„Haa~… haa~.., das… ist Folter… das sollte verboten sein… khaa~ haa~“, sagte Chen Hui völlig verschwitzt, mit wackligen Knien, während er versuchte, seinen Speer gerade zu halten, dessen Klinge leicht zitterte und jeden Moment nach unten zu fallen drohte.
„Hmm, das reicht für heute“, sagte Wu Long ruhig und nickte, während er ihm mit dem Speer „Himmelspieker“ gegenüberstand, den er vom Anführer der Sieben-Narben-Gilde bekommen hatte.
Mittlerweile war der Kapitän so erschöpft, dass er keine Fortschritte mehr machen konnte und alles Weitere nur noch wenig gebracht hätte.
„Setz dich hin und kultiviere dich“, Wu Longs gnadenlose nächste Worte ließen Chen Hui auf den Boden sinken, und er hätte fast angefangen zu heulen, weil das Training und das Kultivieren der neuen Kultivierungstechnik, die Wu Long ihm beigebracht hatte, so brutal waren.
Als Wu Long das sah, lachte er: „Was? Hast du gedacht, das wäre einfach? Ganz zu schweigen davon, dass ich jede Sekunde, die du hier trainierst, damit verbringe, deine Abwesenheit zu vertuschen. Zeig doch mal etwas Dankbarkeit, okay?“
Chen Hui hob den Blick zu Wu Long, was Bände über seine „Dankbarkeit“ sprach.
Gleichzeitig konnte er das Gefühl der Verwunderung nicht loswerden, denn er hätte schwören können, dass Wu Long bei seinem ersten Kampf wie ein erfahrener Säbelfechter gekämpft hatte. Jetzt jedoch flößten seine Speerkampfkünste dem Hauptmann sowohl Ehrfurcht als auch Angst ein.
Und doch wusste Chen Hui auch, dass in diesem Moment irgendwo in dieser Stadt eine Illusion von ihm herumlief, die von Wu Longs Geist kontrolliert wurde, um den Anschein zu erwecken, dass Chen Hui seine normalen Tage verbrachte, während er mehrere Tage lang abwesend war und hier ein höllisches Training absolvierte. Er entschied sich jedoch, nicht einmal daran zu denken, da dies zu weit außerhalb seines Vorstellungsvermögens lag.
Träge erhob er sich aus der Position, in der er zusammengesunken war.
„Glaubst du wirklich, dass dir jemand glaubt, dass du eine Festung der Verdorbenen mit einem Experten der dritten Stufe des Essenzentzündungsreichs und etwa einem Dutzend Handlangern der siebten bis neunten Stufe des Essenzsammelreichs ausgeräumt hast, selbst wenn du eine Truppe Soldaten anführst und Hilfe von mir hast, so wie du jetzt bist?
Wenn du nachlässig bist und nicht rechtzeitig in Form kommst, bevor das ans Licht kommt, wird dir das niemand abkaufen“, fügte Wu Long hinzu.
„Na ja, weil du sie ausgeschaltet hast“, murmelte Chen Hui unter vorgehaltener Nase, aber als er Wu Longs Blick sah, der eine noch härtere Trainingseinheit versprach, schauderte er und setzte sich schnell in die Pose, um zu meditieren.
Wu Long holte ein paar frisch hergestellte Alchemie-Pillen hervor, deren Kosten er später von der Prinzessin einfordern wollte, und stellte die kleinen Porzellanfläschchen vor Chen Hui.
„Ich erwarte, dass du bis zum Ende dieser Kultivierung die Grenze der 7. Stufe erreichst und zur 8. aufsteigst. Denk daran, bis zum Ende der Woche wirst du versuchen, den Durchbruch zur Essenzentzündung zu schaffen“, fügte Wu Long hinzu.
Chen Hui nickte nervös und fing dann reflexartig einen Jade-Zettel auf, der ihm zugeworfen wurde.
„Was ist das?“, fragte er Wu Long mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Das musst du dir auch merken, auch wenn du noch viel Zeit hast, bevor du es brauchst. Ich schlage vor, du fängst schon mal an, es dir einzuprägen“, nickte Wu Long.
Chen Hui versenkte sein Bewusstsein leicht in den Jadestreifen und schnappte dann nach Luft, wobei eine leichte Röte auf seinem Gesicht erschien: „Das …! Yo-…! Das ist …!“
„Doppelte Kultivierung ist sehr wichtig, wenn du ein Ehemann werden willst, dessen Frau zufrieden und glücklich ist, und wenn du nicht nur ihre Hand in einer arrangierten Ehe gewinnen, sondern schließlich auch ihre Gunst und ihr Herz gewinnen willst“, sagte Wu Long in ruhigem Ton, als würde er das Tiefgründigste von allem sagen, was er zuvor gesagt hatte.
„Aber … ist es nicht … zu früh? Ich … ich meine … ich kann so nicht denken, das wäre … unhöflich …“
Wu Longs Blick wurde wieder kalt: „Ich glaube, ich bin zu nachsichtig mit dir. Wenn du Zeit hast, meine Anweisungen anzuzweifeln und solchen Unsinn zu reden, werden wir in fünf Tagen statt in einer Woche mit dem Essenzentzündungsreich beginnen.“
Währenddessen …
„Schwester Ling“, sagte Wu Mengqi mit einem seltsam ernsten Gesichtsausdruck.
„Mm?“, Ye Ling wandte sich überrascht zu ihr um.
„Ich muss mich echt aufrichtig bei dir entschuldigen“, fuhr Wu Mengqi in einem noch ernstereren Ton fort, sodass Ye Lings Überraschung in Schock umschlug, fügte dann aber mit einem Ausdruck von Entsetzen und einer halb weinerlichen Stimme hinzu, während sie sich zu Ye Ling umdrehte: „Honey ist der wahre Dämonenausbilder … Ich wusste nicht, dass er so sein kann ~“
„Pfft… hahaha“, Ye Ling brach in Gelächter aus, sowohl aus Erleichterung, dass es nichts Ernstes war, als auch aus Belustigung.
—
Wie Wu Long vorausgesagt hatte, konnte die Kai-Familie die Gerüchte über den Verlust von Personal nicht zurückhalten, und die Ängste, Sorgen und Zweifel ihrer Zweigfamilien begannen, Risse in ihrer Einheit zu zeigen.
Infolgedessen traten ihre finanziellen Probleme nach und nach zutage. Sie hatten nicht einmal Zeit, Wu Long aufzusuchen, um die Rechnung für die Abwerbung ihrer Talente zu begleichen, da sie damit beschäftigt waren, die Brände des Zusammenbruchs zu löschen.
Schließlich beschloss die Familie Wuliang, eine der anderen Schmiede-Dao-Familien, ihre Geschäfte zu übernehmen und die Familie Kai als Vasallen, also als niedrigeres Adelshaus, zu akzeptieren.
Und gerade als die Familie Kai mit der Säuberung derjenigen begann, die sie loswerden musste, griff Prinzessin Wei Zhenhui ein und verhinderte ein Massaker.
Niemand hatte erwartet, dass jemand von ihrem Stand in eine so spontane Angelegenheit eingreifen würde.
Die Leute, die zuvor aus Loyalität gegenüber der Familie, die sie letztendlich im Stich gelassen hatte und die sie zusammen mit ihren Familien vernichten wollte, das Angebot von Wu Long abgelehnt hatten, bekamen eine zweite Chance, die sie dankbar annahmen.
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Am selben Tag traf sich Wu Long mit Lu Mang.
„Ich muss dich um einen Gefallen bitten.“
„Natürlich, Meister Wu! Für Meister Wu tun wir alles!“, sagte Lu Mang mit einem strahlenden Lächeln.
„Du musst die Taten von Prinzessin Wei Zhenhui in den Docks verbreiten und sie so sehr loben, wie du kannst.“
„Äh … das ist …“, Lu Mangs Lächeln erstarb, als er merkte, dass dies ein gefährliches Terrain war.
„Im Gegenzug werde ich dir helfen, die Banden der Nordwestdocks loszuwerden und ihr Territorium zu übernehmen“, fügte Wu Long hinzu, woraufhin Lu Mang die Augen weit aufriss.
„N-natürlich! Hahahaha! Das ist doch nicht nötig, überhaupt nicht nötig! Hahahaha!
Wir würden es nie wagen, mit Meister Wu zu verhandeln! Wir… wir machen das umsonst!“
„Ihr braucht das nicht?“, fragte Wu Long amüsiert und hob eine Augenbraue.
„Eh? Ähm… das ist… Hahahaha! N-natürlich würden wir das nie von dir verlangen! A-aber wenn Meister Wu…“
„Das war nur ein Scherz.“
„… A-… Ahahahaha! Hahahaha! HA-HA-HA! M-Meister Wu ist in der Tat auch ein Meister im Scherzen! Hahaha, so lustig! Nicht wahr, Leute? Hahaha!“, Lu Mang wandte sich an seine Bande, die unbeholfen mit ihm zu lachen begann.
„Wie auch immer, sobald ihr expandiert und dieses Gebiet erobert habt, erwarte ich, dass sich die Lebensbedingungen der dort lebenden Menschen sofort deutlich verbessern.“
„N-natürlich, Meister Wu. Wir sind nicht wie diese Dreckskerle! W-wir werden diese Leute unter unserem Schutz zu Wohlstand führen!“, schwor Lu Mang mit einem aufrichtigen Blick in den Augen, während er sich mehrmals mit der Handfläche auf die Brust schlug.
„Und alle sollen wissen, dass es die Prinzessin war, die diesen Menschen geholfen hat“, fügte Wu Long hinzu, woraufhin Lu Mang verständnisvoll nickte.
