Der Kampf war endlich vorbei. Bleib mit Empire in Verbindung
Der Goblin-Apostel lag ausgestreckt auf dem Boden, sein massiger Körper regungslos, die dunkle und heilige Energie, die einst durch ihn geströmt war, war nun verblasst. Die verbliebenen menschlichen Streitkräfte begannen langsam, sich neu zu formieren, ihr Atem ging schwer, auf dem Schlachtfeld herrschte eine Mischung aus Erleichterung und Erschöpfung. Mikhailis seufzte und sein ganzer Körper gab unter ihm nach.
Er brach auf dem kalten, harten Boden zusammen, das Adrenalin, das ihn durch den Kampf getrieben hatte, war nun verbraucht. Seine Muskeln schmerzten, und jeder Atemzug fiel ihm schwer.
Der Himmel begann sich aufzuhellen, die ersten Anzeichen der Morgendämmerung waren am Horizont zu sehen. Die Soldaten bewegten sich zwischen den Gefallenen, einige versorgten die Verwundeten, andere sicherten die Überreste des Feindes.
Man hörte Earl Vaelis Befehle brüllen, der die Ritter anwies, die Verwundeten zu sammeln und Verteidigungslinien zu bilden. Die Schlacht war vorbei, aber die Nachwirkungen hatten gerade erst begonnen.
Mikhailis lag auf dem Rücken, starrte in den Himmel und versuchte, zu Atem zu kommen. Sein ganzer Körper schmerzte, seine Glieder waren schwer wie Blei. Er lachte müde und schüttelte leicht den Kopf.
Ich habe es tatsächlich überlebt … irgendwie.
Er schloss für einen Moment die Augen und ließ die Geräusche des Schlachtfeldes in den Hintergrund treten. Er hörte das Klirren von Rüstungen, das Murmeln der Soldaten und gelegentliche Schmerzensschreie. Aber alles schien weit weg zu sein, wie eine ferne Erinnerung.
Und dann passierte etwas Seltsames.
Mikhailis riss die Augen auf, als er spürte, wie sich eine Wärme in seinem Körper ausbreitete. Er sah an sich hinunter und seine Augen weiteten sich vor Überraschung. Sein ganzer Körper leuchtete schwach, ein sanftes grünes Licht strahlte von seiner Haut aus. Er blinzelte und versuchte zu begreifen, was vor sich ging. Die unheimliche grüne Energie, die den Goblin-Apostel während des Kampfes umgeben hatte, strömte nun auf ihn zu und sammelte sich wie ein wirbelnder Nebel um seinen Körper.
Die Energie drang in seine Haut ein, und Mikhailis spürte eine Welle von Kraft, seine Muskeln spannten sich an, sein Körper reagierte auf den Zustrom von Magie. Er konnte die Energie durch sich hindurchströmen spüren, wie einen Adrenalinstoß, aber anders – intensiver, verzehrender.
„Was passiert mit ihm?“, schrie Vyrelda mit scharfer, vorsichtiger Stimme. Sie stand ein paar Schritte entfernt, den Blick auf Mikhailis geheftet, das Schwert noch immer in der Hand, bereit zuzuschlagen, falls nötig.
Serelith stand neben ihr, die Augen zusammengekniffen, die Hände erhoben, die von Magie umgeben waren.
„Er absorbiert die Energie … es ist die Kraft des Apostels“, murmelte sie mit misstrauischer Stimme.
Graf Vaelis trat vor, sein massives Schwert auf der Schulter, den Blick auf Mikhailis geheftet.
„Wenn er zu einer Bedrohung wird … erledigen wir ihn“, sagte er mit kalter Stimme und unerschütterlichem Blick.
Mikhailis spürte ihre Blicke auf sich, die Spannung in der Luft wurde immer größer. Er versuchte zu sprechen, etwas zu sagen, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken. Die Energie war überwältigend, sein Körper zitterte, während er versuchte, sich anzupassen. Er spürte, wie seine Muskeln anschwollen, seine Gestalt größer wurde und seine Haut sich zu einem tieferen Grünton verfärbte. Seine Knochen schmerzten, seine Gelenke knackten, während sie sich verschoben, sein ganzer Körper veränderte sich, entwickelte sich weiter.
Die Verwandlung war langsam, fast qualvoll. Mikhailis spürte, wie sich jeder Zentimeter seines Körpers dehnte, seine Muskeln wuchsen, seine Haut dicker wurde. Seine Sicht verschwamm, seine Sinne schärften sich. Er stieß einen Schrei aus, ballte die Hände zu Fäusten, während die Energie weiter in ihn strömte und sein Körper sich verwandelte.
Das ist … eine Evolution, wurde ihm klar, während sein Verstand mühsam versuchte, mit dem Geschehen Schritt zu halten.
Seine Variante, die Form eines thalorianischen Hobgoblins, veränderte sich und wurde stärker. Er spürte, wie die Kraft in ihm wuchs, wie sich sein Körper an die neue Stärke und die neuen Fähigkeiten anpasste.
Aber die Energie war fast zu viel für ihn. Er spürte, wie sein Herz in seiner Brust pochte, sein Atem ging in kurzen Stößen. Seine Sicht verdunkelte sich an den Rändern, der Schmerz machte ihn fast blind. Er konnte Sereliths Stimme hören, ein fernes Murmeln, aber die Worte gingen an ihm vorbei, übertönt vom Dröhnen der Kraft in seinen Ohren.
„Er wird … er wird stärker“, sagte Serelith mit einer Stimme, in der sich Ehrfurcht und Besorgnis vermischten. Die Magie um ihre Hände knisterte, ihr Blick war auf Mikhailis geheftet, den sie bei seiner Verwandlung beobachtete. Vyrelda trat einen Schritt vor, ihre Waffe im Anschlag, die Augen zusammengekniffen.
„Wenn er die Kontrolle verliert, erledigen wir ihn“, sagte Vyrelda mit kalter Stimme, den Blick auf Mikhailis geheftet. Sie war bereit zuzuschlagen, bereit, die Menschen um sie herum zu beschützen, selbst wenn das bedeutete, den Goblin zu töten, der an ihrer Seite gekämpft hatte.
Graf Vaelis grunzte zustimmend, ohne Mikhailis aus den Augen zu lassen. Die Spannung unter den Menschen war greifbar, die Luft war schwer vor Erwartung.
Sie wussten nicht, ob diese Verwandlung Mikhailis zu einem Verbündeten oder zu einem Feind machen würde.
Mikhailis konnte ihre Vorsicht spüren, ihre Bereitschaft, anzugreifen, wenn er zu einer Bedrohung wurde. Er wusste, wie es für sie aussehen musste – ein Goblin, der die Kraft des Goblin-Apostels in sich aufnahm und sich in etwas noch Gefährlicheres verwandelte. Er konnte das Misstrauen und die Angst spüren.
Nicht gut … das ist nicht gut, dachte er und schaute zu Vyrelda, Serelith und Earl Vaelis. Sie alle beobachteten ihn, ihre Waffen im Anschlag, ihre Augen voller Misstrauen.
Doch dann wanderte sein Blick und er sah sie.
Elowen stand ein paar Schritte entfernt und starrte Mikhailis an. Ihr Gesichtsausdruck war ruhig, ihr Blick sanft und wissend.
Sie hielt keine Waffe in der Hand, bereitete keinen Angriff vor. Sie sah ihn einfach nur an, ihr Blick voller etwas, das Mikhailis nicht ganz deuten konnte. Und dann wurde ihm klar: Sie wusste es. Rodion musste es ihr gesagt haben. Sie wusste, dass er in diesem Goblin-Körper gefangen war, dass er keine Bedrohung darstellte.
Mikhailis spürte, wie ihn eine Welle der Erleichterung überkam. Sie wusste es. Sie würde nicht zulassen, dass sie ihn töteten. Noch nicht.
Aber sie darf es ihnen nicht sagen … sie dürfen es nicht erfahren, wurde ihm klar, als sein Blick Elowens traf. Er konnte das Verständnis in ihrem Blick sehen, das stille Versprechen, dass sie sein Geheimnis nicht verraten würde.
Er musste ein einfacher, nichtsnutziger Prinzgemahl bleiben – nichts mehr.
Die Spannung in der Luft war greifbar, die Menschen beobachteten Mikhailis‘ Verwandlung mit wachsamen Augen, ihre Waffen im Anschlag. Gerade als die Situation zu eskalieren drohte, erfüllte eine plötzliche Rauchwolke die Luft. Dichter, erstickender Nebel hüllte die gesamte Gegend ein und versperrte die Sicht.
Mikhailis spürte, wie eine Hand seinen Arm packte und ihn vom Schlachtfeld wegzog. Er stolperte, seine Sicht war noch verschwommen von der Verwandlung. Er erhaschte einen Blick auf lange, weiße Ohren, deren Form ihm bekannt vorkam. Seine Augen weiteten sich, als er erkannte, dass es die Kriegerelfe war, die er zuvor aus dem Gefängnis der Goblinfestung gerettet hatte.
„Du …“, begann er mit schwacher Stimme, aber die Elfe unterbrach ihn.
„Komm schon, Goblin. Wir verschwinden hier“, sagte sie mit fester Stimme und hielt ihn fest am Arm. Sie zog ihn durch den Rauch, ihre Bewegungen waren schnell und geschickt. Mikhailis stolperte hinter ihr her, sein Körper musste sich noch an die Verwandlung gewöhnen, seine Muskeln schmerzten bei jedem Schritt.
Sie bewegten sich durch die Festung, die Elfe führte ihn durch den Geheimgang, den er ihr zuvor gezeigt hatte. Die Tunnel waren dunkel, die Luft feucht und kühl. Mikhailis konnte kaum mithalten, seine Beine waren schwer, sein Körper erholte sich noch. Aber die Elfe bewegte sich zielstrebig, ihr Griff um seinen Arm war fest und führte ihn durch das Labyrinth der Tunnel.
Endlich kamen sie an die frische Luft. Mikhailis blinzelte in das plötzliche helle Licht, während sich seine Augen daran gewöhnten. Die Sonne ging gerade auf, und die ersten Strahlen der Morgendämmerung tauchten den Himmel in goldene und rosa Farbtöne. Er atmete tief durch, seine Brust hob und senkte sich, sein ganzer Körper schmerzte.
Wir haben es geschafft … wir sind draußen, dachte er und schloss für einen Moment die Augen, um zu Atem zu kommen.
Die Elfe ließ seinen Arm los und trat einen Schritt zurück. Mikhailis öffnete die Augen und sah sie an. Sie war wunderschön, stellte er fest, ihr kurzes, silberblondes Haar fing das Sonnenlicht ein, ihre blauen Augen waren scharf und durchdringend. Ihre Gesichtszüge waren elegant, ihr Ausdruck ruhig und entschlossen. Sie trug eine leichte Rüstung, ihr Körper war geschmeidig und anmutig, ihre Bewegungen fließend und kontrolliert.
Sie erwischte ihn beim Starren, kniff die Augen zusammen und presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen. Sie zog ihren Umhang enger um sich und bedeckte ihren Körper.
„Hör auf, mich anzustarren, Goblin“, fauchte sie mit genervter Stimme.
Mikhailis öffnete den Mund, um sich zu entschuldigen, und wandte den Blick ab, doch bevor er etwas sagen konnte, erregte etwas seine Aufmerksamkeit – ein Gefühl der Gefahr, eine Veränderung in der Luft. Sein Instinkt setzte ein, sein Körper reagierte, bevor sein Verstand mitkam. Er packte die Elfe, zog sie in seine Arme und sprang zur Seite, gerade als etwas Massives auf den Boden krachte, wo sie noch einen Moment zuvor gestanden hatten.
Wusch!
Die Erde bebte, der Boden barst unter dem Aufprall. Mikhailis landete ein paar Schritte entfernt, seine Arme immer noch um die Elfe gelegt, sein Herz pochte in seiner Brust. Er blickte nach oben und seine Augen weiteten sich, als er die Kreatur sah, die sie angegriffen hatte.
Es war riesig – ein Earthshaker Bear, dessen Körper mit dicken, felsartigen Platten bedeckt war und dessen Augen unheimlich leuchteten. Die Kreatur stieß einen Schrei aus, der durch die Lichtung hallte, und fixierte Mikhailis und den Elfen mit ihren Augen.
<Analyse abgeschlossen. Bei der Kreatur handelt es sich um einen Earthshaker Bear, klassifiziert als [Duke] Rank. Ein gefährlicher Gegner.>
Rodions Stimme hallte in Mikhailis‘ Kopf wider, ruhig und analytisch.
<Angesichts deiner aktuellen Stärke solltest du ihn jedoch besiegen können.>
Mikhailis blickte auf seinen neu transformierten Körper hinunter und spürte, wie die Kraft durch seine Adern strömte. Er konnte die Stärke, die Energie, die rohe Kraft spüren, die mit der Evolution einherging. Er grinste, seine Augen fixierten den Bären, und Entschlossenheit machte sich in ihm breit.
„Okay“, murmelte er mit leiser Stimme und kniff die Augen zusammen. Er ließ die Elfe los, trat vor, sein Körper angespannt, bereit.
„Versuchen wir es.“
Die Elfe starrte ihn mit ungläubigen Augen an.
„Bist du verrückt?“, fragte sie mit ungläubiger Stimme.
Mikhailis warf ihr einen Blick zu, ein verschmitztes Grinsen auf den Lippen.
„Wahrscheinlich“, sagte er in leichtem Tonfall. Er wandte seinen Blick wieder dem Bären zu, seine Augen glänzten vor Aufregung.
Aber hey, was ist das Leben schon ohne ein bisschen Gefahr?
Er holte tief Luft, sein Körper spannte sich an, sein Blick heftete sich auf den Bären. Er konnte die Kraft in sich spüren, die Stärke, die mit der Evolution gekommen war. Er war bereit. Und mit einem Satz stürmte er los.
„Probieren wir es!“