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Kapitel 234 – Jagd (Ende)

Kapitel 234 – Jagd (Ende)

Eldorin stürmte mit finsterer Miene in den großen Saal von Solaris.

Ohne auch nur einen Moment zu zögern, bellte er: „Du hast deine Soldaten dorthin geschickt?“

Solaris hatte gerade noch ganz ruhig mit seinen Ministern geredet. Normalerweise hätte er seinen jüngeren Bruder mit scharfen Worten oder schierer Macht daran erinnert, warum er immer noch der mächtigste Gott im Oberreich war.

Aber heute war Solaris ungewöhnlich gut gelaunt.
Mit einer einfachen Handbewegung entließ er seine Minister. Sie verneigten sich und verschwanden lautlos in der Luft, sodass die beiden Götter allein in der riesigen Halle zurückblieben.

Solaris wandte sich Eldorin zu, ein leichtes, wissendes Lächeln umspielte seine Lippen.

„Ich weiß genau, was du vorhattest, um diesen Verfluchten vom Turnier fernzuhalten“, sagte er mit fester Stimme. „Aber das ist jetzt nicht mehr nötig.“
Eldorin erstarrte.

Er hatte es auf sich genommen, dafür zu sorgen, dass Alex niemals die Prüfungen erreichen würde, und Solaris versprochen, dass der Allvater niemals spüren würde, dass sein ältester Sohn noch am Leben war.

Doch trotz dieses Vertrauens hatte Solaris Unsterbliche herabgeschickt – und damit das fragile Gleichgewicht riskiert, das die Unterwelt verbarg.

Es war reines Glück, dass der Dimensionsvorhang nicht zerrissen worden war.

Eldorin biss die Zähne zusammen.
„Warum hast du es so überstürzt?“, fragte er mit leiser Stimme. „Und warum lächelst du so?“

Der Anblick des ruhigen, fast triumphierenden Gesichts seines Bruders erfüllte ihn mit Unbehagen. War Solaris unter dem Druck endlich zusammengebrochen?

Solaris bemerkte die Zweifel in den Augen seines Bruders sofort.

Mit einem Fingerschnippen erschien zwischen ihnen ein schimmernder Bildschirm.
„Schau“, sagte er mit zufriedener Stimme. „Und freue dich.“

Eldorin wandte sich dem Bildschirm zu – und sein Atem stockte.

Aus der Sicht eines der Diener in der Unterwelt sah er es:

Das Schlachtfeld war blutüberströmt und verwüstet.
Und dort, in der Mitte, war der vertraute Verfluchte – auf den Knien, den Bauch umklammernd. Eine klaffende Wunde zerriss ihn, und etwas Dunkles und Übelriechendes fraß sich an seinem Fleisch fest.

Langsam, unerbittlich.

Die Schreie seiner Geliebten hallten schwach durch die Vision – rau, verzweifelt und hilflos.

Das war kein Trick.

Das war kein Spiel.
Eldorin spürte, wie eine schwere Stille ihn überkam. Zum ersten Mal seit langer Zeit wusste er nicht, was er sagen sollte.

„Wie du sehen kannst“, sagte Solaris ruhig, „haben meine Diener ihre Arbeit getan. Das Gift von Atohalp ist unheilbar. Die einzige, die ihn retten könnte, ist Mutter – und ich bin mir sicher, dass sie es nicht einmal bemerken wird.“
Ein schönes, fast strahlendes Lächeln erhellte Solaris‘ Gesicht, als würde er nicht zusehen, wie ein Mann langsam vor seinen Augen starb.

Eldorins Stirn runzelte sich noch tiefer.

„Wie kann das so einfach sein?“, murmelte er. „Der Fluch hat Hunderte von Fähigkeiten verschlungen … er muss doch wenigstens eine Möglichkeit haben, ihn zu verlangsamen.“

Solaris spottete und lehnte sich träge in seinem Thron zurück.
„Du glaubst, dieser Bengel hat sich schon mit dem Fluch verbunden? Er würde mindestens noch hundert Jahre brauchen, bevor das überhaupt beginnen könnte.“

Eldorin war dennoch nicht überzeugt.

Er trat einen Schritt vor und seine Stimme wurde schärfer.

„Ist dir überhaupt klar, wie gefährlich das ist? Der Fluch hat sich diesem Jungen freiwillig hingegeben … und du glaubst, er würde ihn einfach so sterben lassen?“
Solaris schnalzte genervt mit der Zunge, als würde er einem Kind etwas Offensichtliches erklären.

„Natürlich nicht“, sagte er. „Der Fluch hat ihm nicht alles gegeben. Er muss Teile von sich in seinen Kindern versteckt haben, oder vielleicht in irgendeinem Tier. Aber das spielt keine Rolle.“

Seine Augen verengten sich und zeigten einen Ausdruck der Zufriedenheit.
„Meiner Meinung nach hätte allein die Anwesenheit dieses Jungen bei den Prüfungen die Aufmerksamkeit meines Vaters auf sich gezogen. Jetzt, wo er im Sterben liegt, haben wir nichts mehr zu befürchten.“

Eldorin wandte seinen Blick vom Bildschirm ab, sein Gesichtsausdruck war kalt.

„Ich war von Anfang an nicht daran beteiligt“, sagte er leise. „Wenn der Fluch die Plattform erreicht, trage ich keine Schuld daran.“
Solaris kicherte und stützte sein Kinn lässig auf seine Hand.

„Ich brauche deine Hilfe auch nicht mehr“, sagte er, und in seinen goldenen Augen blitzte Arroganz auf. „Also tu mir einen Gefallen – und halt dich raus.“

Eldorin verspürte ein schweres Gefühl in der Brust, aber er widersprach nicht.
Solaris war jetzt nicht mehr zu überzeugen. Sein Bruder hatte sich entschieden, geblendet von seiner eigenen Ambition.

Eldorin drehte sich auf dem Absatz um und ließ die prächtigen Türen des Hofes hinter sich aufschwingen.

„Ich hoffe nur, dass deine Arroganz nicht dein Untergang wird“, dachte er, und sein Herz war schwerer, als er sich eingestehen wollte.

°°°°°°°°°°
Osthalfs Augen waren jetzt geschlossen – seine Pflicht hatte er erfüllt.

Er hatte die Nachricht bereits an seinen Meister geschickt.

Sie hatten ihre Mission erfüllt: Das böse Wesen war besiegt worden.

Und damit konnte Osthalf den Tod ohne Reue begrüßen.

Währenddessen war Sarah zusammengebrochen, ihr Körper gab dem Schock und der Erschöpfung nach.

Celestria weinte hilflos, und Rebeccas Tränen flossen unaufhörlich über ihr Gesicht.
Amanda saß still da, die Augen voller Tränen, während sie Edrics Kopf in ihrem Schoß wiegte.

Aber ihr Blick blieb auf Alex gerichtet.

Sie versammelten sich alle um ihn herum, als könnten sie ihn durch ihre Nähe ein bisschen länger am Leben halten.

Celestria umklammerte seine Hand und schluchzte: „Warum musstest du dich in Gefahr begeben?! Warum kannst du dich nie auf uns verlassen?“

Alex schenkte ihr ein schwaches, schiefes Lächeln und legte sanft seine Hand auf ihren Kopf.

„Ich dachte, ich hätte ihn“, flüsterte er. „Ich glaube, ich war zu übermütig.“
„Gibt es denn keine Möglichkeit, ihn zu retten?“, brachte Rebecca mit zitternder Stimme hervor, ihre Frage wie ein verzweifeltes Gebet in die leere Luft geworfen.

Sarah setzte ihre letzten Kräfte ein und sprach ihren stärksten Heilzauber.

Für einen einzigen Moment hielt die Verwesung inne … doch dann setzte sie grausam wieder ein und fraß sich an Alex‘ Körper, als wolle sie ihre Bemühungen verspotten.
Niemand hatte das erwartet.

Niemand hätte gedacht, dass ausgerechnet Alex unter ihnen am Rande des Todes stehen würde.

In einem Moment, in dem sie eigentlich ihren Sieg hätten feiern sollen, starrten sie hilflos auf einen Albtraum.

„R-Rebecca …“

Als sie seine schwache Stimme hörte, blickte die Vampirin schnell auf.

Sie sah, wie Alex mühsam seine Hand hob und ihr bedeutete, näher zu kommen.
Rebecca gehorchte ohne zu zögern und senkte ihr Ohr zu seinen rissigen Lippen.

„Vernichte den Körper dieses Monsters … vollständig“, hauchte er, seine Stimme nicht lauter als ein sterbender Windhauch.

Ihre Augen weiteten sich leicht.

Sie zog sich zurück und sah ihm verwirrt in die Augen –

Warum jetzt? Warum Energie für einen toten Körper verschwenden?

Aber Alex nickte ihr nur zu, eine stille Dringlichkeit in seinen erlöschenden Augen.
Rebecca ballte die Fäuste.

Sie wusste nicht, warum er so eine Bitte hatte, aber ihr Herz kochte schon vor Wut.

Ohne zu zögern drehte sie sich um und entfesselte ihre Blutmagie.

Dutzende blutrote Tentakel schossen aus ihrem Rücken und wand sich wie Schlangen, die vor Hass trunken waren.

Sie schossen auf Osthalfs Körper zu und schlugen mit brutaler Wucht auf ihn ein.
Die Tentakel durchbohrten seine leeren Augen, gruben sich tief in seinen Schädel, durchbohrten seine Kehle und drehten sich in seiner Brust.

Othalfs riesiger Körper zuckte grotesk, als wäre ihm das Leben grausam zurückgerissen worden, nur um ihn weiter zu quälen.

Die Tentakel stachen nicht nur.
Sie bohrten sich hinein.

Sie rissen das Fleisch auf, zerfetzten Adern und Muskeln und vermehrten sich wie Würmer, die an einem verrottenden Baum nagten.

Unter seiner Haut sah es aus, als würden Tausende aufgeblähte Insekten krabbeln – sie blähten sich auf, wand sich und rissen sich ihren Weg nach draußen.

Seine ohnehin schon blasse Haut begann sich in gezackten Linien aufzureißen, dunkles Blut und etwas gelblicher Eiter sickerte aus jeder Ritze.
Der Gestank war unerträglich, ein fauliger, säuerlicher Geruch, der sogar Amanda den Kopf wegdrehen und würgen ließ.

Risse breiteten sich wie zerbrochenes Glas über Osthalfs Oberkörper aus, und Teile seiner Knochen ragten scharf und zerklüftet aus dem Fleisch hervor.

Einer von Rebeccas Tentakeln wickelte sich um seinen Kiefer, riss ihn mit einem ekelerregenden Knacken ab und warf ihn wie Müll beiseite.
Rebeccas Gesicht war ausdruckslos, als sie ihren Angriff fortsetzte, ihre roten Augen glänzten gnadenlos.

Sie hörte nicht auf.

Sie konnte nicht.

Sie würde seinen letzten Wunsch erfüllen, selbst wenn das bedeutete, dieses Monster in nichts als Brei und Staub zu verwandeln.

Und als Osthalfs zerstörter Körper Stück für Stück auseinanderfiel, zitterte ein leises, schwaches Summen durch die Luft.

Und dann –
**BOOOOOM**

Blut und Eingeweide explodierten nach außen und färbten das Land um sie herum rot.

Celestria war schockiert von dem Anblick und Amanda sprang fast auf, als der riesige Körper des Monsters explodierte.

Alle drehten sich zu Rebecca um, unsicher, warum sie plötzlich Rache an dem Wesen nahm, das nicht wirklich für Alex‘ Zustand verantwortlich war.

Rebecca selbst war sich nicht sicher, also drehte sie sich nur zu Alex um und fragte ihn wortlos.
Alex seufzte schließlich und sagte zu dem Fluch:

„Jetzt mach schon.“

Plötzlich hörte die verfaulende Wunde auf, über seine Haut zu kriechen.

Rebeccas Augen weiteten sich und Celestria zuckte zusammen.

Sie hörte nicht nur auf, sondern die Wunde begann auch zu heilen – seine Haut kroch zurück und bildete wieder seinen Körper.
„Was zum … hast du das gespielt?“ Diejenige, die auf die Situation reagierte, war Amanda.

Rebecca und Celestria sahen ihn mit offenen Mündern und großen Augen an, als sie ihn sagen hörten:

„Ahah ~ Ich schätze, das war kein guter Streich.“

°°°°°°°°°

A/N:- Danke fürs Lesen.

Wiedergeburt: Kindheitsfreundin der Heldin

Wiedergeburt: Kindheitsfreundin der Heldin

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Viele Leute würden gerne mal eine Figur aus ihrem Lieblingsroman sein. Nebenfiguren sind dafür am besten geeignet. Und Ceaser war da keine Ausnahme. Das Problem war nur, dass die Person, als die er wiedergeboren wurde, eigentlich sterben sollte, als Ceaser in der Fantasiewelt auftauchte. Die Kindheitsfreundin der Hauptheldin, die eigentlich als Sprungbrett für die Hauptfigur dienen sollte, damit diese stärker werden konnte. Da Ceaser nun aber in ihrem Körper steckte, konnte er sich natürlich nicht einfach kurz nach seiner Wiedergeburt töten lassen. Aber welche Konsequenzen wird es haben, wenn er am Leben bleibt? Und was erwartet ihn am Ende dieser Geschichte, von der selbst Ceaser nichts weiß? ****** Zusätzliche Tags: Kein Yaoi, kein Yuri, möglicherweise Harem, kein NTR, starker bis stärkerer Hauptcharakter. ******* A/n: Wenn du Fragen hast, schreib sie mir in die Kommentare oder warte, bis ich eine Rezension poste. Danke fürs Lesen. "Rebirth: Childhood friend of the heroine novel" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy. Geschrieben von dem Autor RashCore. Lies "Rebirth: Childhood friend of the heroine novel" kostenlos online.

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