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Kapitel 89: Die beunruhigende Prophezeiung

Kapitel 89: Die beunruhigende Prophezeiung

Elowen stand am Eingang zum Tempel des Ältestenbaums und kniff die Augen ein bisschen zusammen, als sie das riesige, alte Gebäude vor sich betrachtete. Der Tempel war älter als jedes andere Gebäude im Königreich, seine Wurzeln reichten tief in die Erde, seine hoch aufragenden Äste ragten weit in den Himmel.
Der Ältestenbaum selbst war das Herzstück des Tempels, ein kolossaler Baum, der seit Jahrtausenden dort stand, seine Rinde knochweiß, seine Blätter im Abendlicht mit einem schwachen goldenen Schimmer überzogen.

Vyrelda stand neben ihr, ihr üblicher ruhiger Gesichtsausdruck unverändert. Aber Elowen spürte eine Veränderung in der Haltung ihrer Freundin. Auch sie konnte es fühlen, die Luft hier war anders – schwer von der Last uralter Magie.
Dieser Ort machte sie immer unruhig, und seit ihrem letzten Besuch bei Mikhailis war es noch schlimmer geworden.

„Analyse der strukturellen Integrität …“ Rodions Stimme summte in Elowens Ohr, aus der Brille, die sie trug.

„Der Elder Tree Temple bleibt stabil. Das Alter der Struktur beträgt ungefähr 3.000 Jahre. Die gemessenen Energiewerte entsprechen natürlichen Phänomenen, es besteht keine unmittelbare Gefahr.“
Elowen atmete langsam aus. Havint Rodion machte ihr das Leben wirklich leichter. Jedes Mal, wenn Rodion eine Analyse und einen Bericht abgab, erinnerte sie sich an Mikhailis‘ Gesicht, das sehr aufgeregt gewirkt hatte, als er ihr die Brille gegeben hatte.

„Eure Majestät“, sagte Vyrelda leise und wandte sich mit besorgtem Blick zu ihr.

„Seid Ihr bereit für das Ritual?“
Elowen nickte, obwohl ihr Herz schwer war. Das Ritual. Eine königliche Tradition, eine notwendige Ehrerbietung gegenüber dem Ältestenbaum, die jedes Mal vollzogen werden musste, wenn ein Mitglied der königlichen Familie das Tempelgelände betrat. Es sollte die Verbindung zwischen dem Königreich und der uralten Magie des Baumes stärken. Aber heute empfand Elowen das Ritual eher als Belastung.
Als sie vortraten, erschien eine Gruppe von Schreinmädchen, deren wallende weiße Gewänder im sanften Licht des Tempels fast zu leuchten schienen. Sie bewegten sich anmutig und mit ruhigen Gesichtern auf Elowen und Vyrelda zu.

„Eure Majestät“, sagte eine der Mädchen und verbeugte sich tief.

„Wir haben euch erwartet. Der Ältestenbaum erwartet eure Anwesenheit.“
Elowen nickte höflich und ließ ihren Blick auf die zarten Hände der Schreinmädchen fallen, die sie vor sich gefaltet hatten. Diese Frauen strahlten eine ätherische Schönheit aus, ihre Bewegungen wirkten fast überirdisch. Sie fragte sich unwillkürlich, ob sie die Last ihrer Pflichten genauso spürten wie sie.

„Das Ritual ist vorbereitet“, fuhr die Anführerin der Schreinmädchen fort.

„Sollen wir beginnen?“
Elowen holte tief Luft und nickte erneut. Die Jungfrauen führten sie tiefer in den Tempel hinein, wo das Licht immer schwächer wurde, je weiter sie sich vom Eingang entfernten. Die Luft im Tempel war kühl, und ein schwacher Duft nach Erde und Moos hing an den Steinwänden.
Die Mitte des Tempels war zum Himmel hin offen, und aus der Mitte des Hofes ragte der mächtige Stamm des Ältestenbaums empor. Seine Rinde schimmerte schwach im Zwielicht, seine Äste reckten sich hoch in die Höhe und bildeten ein Blätterdach, das die Wolken zu berühren schien.
Elowen trat vor, den Blick auf den Baum gerichtet, während die Schreinmädchen begannen, sie zu umkreisen. Das Ritual begann langsam, die Mädchen sangen leise, ihre Stimmen stiegen und fielen wie der Wind in den Blättern. Elowen schloss die Augen, ließ den Klang auf sich wirken und versank in der uralten Magie dieses Ortes.
Sie hob langsam die Arme, die Handflächen nach oben gerichtet, während sie die alten Worte rezitierte, die seit Generationen von den Königsfamilien weitergegeben worden waren. Die Sprache war alt, ihre Bedeutung im Laufe der Zeit verloren gegangen, aber die Kraft der Worte war unbestreitbar. Die Luft um sie herum wurde schwerer, voller Magie.

Sie konnte spüren, wie der Ältestenbaum reagierte, wie seine Energie sie erreichte und sie mit den Wurzeln des Königreichs, dem Fundament ihrer Welt, verband.
Der Gesang der Jungfrauen wurde lauter und intensiver. Der Wind frischte auf, wirbelte durch den Hof und raschelte in den Blättern über ihnen. Elowen spürte, wie die Magie an ihr zog und sie tiefer in das Ritual hinein zog. Es war, als würde der Baum selbst sie auf die Probe stellen, ihre Seele nach etwas durchsuchen, das sie nicht ganz begreifen konnte.
<Energieniveau steigt … Die magische Kraft des Holunderbaums nimmt um 15 Prozent zu. Längerer Aufenthalt könnte negative Auswirkungen haben.>

Elowen biss die Zähne zusammen. Sie hatte das schon einmal durchgemacht. Sie würde es schaffen.

Der Gesang erreichte seinen Höhepunkt und verstummte dann ebenso schnell, wie er begonnen hatte. Der Wind legte sich und die Energie in der Luft verflüchtigte sich.
Elowen senkte die Arme, atmete ruhig, aber ihr Herz raste.

„Es ist vollbracht“, sagte eine der Jungfrauen leise und trat vor.

„Der Holunderbaum hat dein Opfer angenommen, Eure Majestät. Ihr könnt nun fortfahren.“

Elowen nickte, ihr Kopf schwirrte noch von der Intensität des Rituals. Sie wandte sich an Vyrelda, die ihr ein kleines, beruhigendes Lächeln schenkte.
„Das hast du gut gemacht“, sagte Vyrelda leise.

„Danke“, antwortete Elowen, obwohl sie nicht sicher war, ob sie das wirklich glaubte.

Gemeinsam gingen sie weiter in den Tempel hinein, zum inneren Heiligtum, wo die Heilige des Ältestenbaums wartete. Myria Elthea. Die Frau, die sie hierher gerufen hatte. Bei dem Gedanken an sie zog sich Elowens Herz zusammen.
Als sie das Heiligtum betraten, wurden sie von der sanften, melodischen Stimme der Heiligen begrüßt. „Eure Majestät“, sagte Myria und verbeugte sich tief.

„Es ist mir eine Ehre, euch wieder im Tempel des Ältestenbaums willkommen zu heißen.“
Elowen kniff die Augen leicht zusammen, als sie die Heilige ansah. Myria war wunderschön, mit langen grünen Haaren, die wie Wasser flossen, und Augen, die so grün waren wie der Wald. Sie wirkte gelassen, ihr Gesichtsausdruck war ruhig und gefasst. Aber Elowen wusste, dass man sich nicht von Äußerlichkeiten täuschen lassen sollte.

„Heilige“, begrüßte Elowen sie kühl, ohne sich die Mühe zu machen, den Misstrauen in ihrer Stimme zu verbergen.

„Es ist lange her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.“
Myrias Lächeln verschwand kurz, aber sie fasste sich schnell wieder.

„Ja, Eure Majestät. Ich hatte gehofft, unser letztes Treffen wäre anders verlaufen.“

Elowens Kiefer presste sich zusammen.

„Du meinst, als Mikhailis und ich das letzte Mal hierher eingeladen wurden und er dann unterwegs von der Technomantenliga entführt wurde, obwohl wir unter deinem Schutz standen?“
Myria senkte den Blick und sprach leise.

„Ich verstehe Ihre Bedenken, Eure Majestät, und ich versichere Ihnen, dass ich nichts von dem Angriff wusste. Der Tempel war kompromittiert, und ich habe es versäumt, Sie beide zu beschützen. Das tut mir aufrichtig leid.“

Elowens Augen blitzten vor Wut.

„Entschuldigung reicht nicht, Heilige. Du hast zugelassen, dass mein Mann direkt vor deiner Nase entführt wurde. Und jetzt erwartest du, dass ich dir vertraue?“

Myria seufzte tief und ließ die Schultern leicht hängen.

„Ich kann die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, Eure Majestät. Aber ich bitte dich, mir zuzuhören. Es gibt … eine Prophezeiung.

Eine, die den Prinzgemahl betrifft.“
Bei der Erwähnung von Mikhailis setzte Elowens Herz einen Schlag aus.

„Eine Prophezeiung?“

Myria nickte mit ernster Miene.

„Ja. Ich habe sie kurz nach deinem letzten Besuch in einer Vision gesehen. Der Prinzgemahl ist in großer Gefahr, meine Königin. Wenn nichts unternommen wird, wird er sterben.“

Elowen spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich.

„Was … was sagst du da?“
„Die Vision war klar“, fuhr Myria fort.

„Es wird eine schwierige Situation geben, eine Prüfung, der sich der Prinzgemahl stellen muss. Und wenn er das nicht tut, wird er sein Leben verlieren. Ich kann nicht sagen, wann, aber es wird bald geschehen.“
Elowen stockte der Atem. Sie konnte kaum begreifen, was die Heilige sagte. Mikhailis … sterben? Das war unvorstellbar. Sie durfte ihn nicht verlieren. Nicht nach allem, was sie durchgemacht hatten.

„Das kann nicht dein Ernst sein“, flüsterte Elowen mit zitternder Stimme.

„Da muss ein Irrtum vorliegen.“

Myria schüttelte den Kopf.
„Ich wünschte, es wäre so. Aber die Prophezeiungen des Ältestenbaums irren sich nie.“

Elowen machte einen Schritt zurück, ihre Gedanken rasten. Wie konnte das passieren? Wie konnte sie Mikhailis vor etwas beschützen, das sie nicht einmal sehen konnte?

<Aufzeichnung dieser Unterhaltung … Prophezeiung registriert.>

Elowen schluckte schwer.
„Sag Mikhailis nichts davon“, flüsterte sie leise.

<Verstanden. Gespräch protokolliert. Information wird dem Prinzgemahl vorenthalten.>

„Dann gibt es noch etwas, Eure Majestät“, fuhr die Heilige fort.

„Noch etwas?“

„Ja“, sagte die Heilige und schloss die Augen.
„Die Prophezeiung erwähnt einen bevorstehenden Krieg, der zwar nicht so groß sein wird wie der große Krieg, aber dennoch eine Bedrohung für das Königreich darstellt. Ich glaube, dass dir das so schnell wie möglich mitgeteilt werden sollte, meine Königin …“ Die Heilige öffnete erneut die Augen und sah Elowen direkt an.

„Ich verstehe … Ich bin dir dankbar für die Warnung, Heilige. Ich glaube, das ist alles.“
Elowen drehte sich um und ging los.

Die Heilige bat sie nicht, stehen zu bleiben. Aber sie fuhr fort.

„Wenn du mehr erfahren möchtest, befolge das Ritual und bleibe zwei Tage hier, Eure Majestät. Vielleicht erhältst du dann die Vision, die du dir wünschst.“

Elowen blieb stehen und setzte dann ihren Weg fort.

Vyrelda, die während des gesamten Gesprächs geschwiegen hatte, trat vor, die Stirn besorgt gerunzelt.
„Eure Majestät … geht es Euch gut?“

Elowen schüttelte den Kopf, ihr Blick war unkonzentriert.

„Ich … ich weiß es nicht.“

„Vielleicht sollten wir zum Schloss zurückkehren“, schlug Vyrelda sanft vor.

„Ihr braucht Zeit, um das zu verarbeiten.“

Elowen nickte langsam, ihre Gedanken kreisten noch immer.

„Ja … vielleicht ist das das Beste. Wartet. Nein …“
Dann sah Vyrelda die Entschlossenheit in den Augen der Königin.

„Wir sollten bleiben, ich brauche Antworten“,

sagte Elowen, während sie in den Himmel blickte und das Gesicht des Mannes vor sich sah, der in so kurzer Zeit unerwartet ihr Herz erobert hatte.

„Mikhailis …“

Der verrückte Insektenforscher ist jetzt der Mann der Königin

Der verrückte Insektenforscher ist jetzt der Mann der Königin

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Hey, stell dir mal vor: Du bist ein Prinz, aber statt ein Königreich zu regieren, willst du einfach nur Anime schauen, Insekten sammeln und machen, was du willst. Klingt super, oder? Genau so lebt Mikhailis Volkov. Er ist der verrückte Prinz von Ruslania, der total auf Insekten, KI und alles andere als königliche Pflichten steht. Aber eines Tages, gerade als er mit einem seltenen Insekt namens Chimera Ant eine große Entdeckung machen will, wird er plötzlich in eine andere Welt gerufen! Jetzt ist er im magischen Waldkönigreich Silvarion Thalor, das von Königin Elowen Nyphara regiert wird. Der Clou: Sie will nicht, dass er irgendwelche königlichen Pflichten übernimmt. Sie will nur, dass er ihr Prinzgemahl wird und ihr Kind zeugt. Das ist alles. Und danach? Dann kann er leben, wie er will – keine Verpflichtungen, kein Druck! Mikhailis kann den ganzen Tag lang spielen, experimentieren und faulenzen, in einer Welt voller Magie. Außerdem hat er die Chance, alle möglichen Fantasiefrauen kennenzulernen – etwas, von dem er schon immer geträumt hat! Für ihn ist es wie im Paradies. Aber was könnte bei all dieser Freiheit schon schiefgehen? Wenn du schrullige Charaktere, magische Welten und jede Menge Romantik mit spannender Handlung liebst, dann tauche ein in diese Geschichte und finde heraus, wohin Mikhailis' wildes Abenteuer ihn führt! Du begleitest Mikhailis, der seine KI in eine andere Welt gebracht hat, seine Chimärenameise durch andere Nahrung stärker macht und verschiedene Arten von Ameisensoldaten erschafft, die sogar wie Elefanten aussehen können! Was, wenn er ihr einen Drachen gegeben hat? Begleite Mikhailis auf seiner faulen und schrägen Reise in diese ungewöhnliche Fantasiewelt, in der noch die Spuren von Kriegen verschiedener Königreiche zu spüren sind. Aber sei vorsichtig. So schräg und exzentrisch er auch ist, trotz seines Verhaltens lässt er niemanden seine geliebte Königin anfassen. Aber andere Frauen fasst er schon an. In dieser Geschichte erwarten dich drei spannende Handlungsstränge: 1. Der Aufbau eines Königreichs durch Chimärenameisen! 2. Das Leben eines faulen Prinzgemahls, der nicht nur die Königin, sondern auch andere wichtige Persönlichkeiten umwirbt! 3. Und das verrückte Abenteuer eines exzentrischen Entomologen, der zum Entomancer wird! Probiert die Geschichte doch mal aus! ___ Tägliches Update mit 2 Kapiteln = 14 Kapitel pro Woche Einige freundliche Belohnungen 100 Powerstones = +2 Kapitel an diesem Tag 200 Powerstones = +4 Kapitel an diesem Tag 50 Golden Tickets = +4 Kapitel an diesem Tag 1 Geschenk = +4 Kapitel an diesem Tag Warnungen: R18||Starke Netori-Elemente (MC stiehlt anderen Männern die Frauen) [Hinweis]: 1. Keine der Heldinnen betrügt den MC 2. Es kommt vor, dass der Hauptcharakter die Partner anderer Leute stiehlt (Netori). 3. Jede Unterstützung, insbesondere Geschenke, goldene Tickets, Stimmen usw., bedeutet mehr Updates in kürzeren Abständen. 4. Bitte teilt mir Grammatikfehler in den Kapiteln über die Kommentare mit. 5. Beschwerden über Dinge, auf die ich bereits im Abschnitt "Warnungen" hingewiesen habe, werden ignoriert. Verbindet euch hier mit mir, um über den Fortschritt der Geschichte auf dem Laufenden zu bleiben: Discord: Demnächst ___ Teil der "King of Kings"-Reihe Weitere Tags: #r18 #Harem #Romantik #Smut #Artiscrocy #Royals #First-time #AI #TallProtagonist #ManipulativeProtagonist #Special Abilities #Toys #TransportoAnotherWorld Der exzentrische Entomologe ist jetzt der Gemahl einer Königin ist ein beliebter Light Novel, der folgende Themen behandelt Action, Erwachsene, Abenteuer, Komödie, Ecchi, Fantasy, Harem, Isekai, Smut Genres. Geschrieben von Arkalphaze. Lies den Roman "Der exzentrische Entomologe ist jetzt der Gemahl der Königin" kostenlos online.

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