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Kapitel 305: Wenn der Befehl fällt

Kapitel 305: Wenn der Befehl fällt

In der Festung war es still, nur das Geräusch von Veylans Knie, das auf den kalten, blutbefleckten Stein schlug, war zu hören. Die Last der Kapitulation legte sich wie ein eiserner Schleier über die versammelten Überreste des Strahlenden Ordens. Regen tropfte vom Himmel, flüsterte gegen zerbrochene Banner und wusch nichts weg.

Er konnte die Blicke spüren. Einige brannten vor Unglauben, andere vor kaum unterdrückter Wut.
Malakar umklammerte seine Waffe fester, seine Knöchel waren frostig weiß. Er biss die Zähne zusammen, als würde er Knochen zu Staub zermahlen. Das hatte er nicht erwartet. Nicht das, wofür er gekämpft hatte.

Der Vollstrecker blieb ungerührt und beobachtete alles unter seinem schweren Stahlhelm. Er genoss den Sieg nicht. Er sonnte sich nicht in seiner Überlegenheit. Er akzeptierte sie einfach als unvermeidliches Ende eines bereits gewonnenen Spiels.
Eine Windböe heulte durch die Ruinen und trug den Geruch von feuchter Erde, rostigem Metall und verweiltem Rauch mit sich. Die Fahnen über ihnen, zerfetzte Überreste des einst glorreichen Radiant Order, klammerten sich verzweifelt an ihre Stangen, ihre Wappen unter den Schmutzschichten kaum noch zu erkennen. Jeder Regentropfen, der auf die abgenutzten Steine schlug, fühlte sich wie ein Trommelschlag an, der die Wahrheit ihres Untergangs hämmerte.
Die Offiziere um Veylan herum bewegten sich unruhig, ihre Nervosität knisterte in den Reihen wie statische Aufladung vor einem Sturm. Niemand sprach. Niemand wagte es. Doch das Gewicht der unausgesprochenen Worte lag schwer in der Luft, jeder Herzschlag ein weiterer Schritt in Richtung eines unsichtbaren Abgrunds.

„Ihr wisst, was zu tun ist“, sagte der Vollstrecker.
Seine Stimme war tonlos, weder freundlich noch grausam. Sie war ein Instrument des Urteils, eine Erklärung, die tiefer schnitt als jede Klinge.

Die Stille, die folgte, war erdrückend. Die übrigen Beamten warfen sich unruhige Blicke zu. Einige resigniert, andere trotzig. Ein paar ballten die Fäuste, als wollten sie nach einem flüchtigen Gefühl der Kontrolle greifen, aber es gab keines.
Veylan beobachtete sie aufmerksam und nahm die Mikroausdrücke wahr – die flüchtigen Emotionen, die über ihre kampfesgezeichneten Gesichter huschten. Da waren Wut, Angst, Groll. Selbst die Standhaftesten unter ihnen, Männer, die einst ganze Bataillone ohne den geringsten Zweifel in die Schlacht geführt hatten, schwankten nun. Sie hatten geglaubt, für die Erhaltung des Ordens zu kämpfen. Jetzt wurde ihnen klar, dass der Orden bereits unter ihnen zusammengebrochen war.

„Der Strahlende Orden existiert nicht mehr.“
Die Erklärung des Vollstreckers war eindeutig. „Eure Soldaten werden in die kaiserliche Armee eingegliedert. Diejenigen, die sich widersetzen, werden als Verräter behandelt. Die Offiziere werden neu bewertet.“

Neu bewertet.

Ein kaltes Wort. Ein endgültiges Wort.

Veylan atmete langsam aus. Seine Gedanken rasten, aber sein Gesicht verriet nichts.

Sie entfernen die Schwachen. Und die Starken … werden aussortiert.
Ein in Bürokratie verpacktes Todesurteil. Er kannte diesen Prozess nur zu gut. Das Imperium beseitigte Bedrohungen nicht nur durch offene Kriegsführung – es ging viel heimtückischer vor. Die Schwachen wurden aussortiert, die Nützlichen umfunktioniert. Und die Gefährlichen? Die verschwanden einfach.

Veylans Finger krallten sich unmerklich in sein Knie, bevor er sie wieder zwang, still zu liegen. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt für Widerstand. Noch nicht.
Die Offiziere schwiegen. Das einzige Geräusch war das leise Rascheln des Windes, das Rascheln der Rüstungen und das Atmen der Männer, die längst aufgehört hatten, an Rettung zu glauben.

Malakar machte einen halben Schritt nach vorne, seine breiten Schultern spannten sich an, als wolle er handeln. Sein Atem kam scharf und unregelmäßig, nur durch die letzten Reste seiner Vernunft zurückgehalten. Er war nie ein geduldiger Mann gewesen.
Veylan konnte fast spüren, wie hinter den Augen seines alten Kameraden ein Krieg tobte – kämpfen oder folgen?

Veylan begegnete Malakars Blick ohne jede Regung.

Noch nicht.

Der unausgesprochene Befehl war klar. Ein Muskel zuckte in Malakars Kiefer, seine Finger krallten sich um den Griff seiner Waffe, bevor er – langsam, widerwillig – die Hand sinken ließ.
Nicht alle Offiziere folgten seinem Beispiel. Weiter hinten in den Reihen spuckte jemand auf den Boden. Ein anderer drehte sich um und konnte seine Abscheu kaum verbergen. Selbst das Geräusch von scharrenden Füßen hallte ohrenbetäubend in der bedrückenden Stille wider.

Der Vollstrecker drehte sich um, seine Befehle waren erteilt. Es gab nichts mehr zu sagen. Das Imperium verschwendete keine Worte.

Es handelte.

Veylan rührte sich nicht, obwohl Malakars wütender Blick ihn durchbohrte.
Du denkst, ich habe aufgegeben. Ich habe nur das Schlachtfeld gewechselt.

_____

Das Flüstern hatte begonnen, noch bevor das Blut auf den Steinen des Hofes getrocknet war.

Einige waren leise, dringliche Murmeln, die in den dunklen Gängen der zerfallenden Festung geteilt wurden, gesprochen von Männern und Frauen, die befürchteten, die Wände hätten Ohren. Andere waren weniger subtil, laut genug, um durch die leeren Hallen zu hallen, angeheizt von Verzweiflung und dem Schmerz der Niederlage.
Einige wollten fliehen – sich in die Wildnis zurückziehen, sich im Exil neu formieren und auf den Moment warten, um zuzuschlagen, wenn der Thron es am wenigsten erwartete.

Andere sprachen von einer anderen Lösung.

Einer endgültigen.

Einem Messer in der Dunkelheit. Einem Messer zwischen den Rippen.

„Der Inquisitor hat uns verraten“, murmelte jemand tief in den zerstörten Kasernen, wo das Fackellicht auf den rußverschmierten Steinen flackerte.
„Er kniet vor ihnen“, spuckte ein anderer. „Was gibt es da noch zu sagen?“

„Er hätte es sein müssen“, flüsterte eine jüngere Stimme. „Nicht Captain Orlan. Nicht die anderen. Es hätte Veylan sein müssen.“

Es folgte eine angespannte Stille. Die Art von Stille, die von Dingen sprach, die besser ungesagt blieben.

Aber Veylan hörte alles.

Und er tat nichts, um sie zum Schweigen zu bringen.
Sollen sie doch flüstern. Sollen sie ihn für einen Feigling halten.

Sollen sie ihn hassen.

Angst war eine Waffe, und er würde sie einsetzen, wenn nichts anderes mehr übrig war.

Malakar war keiner, der flüsterte.

Seine Wut war ein Sturm, laut und rücksichtslos, der durch die Steinmauern dröhnte, als er in den Raum stürmte, in dem Veylan im sterbenden Schein der Kerzen saß.
„Du hättest kämpfen sollen“, knurrte Malakar mit einer Stimme, die vor Verrat bebte.

Er zögerte nicht. Das tat er nie. Das war es, was Veylan immer an ihm respektiert hatte – seine Überzeugung. Sein unerschütterlicher Glaube an Stahl, an den Kampf, an die Idee, dass eine Klinge eine Lösung für die Welt schaffen konnte.

Veylan sah nicht auf. Stattdessen blätterte er eine Seite des abgenutzten Hauptbuchs in seinen Händen um, eine einfache Bewegung, die jedoch Malakars Finger zu seiner Waffe zucken ließ.

„Ich hätte gekämpft“, beharrte Malakar. „Wir alle hätten gekämpft.“

Veylan sah ihm endlich in die Augen. Unerschütterlich. Unbeirrt.

„Und ihr wärt gestorben.“
Malakar atmete scharf, seine Nasenflügel bebten. Seine Fäuste ballten sich an seinen Seiten.

„Dann wären wir wenigstens im Kampf gestorben.“ Seine Stimme trug das Gewicht dieser Worte, den unausgesprochenen Glauben, dass es nichts Schlimmeres gab, als vor einem Eroberer zu knien.
Veylans Geduld schwand.

„Und was hätte das geändert?“ Seine Stimme war nicht mehr ruhig, nicht mehr der gemessene Ton eines Mannes, der das Spiel hinter einem Schleier spielte. Jetzt war sie scharf und zerschnitt den Raum wie eine Klinge, die auf Glas trifft. „Der Orden ist bereits tot, Malakar. Mit ihm zu sterben bringt nichts.“

Stille.

Eine lange, erstickende Pause.
Draußen zog der Sturm, der sich seit Tagen zusammengebraut hatte, endlich über die Festung hinweg, und das erste Donnergrollen hallte durch die Nacht.

Malakar holte tief Luft. Dann noch einmal.

„Und dann?“ Seine Stimme war jetzt leiser, aber immer noch von Trotz geprägt. „Was siehst du, was ich nicht sehe?“ Entdecke weitere Geschichten mit My Virtual Library Empire

Veylan musterte ihn einen Moment lang.
Malakar war kein Dummkopf. Er war nicht blind für Taktiken, für die Spiele, die Menschen mit Worten statt mit Stahl spielten. Aber er war nie jemand gewesen, der sie als einzige Option akzeptierte. Er war nie jemand gewesen, der sich hinkniete.

Und doch stand er hier, vor Veylan statt vor dem Vollstrecker, statt eine offene Rebellion anzuführen.
Trotz seiner Wut, trotz des Feuers, das in seinen Adern brannte, wollte ein Teil von ihm immer noch eine Antwort.

Ein Teil von ihm vertraute Veylan immer noch.

Und das reichte.

Veylan schloss das Hauptbuch und legte es beiseite. Das Kerzenlicht flackerte auf seinen scharfen Gesichtszügen und warf lange Schatten auf die kalten Steinwände.

Er neigte leicht den Kopf.

„Ein Weg.“

_____
Die Befehle des Vollstreckers kamen im Morgengrauen.

Die Sonne lugte kaum über die zerstörten Zinnen und ihr schwaches goldenes Licht fiel auf die blutbefleckten Steine. Ein dichter Nebel schlängelte sich durch die Festung, dämpfte die Geräusche und hüllte die Festung in eine unheimliche, dumpfe Stille. Der Sturm der vergangenen Nacht war vorbei und hatte nur den Geruch von nassem Stein, verbranntem Holz und dem Geruch des Todes hinterlassen.

Ein Erlass war ergangen.
Jeder Offizier würde neu bewertet werden.

Einige würden aufgenommen werden.

Andere würden einfach verschwinden.

Es wurden keine Erklärungen gegeben. Es wurde keine Gnade versprochen.

Die Soldaten des Strahlenden Ordens, Männer, die einst unerschütterlich vor Armeen gestanden hatten, bewegten sich wie Gespenster durch die Überreste ihrer zerstörten Welt. Sie sprachen nicht, als sie sich im zentralen Innenhof versammelten. Sie sahen sich nicht lange an.
Die Angst klebte an ihnen wie eine zweite Haut und war erdrückender als die feuchte Luft, die ihre Lungen füllte.

Veylan stand am anderen Ende der Versammlung und beobachtete alles.

Er beobachtete.

Er rechnete.

Der Vollstrecker war präzise. Effizient. Die Namen wurden mit entschlossener Stimme von einer Schriftrolle abgelesen, als ob das Schicksal jedes Offiziers schon lange vor dem Trocknen der Tinte auf dem Pergament besiegelt worden wäre.
Der erste, der aufgerufen wurde, war Captain Lirian.

Er trat steif vor, den Rücken kerzengerade, das Kinn mit den letzten Resten von Trotz erhoben. Er fragte nicht, wohin man ihn brachte. Er verlangte keine Antworten. Er ging einfach.

Ein imperialer Offizier führte ihn weg.

Die versammelten Überreste des Ordens sahen ihm nach, wie er in der Festung verschwand.

Lirian kehrte nicht zurück.

Eine Stunde verging.
Dann ein weiterer Name.

Commander Renald.

Ein weiteres Verschwinden.

Lieutenant Orse.

Weg.

Der verrückte Insektenforscher ist jetzt der Mann der Königin

Der verrückte Insektenforscher ist jetzt der Mann der Königin

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
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