Er ging zu Reagan rüber und flüsterte ihm was ins Ohr.
Reagan Cooper guckte ihn kurz überrascht an, nickte dann aber und verließ schnell den Raum.
Kürzlich hatte ihm jemand von einer talentierten jungen Ermittlerin erzählt, die gegen diese Organisation ermittelt, aber sie hatte ihm den Namen nicht gesagt. Jetzt war es an der Zeit, herauszufinden, ob dieser junge Mann vor ihm derjenige war, von dem sie gesprochen hatte.
Trotzdem guckte er Alice an und lächelte sie an.
„Miss Alice, ist alles, was hier steht, wahr?“, fragte er, und Alice nickte ihm zu.
„Ich würde es nicht wagen, dich anzulügen, Lord Dawid. Ich habe mit Matt an den Razzien teilgenommen, da wir ein Team sind; Isla auch, und wir können bezeugen, dass alles wahr ist.
Wenn du Matts aktuelle Leistungen bedenkst und ihm einen Rang im Königreich geben willst, dann musst du seinen Wert erkennen und ihm einen Rang geben, der dem entspricht, was er verdient.“ Alice lächelte leicht.
„Ich glaube, mein Vater weiß sehr gut, was er wert ist. Wenn du mich also nicht zufriedenstellst, habe ich kein Problem damit, meinen Vater um einen Status für ihn innerhalb meines Clans zu bitten.“
Das ließ den König die Stirn runzeln.
„… Dieses Mädchen ist erwachsen geworden und kann gut mit Dingen umgehen. Sie will mir also keine Wahl lassen, hm? Trotzdem hat sie recht. Seine Fähigkeiten sind wichtig für unser Königreich, denn es gibt hier nicht viele, die Ermittlungen durchführen können. Außerdem gibt es da noch diese wichtige Mission, über die wir vorhin gesprochen haben; vielleicht kann er sie übernehmen.“
Obwohl er merkte, dass Alice ihn unter Druck setzte, machte ihm das nichts aus, denn er wusste um Matts Wert.
Ein junger Mann, der in der Lage war, Theorien anzuwenden, die in Millionen von Jahren niemand verstanden hatte, war von unschätzbarem Wert. Dass seine Untergebenen das als Erste herausgefunden hatten, war zu schön, um wahr zu sein.
Vielleicht war er im Moment noch nicht stark, aber solange er sich weiterentwickelte, würde er Unglaubliches erreichen.
„Er kann um den Thron kämpfen. Ich habe keine Söhne, also wäre es keine schlechte Idee, wenn ein Junge, den ich unterstütze, in Zukunft um den Thron kämpfen würde.“
In seinem Kopf kamen mehrere Gedanken zusammen, die ihn Matt noch mehr schätzen ließen, als er es ohnehin schon tat.
Zwar hatte er bereits einige Leute, die um den Thron kämpfen könnten, wenn er sich zurückziehen würde, aber einer mehr war kein Problem.
Das Problem war nur:
„Die Mentalität dieses Jungen.“ Er dachte nach und seufzte.
Er will nicht an ein Königreich gebunden sein, was es ihm schwer macht, ihn als Thronfolger zu wählen.
Als er so dachte, runzelte er die Stirn und sah Matt an.
Dieser stand fest da und strotzte vor Energie.
„Ihre Macht ist nicht so gering, wie mir gesagt wurde.“ Der König runzelte die Stirn, als ihm das klar wurde.
„Hätten die Allens nicht alle Informationen über diesen Jungen unter Verschluss gehalten, könnte ich vielleicht mehr über ihn erfahren, aber er hat in letzter Zeit seine Kräfte drastisch gesteigert, was bedeutet, dass er sehr talentiert ist“, dachte er und legte seine Hand an sein Kinn.
Obwohl er nicht mehr darüber nachdenken wollte, verriet ihn sein Verstand und lieferte ihm immer wieder verschiedene Hinweise und Dinge, die er nutzen konnte.
Dennoch kam er nach einiger Überlegung zu dem Schluss, dass Matt nicht als Thronfolger geeignet war, wie Reagan Cooper erwähnt hatte.
Für den König war dieser junge Mann, den er noch nicht kannte, eher geeignet als …
Während er so dachte, öffneten sich die Türen und eine schöne Stimme, die ihn aufmunterte, kam zu ihm.
„Vater, hast du mich gerufen? Ich wollte gerade spielen gehen“, sagte eine schöne Frau, als sie durch die Haustür hereinkam.
Ihr langes purpurrotes Haar war offen und wehte im Wind, während ihre Schönheit eine Eleganz ausstrahlte, die einer Adligen würdig war.
Sie trug ein elegantes Kleid, das sich an ihren Körper schmiegte. Sie war nicht wie eine Königin gekleidet, sondern so, dass sie sich darin leicht bewegen konnte. Dennoch ließen ihre Gangart und ihre Körperbewegungen sie wie eine Prinzessin wirken.
Sie war groß und hatte lange Beine, und ihr langes, eng anliegendes Kleid betonte ihre prächtige Figur mit den beeindruckenden Hüften.
Als der König sie sah, lächelte er.
„Meine Tochter, endlich bist du da. Komm her. Ich möchte dich etwas fragen, dann kannst du gehen und tun, was du willst“, sagte er lächelnd. In diesem Moment verschwand seine königliche Ausstrahlung.
Vor seiner Tochter war er einfach nur ein Vater.
Sie ging auf ihn zu, blieb aber stehen, als sie an Matt vorbeikam.
Er sah sie an und runzelte die Stirn. „Miss Assassin?“, dachte er.
Obwohl ihre Stimme etwas anders klang, konnte er ihren Körpergeruch nicht überhören.
Matt war sich also sicher, dass sie es war.
Sie sah ihn einen Moment lang fassungslos an. „Was macht er hier?“, dachte sie geschockt, lenkte ihre Aufmerksamkeit aber schnell ab, als sie Isla sah und neben ihr die Frau, die sie nur von Fotos kannte – Alice Allen.
„Was zum Teufel ist hier los?“, dachte sie und ging schnell zu ihrem Vater.
Der König lächelte, beugte sich zu ihr hinunter, um ihr etwas zu sagen, und zeigte ihr das Dokument.
Sie las das Dokument und nickte. Obwohl es Dinge gab, die sie nicht wusste, zeigte es einige der Recherchen, die Matt durchgeführt und niedergeschrieben hatte; sie würde sich hier nicht irren.
Also nickte sie ihrem Vater zu.
„Das ist er“, antwortete sie leise, und ihr Vater lächelte.
„Ich brauche nicht mehr zu zweifeln. Wenn dieser Junge nicht einer von ihnen ist, wer könnte er dann sein?“, dachte er und stand wieder auf.
Sofort verwandelte sich die Aura seines Körpers in die Aura eines Monarchen.
Seine Kraft entfaltete sich auf beeindruckende Weise, sodass alle anwesenden Soldaten respektvoll ihre Köpfe senkten.
Sogar Matt verspürte das Bedürfnis, seinen Kopf vor dieser einschüchternden Präsenz zu senken.
„Das ist keine Fähigkeit, die er aktiviert. Das ist seine wahre Aura als Monarch … Wie entwickelt sich so etwas? Ich habe das Gefühl, dass sie ihm eine immense Präsenz verleiht“, dachte Matt überrascht.
Der König sah ihn dann an.
