Mit Edric stürmten die Soldaten aus der Hauptstadt zusammen mit Aborne auf die Bestien zu. Die zuvor schwächelnde Verteidigung gewann durch die Verstärkung durch die Elitesoldaten und den stärksten Kommandanten von Grimland plötzlich neue Kraft.
Edric half Alex, sich hinzusetzen, und holte mehrere Tränke hervor, um ihm zu helfen, seinen verlorenen Arm und sein Blut wiederzugewinnen. Allein beim Anblick seines zerfetzten Arms zuckte Edric zusammen.
Die Muskeln pulsierten, die Knochenbrüche waren sichtbar und seine Haut war geschmolzen und klebte an den Knochen, was zeigte, wie viel Hitze dieser einzige Angriff gerade ausgestrahlt hatte.
Es war erschreckend, daran zu denken, dass Alex einen so verheerenden Schlag ausführen konnte – etwas, dem kein Schüler und zahlreiche Lehrer ausweichen konnten. Das erklärte, dass Alex tatsächlich stärker war als Edric und sich während der Bewertung zurückgehalten hatte.
Edric sah, wie seine Muskeln heilten, aber um seinen ganzen Arm wiederherzustellen, würde es Zeit und einen Arzt brauchen.
„Ed!“ Plötzlich begrüßte ihn eine unerwartete Stimme, die Edric die Augen weit aufreißen ließ, als er rief:
„Amanda?! Was machst du denn hier?“ Er hätte nie erwartet, dass seine Freundin auch in diesen Krieg verwickelt sein würde. Obwohl ihr Zuhause nicht weit von Chainedvale entfernt war, hätten die Wellen der Schlacht sie sicherlich nicht erreicht.
Amanda erklärte: „Ich war auf dem Weg in die Hauptstadt, als ich Alex getroffen habe … Aber egal, was machst du hier?“
Obwohl sie erleichtert war, ihren Geliebten hier zu sehen, so dass ihr die Tränen in die Augen schossen, war sie besorgt, ihn hier anzutreffen.
Edric zog das Mädchen erst mal in seine Arme und beruhigte sie: „Ist schon gut, Amy … ich bin da.“ Ihr Weinen tat ihm in der Seele, und er dachte, sie müsse Angst haben und verletzt sein.
Amanda war zwar nicht verletzt, aber sie hatte tatsächlich Angst, und Edrics Anwesenheit half ihr, sich viel ruhiger zu fühlen. Sie schloss die Augen und genoss das Gefühl, das nur dieser Mann ihr geben konnte.
Alex sah mit leerem Blick zu und sagte dann: „Ich sterbe hier … und ihr macht es euch gemütlich.“
Amanda schnaubte und warf ihm einen Blick zu: „Such dir einen anderen Ort zum Sterben.“
Edric lachte leise, bevor er sich von Amanda löste und sich vor Alex hinkniete: „Ich glaube, du solltest dich jetzt ausruhen – Sir Aborne wird sich wahrscheinlich um die Situation kümmern.“
Alex nickte und stand mit Edrics Hilfe vom Boden auf.
Die drei gingen zur Villa, damit Alex sich dort ausruhen konnte, bevor Edric zum Schlachtfeld zurückkehrte, um seinen Kameraden zu helfen.
Während sie sich bewegten, bemerkte Edric jedoch etwas – seine langen Ohren zuckten…
„Alex …“, murmelte er leise, und der silberne Kopf nickte.
„Ja, es ist … unnatürlich still“, sagte Alex, bevor Edric zu Ende sprechen konnte.
Auch Amanda bemerkte, dass die Kampfgeräusche hinter ihnen leiser wurden – entweder war die Schlacht vorbei oder …
„—-!!“ Als Edric über seine Schulter blickte, weiteten sich seine Augen bis zum Äußersten, als er den Anblick erblickte, der sie erwartete.
David, der gerade Lady Veronica ins Haus geholfen hatte – sie war erschöpft, nachdem sie ihre Fähigkeit wiederholt eingesetzt hatte –, kam ebenfalls heraus und war schockiert, als er den Anblick sah, der sich ihm bot.
Ein Friedhof.
Alex‘ Pupillen weiteten sich, als er den Anführer des Rudels sah, der gerade seine Pfote leckte und das Blut ableckte, das er beim Töten der vielen Soldaten vergossen hatte.
Hinter dem Anführer taumelte der rothaarige Mann und konnte sich kaum aufrecht halten, indem er sich an einen Baum lehnte.
„… Sir Aborne …?“ Edric konnte nicht glauben, dass er einen so starken Mann in einem so schlimmen Zustand sah.
Als der Anführer der Wölfe den Blick der Menschen auf sich spürte, hob er seine Pfote über den Kopf eines sterbenden Soldaten.
„NEIN!!“, schrie Edric, aber es änderte nichts.
**QUETSCH**
Der Kopf des Soldaten wurde zermalmt, als die Bestie über den sterbenden Soldaten hinwegtrat und ihm das Leben nahm.
Edrics Augen füllten sich mit Tränen, aber diese Tränen waren nicht Tränen der Trauer, sondern der Wut. Pure Erregung!
„Edric, nein!“, warnte Alex, aber es war zu spät.
Edric verwandelte sich in seinen Berserkerzustand und stürmte vorwärts. Sein Brüllen hallte über das Schlachtfeld, als seine Füße mit explosiver Kraft vom Boden abhoben und die Erde unter ihm aufbrachen. Seine Fäuste leuchteten schwach, und die schiere Kraft, die von ihm ausging, ließ den Zuschauern einen Schauer über den Rücken laufen.
Der Wolfsführer, hoch aufragend und blutüberströmt, wandte seine leuchtend gelben Augen unerschrocken zu ihm.
CRACK!
Edrics stahlverkleidete Faust schlug genau dort ein, wo der Wolf noch einen Bruchteil einer Sekunde zuvor gestanden hatte. Die Wucht der Wucht zersplitterte den Boden und schleuderte Steinsplitter in alle Richtungen. Aber das Biest war verschwunden – es war mit übermenschlicher Geschwindigkeit zur Seite gesprungen, seine massiven Pfoten rutschten über den Boden.
Edric drehte seinen Körper mitten in der Bewegung und schlug mit der anderen Faust in einem weiten Bogen zu.
WHAM!
Der Schlag ging ins Leere. Der Wolf duckte sich tief, seine Bewegungen waren unheimlich flüssig, und er schlug zurück. Eine massive Klaue schlug zu und riss mit einem widerlichen Geräusch über Edrics Rippen.
SHRRIP!
Blut spritzte, als tiefe Schnitte seine Seite aufrissen.
Edric stöhnte, blieb aber standhaft. Sein Körper, voller Wut, weigerte sich, den Schmerz wahrzunehmen. Er schlug erneut zu, diesmal auf den Schädel der Bestie.
Der Wolf sprang mühelos zurück, landete mit einem dumpfen Aufprall und blickte ihn kalt und berechnend an.
Edric schlug frustriert erneut auf den Boden, sodass die Schockwelle Staub aufwirbelte. Ohne zu zögern stürzte er sich nach vorne, die Faust zu einem weiteren vernichtenden Schlag erhoben.
Der Wolf stürmte auf ihn zu, seine massige Gestalt schneller, als es ihm zustehen sollte. Die beiden prallten aufeinander wie eine brechende Welle gegen eine Klippe.
THUD!
Edrics Faust schlug auf die Schulter des Wolfes, und für einen Moment sah es so aus, als hätte er einen soliden Schlag gelandet. Aber das Biest drehte sich in der Luft, absorbierte den Aufprall und rammte seinen massiven Kopf in seine Brust.
Edric taumelte zurück, Rauch stieg aus seinem Körper auf und Blut floss aus Mund und Nase.
Seine Sicht verschwamm, als er auf den größeren Wolf blickte, der noch keine Anzeichen dafür zeigte, dass ihn der Zusammenstoß beeinträchtigt hatte.
Die goldenen Augen des Wolfes glänzten mit einem raubtierhaften Schimmer, als er seine Krallen krallte und sich nach vorne warf.
**SWOOOSH**
Gerade noch rechtzeitig erhob sich eine Flammenwand vor dem Tier, die es dazu zwang, auf der Stelle zu kratzen, und in diesem Moment schoss ein silberner Streifen an Edric vorbei und entriss dem Wolf sein Ziel.
„Grrrr…“, knurrte das Tier, während es den Rothaarigen anstarrte, bevor es sein Ziel wechselte.
Aborne machte sich bereit, seinen Kampfhammer gezückt, um das Tier zu erschlagen, selbst wenn es ihn das Leben kosten würde.
Der Wolf kam immer näher, doch bevor er den letzten Schlag landen konnte, tauchte jemand auf und packte die Bestie an der Klaue.
Der Wolf knurrte, als er die Gestalt vor sich sah, doch dann ertönte eine Stimme:
„Das geht dich nichts an, Blutsauger. Weg da!“
Der Wolf versuchte, den Mann wegzustoßen, doch der rotäugige Mann blieb wie angewurzelt stehen und zeigte keine Anzeichen, sich von der Stelle zu bewegen.
Eric rückte ganz ruhig mit der anderen Hand seine Brille zurecht und antwortete: „Du bist in meinem Revier, und jeder hier ist mein Gast. Also ja, das geht mich etwas an.“
Das Tier spürte die Gefahr und öffnete instinktiv sein Maul, um eine Ultraschallwelle abzufeuern, die den Mann außer Gefecht setzen sollte.
Aber Eric war schneller. Mit einer blitzschnellen Bewegung klemmte er das Maul des Tieres mit seiner bloßen Hand zu. Ohne aus dem Lauf zu kommen, sprang er zurück und hob die massive Kreatur hoch, als wäre sie schwerelos.
KNACK!
Der Vampir schlug den Wolf auf den gefrorenen Boden vor der Villa. Der Boden explodierte beim Aufprall und schleuderte Erdklumpen und Steine wie Splitter durch die Luft. Spalten bildeten sich im Hof und erschütterten die Grundmauern der Villa.
Die Schockwelle rollte mit einem ohrenbetäubenden Dröhnen nach außen, bog Bäume und verstreute lose Trümmer. Selbst Alex machte einen Schritt zurück und riss die Augen auf, als er die zerstörerische Kraft sah, die in diesem einen Moment freigesetzt wurde.
Eric nahm seine Brille ab und begann sie ruhig zu putzen, als er sah, dass der Wolf wieder auf die Beine kam.
Edric war völlig fassungslos, als er sah, dass dieselbe Bestie, die er nicht einmal kratzen konnte, von Eric mit einem einzigen Schlag verletzt und blutig geschlagen worden war.
„Ist er überhaupt ein Mensch?“, murmelte Edric innerlich, aber er beschwerte sich nicht. Eine Verstärkung wie Eric war genau das, was sie brauchten.
Der Wolf rappelte sich auf seinen langen Beinen wieder auf und starrte Eric an. Das war nicht überraschend, denn der Rudelführer hatte erwartet, hier auf den jungen Meister des Steelhound-Clans zu treffen.
Deshalb war er gut vorbereitet.
„Verschlingt ihn!“, heulte der Wolf, streckte seine Arme aus und seine Augen glühten.
Eric runzelte die Stirn, doch bevor er den Wolf daran hindern konnte, was auch immer er vorhatte, wurden mehrere Leichen der toten Soldaten und seiner eigenen Kameraden vom Körper des Anführers verschlungen.
Plötzlich wurde die Luft mit jeder Sekunde heißer, als Aborne eine Flammenwolke auf das Biest schleuderte, doch wie von einem unsichtbaren Kraftfeld geschützt, blieb das Biest unbeeindruckt.
Mit geballter Faust sah Alex zu, wie sich das hässliche Biest in eine Abscheulichkeit verwandelte.
„Was für ein Praktikum das doch ist …“
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A/N:- Danke fürs Lesen. Hinterlasst einen Kommentar.