Estella wachte mit einem Stöhnen auf, ihr Körper schmerzte noch von den Ereignissen der vergangenen Nacht. Jeder Teil ihres Körpers war empfindlich, und sie spürte schmerzhaft, wie ihre Hüften bei jeder kleinen Bewegung schmerzten. Es war eine seltsame Mischung aus Verlegenheit und einer ungewohnten Wärme, die sich über ihr Gesicht ausbreitete, als sie auf Mikhailis hinunterblickte.
Er lag unter ihr, völlig entspannt, die Augen geschlossen, den Mund leicht geöffnet, und seine ganze Ausstrahlung strahlte unbeschwerte Unschuld aus. Er war fast wie ein anderer Mensch als in der vergangenen Nacht – von seiner intensiven, charismatischen Seite war nichts mehr zu sehen.
Sie musste daran denken, wie seine Hände sie so besitzergreifend gehalten hatten, wie sein Blick sie mit einer Ernsthaftigkeit durchbohrt hatte, die keinen Raum für Spielchen ließ.
Aber jetzt lag derselbe Mann da, schnarchte leise, sein Gesicht entspannt und ohne die gebieterische Ausstrahlung, die er zuvor gezeigt hatte.
Estella bewegte sich leicht und spürte die Wärme seiner nackten Brust unter sich.
Wie konnte jemand so sorglos aussehen und gleichzeitig so gefährlich sein? fragte sie sich.
Ihre Gedanken schweiften zurück zu ihrem ursprünglichen Plan – ihn hereinzulegen, ihn zu ihrem Vorteil zu benutzen oder ihn vielleicht sogar loszuwerden, wenn die Dinge zu kompliziert würden. Aber jetzt war sie sich nicht mehr so sicher. Ein nagender Zweifel nagte an ihr, der Verdacht, dass Mikhailis die ganze Zeit über ihren Plan gekannt hatte.
Er ist schlauer, als er aussieht, überlegte sie.
Ihr Geschäftssinn hatte sie selten in die Irre geführt, und er sagte ihr jetzt, dass Mikhailis niemand war, den man unterschätzen sollte. Unwillkürlich errötete sie, als Erinnerungsfetzen an die letzte Nacht in ihr auftauchten – wie seine Berührungen ihre Haut kribbeln ließen, wie sanft und doch intensiv er gewesen war, wie er genau zu wissen schien, was sie wollte, noch bevor sie es selbst erkannt hatte. Sie schüttelte den Kopf und versuchte, die Wärme zu vertreiben, die sich in ihrem Körper ausbreitete.
Konzentrier dich, Estella, sagte sie sich.
Er ist nur ein Mittel zum Zweck – nichts weiter.
Estella drehte den Kopf zu Rhea, die nur wenige Meter entfernt lag und deren Gesicht vor Zufriedenheit strahlte. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, ihr Gesichtsausdruck vollkommen friedlich, als wäre sie in einen seligen Traum versunken. Das ärgerte Estella maßlos.
Du sollst mir dienen, weißt du das nicht? dachte Estella und kniff die Augen zusammen, um ihre Leibwächterin anzusehen.
Sie beugte sich vor und kniff Rhea in die Wange, um sie aufzuwecken. Rhea verzog im Schlaf lustig das Gesicht und schmollte mit den Lippen. Estella musste unwillkürlich lächeln, verbarg es aber schnell wieder.
Plötzlich unterbrach eine Stimme ihre Gedanken und sie sprang fast aus ihrer Haut.
„Hör auf damit, lass sie ruhig schlafen.“
Estella sah zu Mikhailis hinunter und erschrak, als sie sah, dass seine Augen halb geöffnet waren und ein wissendes Lächeln auf seinen Lippen spielte.
„Guten Morgen, Lady Estella“, sagte er mit noch schläfriger Stimme.
„Die letzte Nacht war … ziemlich aufregend, nicht wahr?“
Estellas Gesicht wurde knallrot. Sie wandte schnell den Blick ab und konzentrierte sich auf alles andere als ihn, als sie merkte, dass ihr ganzer Körper noch immer an seinem lag.
„Ich … glaube schon“, murmelte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Sie versuchte sich zu bewegen, aber sein Arm umfasste ihre Taille und hielt sie fest. Seine Wärme umhüllte sie und ließ ihren Magen trotz allem flattern.
Mikhailis bewegte sich unter ihr, sein Gesichtsausdruck wurde ernst, sein Blick heftete sich auf ihren.
„Ich weiß, was du vorhast“, sagte er, und seine Stimme klang nicht mehr so locker wie sonst.
„Es ist ziemlich offensichtlich.“
Estellas Körper versteifte sich, ihr Herz pochte in ihrer Brust.
„W-Wovon redest du?“, stammelte sie und versuchte, ihre Fassung zu bewahren.
Mikhailis‘ Blick schwankte nicht.
„Komm schon, Estella. Du bist eine gerissene, schöne Händlerin. Ein ausländischer Prinzgemahl wie ich wäre ein erstklassiges Ziel – entweder um manipuliert oder geopfert zu werden. Ehrlich gesagt ist das kein schlechter Plan. Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich wahrscheinlich dasselbe in Betracht ziehen.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem neckischen Lächeln, seine Stimme triefte vor Charme.
„Und ich muss sagen, deine Intelligenz und dein Ehrgeiz sind ziemlich beeindruckend.“
Estella stockte der Atem und sie spürte, wie sich ihr ganzer Körper anspannte. Seine Worte waren unverblümt, aber sie enthielten keine Bosheit. Er stellte lediglich die Tatsachen dar, und das ließ sie sich noch entblößter fühlen. Bevor sie eine Antwort finden konnte, stieß sie einen erschrockenen Laut aus, als seine Hand sich bewegte und fest ihren Po umfasste.
„Ahn!“, quietschte sie, ihre Stimme eine Mischung aus Überraschung und etwas anderem, das sie nicht zugeben wollte.
Mikhailis kicherte, seine Augen funkelten verschmitzt.
„Entspann dich, Estella. Ich werde dir nichts tun und dir das nicht vorhalten. Ich habe sogar einen Vorschlag“, sagte er, wobei sein Tonfall wieder seine übliche Lässigkeit annahm.
Estella blinzelte, ihr Herz schlug immer noch wie wild.
„Einen Deal?“, wiederholte sie, ihre Neugier trotz allem geweckt.
Mikhailis nickte, sein Gesichtsausdruck veränderte sich erneut – diesmal zu einem Ausdruck von Selbstvertrauen und Neugier.
„Ja, ein Deal. Weißt du, ich bin nicht irgendein Prinzgemahl. Ich nehme an, du hast die Gerüchte gehört, dass ich aus einer anderen Welt komme – einer, die viel weiter entwickelt ist als diese. Und ich habe Wissen, das für dich extrem nützlich sein könnte.“ Er hielt inne und beobachtete ihre Reaktion genau.
Estella starrte ihn an, während ihr Verstand versuchte, seine Worte zu verarbeiten.
„Eine andere Welt?“, wiederholte sie skeptisch.
„Meinst du das ernst?“
Mikhailis lächelte, seine Augen funkelten amüsiert.
„Ganz ernst. Und um es zu beweisen, habe ich ein paar Dinge mitgebracht.“ Er griff hinter sich und holte zwei kleine Fläschchen hervor. Er hielt sie hoch, sodass das Licht die schimmernde Flüssigkeit darin reflektierte.
„Das hier“, sagte er und zeigte auf die Flasche mit dem zartrosa Schimmer, „ist eine magische Mixtur, die die Schönheit einer Frau um ein Vielfaches steigern kann. Natürlich aus pflanzlichen Zutaten hergestellt.“ Dann hielt er die zweite Flasche hoch, die eine goldene Flüssigkeit enthielt.
„Und das ist ein Elixier namens Kombucha. Es fördert die Gesundheit auf eine Weise, die allen traditionellen Tränken, die du in dieser Welt kennst, weit überlegen ist.“
Estellas Augen weiteten sich leicht, als sie die Fläschchen betrachtete.
„Und du willst mir das alles geben?“, fragte sie mit ungläubiger Stimme.
Mikhailis schüttelte den Kopf und lächelte verschmitzt.
„Nicht so schnell, Estella. Ich habe noch mehr Kreationen wie diese, noch mehr Ideen, die dich noch reicher und mächtiger machen könnten. Aber das hängt von dir ab.“ Sein Blick verdunkelte sich leicht, sein Charisma war fast überwältigend.
„Du musst dich beweisen. Ich möchte eine für beide Seiten vorteilhafte Partnerschaft, und du musst mir zeigen, dass du es wert bist.“
Estella schluckte, ihre Kehle war plötzlich trocken. Sie konnte die Herausforderung in seiner Stimme spüren, die Art, wie er sie auf die Probe stellte. Sie hasste es, dass er die Kontrolle zu haben schien, aber gleichzeitig konnte sie die Aufregung nicht leugnen, die in ihr brodelte. Ihr Wettbewerbsgeist flammte auf, ihr Wunsch zu gewinnen – sich zu beweisen – übernahm die Oberhand.
Sie beugte sich näher zu ihm, ihre Lippen nur wenige Zentimeter von seinen entfernt.
„Du weißt wirklich, wie man mit einem Kaufmann flirtet, Eure Hoheit“, flüsterte sie mit leiser, rauer Stimme.
Dann wurde ihr klar, dass sie ihn mit „Eure Hoheit“ angesprochen hatte.
Mikhailis hob eine Augenbraue und lächelte breiter.
„Flirten? Ich?“ neckte er sie mit verspieltem Tonfall. Aber in seinen Augen blitzte etwas anderes auf – etwas Tieferes, Intensiveres.
Estella konnte seinen Körper unter ihrem spüren, die Wärme, die von ihm ausging, den harten Druck seiner Erektion gegen ihren Oberschenkel. Ihr stockte der Atem, und sie spürte, wie eine Welle der Hitze ihren Körper durchflutete. Sie zögerte nur einen Moment, dann schloss sie die Distanz zwischen ihnen und berührte mit ihren Lippen zaghaft seine.
Diesmal war es nicht die Wirkung eines Aphrodisiakums wie letzte Nacht.
Jetzt, wo sie nüchtern war, fühlte es sich aufregender an, als sie gedacht hatte.
Mikhailis bewegte sich zunächst nicht und ließ ihr die Initiative. Seine Lippen waren weich, warm und schmeckten leicht süß – wie Honig. Estella vertiefte den Kuss langsam, legte ihre Hände auf seine Brust und spürte den gleichmäßigen Schlag seines Herzens unter ihren Handflächen. Sie konnte seine Reaktion spüren – wie sich seine Lippen öffneten, seine Zunge ihre berührte, neckisch, forschend.
Der Kuss wurde intensiver, voller Herausforderung und Verlangen. Estellas Körper reagierte instinktiv, ihr Puls beschleunigte sich, ihre Haut kribbelte bei jeder Berührung. Mikhailis bewegte sich gekonnt, seine Lippen pressten sich fest auf ihre, seine Zunge glitt mit einer Selbstsicherheit in ihren Mund, die ihren Körper zum Schmelzen brachte. Er saugte sanft an ihrer Zunge, seine Bewegungen waren bewusst, er erkundete ihren Mund mit einem geübten Rhythmus, der ihr Schauer über den Rücken jagte.
Estella verlor sich in dem Kuss, in der Art, wie er mit ihrer Zunge spielte und sie dazu brachte, ebenso intensiv zu reagieren. Seine Hände glitten ihren Rücken hinauf, verfingen sich in ihrem Haar, zogen sie noch näher an sich heran und vertieften die Verbindung zwischen ihnen, bis es sich anfühlte, als gäbe es keinen Raum mehr zwischen ihnen. Jede Bewegung seiner Lippen und seiner Zunge war präzise, jede Liebkosung sandte eine Welle der Lust durch ihren Körper, ließ sie atemlos werden und nach mehr verlangen.
Sie spürte, wie sie süchtig nach diesem Kuss wurde, nach der Art, wie er gekonnt zwischen Neckerei und Leidenschaft wechselte und sie jede Sekunde davon begehrte. Es war nicht nur ein Kuss – es war Kunst, und Mikhailis war ein Meister darin, ihr Gefühle zu entlocken, die sie nie für möglich gehalten hätte.
Das ist anders, dachte sie, während ihr Kopf sich drehte.
Hier geht es nicht mehr um Manipulation oder Kontrolle.
Da war etwas Unverfälschtes, etwas Echtes in der Art, wie er sie berührte, wie er sie küsste, und das machte ihr Angst.
Aber es begeisterte sie auch.
Mikhailis löste sich als Erster von ihr, legte seine Stirn an ihre und sah ihr in die Augen. Sein Blick war sanft, aber darin lag ein wissender Glanz, als würde er genau verstehen, was sie fühlte – die Verwirrung, das Verlangen, die Angst. Setze dein Abenteuer bei empire fort
„Also, Estella“, flüsterte er mit leiser Stimme, fast unhörbar.
„Sind wir uns einig?“
Estella starrte ihn an, ihr Atem ging stoßweise, ihr Herz pochte in ihrer Brust. Sie wollte nein sagen, ihn wegstoßen, die Kontrolle zurückgewinnen. Aber sie konnte nicht.
„Ja, Eure Hoheit“,