Die fünf übrig gebliebenen Männer bissen die Zähne zusammen und wischten sich das Blut aus den Mundwinkeln. Ihre Körper zitterten vor Anstrengung, als sie ihre Mana in ihre Waffen pumpten – ein klares Zeichen dafür, dass sie alle 2-Sterne-Erwachte waren.
Die Luft um sie herum summte von der Kraft ihrer vereinten Energie, aber trotz ihrer Wunden und ihrer Angst standen sie bereit.
Einer nach dem anderen bereiteten sich die Banditen auf ihren letzten Kampf vor. Drei von ihnen, die schwere Äxte schwangen, knurrten, während ihre Waffen schwach im Licht ihrer Mana glühten, während die anderen beiden Schwerter umklammerten, von deren Klingen Gift tropfte.
Sie wussten, dass sie den jungen Mann in Sachen roher Kraft nicht übertreffen konnten. Aber sie waren Banditen – von Natur aus schmutzige Kämpfer – und sie hatten ihre Tricks. Gifte, die lähmen konnten, Waffen mit versteckten Stacheln und einen tief verwurzelten Instinkt, um jeden Preis zu überleben.
Sie griffen alle gleichzeitig an, ein verzweifelter und chaotischer Ansturm, der ihn überwältigen sollte. Die drei Axtkämpfer schwangen ihre schweren, bedrohlichen Klingen in weiten Bögen, während die beiden Schwertkämpfer von beiden Seiten heranstürmten und ihre vergifteten Klingen vor Bosheit glänzten.
Der junge Mann blieb jedoch unheimlich ruhig. Er bewegte sich mit der Geschmeidigkeit eines erfahrenen Raubtiers, seine Augen kalt und konzentriert, als der erste Axtkämpfer auf ihn einschlug.
SWOOSH!
Mit einer einzigen Bewegung tanzte der Estoc des jungen Mannes durch die Luft und traf die schwere Axt mit erschreckender Präzision.
CLANG!
Die Axt wurde in zwei Teile gespalten, als wäre sie nichts weiter als Papier, und bevor der Bandit überhaupt reagieren konnte, durchschnitten die sternenlichtüberzogenen Klingen seinen Oberkörper und teilten ihn sauber in zwei Hälften.
Blut spritzte, und der erste Mann sackte in zwei leblosen Teilen zu Boden.
Der zweite und dritte Axtkämpfer folgten schnell und brüllten, während sie versuchten, den jungen Mann mit ihrer bloßen Kraft zurückzudrängen. Einer von ihnen warf ihm eine Giftflasche ins Gesicht, in der Hoffnung, ihn zu überraschen.
„Wie erwartet.“
Aber der junge Mann war viel zu schnell. Er wich der Flasche mühelos aus und sein Degen schlitzte erneut eine tödliche Bahn durch die Luft. Ein blendender Lichtblitz durchschnitten die Brust des zweiten Axtkämpfers und ließ seinen Körper in zwei Hälften auf den blutgetränkten Boden fallen.
Der dritte Axtkämpfer versuchte, seine Waffe in einem mächtigen Schlag von oben herabzustrecken, aber er hatte keine Chance. Mit einem schnellen Stoß durchbohrte der Estoc seine Kehle und beendete sein Leben augenblicklich. Sein Körper sackte zu Boden, Blut sammelte sich unter ihm.
Die beiden Schwertkämpfer erkannten die Hoffnungslosigkeit ihrer Lage und versuchten zu fliehen, aber der junge Mann ließ ihnen keine Chance. Er stürmte vorwärts, sein Körper war nur noch eine verschwommene Gestalt, als er den ersten mit erschreckender Präzision niederschlug. Das Gift auf der Klinge des Mannes kam nicht einmal in die Nähe seines Ziels. Ein sauberer Schnitt durch den Bauch und der Bandit war tot.
Der letzte Bandit schlug wild um sich, sein vergiftetes Schwert streifte nur knapp die Schulter des jungen Mannes. Aber der Angriff hatte weder Kraft noch Überzeugung, und der junge Mann erledigte ihn mit einem schnellen, entschlossenen Hieb. Der Degen blitzte einmal auf, und der letzte Mann fiel in zwei Teile zu Boden.
Keiner der fünf hatte mehr als zwei Züge überstanden.
In der Taverne war es jetzt still, bis auf das Geräusch von Blut, das von den Leichen auf dem Boden tropfte. Der junge Mann stand inmitten des Gemetzels, seine Klinge glänzte noch immer im schwarzen Sternenlicht, sein Gesichtsausdruck war ruhig wie immer.
Der junge Mann drehte sich langsam um und sein Blick blieb auf Lothar haften, der wie erstarrt inmitten der Überreste seiner Männer stand. Lothars Körper zitterte immer noch, seine Hand umklammerte seine blutende Seite, während er versuchte, die Szene vor ihm zu begreifen. Sein Herz pochte in seiner Brust, jeder Schlag erfüllt von der kalten Erkenntnis, dass der Tod gerade wie ein Sturm über seine Bande hinweggefegt war – und nun war er an der Reihe.
Der junge Mann machte einen Schritt nach vorne, sein Gesichtsausdruck ruhig, fast gelangweilt. „Also?“, fragte er, seine Stimme durchschnitten die Stille wie ein Messer. „Kommst du oder nicht?“
Lothar hielt seinem Blick stand und schluckte den Kloß der Angst hinunter, der sich in seiner Kehle gebildet hatte. Seine Gedanken rasten, versuchten, einen Sinn in all dem zu finden, versuchten, eine Bedeutung in dem zu finden, was gerade passiert war. Verzweiflung blitzte in seinen Augen auf, als er endlich sprechen konnte.
„Warum?“, fragte Lothar mit zitternder Stimme, die kaum mehr als ein Flüstern war. „Warum machst du das?“
Der junge Mann neigte leicht den Kopf und runzelte leicht verwirrt die Stirn. „Was meinst du mit ‚warum‘?“, fragte er mit ruhiger, bedächtiger Stimme, als wäre die Frage selbst unsinnig.
Lothar hustete und zuckte zusammen, als der Schmerz in seiner Seite wieder aufflammte. „Mit deinen Talenten … könntest du überall einen Job finden“, murmelte er mit heiserer Stimme. „Warum verschwendest du deine Zeit hier, in einem Kaff wie diesem? Warum kümmerst du dich um uns?“
Die Lippen des jungen Mannes verzogen sich zu einem kleinen, fast nachdenklichen Lächeln. Er nickte leicht, um Lothars Argument anzuerkennen.
„Du hast nicht ganz Unrecht“, sagte er in einem überraschend freundlichen Ton. „Mit meinen Talenten, wie du sagst, könnte ich etwas viel … Lohnenderes finden.“
Er hielt inne, ließ seinen Blick kurz auf das Gemetzel um sie herum schweifen, bevor er sich wieder Lothar zuwandte. „Aber du und Korvan … nun, ihr habt einfach Pech“, fuhr er fort, und seine Stimme klang unerbittlich. „Denn die Umstände haben mich hierher geführt.“
Lothar stockte der Atem, als ihm die Bedeutung der Worte des jungen Mannes bewusst wurde. Es gab keinen großen Plan, keine tiefsitzende Rache. Sie hatten einfach nur Pech gehabt – sie waren in die Fänge einer Macht geraten, die weit über ihr Verständnis und ihre Kontrolle hinausging.
„Pech?“, wiederholte Lothar mit kaum hörbarer Stimme.
Der junge Mann nickte leicht, ohne seine Miene zu verändern. „Das ist alles“, sagte er mit ruhiger Stimme. „Wenn ich als normaler Adliger oder Bürger von Arcanis geboren worden wäre, wäre ich jetzt nicht hier und würde das hier nicht tun. Zumindest hättest du dein Leben hier, und sobald ein Team geschickt worden wäre, um dich zu unterwerfen, hättest du die Informationen beschaffen und fliehen können.
Aber du konntest doch nicht erwarten, dass jemand wie ich das tut, oder?“
Lothar nickte schwach, während er die düstere Realität der Situation begriff. „So … so ist es“, murmelte er mit zitternder Stimme, als die Last der ganzen Situation auf ihm lastete. „Wir … wir haben immer gewusst, wie man dieses Spiel spielt. Wir müssen handeln, bevor sie uns einholen.
Die richtigen Leute auf unserer Seite halten, die Beamten bestechen und die Spione abschleppen. Das hat immer funktioniert … bis jetzt.“
Er hustete, Blut floss aus seinem Mund, als der Schmerz in seiner Seite erneut aufflammte. Sein Griff um die Axt wurde schwächer und er lehnte sich schwer gegen die Wand, um aufrecht zu bleiben. „Aber von jemandem wie dir haben wir nie etwas gehört“, fuhr er mit bitterer Stimme fort. „Keine Warnungen, keine Gerüchte.
Das bedeutet … du gehörst zu niemandem, oder?
Du bist nicht Teil des üblichen Systems.“
Der Blick des jungen Mannes schwankte nicht. Sein ruhiger Gesichtsausdruck blieb unverändert, obwohl ein Anflug von Anerkennung in seinen Augen aufblitzte. „Das ist richtig“, antwortete er leise. „Ich bin weder an einen der korrupten Beamten gebunden, die ihr bestochen habt, noch gehöre ich zu den regulären Streitkräften, denen ihr aus dem Weg geht.“
Lothar lachte schwach, voller Unglauben und Resignation. „Das war’s also. Wir haben unser übliches Spiel gespielt, und … du warst nicht einmal auf dem Spielfeld. Wir hatten einfach Pech.“
Der junge Mann hob seine Klinge, deren Oberfläche noch immer von den Resten des dunklen Sternenlichts schimmerte, das nichts als Zerstörung hinterlassen hatte. Er trat vor und fixierte Lothar mit einer fast beunruhigenden Ruhe.
Nein, sie waren nicht ruhig.
Sie waren anders. In diesen Augen lag ein Hauch von Gier. Ein Gefühl von Glück?
„Dieser Typ … Er ist ein Dämon …“
Tatsächlich lächelten die Augen des Mannes, als würde er die Situation genießen.
Lothar spürte, wie das Gewicht seiner eigenen Sterblichkeit auf ihm lastete, während er zurückstarrte, und die Bitterkeit seiner Niederlage sank mit jeder Sekunde tiefer in ihn hinein. Er atmete stoßweise, sein Körper versagte, während die Wunde in seiner Seite ihm weiter die Kraft raubte.
Die Stimme des jungen Mannes durchbrach die Stille, leise, aber bestimmt. „In der Tat. Aber keine Sorge …“ Er hielt inne und hob seine Estoc leicht an, deren Spitze im schwachen Licht glänzte. „Du wirst nicht allein sein.“
Lothars Herz setzte einen Schlag aus, seine Augen weiteten sich vor Angst und Verständnis. Der junge Mann sah ihn unverwandt an und fuhr mit ruhiger Stimme fort. „Alle deine Freunde … jeder einzelne von ihnen … wird dir folgen. Genau wie du werden sie das gleiche Schicksal erleiden.
Einer nach dem anderen. Sogar der, den du nicht magst, wie hieß er noch? Ach ja, Alric. Alle.“
Dann breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus.
„Ach, nur damit du es weißt. Die Leute, von denen du denkst, dass sie geflohen sind, um Korvan zu informieren … Sie sind alle tot. Du brauchst also keine Zeit zu schinden.“
In diesem Moment war Lothars schwindende Hoffnung endgültig zerstört. Aus dem Eingang der Taverne drang ein leises, schleppendes Geräusch. Er drehte den Kopf in diese Richtung und sah etwas, das ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Eine kleine Katze schlich in den Raum, ihr glänzendes, mitternachtsschwarzes Fell schimmerte im trüben Licht. Aber was Lothars Aufmerksamkeit auf sich zog, war das Bündel hinter ihr – eine Gruppe von Männern, die mit dicken Seilen aus leuchtender Mana gefesselt waren und deren Körper mühelos über den Boden geschleift wurden. Jede der gefesselten Gestalten war ein bekanntes Gesicht.
Es waren die Banditen, die kurz zuvor geflohen waren, jetzt gefesselt und geknebelt, ihre Augen weit aufgerissen vor Angst und Niederlage.
Lothar stockte der Atem, als die Katze, scheinbar unbeeindruckt von dem Gewicht, das sie zog, vor dem jungen Mann stehen blieb. Die Katze blickte zu ihm auf, ihre Augen funkelten von einer scharfen Intelligenz, die weit über die eines gewöhnlichen Tieres hinausging.
Der junge Mann sah mit einem fast verspielten Lächeln auf die Katze hinunter. „Ah, Vitaliara. Gute Arbeit, wie immer.“
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