In der Zwischenzeit dachte Lenny, es sei an der Zeit, das Satan-System zu verbessern. Gerade analysierte er die Säulen, die er aus Uriels Körper entfernt hatte. Er war neugierig, woraus sie gemacht waren.
Schließlich wollte er dem Satan-System nichts zuführen, was sich als Gift herausstellen könnte.
Im Moment befand er sich an einem abgelegenen Ort auf dem Planeten. Dies war einer der Orte, an denen er entdeckt hatte, dass noch grünes Leben existierte. Er hätte dies auch auf Judas tun können, aber Lenny wollte nicht, dass Everbee seine Arbeit beobachtete.
Schließlich wollte er nicht, dass sie seine Arbeit sah, auch wenn sie in einen Kelch verwandelt worden war und ewige Schmerzen litt.
Außerdem war Judas eine Erweiterung von ihr.
Außerdem war diese Umgebung eigentlich ziemlich friedlich. An der Seite gab es einen Wasserfall, der eine Quelle aus dem Untergrund an die Oberfläche beförderte.
Grüne Pflanzen und ein paar Bäume wuchsen um den Ort herum. Und Lenny konnte sogar einige Schmetterlinge und Vögel sehen. All das waren Dinge, die er in den Ödlanden noch nie gesehen hatte.
<Scan!>
<Mineralzusammensetzung gefunden!
Arkansteine>
<Arkansteine sind magische Steine, die aus dem Willen von Kreaturen und Wesen aus dem Arkanen Reich entstehen. Sie bestehen aus dichten Energien, die an die Prinzipien des Gesetzes des Kosmos grenzen.>
„Hmmm! Arkanenergie.“
Lenny erinnerte sich, dieses Wort schon ein paar Mal gehört zu haben. Das erste Mal war, als er das Lebendige Auge zum letzten Mal benutzen sollte, bevor er in die Vergangenheit zurückkehrte.
Damals hatte ihm das Satan-System mitgeteilt, dass das Lebendige Auge nach seiner Verwendung leer sein würde und dass die einzige Möglichkeit, seine Kraft wiederherzustellen, darin bestünde, es mit arkaner Energie zu versorgen.
Mit dem, was er gerade gehört hatte, konnte er plötzlich verstehen, warum. Es lag daran, dass arkane Energie ein wenig von den Gesetzen des Kosmos enthielt.
Das war etwas, das Lenny noch fremder war. Er wusste nicht, was Gesetze waren oder wie sie in irgendetwas eine Rolle spielten.
Gleichzeitig erinnerte er sich daran, dass es auf der Skala der Dämonenränge und -kräfte einen Bereich namens Arkaner Bereich gab. Dieser Bereich lag sogar noch über dem Bereich der Großdämonen und direkt unter dem Bereich der Abendsterne.
Das bedeutete, dass die Ältesten, die Uriel mit diesen Arkanen Säulen versiegelt hatten, mindestens Arkane Wesen waren.
Eine solche Macht war jenseits seiner Träume. Lenny war bereits ein Großdämon, und einen Berg mit einer Handbewegung umzuwerfen, war für ihn kein Problem. Er fragte sich sehr, welche Macht jemand auf dieser Ebene haben musste.
Es war sogar möglich, seinen Demeter mit einem Niesen zu zerstören. Auch wenn es sich um eine Primärebene handelte, glaubte er nicht, dass sie nicht zerstört werden konnte.
Lenny holte die Säulen aus seinem Lager hervor.
Jede Säule war so groß wie ein Zug. Auf allen tanzten Runen.
„Satan-System, nach Korruption scannen“, befahl er.
<Keine Korruption gefunden!>
„Stimmt das, hilft dir das beim Upgrade?“, fragte Lenny.
<Bestätigt: Die embryonale Seele wird sich zu einer voll funktionsfähigen Seele entwickeln. Außerdem kann das Satan-System der Stufe drei jetzt Klonsysteme erstellen. Natürlich werden diese Systeme vom Originalsystem abgeleitet sein. Die Funktionen und Wachstumsmöglichkeiten werden jedoch alle gleich sein.>
Lennys Augen weiteten sich vor Überraschung. Im Grunde bedeutete das, dass er Klone des Satan-Systems außerhalb seines Körpers erschaffen konnte. Da das System ihm das mitteilte, bedeutete das, dass er diese Variante des Systems vielleicht sogar an andere weitergeben konnte, beispielsweise an seine Familie.
Als er so weit dachte, konnte er nicht anders, als sich eine Situation vorzustellen, in der sie alle viel schneller stärker wurden. Vor allem jetzt, wo sie ständig „Gäste“ zu Besuch hatten. Sie könnten die Kerne dieser Eindringlinge verbrauchen und an Macht gewinnen.
Das Satan-System erklärte jedoch, dass er zwar einen Pseudo erstellen könne, aber die Funktion, durch den Verbrauch von Kernen an Macht zu gewinnen, eine Fähigkeit sei, die nur Lenny habe.
Das Pseudo-System würde ihnen aber die Funktion ermöglichen, alle Gegenstände zu erhalten, die Lenny ihnen schickte, egal wie weit er von ihnen entfernt war.
Das bedeutete, dass Lenny Gegenstände vom System-Marktplatz erhalten und sie bei Bedarf an seine Familienmitglieder schicken konnte.
Außerdem konnte Lenny mit ihnen unabhängig von der Entfernung kommunizieren. So wie die Dinge standen, konnte Lenny bereits Informationen an ihre Gedanken senden.
Allerdings konnte er das nur, weil sie sich auf demselben Planeten befanden. Wenn er wie geplant ins Fegefeuer ging, wäre das nicht mehr möglich.
Laut dem Satan-System gab es noch andere bessere Funktionen, wenn er das System weiter verbesserte.
Er könnte irgendwann ein Stadium erreichen, in dem er wie Luzifer sein eigenes System erschaffen könnte. Natürlich würde das voraussetzen, dass seine Runen-Schnitzkünste erstklassig wären.
Außerdem müsste er die grundlegenden und komplexen Gesetze des Universums verstanden haben.
Nur wer diese Gesetze verstand, konnte so etwas tun. Lenny hatte viel über Engel gelernt. Er konnte sofort erkennen, warum es Luzifer möglich war, das Satan-System zu erschaffen.
Gleichzeitig erinnerte es ihn an das Greed-System, das er gesehen hatte. Eines Tages würde er gegen denjenigen kämpfen müssen, der dieses System erschaffen hatte.
Wieder einmal spürte er den Druck, den ein solcher Gegner auf ihn ausübte. Er musste stärker werden.
Gerade als Lenny dem Satan-System den Befehl geben wollte, die Arkanen Säulen zu vernichten, spürte er, dass jemand hinter ihm stand.
Lenny drehte sich um und suchte mit dem Satan-System die Umgebung ab.
Aber da war niemand.
Sein Killerinstinkt sagte ihm aber, dass etwas nicht stimmte. Er schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken zu vertreiben.
Plötzlich dachte er daran, dass er verlieren und sterben könnte, wenn er ins Fegefeuer käme, und er konnte nicht anders, als sich ein wenig deprimiert über die bevorstehende Reise zu fühlen. Sogar Zweifel begannen sich in seinem Kopf zu regen …
