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Kapitel 432: Der königliche Ausrutscher (1)

Kapitel 432: Der königliche Ausrutscher (1)

„Du denkst das auch, oder?“

Elowen sah ihn nicht sofort an, aber Mikhailis bemerkte, wie sich ihre Schultern ganz leicht entspannten, als hätte sie darauf gewartet, dass er genau diesen Gedanken aussprach. „Dass dies unsere einzige Nacht in Serewyn ohne Wachen und Protokolle ist?“, fragte sie leise und starrte auf einen Punkt knapp hinter der sanft flackernden Laterne am Eingang der Kammer.
Er nickte. „Genau“, antwortete er, und sein Tonfall war wärmer, als das einzelne Wort vermuten ließ. Es war eine Art spürbare Erleichterung, dies anzuerkennen. Den ganzen Tag hatten sie unter der Last der Formalitäten, der Anforderungen von Banketten und Bündnissen und der Rolle als Königin und Gemahl gestanden, während alle sie beobachteten.
Jetzt, in der Stille des späten Abends, sehnten sie sich beide nach etwas Einfacherem – nach einem Moment, in dem sie in diesem Reich, das sie mitgerettet hatten, unbeschwert durchatmen konnten.

Sie stand auf, strich sich die Haare zurück und fuhr sich mit den Fingern durch die losen Strähnen, was darauf hindeutete, dass sie bereits über den nächsten Schritt nachdachte. „Hol deinen Mantel.“
Ein ironischer, synthetischer Ton erklang, und Mikhailis schüttelte den Kopf über Rodions leise, sarkastische Bemerkung. Er stellte Elowens Absichten kaum noch in Frage; ihr Instinkt hatte ein Händchen dafür, sie in gestohlenen Momenten wie diesen zu kleinen Wundern zu führen. Er stand vom Bett auf und kramte kurz in der Truhe in der Ecke der Suite.
Nach einigem Suchen zog er eine verblichene Weste hervor, deren Ränder abgenutzt und leicht mit altem Ruß aus seiner Werkstatt verschmiert waren. Sie trug keine der königlichen Stickereien seiner formellen Kleidung. Er zog sie über, fügte ein Paar abgewetzte Handschuhe hinzu und warf sich eine ramponierte Tasche über die Schulter. Ein Teil von ihm genoss den krassen Kontrast: Vor wenigen Augenblicken war er noch ein Mann des Hofes gewesen – geehrt, genau beobachtet.
Jetzt schlüpfte er in die Rolle, die ihn einst mehr ausgemacht hatte: die eines wandernden Alchemisten und halbverrückten Erfinders.
„Nicht das erste Mal, dass mich jemand arm nennt“, murmelte er leise, wobei ein kleines Grinsen seine Mundwinkel nach oben zog. Die Erinnerung an all die Male, als er wegen seiner halbherzigen Zauberkünste als Niemand abgetan worden war, schoss ihm durch den Kopf. Damals hatte das wehgetan, jetzt kam es ihm wie ein ferner Traum vor.
Auch Elowen hatte ihre königlichen Insignien gegen einen mit weichem Fell gefütterten Reisemantel getauscht, dessen Kapuze sie tief ins Gesicht gezogen hatte, um den charakteristischen Schimmer ihres silbernen Haares zu verbergen. Im trüben Lampenlicht waren ihre Gesichtszüge nur noch zu erahnen – Lippen, Wangenknochen, das schwache Leuchten ihrer Augen. Sie nickte anerkennend zu seiner provisorischen Verkleidung und warf dann einen Blick zur Tür. Sie brauchten keine Worte, um sich über das weitere Vorgehen zu verständigen.
Sie schlichen leise durch die Seitengänge, die Stille wurde nur von Rodions kurzen Anweisungen unterbrochen, die in Mikhailis‘ Kopf widerhallten.

„Links. Dann zwei Gänge geradeaus. Jetzt tu so, als würdest du dir den Kopf verdrehen, um die Aufmerksamkeit abzulenken.“
Mikhailis hätte fast laut gelacht. Schwindel vortäuschen? Er drehte sich im Flur um sich selbst, wirbelte auf einem Absatz herum wie ein Tavernenbarde, der ein ausgelassenes Nachtpublikum unterhält. Er rechnete fast damit, dass aus dem Nichts eine Konfettiparty losbrechen würde.

„Nicht so dramatisch, du Trottel“, schimpfte Rodions Stimme, die sowohl genervt als auch amüsiert klang.
Elowen schnaubte und schlug ihm leicht auf den Arm. „Du bist lächerlich.“

Er grinste sie unverschämt an. „Du hast mich trotzdem geheiratet.“ Der verspielte Glanz in seinen Augen wurde von einem sanften Ausdruck in ihren Augen erwidert, obwohl sie nur mit dem Kopf schüttelte und so tat, als wäre sie unzufrieden.
Sie erreichten ein Seitentor, wo ein einzelner Wachmann halb schlafend Wache stand. Als er sie sah, richtete er sich ruckartig auf und blinzelte verschlafen. Mikhailis holte eine kleine Flasche aus seiner Tasche und hielt sie hoch, damit der Wachmann das Etikett im Licht der Wandlampe sehen konnte. „Moonlight Brew?“, fragte er mit leiser Stimme.
Der Wachmann starrte auf den angebotenen Behälter, zögerte nur einen Moment und nahm ihn dann an. Etwas an Mikhailis‘ leiser Stimme und der vermummten Gestalt der Königin hielt ihn davon ab, weitere Fragen zu stellen. Vielleicht ahnte er, dass sie unauffällig verschwinden wollten. Wenn dem so war, würde er sie nicht daran hindern.

Als sie drinnen waren, umhüllte sie die Nachtluft der Stadt mit einer überraschenden Sanftheit. Serewyn wirkte nachts ruhiger, als Mikhailis erwartet hatte: Der Duft von warmem Brot und gerösteten Gewürzen wehte von den Straßenverkäufern herüber, die noch in den ruhigeren Stunden herumstanden und auf späte Passanten hofften.
Er schaute nach oben und bemerkte, dass die Laternen hier an dünnen Drähten über den Dächern aufgehängt waren und jeder leuchtende Ball eine Spur aus schimmernden Illusionen hinterließ, die wie langsam fallendes Konfetti herabflatterten.

Von irgendwo aus der Ecke erklang eine sanfte Lautenmelodie, deren Töne ein zartes Wiegenlied über das Kopfsteinpflaster webten. Mikhailis entdeckte einen alten Mann, der mit gekreuzten Beinen auf einem abgenutzten Kissen saß und mit faltigen Fingern auf dem Instrument zupfte.
Paare schlenderten Hand in Hand und bewunderten mit gedämpften Stimmen die Stadt, die einst in tödlichen Nebel gehüllt gewesen war. Verkäufer boten noch immer dampfende Brühe oder süße Leckereien an Holzbuden an. Ihre kleinen Feuer flackerten und tauchten die steinernen Gehwege in ein einladendes Licht.

Elowen blieb an einem Stand stehen, an dem eine ältere Frau warmes, duftendes Brot anbot.
Der Duft des Teigs kitzelte Mikhailis‘ Sinne und erinnerte ihn daran, dass er seit dem offiziellen Ende des Banketts kaum etwas gegessen hatte. Die Augen der Frau funkelten vor einer undefinierbaren Weisheit.

„Frisch verheiratet?“, fragte sie leise, wobei sich ihre Mundwinkel zu einem halben Lächeln verzogen. Ihr Tonfall war sanft, aber Mikhailis hatte das Gefühl, dass sie aufmerksamer war, als sie zugeben wollte.
Elowen zögerte einen Moment, bevor sie schüchtern nickte. Eine kleine Lüge, aber eine harmlose. Mikhailis spürte, wie seine Wangen warm wurden, und war sich nicht sicher, wie er darauf reagieren sollte. Er murmelte etwas Unverständliches und schaute weg, wobei er vorgab, sich für die Anordnung der Brote im Stand zu interessieren.

Rodions sarkastisches Flüstern unterbrach ihn:

„Sie lügt. Sie ist 93.
Ehemalige Spionin. Sie weiß genau, wer ihr seid.>

Er musste fast husten, um sein Lachen zu unterdrücken. Die Vorstellung, dass die alte Frau sie trotz ihrer Verkleidung wie ein offenes Buch lesen konnte, war zu amüsant. Elowen lächelte diesmal aufrichtiger, als würde sie sich unter dem Blick der Frau entspannen. „Dann nehmen wir zwei, Großmutter“, sagte sie und schaffte damit auf sanfte Weise den Übergang zwischen Förmlichkeit und herzlicher Kameradschaft.
Sie nahmen das Brot entgegen und bissen in seine wohltuende Wärme. Eine Ruhe breitete sich um sie herum aus, wie eine Flaute auf einem einst stürmischen Meer. Mikhailis konnte sich kaum daran erinnern, wann sie das letzte Mal Seite an Seite spazieren gegangen waren, frei von Titeln. Wenn sie überhaupt spazieren gingen, dann meist inmitten einer Schar von Höflingen und Wachen. Daher fühlte sich dieser kleine Akt der Anonymität zutiefst befreiend an.
Sie gingen weiter, geleitet von den leisen Klängen von Lauten und flüsternden Liebenden, bis sie einen kleinen, von Laternen umgebenen Teich erreichten. Auf seiner Oberfläche schwammen winzige Holzboote, jedes mit einer einzigen flackernden Kerze. Mikhailis kannte diese Tradition: Man schrieb seine Wünsche auf einen Zettel, legte ihn auf das Boot und ließ es treiben, bis die Kerze heruntergebrannt war. Ein Zeichen dafür, dass man seine Hoffnungen ins Universum entließ, so erzählte man sich.
Das Wasser schimmerte im Licht der Sterne und der schwachen Laternen, die ein buntes Mosaik auf der ruhigen Oberfläche bildeten.

Paare versammelten sich am Ufer und lehnten sich einander an, um leise zu flüstern. Ein Paar kicherte, als es seine Kerze anzündete, und schrieb dann schnell etwas auf sein kleines Boot. Ein anderes Paar hielt einfach schweigend Händchen und starrte auf das Wasser, als ob es die Antwort auf all ihre unausgesprochenen Fragen enthielte.
Mikhailis beobachtete sie einen Moment lang und spürte diese unbeschreibliche Wärme, die entsteht, wenn man Liebe in ihrer einfachsten Form erlebt.

Elowen näherte sich dem Teichrand und kramte in ihrer Manteltasche. Sie holte ein kleines, gefaltetes Stück Papier hervor. Niemand schien sie zu bemerken; alle waren zu sehr in ihre eigenen Hoffnungen vertieft.
Sie kniete sich an den Teichrand und legte das Stück Papier vorsichtig auf ein flaches Stück Holz. Aus einem Korb, der vermutlich für solche nächtlichen Rituale dort stand, nahm sie eine Kerze und befestigte sie an dem provisorischen Boot. Bevor sie sie anzündete, hielt sie inne, als wolle sie sich ihren Wunsch noch einmal klar machen.

Mikhailis gesellte sich zu ihr und hockte sich neben sie. Er sagte nichts, beobachtete nur die subtilen Veränderungen in ihrem Gesichtsausdruck.
Trotz der Kapuze konnte er die ernste Konzentration in ihren Augen sehen. Das war mehr als eine beiläufige Geste für sie – er wusste, dass die Königin in ihr immer an das Reich dachte und immer auf eine Zukunft hoffte, die nicht von Krieg, Seuchen oder Verrat überschattet war.

Elowen zündete eine Kerze an. Die Flamme entzündete sich schnell und flackerte in der leichten Brise, die über die Wasseroberfläche strich.

„Für dauerhaften Frieden“,

Der verrückte Insektenforscher ist jetzt der Mann der Königin

Der verrückte Insektenforscher ist jetzt der Mann der Königin

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Hey, stell dir mal vor: Du bist ein Prinz, aber statt ein Königreich zu regieren, willst du einfach nur Anime schauen, Insekten sammeln und machen, was du willst. Klingt super, oder? Genau so lebt Mikhailis Volkov. Er ist der verrückte Prinz von Ruslania, der total auf Insekten, KI und alles andere als königliche Pflichten steht. Aber eines Tages, gerade als er mit einem seltenen Insekt namens Chimera Ant eine große Entdeckung machen will, wird er plötzlich in eine andere Welt gerufen! Jetzt ist er im magischen Waldkönigreich Silvarion Thalor, das von Königin Elowen Nyphara regiert wird. Der Clou: Sie will nicht, dass er irgendwelche königlichen Pflichten übernimmt. Sie will nur, dass er ihr Prinzgemahl wird und ihr Kind zeugt. Das ist alles. Und danach? Dann kann er leben, wie er will – keine Verpflichtungen, kein Druck! Mikhailis kann den ganzen Tag lang spielen, experimentieren und faulenzen, in einer Welt voller Magie. Außerdem hat er die Chance, alle möglichen Fantasiefrauen kennenzulernen – etwas, von dem er schon immer geträumt hat! Für ihn ist es wie im Paradies. Aber was könnte bei all dieser Freiheit schon schiefgehen? Wenn du schrullige Charaktere, magische Welten und jede Menge Romantik mit spannender Handlung liebst, dann tauche ein in diese Geschichte und finde heraus, wohin Mikhailis' wildes Abenteuer ihn führt! Du begleitest Mikhailis, der seine KI in eine andere Welt gebracht hat, seine Chimärenameise durch andere Nahrung stärker macht und verschiedene Arten von Ameisensoldaten erschafft, die sogar wie Elefanten aussehen können! Was, wenn er ihr einen Drachen gegeben hat? Begleite Mikhailis auf seiner faulen und schrägen Reise in diese ungewöhnliche Fantasiewelt, in der noch die Spuren von Kriegen verschiedener Königreiche zu spüren sind. Aber sei vorsichtig. So schräg und exzentrisch er auch ist, trotz seines Verhaltens lässt er niemanden seine geliebte Königin anfassen. Aber andere Frauen fasst er schon an. In dieser Geschichte erwarten dich drei spannende Handlungsstränge: 1. Der Aufbau eines Königreichs durch Chimärenameisen! 2. Das Leben eines faulen Prinzgemahls, der nicht nur die Königin, sondern auch andere wichtige Persönlichkeiten umwirbt! 3. Und das verrückte Abenteuer eines exzentrischen Entomologen, der zum Entomancer wird! Probiert die Geschichte doch mal aus! ___ Tägliches Update mit 2 Kapiteln = 14 Kapitel pro Woche Einige freundliche Belohnungen 100 Powerstones = +2 Kapitel an diesem Tag 200 Powerstones = +4 Kapitel an diesem Tag 50 Golden Tickets = +4 Kapitel an diesem Tag 1 Geschenk = +4 Kapitel an diesem Tag Warnungen: R18||Starke Netori-Elemente (MC stiehlt anderen Männern die Frauen) [Hinweis]: 1. Keine der Heldinnen betrügt den MC 2. Es kommt vor, dass der Hauptcharakter die Partner anderer Leute stiehlt (Netori). 3. Jede Unterstützung, insbesondere Geschenke, goldene Tickets, Stimmen usw., bedeutet mehr Updates in kürzeren Abständen. 4. Bitte teilt mir Grammatikfehler in den Kapiteln über die Kommentare mit. 5. Beschwerden über Dinge, auf die ich bereits im Abschnitt "Warnungen" hingewiesen habe, werden ignoriert. Verbindet euch hier mit mir, um über den Fortschritt der Geschichte auf dem Laufenden zu bleiben: Discord: Demnächst ___ Teil der "King of Kings"-Reihe Weitere Tags: #r18 #Harem #Romantik #Smut #Artiscrocy #Royals #First-time #AI #TallProtagonist #ManipulativeProtagonist #Special Abilities #Toys #TransportoAnotherWorld Der exzentrische Entomologe ist jetzt der Gemahl einer Königin ist ein beliebter Light Novel, der folgende Themen behandelt Action, Erwachsene, Abenteuer, Komödie, Ecchi, Fantasy, Harem, Isekai, Smut Genres. Geschrieben von Arkalphaze. Lies den Roman "Der exzentrische Entomologe ist jetzt der Gemahl der Königin" kostenlos online.

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