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Kapitel 196: Das Turnier

Kapitel 196: Das Turnier

In der Stadt Andelheim stand das Ventor-Kampf-Turnier kurz vor dem Start und die Straßen waren voller Leben. Die ganze Stadt schien vor Energie zu pulsieren, als ob die Luft selbst lebendig wäre. Trommeln hallten durch die engen Gassen und über die breiten Plätze, ihr gleichmäßiger Rhythmus lockte die Massen an, die sich zu dem großen Ereignis versammelt hatten.
Die Menschen strömten durch die Straßen, ihre Stimmen erhoben sich vor Aufregung, sie riefen Freunden und Fremden gleichermaßen zu. Es war, als hätte sich die ganze Stadt in ein riesiges Fest verwandelt.

Marquis Aldrich Ventor hatte dafür gesorgt.
Von den bunten Fahnen, die an jedem Gebäude hingen, bis hin zu den Musikern an jeder Straßenecke hatte der Marquis alles bis ins kleinste Detail geplant. Er wollte nicht einfach nur ein Turnier – er wollte ein Fest der Kampfkunst, ein Spektakel, an das man sich noch lange nach dem letzten Kampf erinnern würde. Die Vision des Marquis war klar: Das Ventor-Kampfkunstturnier sollte sowohl eine Bewährungsprobe für Krieger als auch ein Fest für das Volk sein.
Während die Menge zur großen Arena im Herzen der Stadt strömte, vermischten sich Gelächter und lebhafte Gespräche mit dem Trommeln und gelegentlichen Jubelrufen derjenigen, die bereits drinnen waren. Kinder huschten durch die Menge und schwenkten Fahnen mit dem goldenen Phönix des Hauses Ventor, während Händler alles Mögliche anboten, von gebratenem Fleisch bis hin zu bunten Schmuckstücken. Der Duft von süßem Gebäck und gewürztem Bier lag in der Luft und trug zur festlichen Stimmung bei.
Die Arena selbst ragte hoch empor, ihre Steinmauern thronten wie eine Festung über der Stadt. Aber heute war sie kein Ort der Verteidigung, sondern das Zentrum der Feierlichkeiten. Bunte Fahnen flatterten im Wind und bildeten einen lebhaften Kontrast zu den steinernen Mauern. Die Arena war bereits mit Zuschauern gefüllt, die gespannt auf die Eröffnungszeremonie und die ersten Kämpfe des Tages warteten.
Auf den Straßen wirbelten Artisten brennende Stäbe, ihre Bewegungen präzise und anmutig. Akrobaten sprangen und drehten sich, ihre Kunststücke ließen die Zuschauer staunen. Überall war die Energie spürbar. Musik lag in der Luft, die hohen Töne der Flöten vermischten sich mit dem tiefen, hallenden Klang der Trommeln und schufen eine Symphonie, die perfekt zur Stimmung in der Stadt passte.
Eine Gruppe von Reisenden, die neu in der Stadt waren, blieb in der Nähe eines der Darsteller stehen. „Das ist unglaublich“, sagte einer von ihnen, seine Stimme war vor Lärm kaum zu hören. „So etwas habe ich noch nie gesehen.“

Seine Begleiterin nickte und sah mit großen Augen zu. „Man sagt, dass dieses Jahr die besten Kämpfer des Reiches hier sind. Sogar jemand von den Azurinseln.“
„Das geht das Gerücht. Und der Marquis selbst wird die Endrunden beaufsichtigen.“ Der Reisende beugte sich verschwörerisch vor. „Man sagt, er sucht nach neuen Rekruten.“

Die Frau grinste, und ihre Aufregung spiegelte sich in den Gesichtern der Menschen um sie herum wider. Das Turnier war nicht nur ein Wettkampf – es war eine Chance. Für die Kämpfer war es eine Chance, Ruhm zu erlangen. Für die Zuschauer war es eine Chance, Zeuge der Geschichte zu werden.
Im Laufe des Tages wurden die Straßen immer voller, und die Menschen strömten wie ein Fluss in Richtung Arena. Der Lärm der Stimmen, der Musik und der Trommeln erfüllte die Luft und verlieh der ganzen Stadt eine elektrisierende Energie. An jeder Straßenecke herrschte reges Treiben – ob von Straßenkünstlern, Verkäufern oder einfach nur von Menschen, die aufgeregt über die bevorstehenden Kämpfe diskutierten.
Die Frau grinste noch breiter, als sie sich zu ihrem Begleiter beugte und ihre Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern senkte.

„Und das ist noch nicht alles“, sagte sie mit vor Vorfreude funkelnden Augen. „Zwei der berühmtesten Sekten des Reiches sind dieses Jahr dabei – die Wolkenhimmel-Sekte und die Silberflammen-Sekte.“
Die Augenbrauen ihres Begleiters schossen nach oben, seine Überraschung war offensichtlich. „Beide? Im selben Turnier?“

Sie nickte und genoss sichtlich die Gelegenheit, diese seltene Information weiterzugeben. „Genau. Ihre Rivalität schwelt schon seit Jahren, und jetzt werden sie in derselben Arena aufeinandertreffen. Das ist kein gewöhnliches Turnier mehr. Wenn beide hier sind, wird es bestimmt spannend.“
Die Spannung zwischen der Wolkenhimmel-Sekte und der Silberflammen-Sekte war im ganzen Land bekannt. Seit Menschengedenken standen die beiden Sekten im Konflikt miteinander.
Ihre Methoden, ihre Philosophien, sogar ihr Ruf – einfach alles an ihnen stand im Gegensatz zueinander. Die Wolkenhimmel-Sekte, bekannt für ihre ätherischen, himmelhohen Techniken, schätzte Eleganz und Kontrolle im Kampf. Ihre Schüler bewegten sich wie der Wind, schnell und präzise, ihre Angriffe waren wie ein plötzlicher Sturm.

Die Silberflammen-Sekte hingegen war ganz auf Macht und Zerstörung aus. Ihre Techniken waren so brutal wie überwältigend, sie kanalisierten Feuer und explosive Energie, um jedes Hindernis zu verbrennen. Ihre Kämpfer waren berüchtigt für ihre Aggressivität und ihre Unnachgiebigkeit.
Seit Jahren gab es zwischen den beiden Sekten Scharmützel und Herausforderungen, aber noch nie an einem Ort wie diesem. Das Ventor-Kampfkunstturnier war neutraler Boden, und da beide Sekten anwesend waren, würde die Rivalität vor Tausenden von Zuschauern explodieren.

CRANK!
In diesem Moment hallte ein lauter Trommelschlag durch die Straßen und brachte alle Gespräche zum Verstummen. Der Rhythmus schwoll an, seine tiefen, dröhnenden Schläge hallten durch die Luft wie Donner, der über die Ebene rollt. Alle Köpfe in der Menge drehten sich gleichzeitig in Richtung der Geräuschquelle. Der unverkennbare Konvoi des Marquis näherte sich.
Die Menschen strömten zur Hauptstraße, und ihr aufgeregtes Gemurmel schwoll zu einem stetigen Dröhnen an. Der Marquis Aldrich Ventor, der dieses große Turnier organisiert hatte, durchquerte die Stadt, und nur wenige wollten sich das Spektakel seiner Ankunft entgehen lassen.

Banner mit dem goldenen Phönix des Hauses Ventor flatterten im Wind, als der Konvoi in Sicht kam.
An der Spitze flankierten berittene Wachen in glänzender Rüstung die Kutsche des Marquis, ihre Speere hoch erhoben, die das Sonnenlicht reflektierten, das durch die Lücken in der Menge drang. Hinter ihnen marschierten Musiker und schlugen auf riesige Trommeln, die die Aufmerksamkeit der Stadt auf sich gezogen hatten. Das rhythmische Stampfen war hypnotisch, jeder Schlag passte zum Puls des Festes selbst und ließ die Straßen unter den Füßen der Menschen erbeben.
Die Kutsche, in der der Marquis saß, war ein beeindruckender Anblick. Sie war aus dunklem Holz gefertigt und mit aufwendigen Goldverzierungen geschmückt und ein fahrendes Denkmal für den Reichtum und die Macht des Hauses Ventor. Durch die Fenster aus poliertem Kristall konnte man einen Blick auf den Mann im Inneren erhaschen. Marquis Aldrich Ventor saß in königlicher Haltung da, seine scharfen Augen musterten die Menge, sein Gesichtsausdruck war zufrieden.
In seiner tiefroten und goldenen Robe sah er ganz wie der Adlige aus, der er war, ein einflussreicher Mann, der das Turnier nicht nur zu einem Wettkampf der Kampfkunst, sondern zu einem Fest der Kultur und Tradition gemacht hatte.
Hinter der Kutsche folgten Würdenträger, Adlige und bekannte Leute aus verschiedenen Gruppen des Landes. Selbst sie konnten ihre Aufregung nicht verbergen, denn sie wussten, dass das Turnier mehr war als nur ein Treffen der Stärksten. Es war eine politische Bühne, ein Ort, an dem Bündnisse geschlossen, Rivalitäten erneuert und Chancen auf Ruhm genutzt werden konnten.
Die Menge jubelte laut, schwenkte Fahnen und streckte die Hände aus, als könnten sie die Kutsche berühren, verzweifelt um einen flüchtigen Blick auf den Marquis bemüht. Die Musiker, die dem Zug folgten, erfüllten die Luft mit triumphalen Melodien, und Gaukler, Akrobaten und Feuerspucker tanzten am Rande des Zuges und trugen zu dem lebhaften Chaos bei, das nun die Straßen von Andelheim prägte.
Ein kleiner Junge in der ersten Reihe sprang aufgeregt auf und ab, um einen besseren Blick auf den vorbeifahrenden Marquis zu erhaschen, während eine ältere Frau neben ihm im Takt der Trommeln klatschte. Überall herrschte dieselbe ausgelassene Stimmung unter den versammelten Zuschauern.
Als der Konvoi die Tore der großen Arena erreichte, schien der tosende Jubel der Menge anzuschwellen und hallte von den hohen Steinmauern wider, die das riesige Bauwerk umgaben.
Der Klang von Trommeln und Musik verstummte allmählich, als der Zug des Marquis langsamer wurde und vor dem prächtigen Eingang der Arena zu einem feierlichen Halt kam. Die goldenen Phönixbanner flatterten im Wind und warfen lange Schatten auf den breiten Weg, der in die Arena führte, die nun mit begeisterten Zuschauern gefüllt war, die ihre Hälse reckten, um einen Blick auf das Spektakel zu erhaschen.
In der Arena war die Spannung greifbar. Die Sitze waren bereits mit Tausenden von Zuschauern gefüllt, deren Augen auf die Mitte der Bühne gerichtet waren, wo sich bald das Geschehen abspielen würde. Im Zentrum der Arena stand eine erhöhte Plattform, die reich mit dem Wappen des Hauses Ventor verziert war und deren Zweck klar war: Hier würde der Marquis seinen großen Auftritt haben und das Turnier offiziell eröffnet werden.
Plötzlich hallte die verstärkte Stimme des Sprechers durch die ganze Arena und erschreckte einige Zuschauer, die den Mann nicht bemerkt hatten. Er stand aufrecht neben der Plattform und hielt ein kunstvoll gearbeitetes Artefakt in der Hand – eine glitzernde Kristallkugel, umgeben von filigranen Goldverzierungen. Das Artefakt summte leise vor Kraft, und seine Magie verstärkte seine Stimme, sodass sie in jedem Winkel der Arena widerhallte.
Seine Stimme war stark, theatralisch und voller übertriebener Begeisterung, als ob jedes Wort dazu dienen sollte, die ohnehin schon brodelnde Stimmung der Menge weiter anzuheizen.

„Willkommen, ihr alle, zum größten Ereignis des Jahres – dem legendären

Ventor-Kampfkunstturnier

! Präsentiert von niemand Geringerem als dem angesehenen

Marquis Aldrich Ventor!

Die Menge brach in tosenden Applaus aus, ihr Jubel hallte wie Wellen, die gegen eine Klippe schlagen. Der Sprecher, der sich in der Bewunderung sonnte, wartete einen Moment, bevor er mit dramatischer Schmeichelei in der Stimme fortfuhr.

„Der Marquis – visionär, edel, Beschützer unserer großartigen Stadt – hat die besten Krieger aus dem ganzen Reich versammelt!
Heute werden wir Zeugen von Stärke, Ehre und Können in ihrer glorreichsten Form! Ein Turnier wie kein anderes, bei dem die Tapferen sich erheben, um ihren Platz unter den Legenden einzunehmen!“

Während der Sprecher redete, waren seine Gesten weit ausladend und theatralisch, ganz darauf ausgelegt, die Menge in Raserei zu versetzen. Er war ein Meister der Übertreibung, jeder Satz triefte vor übertriebenem Lob und Begeisterung.
„Und wir haben nicht nur die Ehre, solche kriegerischen Fähigkeiten zu sehen, sondern wir tun dies auch unter den wachsamen Augen der

größten Familien

aus allen Ecken des Landes! Adlige, Krieger und Champions versammeln sich hier, um Zeuge der Geschichte zu werden! Ihr, das Volk, seid Teil dieses Moments, eines Moments, der durch die Jahrhunderte hallen wird!“
Die Menge war gefesselt, jeder Satz wurde mit lautem Jubel beantwortet, und die Energie in der Arena stieg mit jeder Silbe, die der Mann aussprach. Das Artefakt übertrug seine Stimme weiterhin klar und deutlich, durchdrang den Lärm der Menge und verlieh seinen Worten eine fast übermenschliche Qualität.
„Krieger der Wolkenhimmel-Sekte, Meister der ätherischen Anmut! Und aus den feurigen Tiefen, die unerbittlichen Kämpfer der Silberflammen-Sekte! Beide haben ihre Besten geschickt, um auf dieser Bühne gegeneinander anzutreten!“ Seine Stimme senkte sich verschwörerisch, als würde er den Tausenden von Zuschauern ein Geheimnis verraten. „Die Rivalität zwischen diesen beiden großen Sekten reicht über Generationen zurück, aber heute, hier in Andelheim, könnte sie endlich ihren Höhepunkt erreichen!“
Die Menge murmelte aufgeregt, die Aussicht auf einen Showdown zwischen der Wolkenhimmel-Sekte und der Silberflammen-Sekte schürte ihre Neugier und Vorfreude noch mehr. Es war klar, dass diese Rivalität genauso spannend war wie das Turnier selbst.

„Und jetzt“, die Stimme des Sprechers schwoll zu einem dramatischen Höhepunkt an, „erhebt eure Stimmen für den Mann, der all dies möglich gemacht hat – den

Marquis Aldrich Ventor!

Daraufhin sprang die Menge auf, Applaus und Jubel brandeten durch die Arena, als der Marquis auf die Plattform trat, seine imposante Gestalt vom späten Morgensonnenlicht beleuchtet. Die Energie der Menge war elektrisierend, und der Sprecher, der seine Aufgabe erfüllt hatte, trat beiseite und überließ den Marquis, der sich darauf vorbereitete, das Turnier zu eröffnen, das das Leben vieler Menschen prägen würde.

Das Ventor-Kampfkunstturnier hatte begonnen.

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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