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Kapitel 108: Lothar (5)

Kapitel 108: Lothar (5)

„Ah, Vitaliara. Gute Arbeit, wie immer.“

Die Katze antwortete mit einem leisen Schnurren und wedelte faul mit dem Schwanz, während sie neben den gefesselten Banditen saß, die sich jetzt in ihren Fesseln windeten und deren gedämpfte Panikschreie die Luft erfüllten.

Lothars Herz sank. Das war’s. Die letzte Hoffnung auf Flucht und Überleben war dahin.
Genau die Männer, auf die er sich verlassen hatte, um zu fliehen und Korvan zu warnen, waren gefangen genommen – nein, gejagt – und wie Beute zurückgeschleppt worden.

Der junge Mann wandte seinen Blick wieder Lothar zu, sein Gesichtsausdruck unverändert. „Nun“, sagte er, trat einen Schritt vor und hob erneut seinen Degen. „Ich glaube, wir können jetzt mit unseren Klingen sprechen, oder?“
Lothars Augen blitzten mit neuer Entschlossenheit, die Angst und Verzweiflung wurden für einen Moment von einer wilden Entschlossenheit ersetzt.

Er würde nicht kampflos untergehen. Sein Stolz, seine Stärke, sein Ruf – nichts davon würde es ihm erlauben, sich einfach hinzulegen und zu sterben.
Mit einem kehligen Brüllen stürmte Lothar vorwärts, sein Körper plötzlich voller Energie. Die Wunde an seiner Seite, die ihm noch vor wenigen Augenblicken die Kraft geraubt hatte, begann sich zu schließen, und seine innere Kraft beschleunigte den Heilungsprozess. Sein Körper heilte mit unnatürlicher Geschwindigkeit, und er wusste, dass dieser Moment der Überraschung seine beste – und vielleicht letzte – Chance war.
Die meisten Leute hätten eine so schnelle Genesung nicht erwartet. Die meisten hätten ihn für zu schwach und zu verwundet gehalten, um einen vollständigen Angriff zu starten. Aber Lothar würde diesem Mistkerl seine wahre Stärke zeigen. Seine schwere, bedrohliche Axt erwachte zum Leben, als sie von Flammen umhüllt wurde, und das leuchtend rot-orangefarbene Mana umhüllte die Klinge mit knisternder Intensität.
Die [Kunst], die er jahrelang trainiert hatte, der Flammenschneider, erwachte zum Leben, und sein feuriges Mana wirbelte in einer lodernden Aura um ihn herum. Hitze strahlte von seinem Körper aus, als er all seine Kraft in seinen nächsten Schlag legte. Die Flammen tanzten entlang seiner Axt und wurden mit jedem Schritt, den er auf den jungen Mann zuging, heller und heftiger.
„Ich werde dich lebendig verbrennen!“, brüllte Lothar, seine Stimme voller Wut und Entschlossenheit. Seine Muskeln spannten sich an, und mit aller Kraft schwang er die lodernde Axt auf den jungen Mann, wobei die Luft vor Hitze und Wucht des Schlags zischte.

Die Flammen sprangen in einem Bogen von der Klinge und eine Welle feuriger Mana schoss auf den jungen Mann zu, entschlossen, ihn zu verschlingen.
Aber der junge Mann … sah nur zu.

Mit einem ruhigen, fast amüsierten Ausdruck beobachtete er Lothars verzweifelten Angriff, während das Feuer immer näher kam. Im letzten Moment bewegte sich der Körper des jungen Mannes. In einer einzigen fließenden Bewegung blitzte sein Estoc erneut mit diesem unheilvollen schwarzen Sternenlicht auf. Seine Augen, die vor purpurroter Energie glühten, verfolgten jede Bewegung der herannahenden Flammen.

„Void Starfall Blade. Starline.“
KLANG!

Der Estoc traf auf die brennende Axt, wurde aber nicht vom Feuer verschlungen, sondern durchschnitten die lodernde Energie mit erschreckender Leichtigkeit.

Die Wucht von Lothars Schlag wurde abgelenkt, die Flammen zerstreuten sich harmlos, als das Schwert des jungen Mannes die Hitzewelle durchschnitten, als wäre sie nichts weiter als Luft.
Lothar riss ungläubig die Augen auf, als sein Angriff mit voller Kraft wirkungslos blieb. Doch bevor er überhaupt reagieren konnte, schlug der junge Mann zurück.

ZISCH!

Mit einem blitzschnellen Hieb zerschnitt der Estoc des jungen Mannes die Luft und traf Lothars Körper mit solcher Präzision und Geschwindigkeit, dass der Banditenanführer keine Zeit hatte, zu reagieren. Die Klinge schnitt durch sein Fleisch und drang tief in seine Brust ein.
„Void Starfall Blade. Eclipse Star Trail“

Lothar schnappte nach Luft, als der Estoc des jungen Mannes mit beunruhigender Präzision seine Brust durchbohrte und die Klinge tief in sein Fleisch eindrang. Für einen kurzen Moment durchzuckte Schmerz seinen Körper, aber sein Instinkt setzte ein und er zwang sich, weiterzumachen.
„Das reicht nicht, um mich zu besiegen“, dachte Lothar grimmig und biss die Zähne zusammen, während er seine Kräfte sammelte. Als 3-Sterne-Erwachter war sein Körper durch unzählige Kämpfe gestählt. Er war stolz auf seine körperliche Widerstandsfähigkeit, die es ihm ermöglichte, solche Schläge mehrfach zu verkraften.
Ein schiefes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er spürte, wie das Feuer noch immer durch seine Adern strömte und seine Axt von der Mana glühte, die seine Flammen nährte. „Du glaubst, das reicht, um mich aufzuhalten?“, knurrte er mit wilden Augen voller Verzweiflung. Er hob die Hand und machte sich bereit, den geheimen Zauber zu entfesseln, den er für Momente wie diesen aufgespart hatte – seinen letzten Trumpf.

BOOM!
Eine Explosion aus Feuer brach um ihn herum los, Flammen versengten die Luft in einem heftigen Ausbruch. Die Hitze brannte nach außen und verschlang den Raum zwischen ihm und dem jungen Mann, wodurch eine Wand der Zerstörung entstand.

Aber irgendetwas stimmte nicht.
Lothars Grinsen verschwand, als er plötzlich einen unnatürlichen Sog in sich spürte. Das Mana in seinem Körper – seine eigene Energie – reagierte nicht so, wie es sollte. Seine Flammen flackerten unregelmäßig, und statt mit voller Kraft zu lodern, begann sein Mana zu brodeln und geriet außer Kontrolle. Er hustete und sein Körper zitterte, während sein Mana sich weigerte, seinen Befehlen zu folgen. Panik machte sich breit, als ihm klar wurde, dass etwas furchtbar schief lief.
Sein Kern – sein Manakern – spielte verrückt.

Die Flammen, die er beschworen hatte, sprühten und erloschen und ließen ihn in einer Lache aus Versagen und Qual zurück. Er stolperte, seine Hand krallte sich an seine Brust, während das Gefühl, dass sein Mana außer Kontrolle geriet, immer stärker wurde. Es war, als würde der Kern seines Wesens auseinandergerissen.
Der junge Mann beobachtete ihn mit unheimlicher Ruhe, seine Augen leuchteten mit derselben violetten Energie. Er trat einen Schritt näher, seine Klinge glänzte immer noch im unheilvollen schwarzen Sternenlicht, und begegnete Lothars Blick, sein Gesichtsausdruck unlesbar.

„Du kannst es spüren, nicht wahr?“, sagte der junge Mann leise, seine Stimme fast ein Flüstern. „Die Instabilität. Dein Kern ist kurz davor zu explodieren.“
Lothar riss entsetzt die Augen auf, rang nach Luft und zitterte am ganzen Körper. Seine Mana wirbelte wild in ihm herum, und er konnte nichts tun, um es aufzuhalten.

Die Stimme des jungen Mannes war kalt und präzise, als er fortfuhr, sein Blick unerschütterlich. „Wenn du das aufhalten willst, gibt es nur einen Weg.“
Lothar versuchte zu sprechen, aber seine Stimme kam nur als raues, verzweifeltes Krächzen heraus. Er spürte, wie der Druck in ihm wuchs, sein Innerstes stand kurz vor dem Zerreißen.

„Sag mir, wo sich deine Hauptbasis befindet“, sagte der junge Mann mit scharfen, schneidenden Worten. „Ich könnte sie zwar selbst finden, aber ich möchte mir die Mühe sparen. Tu das, und ich werde verhindern, dass dein Innerstes außer Kontrolle gerät.“
Lothars Gesicht verzog sich zu einem Grinsen, seine Lippen zuckten vor bitterer Belustigung, trotz der Qualen, die seinen Körper durchfuhren. Er hustete, Blut spritzte aus seinem Mund, als er sich mühsam zu sprechen rang. „Hältst du mich für einen Idioten?“, krächzte er, seine Stimme schwach, aber voller Trotz. „Du versprichst mir nicht, mich zu retten.
Nur, dass du verhinderst, dass mein Kern explodiert. Das heißt … du wirst mich töten, sobald ich dir sage, wo die Basis ist.“

Der junge Mann blieb ganz ruhig, aber in seinen Augen konnte man ein leichtes Zwinkern sehen. Er nickte ruhig und gab zu, dass Lothar Recht hatte. „Klar“, sagte er mit einem Lächeln. „Ist das nicht die Strategie, die ihr Banditen oft anwendet? Ich dachte, ich probiere das mal aus, um zu sehen, wie es sich anfühlt.“
Lothar lachte schwach und gurgelnd, der Klang war hohl und angestrengt, während Blut von seinen Lippen tropfte. Er spuckte auf den Boden, sein Grinsen blieb trotz der wachsenden Entsetzen über seine Lage unverändert. „Fahr zur Hölle … du Bastard“, spuckte er, seine Stimme trotzig selbst in seinen letzten Augenblicken.
Der junge Mann neigte leicht den Kopf, und ein leises, fast enttäuschtes Seufzen entrang sich seinen Lippen. „Ich nehme an, das ist deine Antwort“, sagte er leise und schüttelte den Kopf, während er einen Schritt zurücktrat.

Ohne ein weiteres Wort erreichte der Druck in Lothars Körper seinen Höhepunkt. Sein Innerstes, das die wild wirbelnde Mana nicht mehr zurückhalten konnte, gab nach.

BOOM!
Lothars Inneres explodierte in einer heftigen Energieentladung, sein Körper zuckte, als die Kraft ihn von innen heraus zeriss. Blut spritzte aus seinem Mund und seiner Nase, während seine Gliedmaßen unkontrolliert zuckten und die heftige Freisetzung von Mana Schockwellen durch seinen Körper schickte. Seine Augen weiteten sich in einem letzten, lautlosen Schrei, bevor alles dunkel wurde.
Sein Körper sackte leblos zu Boden, die Überreste der Explosion schimmerten noch schwach um ihn herum.
Der junge Mann stand über der Leiche, sein Gesichtsausdruck ruhig und gleichgültig. Er steckte seinen Degen weg und ließ seinen Blick nur einen Moment lang auf Lothars Überreste ruhen, bevor er sich abwandte. „Was für eine Verschwendung“, murmelte er leise. Vitaliara schlich sich an ihn heran, ihre Augen glitzerten im schwachen Licht, während sie leise schnurrte.
„Sieht so aus, als hätte ich noch ein bisschen was zu tun.“ Damit drehte sich der junge Mann zu den restlichen Banditen um, die ihn jetzt mit großen, ängstlichen Augen anstarrten. Ihre Gesichter waren blass, sie standen wie angewurzelt da und zitterten, während sie verarbeiteten, was gerade mit Lothar passiert war. Der Raum war erfüllt vom Gestank nach Blut und Tod, und das Gewicht ihres bevorstehenden Untergangs lastete schwer auf ihnen.
Der junge Mann verzog die Lippen zu einem Grinsen, seine Augen glänzten vor vertrauter, kalter Belustigung. Er verschränkte lässig die Arme, als würde ihn das Gemetzel um ihn herum überhaupt nicht interessieren.

„Na dann“, sagte er mit ruhiger Stimme, in der jedoch eine unterschwellige Drohung mitschwang, „wir scheinen an einem Scheideweg angelangt zu sein, nicht wahr?“
Er neigte leicht den Kopf und ließ seinen Blick über die verängstigten Gesichter der Banditen schweifen. „Ich werde es euch ganz einfach machen“, fuhr er fort, fast schon in einem freundlichen Tonfall. „Diejenigen, die sich entschließen zu sprechen und mir zu sagen, was ich wissen will – nun, die werden wenigstens die Würde eines ordentlichen Begräbnisses erhalten.“
Sein Grinsen wurde breiter und er deutete lässig auf Lothars leblosen Körper, der noch immer von den Nachwirkungen der Explosion zuckte. „Diejenigen, die schweigen wollen … nun, ihr werdet genauso enden wie er.“
Die Banditen schauten zu Lothars Überresten und ein kollektiver Schauer lief ihnen über den Rücken. Der Anblick des verdrehten, blutüberströmten Leichnams ihres Anführers ließ sie erschaudern. Sie hatten schon den Tod gesehen – sogar selbst verursacht –, aber so etwas noch nie. Die Stille zog sich hin, und der junge Mann ließ sie wirken, genoss ihre Angst.
„Also“, sagte er mit scharfer, schneidender Stimme, „wer spricht zuerst? Ihr habt zehn Sekunden.“

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Ich bin offen für jede Kritik; ihr könnt gerne kommentieren, was ihr euch für die Geschichte noch wünschen würdet.

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Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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