„Perfekt“, sagte er und steckte den Schlüssel ein.
Der Rest der Gruppe entspannte sich, wenn auch nur ein bisschen. Der lange Marsch durch die nebligen Straßen hatte sie ziemlich mitgenommen, und selbst die Hartgesottensten unter ihnen waren froh über eine richtige Unterkunft.
Die Zimmer waren wie erwartet eingerichtet:
Mikhailis hatte endlich ein eigenes Zimmer, ein seltener Luxus nach Tagen in gemeinsamen Lagern und zerstörten Dörfern.
Er hatte die einfache Freude an der Einsamkeit vermisst, einen Ort, an dem er ohne Ablenkung nachdenken konnte.
Cerys und Vyrelda teilten sich ein Zimmer, obwohl Cerys‘ Gesichtsausdruck deutlich zeigte, dass sie sich mit Vyreldas unerschütterlicher Paranoia abgefunden hatte. Die Kriegerin weigerte sich, ihre Wachsamkeit zu verringern, egal wie sicher ein Ort auch erscheinen mochte. Cerys, die Pragmatikerin, hatte dies als unvermeidlich akzeptiert.
Lira nahm sich, wie erwartet, ein separates Zimmer, da sie nicht mit Mikhailis zusammenbleiben konnte und auch nicht mit zwei anderen Personen in einem Zimmer sein wollte. Anstatt mit drei Personen in einem Zimmer zu sein, zog sie Privatsphäre vor.
Estella und Rhea teilten sich ein Zimmer und unterhielten sich bereits angeregt, als sie die Treppe hinaufgingen.
Sie waren in ein intensives Gespräch über das bevorstehende Treffen mit dem Gesandten von Prinz Laethor vertieft, ihre Worte waren voller Neugier und strategischen Überlegungen.
Selbst in der vermeintlichen Geborgenheit des Silbernen Schleiers blieb Vorsicht geboten.
Niemand sprach es offen aus, aber alle wussten, dass Luthadel überall Augen hatte.
Selbst an einem Ort, der sich sicher anfühlte, herrschte unter ihnen allen ein unausgesprochenes Einverständnis:
Sie wurden beobachtet.
_____
In seiner privaten Kammer drehte Mikhailis das gestohlene Gerät der Technomanten in seinen Händen und rollte es mit langsamer, bedächtiger Neugier zwischen seinen Fingern hin und her. Es war klein, schlank und glatt, seine Oberfläche fühlte sich kühl an, obwohl unter dem Gehäuse eine schwache Wärme pulsierte. Das Summen, das es von sich gab, war kaum wahrnehmbar – zu leise, um rein mechanisch zu sein, aber zu strukturiert, um rein magisch zu sein. Es war etwas dazwischen, etwas mehr.
Das Kerzenlicht flackerte und warf einen schwachen Schein auf den Holztisch, auf dem das gestohlene Abzeichen neben ihm lag. Das Emblem war blass, aber unverkennbar – ein Zeichen der Autorität der Technomanten. Es war mehr als nur ein Erkennungszeichen; selbst ohne gründliche Analyse konnte Mikhailis erkennen, dass es eine Art eingebettete arkane Signatur enthielt. Ein Schlüssel zu etwas, ein Passierschein für einen Ort, an dem er nicht sein sollte.
Ein langsames Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
Rodions Stimme erklang klar und mechanisch in seinem Kopf.
„Analyse beginnt. Voraussichtliche Dauer: 48 Sekunden.“
Mikhailis lehnte sich in seinem Stuhl zurück, legte die Füße auf die Tischkante und drehte das Gerät gedankenverloren zwischen seinen Fingern. Er machte sich keine Sorgen. Wenn dieses Ding gefährlich genug gewesen wäre, um zu explodieren, hätte es das schon längst getan. Außerdem hatte es etwas Aufregendes, ein unbekanntes Stück Technomancer-Technologie in den Händen zu halten. Er war schon oft Risiken eingegangen; dies war nur ein weiteres Rätsel, das darauf wartete, gelöst zu werden.
Es klopfte leise an der Tür. Nein, es war kein Klopfen – die Tür wurde einfach geöffnet.
Lira trat ohne zu zögern ein und bewegte sich mit ihrer gewohnten Anmut, wobei ihr dunkler Pferdeschwanz leicht schwang, als sie eintrat. Sie brauchte sich nicht anzukündigen – das tat sie nie. Ihr Blick fiel auf das Gerät in seinen Händen, ihr Gesichtsausdruck war unlesbar, aber aufmerksam.
„Du amüsierst dich“, stellte sie fest.
Mikhailis grinste, ohne aufzublicken. „Ich liebe gute Rätsel.“
Lira durchquerte den Raum mit der eleganten Gelassenheit von jemandem, der sein ganzes Leben lang jede seiner Bewegungen kontrolliert hatte. Sie blieb ein paar Schritte entfernt stehen, verschränkte die Arme und beobachtete ihn mit ihren scharfen, abschätzenden Augen. „Lass mich raten – von Technomancer hergestellt?“
Er warf das Gerät leicht in die Luft, bevor er es wieder auffing. „Bingo.“
Sie antwortete nicht sofort. Stattdessen zog sie einen Stuhl heran und setzte sich mit einer bewussten Gelassenheit, als würde sie sich auf ein Gespräch einstellen, von dem sie bereits wusste, dass es langweilig werden würde. „Ist dir klar, dass du, wenn das Ding ein Peilsender ist, unsere Anwesenheit bereits demjenigen verraten hast, der es verloren hat?“
Mikhailis grinste unbeeindruckt. „Ein bisschen Vertrauen, Lira.“
Rodions Stimme unterbrach sie, bevor sie antworten konnte.
<Analyse abgeschlossen. Ergebnisse wie folgt:>
<1. Das Gerät ist ein fortschrittlicher Hybrid – arkane Schaltkreise verschmolzen mit mechanischen Relaissystemen. Hochspezialisiert.>
<2. Drei mögliche Hauptfunktionen erkannt:>
<Ortungsgerät – Hat möglicherweise bereits seinen Besitzer über seinen aktuellen Standort informiert.>
<Datenspeicher – Verschlüsselte, potenziell wertvolle Informationen.>
<Steuerrelais – Möglicherweise mit der Nebelkontrollinfrastruktur von Luthadel verbunden.> Liras Gesichtsausdruck wurde ernst. „Wenn es ein Tracker ist, ist es riskant, ihn zu behalten.“
Liras Augen verengten sich leicht. Sie wusste nichts über Rodion, aber sie kannte Mikhailis gut genug, um zu erkennen, wenn er Infos verarbeitete, die über das normale Maß hinausgingen. „Wenn es ein Peilsender ist, ist es riskant, ihn zu behalten“, sagte sie vorsichtig.
Mikhailis rollte das Gerät zwischen seinen Fingern und ließ sein Gewicht in seiner Handfläche ruhen. „Stimmt“, gab er zu. „Aber wenn es ein Speichergerät oder ein Relais ist, könnte es eine Goldgrube sein.“
Sie widersprach ihm nicht. Lira war nicht der Typ, der eine Gelegenheit einfach deshalb ausschlug, weil sie gefährlich war. Stattdessen beobachtete sie ihn und wartete ab, was er als Nächstes tun würde.
Rodion, wie immer effizient, fuhr fort.
„Die Energiewerte bestätigen, dass das Gerät inaktiv ist – zumindest im Moment. Wenn es sich um einen Peilsender handelt, ist sein Signal entweder inaktiv oder zu schwach, um ohne externe Aktivierung erkannt zu werden.“
Mikhailis atmete langsam aus und trommelte mit den Fingern auf den Tisch. Das war eine Erleichterung – zumindest hatte er keinen sofortigen Alarm ausgelöst. Dennoch bestand die Möglichkeit, dass er die halbe Technomancer-Liga wecken würde, sobald er versuchte, daran herumzupfusken.
„Und?“, drängte Lira und neigte leicht den Kopf.
Er grinste und schüttelte den Kopf. „Entspann dich. Es ist bereits in einer Dämpfungsvorrichtung isoliert.“
Dennoch schwebte ein beunruhigender Gedanke am Rande von Mikhailis‘ Bewusstsein, der sich wie der Nebel selbst zusammenrollte – still, schleichend, heimtückisch. Wenn dieses Gerät wirklich mit dem Nebelnetzwerk der Stadt verbunden war, dann regulierten die Technomanten den Nebel nicht nur passiv. Sie manipulierten ihn aktiv.
Es war ein großer Unterschied, ob man ein Naturphänomen kontrollierte oder es in etwas Unnatürliches verwandelte. Nebel war von Natur aus unberechenbar und hing von Wetter und Gelände ab. Aber hier in Luthadel war er berechnet – an manchen Stellen dichter, an anderen dünner, und er bewegte sich in einem unnatürlichen Rhythmus, den man nur bemerkte, wenn man genau hinschaut.
Mikhailis hatte genug Zeit in der Stadt verbracht, um zu bemerken, wie der Nebel wie ein bedrückender Schleier an den unteren Stadtvierteln haftete, sich gegen Häuser und Ladenfronten drückte und selbst die Mittagssonne zu einem trüben, blassen Echo werden ließ. In den vornehmen Vierteln war er jedoch kaum zu sehen, weggefegt von flackernden goldenen Schutzzaubern, die entlang makelloser Steinmauern schimmerten.
Rodions Stimme durchbrach seine Gedanken, präzise wie immer.
„Die Energiesignatur stimmt mit den aufgezeichneten Anomalien in Luthadel überein. Korrelation: 94 %. Fazit: Der Nebel ist nicht nur ein Nebenprodukt von Umweltfaktoren. Er wird gezielt gesteuert.“
Mikhailis atmete durch die Nase aus, rieb sich das Kinn und schaute auf das Gerät in seiner Hand. „Sie halten es also nicht nur unter Kontrolle …“ Seine Lippen verzogen sich zu einem wissenden Grinsen. „Sie machen es noch schlimmer.“ Finde Abenteuer in My Virtual Library Empire
<Bestätigt.>
Liras Miene verdüsterte sich leicht. Sie war nicht der Typ, der dramatisch reagierte, aber ihr Blick war jetzt scharf, ihre Haltung hatte sich verändert, als wäre eine Klinge halb aus ihrer Scheide gezogen.
„Wenn das der Fall ist“, murmelte sie, „dann ist es nicht nur ein Mittel zur Kontrolle – es ist eine Waffe.“
Mikhailis drehte das Gerät in seiner Handfläche und spürte den schwachen Restimpuls unter seinen Fingerspitzen. Ein lebender Herzschlag. Ein Werkzeug, das nicht nur dazu diente, etwas einzuschränken, sondern zu manipulieren.
„Eine Waffe muss nicht töten, um wirksam zu sein“, sinnierte er mehr zu sich selbst als zu Lira. „Sie muss nur etwas zerstören – sei es eine Stadt, ein Volk oder dessen Willen.“
Er dachte an die unteren Stadtteile zurück, daran, wie der Nebel in jede Ritze eindrang, an die subtile Müdigkeit, die er in den Gesichtern der Menschen gesehen hatte, die dort lebten. Kein offenes Leiden, keine offene Rebellion – nur stille Resignation. Wenn die Technomanten den Nebel seit Jahren verfeinert hatten, wer konnte dann sagen, dass er nicht bereits mehr als nur die Sicht beeinträchtigte?
Rodions Stimme summte erneut.
<Theoretische Möglichkeit: Der Nebel könnte langfristige kognitive Auswirkungen haben. Längerer Aufenthalt in dichten Gebieten könnte zu verminderter geistiger Widerstandsfähigkeit, erhöhter Fügsamkeit und möglichen neurologischen Veränderungen führen.>
Mikhailis kniff die Augen zusammen. „Du meinst, er schwächt sie nicht nur körperlich, sondern macht sie auch … gefügiger?“
<Möglich. Weitere Tests sind nötig, um das zu bestätigen. Vergleichende Studien deuten aber auf Ähnlichkeiten mit dokumentierten Fällen von Umweltkonditionierung durch längere Einwirkung von magischer Sättigung hin.>
Lira verschränkte die Arme, ihre Stimme klang kälter als zuvor. „Dann ist es nicht nur ein Mittel, um Macht zu erhalten. Es ist eine Möglichkeit, Menschen so zu formen, dass sie leichter zu kontrollieren sind.“
Mikhailis lachte leise, aber es war kein Lachen. Seine Finger trommelten gedankenverloren auf die Tischkante, während er die Implikationen verarbeitete. Die Technomanten hielten Luthadel nicht nur durch militärische Macht oder politische Manöver unter ihrer Kontrolle. Sie formten die Bevölkerung selbst und schufen ein Umfeld, das Abhängigkeit, Unterwerfung und Lethargie förderte.
Er hatte schon viele Formen der Kontrolle gesehen – Gold, Stahl, Angst. Aber das hier? Das war etwas ganz anderes.
„Na, na.“ Sein Grinsen wurde breiter, obwohl seine goldenen Augen scharf funkelten. „Diese Reise wird gerade um einiges interessanter.“
__
Als die Nacht über Luthadel hereinbrach und dichter Nebel träge um die Ränder der magischen Barrieren der Stadt waberte, traf endlich der erwartete Gesandte ein. Die Straßen waren jetzt ruhiger, aber nicht still – Luthadel schlief nie wirklich. Die Stadt lebte von gedämpften Gesprächen, diskreten Wortwechseln und dem allgegenwärtigen Flüstern von Geheimnissen, die der Nebel mit sich trug.
Mikhailis saß in einem Sessel am Fenster seiner vorübergehenden Unterkunft und trommelte mit den Fingern auf die Holzarmlehne. Seine scharfen Augen huschten zur Tür, sobald diese quietschte.
Arvel trat ein, schüttelte den Restnebel von seinem dunklen Reisemantel und zog die Kapuze zurück. Er war ein Mann mit scharfen Gesichtszügen, seine Augen waren stets wachsam und berechnend. Sie hatten sich bereits in dem Grenzdorf getroffen, wo Arvel die Grundlagen für dieses Treffen gelegt hatte. Er war ein vertrauenswürdiger Agent von Prinz Laethor – einer der wenigen, die Mikhailis für kompetent genug hielt, um ein Gespräch mit ihm zu führen.
Mikhailis‘ Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. „Lange Reise?“
Arvel atmete durch die Nase aus, ohne sich um Höflichkeiten zu kümmern. „Der Nebel wird dichter“, sagte er einfach. Seine Stimme hatte das leise Gewicht eines Mannes, der mehr gesehen hatte, als er preisgab. „Er bewegt sich anders als zuvor. Bedächtiger. Kontrollierter.“
Mikhailis hob eine Augenbraue. „Du redest, als wäre der Nebel lebendig.“
Arvel schüttelte den Kopf, aber sein Gesichtsausdruck blieb ernst. „Nicht lebendig, aber manipuliert. Wenn jemand einen Beweis dafür braucht, dass die Technomanten die Fäden ziehen, dann ist es dieser.“
Mikhailis brauchte keinen Beweis – er hatte die Anzeichen bereits gesehen. Die sich verändernden Nebelmuster, die kontrollierte Dichte, die die Adelsviertel von den unteren Stadtteilen trennte, die Art und Weise, wie der Nebel die Menschen subtil in Abhängigkeit zwang. Es war alles zu sauber, zu präzise.
Arvel trat vor, zog einen versiegelten Brief aus seinem Umhang und legte ihn auf den Tisch zwischen ihnen. Das Siegel trug das Wappen von Prinz Laethor, makellos und unversehrt.
In dem Moment, als der Brief auf das Holz fiel, hörte Mikhailis Rodions Stimme in seinem Kopf.
„Analyse läuft. Keine Manipulationen oder fremde magische Einflüsse erkennbar. Siegel unversehrt. Es handelt sich um eine echte Korrespondenz.“
Mikhailis lachte leise und griff nach dem Brief. „Schön zu wissen, dass wir ehrlich miteinander umgehen.“
Mit einer schnellen Bewegung seiner Finger brach er das Siegel und ließ seinen Blick über die ordentlich geschriebenen Zeilen auf dem Pergament gleiten. Die Nachricht war einfach: Prinz Laethor würde in drei Tagen eintreffen.
Keine kryptischen Warnungen. Keine versteckten Drohungen. Nur logistische Angaben.
Das allein war schon vielsagend.
Mikhailis lehnte sich leicht zurück und ging die Informationen in seinem Kopf durch. Laethor versuchte nicht, ihn mit Halbwahrheiten oder vorgetäuschter Dringlichkeit zu ködern. Er ging vorsichtig vor – vielleicht wollte er testen, wie interessiert Mikhailis tatsächlich war.
Arvel beobachtete seinen Gesichtsausdruck aufmerksam. „Wir haben drei Tage. Musst du irgendwelche Vorbereitungen treffen?“
Mikhailis ließ die Stille einen Moment lang wirken, während sein Blick an Arvel vorbei zum Fenster wanderte. Der Nebel drückte wie ein unruhiger Geist gegen die Scheibe, seine Tentakel kräuselten sich und bewegten sich hinter dem schwachen goldenen Schein der magischen Schutzzauber draußen.
Er war nicht hier, um einen Krieg zu führen.
Daran hatte sich nichts geändert.
Aber …
Die Art und Weise, wie sich die Dinge entwickelten, hatte zweifellos etwas Interessantes an sich. Der Einfluss der Technomanten auf Luthadel war nicht nur politischer Natur, sondern auch infrastrukturell. Sie sicherten ihre Herrschaft nicht nur durch Einfluss und Gewalt, sondern verflochten sich selbst mit dem Überleben des Königreichs. Wenn sie den Nebel kontrollierten, seine Eigenschaften veränderten und ihn zu einer Notwendigkeit statt zu einem Hindernis machten …
Das war ein Maß an Kontrolle, von dem die meisten Kriegsherren nur träumen konnten.
Mikhailis atmete durch die Nase aus und legte den Brief mit einem Grinsen beiseite. „Keine Eile. Warten wir ab, was der Prinz zu sagen hat, wenn er kommt.“
Arvel blieb stehen und beobachtete ihn. Sein Gesichtsausdruck war unlesbar, aber hinter seinen scharfen Augen blitzte etwas – Neugier vielleicht. Oder Vorsicht.
„Du vertraust ihm noch nicht“, stellte Arvel fest.
Mikhailis lachte leise. „Vertrauen ist teuer. Ich bezahle lieber mit Beobachtungen, bevor ich Geld ausgebe.“
Arvel nickte, als hätte er diese Antwort erwartet. „Dann bleib wachsam, Eure Hoheit. Die Technomanten wissen, dass sich etwas zusammenbraut. Sie werden uns beobachten.“
Mikhailis neigte leicht den Kopf und grinste noch breiter. „Gut. Sollen sie doch beobachten.“
Seine Finger trommelten gedankenverloren auf den Tisch, während er zu der Ecke des Raumes blickte, wo das gestohlene Gerät lag – immer noch leise summend, seine arkane mechanische Energie pulsierte in einem langsamen, gleichmäßigen Rhythmus.
Rodions Stimme, wie immer analytisch, unterbrach seine Gedanken.
„Du ist dir doch klar, dass das noch schlimmer werden wird, oder?“
Mikhailis lachte leise und starrte auf das seltsame, fremdartige Stück Technik, das er jetzt in seinen Händen hielt. Es war nicht nur das Gewicht, das ihn beeindruckte, sondern auch das Versprechen von etwas viel Größerem. Ein Rätsel, das es zu lösen galt. Ein Spiel, das es zu verstehen galt.
Sein Grinsen wurde breiter, und in seinen goldenen Augen blitzte Aufregung auf.
„Oh, darauf verlass dich aber“, sagte er.