken, die ihr so fremd war, dass sie kaum wusste, wie sie reagieren sollte. Sie runzelte die Stirn, aber es fehlte ihr die übliche Kraft, untergraben von der anhaltenden Röte.
Lucavions Grinsen kehrte zurück, subtil triumphierend. „Ja?“, fragte er mit leichtem, nervtötend selbstgefälligen Tonfall.

Valeria öffnete den Mund, um zu antworten, aber es kamen keine Worte heraus. Ihre Kehle schnürte sich zusammen, als würde sie sich weigern, etwas herauszulassen. Sie biss die Zähne zusammen und verfluchte sich insgeheim für ihre mangelnde Selbstbeherrschung.
Was geschah mit ihr? Das Gefühl in ihrem Inneren war ihr völlig fremd – brennend und doch flüchtig, intensiv und doch schwer fassbar.

Als Ritterin hatte sie ihr Leben mit Training und Anstrengung verbracht und die Ehre ihrer Familie auf ihren Schultern getragen. Sie hatte gegen tödliche Gegner gekämpft und sich ohne zu zucken dem Zusammenprall kalter Klingen gestellt. Aber jetzt machte diese Wärme – die so ganz anders war als die Kälte des Eisens – sie unfähig, sich zu beherrschen.
„Das … das kann nicht echt sein“, sagte sie sich und kämpfte gegen das fremde Gefühl in ihrer Brust an. „Das ist nicht der Nervenkitzel des Kampfes oder die kalte Disziplin der Pflicht.“

Aber wenn es das nicht war, was war es dann? Die Wärme kam nicht nur vom Feuer neben ihnen, sie war in ihrem Innersten, stieg in ihr auf und vermischte sich mit dem rasenden Pochen ihres Herzens.
Und obwohl sie den Blick von ihm abwenden wollte, wurde sie wieder zu Lucavion hingezogen, als wäre er die Quelle all dessen.

„Was ist das für ein Gefühl?“, fragte sie sich, während Frustration und Verwirrung in ihr aufeinanderprallten. Ihr Herz pochte in ihrer Brust und verriet sie mit jedem unregelmäßigen Schlag.
„Warum kann ich ihm nicht einfach antworten?“, fragte sie sich, während sich neben ihrer Verwirrung eine nagende Frustration breitmachte. Sie hatte nie gezögert, sich den Dingen zu stellen, und hatte sich immer den Herausforderungen gestellt, egal wie beängstigend sie auch waren. Aber jetzt, wo die Antwort so einfach sein sollte, versagte ihr die Stimme. Ihre Kehle fühlte sich wie zugeschnürt an, und sie konnte kaum atmen, so sehr war die angespannte Stimmung zwischen ihnen zu spüren.
„Was ist diesmal anders?“, fragte sie sich erneut, als würde das Wiederholen der Frage eine Antwort bringen. Aber es kam nichts. Die Antwort war so schwer fassbar wie das Gefühl, das in ihrer Brust wuchs.

Lucavions Augen blieben auf sie gerichtet, pechschwarz und unerschütterlich, sein Blick hatte eine Intensität, die fast … erstickend war. Er lastete auf ihr auf eine Weise, die sie nicht verstehen konnte, ließ ihren Puls schneller schlagen und ihre Entschlossenheit schwanken.
Aus Gründen, die sie sich nicht erklären konnte, wandte sie den Blick ab und ließ ihn zum Feuer schweifen, anstatt diesen durchdringenden Augen zu begegnen, die sie so genau beobachteten.

„Warum kann ich seinem Blick nicht standhalten?“ Die Frage kreiste in ihrem Kopf und drückte sie mit einer Angst, die sie noch nie in einer Schlacht empfunden hatte. Sie ballte die Hände zu Fäusten und spürte die Anspannung in ihren Muskeln, die Verletzlichkeit, ihm nicht direkt gegenübertreten zu können. „Warum ist das so … schwer?“
Aber selbst diese Frage brachte keine Klarheit, sondern verstärkte nur das seltsame, beklemmende Gefühl in ihrer Brust. Eine erstickende Anspannung, die sie nicht abschütteln konnte.

Gerade als Valeria das Gefühl hatte, dass die überwältigende Anspannung sie endlich über die Kante stoßen würde, ertönte neben ihr ein Klappern, und der Duft von frisch zubereitetem Essen strömte durch die Luft. Sie drehte sich schnell um, erleichtert über die Unterbrechung und dankbar für alles, was den Bann dieses Augenblicks brechen könnte.
Aber als sie aufblickte, um zu sehen, wer ihnen das Essen gebracht hatte, verschwand ihr Gefühl der Erleichterung fast so schnell, wie es gekommen war. Neben ihrem Tisch stand, hoch und beeindruckend, niemand Geringeres als die Eiserne Matrone selbst, die sie mit scharfem Blick musterte, während sie mit ruhiger Autorität die Teller abstellte.
Valerias Erleichterung schwand. Die Anwesenheit der Eisernen Matrone war immer angespannt, und heute Abend war das nicht anders. Die stille Kraft der Frau strahlte, als sie die Teller vor sie stellte, und ihr Blick huschte mit einem Hauch von Belustigung zwischen den beiden hin und her, als würde sie die unsichtbare Spannung zwischen ihnen spüren.
„Euer Essen“, sagte die Eiserne Matrone mit tiefer Stimme, die alles um sie herum zum Schweigen brachte. Sie sah Valeria bedeutungsvoll an, ihr Gesichtsausdruck war unlesbar, aber eindeutig wissend.

„Danke“, brachte Valeria hervor, ihre Stimme klang ruhiger, als sie sich fühlte, doch sie hielt ihren Blick fest auf das Essen vor sich gerichtet, anstatt noch einmal in Lucavions Richtung zu schauen.
Die eiserne Matrone nickte kurz anerkennend und wandte dann ihren Blick Lucavion zu. „Ich hoffe, das ist auch zu deiner Zufriedenheit.“

„Ich habe nie an deinen Fähigkeiten gezweifelt.“

„Ich möchte auch nicht an deinen zweifeln … Aber du scheinst wirklich leichtsinnig zu sein.“

„Was soll ich tun? Ich habe es von meinem Meister gelernt.“

„…“

Der Blick der eisernen Matrone wurde schärfer und blieb unerschütterlich auf Lucavion gerichtet. Ihre Augen strahlten eine Art stille Herausforderung aus, und Lucavion ließ sich davon nicht beirren, sondern erwiderte den Blick mit einem leichten, fast trotzigen Lächeln. Sie starrten sich an, und zwischen ihnen entbrannte ein stiller Willenskampf.
Nach einer langen, schweren Pause verzog die eiserne Matrone ihre Lippen zu einem kleinen, anerkennenden Lächeln. „Wenn es das ist, was du willst, dann werde ich mein Versprechen halten“, murmelte sie, und in ihren Augen blitzte etwas wie Respekt auf.

Lucavions Lächeln wurde breiter, aber diesmal war es echt, ein seltener Blick auf die Aufrichtigkeit, die sich hinter seinem sonst spöttischen Gesichtsausdruck verbarg.
„Danke, Miss Little Bear“, antwortete er sanft und neigte den Kopf leicht in einer Geste, die teils respektvoll, teils frech war.

Die eiserne Matrone lachte leise, verschränkte die Arme und trat einen Schritt zurück. „Nur du darfst diesen Namen noch verwenden.“

„Das weiß ich.“

„Ach ja?“, bemerkte sie mit einem amüsierten Ausdruck im Gesicht. Dann nickte sie Valeria abschließend zustimmend zu, drehte sich um und ließ die beiden beim Essen zurück.
Valeria, die noch immer von dem seltsamen Wortwechsel erschüttert war, blickte auf ihren Teller und hoffte, dass das Essen sie aus dem Strudel der Gefühle herausholen würde, den Lucavion in ihr ausgelöst hatte.

So verlief der Abend.

*******

<Am nächsten Morgen>

Lucavion betrat den breiten, offenen Korridor, der zur Arena führte, und seine Schritte hallten von den Steinwänden wider.
Die Spannung war greifbar, und die Stille zwischen den dicken Mauern schien fast erwartungsvoll, als ob die Steine selbst die Bedeutung dieses Ortes verstanden.

Jetzt, wo nur noch zweiunddreißig Teilnehmer übrig waren, war jeder Kampf ein Spektakel, bei dem jedes Paar vor den Augen der Menge und der angesehensten Gäste des Turniers kämpfte. Er spürte die Veränderung in der Luft, das Gewicht von Hunderten von Augen, die auf der anderen Seite des Tores auf ihn warteten.
Als er näher kam, atmete er langsam und gleichmäßig aus und konzentrierte sich, während er spürte, wie die Mana durch ihn hindurchströmte, resonant und bereit.

Der Kampf mit Zerah von der Cloud Heavens Sect hatte eine anhaltende Befriedigung hinterlassen, und er wusste, dass jedes Wort, das er ihr entgegengeworfen hatte, ihr Interesse und ihre Verachtung für ihn nur noch verstärkt hatte.

„Genau wie geplant.“
Die Tür zur Arena ragte vor ihm auf, Sonnenlicht fiel durch die Ritzen und warf seinen Schatten lang und dunkel auf den Boden. Mit einem leichten Grinsen legte er seine Hand auf den Griff seines Estocs, spürte das vertraute Gewicht, als er das Tor aufstieß und ins Freie trat.

Der Lärm traf ihn sofort – ein ohrenbetäubendes Gebrüll aus Jubelrufen, Keuchen und Gemurmel, die Vorfreude der Menge erfüllte die Luft wie ein lebendiges Wesen.
Lucavion achtete nicht darauf. Sein Blick war bereits auf den Ring vor ihm gerichtet, seine Sinne waren geschärft, seine Konzentration unerschütterlich.

Dies war seine Bühne, und er würde seine Rolle perfekt spielen.

„Ihr Leute … Dieses Mal werde ich euch endgültig vernichten.“

———-A/N——–

Happy Halloween. Wenn ich Zeit habe, werde ich ein paar Illustrationen zu Halloween auf Discord posten.
Außerdem geht aus irgendeinem Grund die Formatierung verloren, wenn ich den Text aus Word einfüge, weshalb ihr die kursiven und fettgedruckten Zeichen möglicherweise nicht sehen könnt. Ich hoffe, das Problem wird bald behoben.

Meine Prüfungen stehen bevor, daher werde ich an manchen Tagen möglicherweise nicht mehr als ein Kapitel pro Tag veröffentlichen können.

Vielen Dank für eure Unterstützung bis jetzt. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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