„Solltest du mehr Augen haben?“ Matt hatte noch nie von einer solchen Geisterwelt gehört, und obwohl es auf der Erde viele Mythen darüber gab, hatte er keine Ahnung, wie die Dinge in dieser Geisterwelt funktionierten, daher war seine Skepsis normal.
Sie nickte.
„Natürlich bin ich ein Geist des Schicksals, einer der höchsten Ränge in der Welt. Die Augen sind ein Symbol dafür, wie viel Macht ich habe, um das Schicksal zu sehen.
Kein Wunder, dass man mich in der Menschenwelt jedes Mal benutzt, um Dummheiten zu sehen. Diese verrückte alte Frau hat mich reingelegt.“
Matt lachte leise, als er sah, wie sie sich verhielt. „Hast du die Angewohnheit, Dinge zu sagen und zu murmeln, die du nicht sagen wolltest? Das ist ungewöhnlich für einen Geist, der das Schicksal sehen kann.“
Da merkte sie, dass ihr das schon wieder passiert war, aber diesmal zuckte sie nur mit den Schultern. Sie redete mit einem Menschen, was machte das schon?
„Hmph, daran ist nichts Ungewöhnliches. Wir, die Geister des Schicksals, verbringen normalerweise unser ganzes Leben in Einsamkeit, lernen und versuchen, das Schicksal zu verstehen. Deshalb reden wir meistens mit uns selbst, damit uns nicht langweilig wird“, antwortete sie mit einem leichten Lächeln.
Matt sah sie überrascht an. „Hm, ich habe in der Menschenwelt gehört, dass das mit einer Krankheit zu tun hat …“, sagte er und sah diese seltsame Frau von der Seite an.
Sie war überrascht und sah ihn an, wobei sie sogar ein wenig näher kam. „Wirklich? Ist das gefährlich? Könnte ich sterben? Nein, warte. Ich bin ein Geist, ich sterbe nicht so leicht …“ Wie immer murmelte sie ihre letzten Worte, woraufhin Matt laut lachen musste.
„Hahahahahaha…“
Da wurde ihr klar, dass dieser Mensch mit ihr spielte und sie neckte. Das machte sie wütend, aber es war nicht offensichtlich. Die Aura um sie herum veränderte sich von einem Moment auf den anderen, und der Wind begann, sich in die andere Richtung zu drehen.
„Geh zurück in deine Welt. Hier bleibst du nicht lange am Leben; dein Körper kann ohne deine Seele nicht lange überleben“, sagte sie und schloss wieder die Augen.
Matt bemerkte die Veränderung in der Atmosphäre und hörte auf, sie zu necken. Irgendwie fühlte er sich an diesem Ort frei für viele Dinge, die ihm unnatürlich erschienen. Vielleicht war er deshalb seit seiner Ankunft um ein Vielfaches entspannter als sonst.
„Diese Entspannung ist absurd; sie könnte mich sogar zu einem etwas gesprächigen Menschen machen“, dachte er und seufzte.
Er sah sich um und seufzte. „Selbst wenn du mir das sagst, weiß ich nicht, wie ich zurückkommen soll. Ich weiß nicht einmal, wie ich hierher gekommen bin“, antwortete er.
Sie öffnete ein Auge, um ihn anzusehen. „Du weißt nicht, wie du hierher gekommen bist?
Wie seltsam, du kannst doch nicht hier reinkommen, wenn du nichts von der Existenz dieser Welt weißt …“, murmelte sie und näherte sich Matt, um zu versuchen, durch ihn hindurchzusehen.
Als sie näher gekommen war, runzelte sie die Stirn und starrte ihm intensiv in die Augen.
Plötzlich wurde ihr etwas klar und sie sagte: „Du bist …“ Doch dann spürte sie eine Energiefluktuation in ihrer Nähe und wandte sich zu einem entfernten Baum.
„Was macht sie hier?“, fragte Matt.
Matt schaute in ihre Richtung und bemerkte, dass die Frau, die ihm die Zukunft vorhersagen wollte, in ihrem Geist hier war. Als er sie sah, duckte sich Matt schnell hinter einen Baum in der Nähe, sodass der Geist verwirrt war, warum er das tat. Trotzdem dachte sie sich nichts dabei.
Sie setzte sich mit dem Rücken zu der Frau und schloss die Augen.
Die Frau ging schnell zu dem Geist hinüber und blieb hinter ihr stehen.
„Was machst du denn hier? Du hast doch zu arbeiten und trotzdem Zeit, mich zu besuchen? Das ist ungewöhnlich für dich.“
Die Frau hinter ihr lächelte. „Miss Geist, entschuldige, dass ich in deine Wohnung eindringe. Da du mir noch keinen Überblick über das Schicksal der beiden gegeben hast, darf ich dich bitten, noch einmal genauer hinzuschauen? Wir arbeiten zusammen und ich würde gerne wissen, was das Geheimnis dieser beiden ist.
Sie haben beide eine blaue Kompatibilität mit magischen Artefakten. Wenn ich ihr Geheimnis kennen würde, würden wir in den Himmel aufsteigen. Das würde dir enorm helfen, nicht wahr? Die Geister lieben den Einsatz magischer Artefakte.“ Als sie das sagte, strahlte das Gesicht der Frau Ehrgeiz und Gier aus.
Ihre Worte veranlassten den Geist, sein rechtes Auge zu öffnen und Matt kurz anzusehen. „Hat er eine so hohe Kompatibilität mit magischen Artefakten und Beschwörungen? Er scheint sogar besonderes Blut zu haben, um ohne vorherige Erlaubnis hierherkommen zu können.“ Obwohl der Geist geschockt war, sprach er, bevor die Frau ungeduldig wurde.
„Warum sollte ich dir so etwas geben?“
Die Lehrerin war etwas überrascht, nickte aber. „Wir könnten die höchsten Instanzen der Geisterakademie erreichen. Mit den acht Augen und einem zusätzlichen Artefakt könntest du …“
„Still. Glaubst du, ich bin blöd?“ Die schöne Geistfrau drehte sich abrupt um, nachdem sie das gehört hatte, und erschreckte die Lehrerin.
„Ich habe kürzlich erkannt, dass mein Geist in deinen Händen nutzlos ist. Nur vier Augen. Bist du eine Idiotin? Du hast mich zwar sehr gut getäuscht, aber glaubst du, du kannst das ewig durchziehen?“ Als sie ihre Wut zeigte, veränderte sich die Atmosphäre an diesem Ort erneut, und der sanfte Wind verwandelte sich plötzlich in einen mächtigen Sturm, der die Lehrerin für einen kurzen Moment erschreckte.
„Wie zum Teufel hat sie das herausgefunden?“
Trotzdem nahm die Lehrerin ein paar Schritte zurück und riss sich zusammen, als ihr einfiel, dass sie ihr an diesem Ort nichts antun konnte. Also lächelte sie.
„Scheiße, na und, wenn du es herausgefunden hast? Das ändert nichts an den Tatsachen. Vielleicht passt du einfach nicht zu mir und deshalb hat es nicht geklappt, aber andererseits hast du nichts anderes zu tun, wenn du einmal mit mir verbunden bist.
Wir sind eine der wenigen Geist-Menschen, die miteinander reden können, deshalb haben wir eine tiefere Verbindung als die meisten anderen. Wenn du mir nicht hilfst, ihre Geheimnisse zu entdecken, wirst du auch Schaden nehmen.
Ich glaube also nicht, dass du eine Wahl hast.“ Sie sprach fast lachend, mit spöttischem Tonfall.
Wenn sie verbunden waren, bedeutete das, dass dieser mächtige Geist alles tun musste, um ihr zu helfen, stärker zu werden. Die Sache mit der Kompatibilität war ein Witz. Der Punkt war, dass diese Lehrerin nicht in der Lage war, ihr volles Potenzial auszuschöpfen, und sie wusste das selbst. Trotzdem wollte sie es nicht zugeben.
Lieber verspottete sie einen so mächtigen Geist direkt ins Gesicht, als zuzugeben, dass sie unfähig war.
Daher waren ihre Worte voller Spott, was den Geist verärgerte.
