Was für ein toller Start in den Tag! Gestern hab ich meine neuen Fähigkeiten gelernt und heute schon einen Ork erledigt. Wenn das rumkommt, steht wahrscheinlich in ein paar Tagen eine lange Schlange vor meiner Tür, dachte Myne, während er in Richtung Stadt ging.
Auch wenn ich mich noch nicht ganz erholt habe, ist der Wald jetzt zu gefährlich, um an einem Ort zu bleiben und sich auszuruhen.
Ich glaube, das ist die Gefahr, von der der neue Stadttorwächter gesprochen hat, aber wie können die Waldpatrouillen nichts von den Orks erfahren? Schließlich sind Orks ziemlich lebhafte Monster, die überall, wo sie auftauchen, so viel Unruhe und Ärger verursachen, dass sogar die Hauptstadt weiß, wenn Orks in einer bestimmten Region auftauchen, dachte Myne mit gerunzelter Stirn.
Gott sei Dank habe ich eine Fähigkeit, die meine Sehkraft verbessert, sonst wäre ich wahrscheinlich das Frühstück des Orks geworden, wenn ich unachtsam vor ihm gelaufen wäre.
Aber dank dieses Ereignisses habe ich einen guten und sicheren Weg gefunden, um mächtigere Fähigkeiten zu erlangen.
Jetzt muss ich kein Risiko mehr eingehen, wenn ich anderen Leuten ihre Fähigkeiten stehle.
Wenn ich zu vielen Leuten ihre Fähigkeiten klaue und sie merken, dass sie ihre Fähigkeiten nicht mehr benutzen können, wird das natürlich die Aufmerksamkeit unerwünschter Leute auf mich lenken und irgendwann wird wahrscheinlich jemand herausfinden, dass ich immer dabei bin, wenn jemand seine Fähigkeiten verliert, und mit all den seltsamen Fähigkeiten, die es in dieser Welt gibt, werden sie schnell hinter mich kommen.
Man sollte die Gier der Menschen niemals unterschätzen.
Wenn ich jetzt darüber nachdenke, wird es als Jäger nicht funktionieren, wenn ich mächtigere Fähigkeiten erwerben will, da ich kaum etwas über Monster weiß.
Wenn ich als Jäger weitermache, werde ich nur gegen normale Monster kämpfen können, die nicht einmal über besondere Fähigkeiten verfügen, von Fertigkeiten ganz zu schweigen. Wenn ich keine mächtigeren Fähigkeiten erwerben kann, wird das natürlich auch mein Wachstum beeinträchtigen.
Wie zum Teufel soll ich sie finden und ihre Fähigkeiten stehlen, ohne ausreichende Informationen zu haben? dachte Myne wütend.
Es sah so aus, als könnte ich nur der Abenteurergilde beitreten. Abenteurergilden stellen alle möglichen Informationen zur Verfügung, solange man genug Geld hat, aber in einigen besonderen Fällen braucht man auch einen bestimmten Status.
Aber wenn ich Abenteurer werde, gibt mir die Gilde nicht nur allgemeine Infos umsonst, sondern sie gibt auch Missionen an Abenteurer raus, und als Abenteurer hast du auch das Recht, alles über die Mission von der Gilde zu erfahren.
Während ich also eine Gildenmission erfülle, kann ich nicht nur Geld verdienen, sondern auch alle möglichen Monster töten und ihre Fähigkeiten stehlen, dachte Myne, während er seine Fähigkeit zum Laufen einsetzte, da diese nicht so viel Energie verbraucht wie magische Fähigkeiten und er sich bereits genug erholt hatte, um die Stadt zu erreichen.
Obwohl er tiefer als sonst in den Wald vorgedrungen war, um Schafe zu jagen, gelang es ihm dank seiner Fähigkeiten, im Handumdrehen aus dem Wald zu entkommen und den Rand der Stadt Lucas zu erreichen.
Der neue Torwächter stand immer noch mit geschlossenen Augen an seinem Platz und sah aus, als würde er schlafen.
Myne schaute ihn nur kurz an und ging in die Stadt hinein. Myne hatte keine Lust, diesen faulen Wachen zu erzählen, dass er heute in der Nähe der Stadt einen Ork gefunden hatte. Wegen ihrer Faulheit hätte er ohne seine mächtigen Fähigkeiten jetzt vielleicht ein Wiedersehen mit seinen Körperteilen im Himmel gehabt. Da sie ihre Arbeit nicht richtig machen konnten, war es ihm scheißegal.
Danach ging ich direkt zu dem alten Metzger, zu dem ich immer ging.
Ja, er ist derjenige, der mir die falschen Infos über Strom-Kaninchen gegeben hat. Er ist zwar ein guter Mensch, das habe ich bis heute gedacht, aber das war ein großer Fehler. Übrigens ist er auch ein alter Freund meines Vaters, aber er hat ein großes Problem: Er hört viel zu gerne Klatsch und Tratsch, fast wie eine Frau.
Der alte Metzger sieht aus wie ein 50-Jähriger, ist total dick und hat einen großen, wabbeligen Bauch. Er hat kurze schwarze Haare, braune Augen, einen wilden Bart, ist einen Meter groß und hat ein hässliches Gesicht, das wie das eines Schweins aussieht und Kinder leicht erschrecken kann. Gerüchten zufolge soll man, wenn man ihn mitten in der Nacht unerwartet sieht, nur einen Gedanken haben: „Oh Scheiße!
Warum laufen Schweine auf zwei Beinen?“.
Alles in allem ist er, wenn man ihn mit einem normalen Menschen vergleicht, um einiges hässlicher als der hässlichste Mann in Lucas‘ Stadt, und das auch nur, weil er reich ist.
[ Name: Booj
Rasse: Hume
Geschlecht: Männlich
Alter: 47 Jahre alt
Beruf: Metzger, Händler.
Titel: Klatschliebhaber.
[Fähigkeit]
Kleine Verbesserung (Klein)
Die Kunst des Verhandelns]
Hä? Hat er auch einen Titel? dachte Myne überrascht.
„Ahh! Myne, mein Junge, guten Morgen, wie war dein Tag?“, sagte Booj, als er mich auf sich zukommen sah.
Aber ich antwortete nicht auf seine Fragen, sondern zog meinen Dolch und warf ihn mit aller Kraft (ohne besondere Fähigkeiten) auf Booj.
Als Booj den Dolch auf sich zukommen sah, suchte er sofort nach etwas, um ihn aufzuhalten, da er wusste, dass er sonst wahrscheinlich viele Tage lang keine ruhige Nacht haben würde.
Gerade als der Dolch noch 5 Meter von ihm entfernt war, griff Booj nach einem Holzbrett vom Tresen und benutzte es als Schutzschild, wodurch er seinen geleeartigen dicken Bauch erfolgreich retten konnte.
Booj sah zwar aus wie ein dickes Schwein, aber ich habe gehört, dass er in seiner Jugend ein Kämpfer war, der um sein Leben gekämpft hat. Natürlich hat er also etwas Kampferfahrung.
Junge, hast du endlich den Verstand verloren? Deshalb habe ich dir immer gesagt, dass du mit mir kommen solltest, um zu lernen, wie man das Leben genießt, aber du hast nie auf mich gehört. Jetzt sieh dich an, du greifst diesen alten Mann ohne Grund an, sagte Booj, während er die Holzplanke an ihren Platz legte.
Erstens ist es jetzt Nachmittag und nicht Morgen, und zweitens, was meinst du mit ohne Grund? Dank dir, alter Mann, hätte ich vor drei Tagen fast mein Leben durch Sturmkaninchen verloren, und jetzt fragst du mich nach einem Grund? sagte Myne, während er seinen Dolch von den Holzplanken nahm.
Was? Warum kann ich mich daran nicht erinnern? sagte Booj, während er etwas Abstand zwischen sich und Myne machte.
Ich setzte mich an den Tresen und erzählte ihm die Geschichte von den Sturmkaninchen.
Nachdem er sich den vorgetäuschten Schweiß von der Stirn gewischt hatte, sagte Booj mit gerunzelter Stirn: „Aber dieser Abenteurer hat doch gesagt, dass er ein Sturmkaninchen mit nur einem Schlag besiegt hat.“
„Und wie hoch war das Level deines sogenannten Abenteurers?“, fragte Myne, während er seine Hemdsärmel hochkrempelte und eine kreuzförmige Ader deutlich auf seiner Stirn hervortrat.
„Ich glaube, er war ein Abenteurer der Klasse C“, sagte Booj, aber als er Myne ansah, wusste er bereits, dass er heute nur noch auf eigene Faust vor einer ordentlichen Tracht Prügel bewahrt werden würde, wenn er nichts unternahm.
„Alter Mann, hast du den Verstand verloren? Obwohl du weißt, dass ich meine Fähigkeiten noch nicht einmal zum Einsatz gebracht habe, erzählst du mir nur die halbe Geschichte“, sagte Myne wütend und packte Booj am Kragen.
„Entschuldige, Myne, es ist alles meine Schuld, okay? Wie wäre es damit: Als Entschuldigung für den ganzen Vorfall kaufe ich dir alles, was du mir in den nächsten zwei Tagen verkaufst, zum doppelten Preis.“
„Da du dich so aufrichtig entschuldigst, ist der Deal für mich in Ordnung. Ich nehme deine Entschuldigung an“, sagte Myne ohne zu zögern und ließ Boojs Kragen los.
Mission erfüllt, dachte Myne, um von Booj eine Entschädigung für den letzten Vorfall zu bekommen, hatte er dieses ganze Theater aufgeführt, damit er einen Gewinn machen konnte.
Also, was willst du heute verkaufen, fragte Booj mit ernstem Gesicht, wenn es ums Geschäft ging, nahm er nichts auf die leichte Schulter.
Übrigens, heute habe ich etwas Besonderes für dich, sagte Myne, während er seine Hand in die Aufbewahrungstasche steckte, damit die anderen dachten, er würde etwas aus seiner Aufbewahrungstasche herausholen, und begann, das Fleisch der beiden Rothornkaninchen und des Orks aus seinem Inventar herauszunehmen und es nacheinander auf den Tresen zu legen….
Häh? Hey, Junge, ist das Orkfleisch?
Ja, genau.
Mit den Fähigkeiten, die ich gestern entdeckt habe, habe ich es irgendwie geschafft, einen Ork zu besiegen.
Moment mal, aber wo hast du den Ork gefunden? fragte Booj hastig.
Diese Frage hatte Myne bereits vor dem Betreten der Stadt vorausgesehen, sodass er nicht einmal mit der Wimper zuckte, als er Booj ins Ohr flüsterte: „Hör gut zu, was ich dir jetzt sage, ist ein streng gehütetes Geheimnis, also vergiss nicht, niemandem etwas davon zu erzählen.“
Als ich heute zum Jagen in den Wald ging, fand ich aus irgendeinem Grund lange Zeit keine Beute, also beschloss ich, in die Mitte des Waldes zu gehen, und als ich dort ankam, sah ich einen schwer verletzten Ork, der nur noch wenige Augenblicke zu leben hatte.
Also hab ich gewartet, bis er endlich gestorben ist, aber das war nicht mein Problem. Danach hab ich ein paar Pfeile auf ihn geschossen und als ich sicher war, dass er wirklich tot ist, hab ich die Gelegenheit genutzt und ihn schnell zerlegt.
Nachdem ich alles Wertvolle und Nützliche an ihm mitgenommen hatte, bin ich zurück in die Stadt gegangen.
Ich glaube, er hat sich mit ein paar anderen Monstern geprügelt und ist schwer verletzt in unsere Stadt geflohen, meinte Myne mit ernster Miene.
Ich sollte mal versuchen, ein Buch zu schreiben, schließlich ist meine Fantasie auf einem ganz anderen Niveau als meine anderen Fähigkeiten, dachte Myne bei sich.
Nachdem Booj Mines Geschichte gehört hatte, dachte er kurz nach und sagte mit einem nicht besonders überzeugenden Lächeln: Ja, ich glaube auch, dass er aus Versehen in unsere Stadt gelaufen ist, denn wenn es Orks im Wald gäbe, hätten die Waldpatrouillen längst davon erfahren.
Myne nickte Booj zu und lobte sogar die Waldpatrouillen, aber in Gedanken beschimpfte er sie heftig.
Wenn es in jedem Königreich Leute wie die Waldpatrouillen gäbe, hätten die Dämonen diese Welt wohl schon längst erobert.
Aber trotzdem hast du gute Arbeit geleistet, Junge. Nicht viele Leute können an einem Ort bleiben und die Situation klar erkennen, nachdem sie einen Ork gesehen haben. Die meisten machen sich in die Hose, wenn sie einen sehen, sagte Booj lachend, aber man konnte die Eifersucht in seinem Gesicht deutlich sehen.
Im Ernst?! Ich verstehe, du bist endlich erwachsen geworden, was, Junge? Um einen Ork alleine besiegen zu können, musst du eine großartige Fähigkeit haben.
Ich konnte in seinen Augen deutliche Eifersucht auf meine Fähigkeiten sehen, aber was konnte er schon dagegen tun? Schließlich hatte er keine [Ausschneiden & Einfügen]-Fähigkeit.
Warum er mich nicht nach meinen Fähigkeiten gefragt hatte? Weil es allgemein höflich ist, andere nicht nach ihren Fähigkeiten zu fragen, da dies den anderen leicht verärgern kann.
Auch wenn die meisten Leute nicht nach den Fähigkeiten anderer fragen, gibt es doch Fälle, in denen jemand einer Abenteuergruppe beitritt oder mit einem Team eine Mission erfüllt und den anderen von seinen Fähigkeiten erzählen muss, um einen sogenannten perfekten Kampfplan zu erstellen, was nie gut funktioniert. Außerdem gibt es Leute, die gerne anderen von ihren Fähigkeiten erzählen, um sich zu profilieren, wie der König oder fast alle Adligen im Königreich, oder jeder normale Bürger, der etwas Gutes kann.
er erzählt einfach alles über seine Fähigkeiten, man muss ihm nur ein paar nette Worte sagen und das war’s.
Während ich über diese Dinge nachdenke, hole ich endlich das ganze Fleisch heraus, das ich verkaufen wollte. Das Orkfleisch, das ich Booj verkaufen wollte, ist nicht einmal mehr halb so viel wie ursprünglich.
Übrigens ist Orkfleisch sehr teuer, weil es nicht nur magische Energie enthält, die für unseren Körper sehr nützlich ist, sondern auch außergewöhnlich gut schmeckt und es nicht viel davon auf dem Markt gibt, da nicht viele Leute einen gesunden Ork töten können.
Ein weiterer Grund, warum ich nicht einmal die Hälfte des Orkfleisches verkauft habe, ist, dass ich etwas davon meiner großen Schwester Maya geben wollte.
„Hmm, du bist wirklich gut im Zerlegen, Junge. Dein Orkfleisch wiegt 60 kg. Übrigens, um deine Volljährigkeit zu feiern, gebe ich dir % mehr Geld für diesen Handel.“
Während er das sagte, holte Booj ein paar Münzen aus seiner schmutzigen Hosentasche und gab sie mir.
„Hier hast du 5 Gold- und 50 Silbermünzen.“
Myne, der sich bereits für einen reichen jungen Mann hielt, schenkte diesem kleinen Geldbetrag natürlich keine Beachtung. Er nickte nur träge und steckte die Münzen in seine Tasche.
Als Booj sah, wie sorglos Myne mit Geld umging, dass er es nicht einmal zählte, runzelte er ein wenig die Stirn, sagte aber nichts und begann, das Fleisch, das Myne ihm gerade verkauft hatte, zu sortieren.
Was Booj jedoch nicht wusste, war, dass, gerade als er mit seiner Arbeit begann, ein böses Lächeln auf Myne’s Gesicht erschien.
Dieser verdammte alte Mann hat mir in der Vergangenheit viel Ärger bereitet, jetzt ist es an der Zeit, alle alten Rechnungen mit Zinsen zu begleichen, dachte Myne, öffnete sein Inventar und setzte seine einzige Goldgräber-Fähigkeit, die stehlende Hand, gegen Booj ein.
Übrigens, obwohl Booj wie ein normaler Metzger aussieht, den man für einen armen Geist halten könnte, ist er in Wirklichkeit als der reichste Mann in Lucas Town gelistet.
Ohne zu zögern setzte ich [Stealing hands・Extreme] immer wieder bei Booj ein, der Orkfleisch in mit Eis gefüllte Kisten legte. Während ich die Diebeshand einsetzte, dachte ich nur an Goldmünzen, da ich seine schmutzige und stinkende Unterwäsche nicht sehen wollte.
Nachdem ich die Diebeshand mindestens dreimal bei Booj eingesetzt hatte und das Gefühl hatte, dass nichts mehr an Booj zu holen war, hörte ich auf.
Danach verabschiedete ich mich schnell von Booj und machte mich auf den Weg zum Alchemistenladen, weil ich wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis Booj merken würde, dass ihn jemand am helllichten Tag ausgeraubt hatte.
Während ich zum Alchemistenladen ging, öffnete ich voller Aufregung mein Inventar, denn ich hatte nicht nur endlich Rache an Booj genommen, sondern auch einen der reichsten Leute der Stadt ausgeraubt.
[Geld: Goldmünzen (50), Silbermünzen (88)]
OMG! Ich habe fast 350 Goldmünzen von Booj geklaut. Kein Wunder, dass die Leute ihn Goldschwein nannten, er hat wahrscheinlich jeden Tag Unmengen an Geld verdient, sonst wer zum Teufel steckt 350 Goldmünzen in seine Tasche?
Wahrscheinlich traut er seinen Leuten nicht, deshalb behält er das ganze Geld für sich. Übrigens, wie sieht Booj wohl aus, wenn er merkt, dass ihn jemand bestohlen hat, ohne dass er es gemerkt hat? Hoffentlich kriegt er keinen Herzinfarkt, dachte Myne mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
