Lenny hatte echt alles gegeben, um die Chimärenkönigin zu erreichen. Er hatte sich sogar selbst verletzt und so getan, als wäre er hilflos, nur um sicherzugehen, dass er alle Hindernisse überwinden konnte.
Endlich hatte er sich durch die feindlichen Linien gekämpft und stand nun der Königin gegenüber.
Allerdings hatte er den alten Buckle in die Falle gelockt.
Jetzt war es Zeit für den letzten Angriff.
Er warf drei Eimer Blut aus seinem Vorratsraum hoch in die Luft.
Während er das tat, hatte Crusher sich schon bereit gemacht.
Seine Hand, die die Darkline-Energie und den brennenden Speer hielt, streckte er so weit wie möglich nach hinten.
Seine gut trainierten Muskeln spannten sich bis an ihre Grenzen, um die Kraft des Wurfs zu maximieren.
Sein ganzer Körper war angespannt. Sein Ziel war klar, und jede Übung, die er als Gladiator beim Speerwerfen und Kämpfen in der Arena gemacht hatte, kam in diesem Moment in perfekter Balance zusammen, um seine Genauigkeit zu unterstützen.
Wie ein Pfeil, der die gespannte Ruhe eines Bogens verlässt, ließ er den Speer los.
*ZOOM!!!*
Ein leises Geräusch war zu hören, als der Pfeil durch die Luft schoss.
Crusher hatte bereits die Kraft und Fähigkeiten eines Gladiators der A-Klasse.
Wäre es vor der Apokalypse gewesen, hätte ihm diese übermenschliche Kraft den Spitznamen „Superman“ eingebracht.
Selbst jetzt bewegte sich der Speer mit einer Geschwindigkeit durch die Luft, die eine Kugel aus einer Pistole in Verlegenheit gebracht hätte.
Das war es.
Der Pfeil erreichte den ersten Eimer. Doch kurz bevor er ihn traf, wurde er mitten in der Luft von einem Tentakel abgefangen.
Die Eimer mit Blut ergossen sich über den Körper der Königin. Der Pfeil konnte sie jedoch nicht erreichen.
„Hmmm! Dunkle Energie. Nicht schlecht!“, kommentierte die Königin in ihren Köpfen.
„Du hast Buckle in den Tod gelockt. Andererseits habe ich mich immer gefragt, wie er wohl schmeckt. Aber ich bin immer noch ein niedriger Dämon. Solche Taten sind für mich nur Kinderspiel!“
Sie kicherte leise: „Crusher, wenn ich mit diesem hier fertig bin, werde ich dich als Nachspeise verspeisen!“
„Scheiße!“, fluchte Lenny.
„Verdammt!“, fluchte Crusher.
Lenny konnte die hässliche Grimasse auf Crushers Gesicht sehen. Anscheinend war er wegen dem, was gerade passiert war, ziemlich niedergeschlagen.
Lennys genialer Verstand überlegte schnell, was zu tun war.
Im Moment befand er sich vor dem Mund der Königin.
Bei der Geschwindigkeit, mit der sich ihre Tentakel bewegten, gab es keinen Zweifel, dass sie ihn fangen würde, sobald er versuchte zu fliehen.
Nach ihrer ersten Begegnung wusste Lenny, dass er ihr im Kampf nicht gewachsen war.
Ihre einzige Hoffnung war der Plan, den sie gerade ausgeführt hatten.
Beide hatten viel Mühe und Engagement in ihn gesteckt. Allerdings hatte der Plan nur halb funktioniert.
Der Tod von Old Man Buckle war zwar eine große Sache, aber im Moment spielte das keine Rolle.
Während die Königin lachte, hatte sie den käferähnlichen Chimärenameisen vor ihr bereits den Befehl zum Angriff gegeben.
Crusher hatte keine andere Wahl, als sich auf den Kampf vorzubereiten.
Lenny spürte, wie sich etwas hinter ihm bewegte. Zweifellos war es die Königin, die ihn in ihren Mund zwingen wollte.
Doch plötzlich bemerkte Lenny etwas sehr Wichtiges.
Er sah auf den Speer, den die Königin gefangen hatte, und zu seiner Überraschung brannte er immer noch in einer Mischung aus dunkler Energie und Flammen.
Die Flammen erloschen zwar langsam, aber sie waren immer noch da.
Lenny sah seinen geschundenen und blutenden Körper an.
Sofort kam ihm eine unglaubliche Idee.
Lenny lächelte und rief der Königin zu: „Hey! Ich habe vergessen, dir etwas zu sagen! Weißt du, ich mag meine Frauen heiß!“
Als der Tentakel nach ihm griff, sprang er hoch in die Luft. Er streckte den Kopf nach hinten und sammelte all seine Kraft, um das Blut, das er zuvor geschluckt hatte, direkt auf den noch brennenden Speer zu spucken.
Als er das tat, sah Crusher aus der Ferne, was geschah, und ein Lächeln huschte über seine Lippen.
Wie hätte es auch anders sein können?
Schließlich erinnerte er sich noch genau daran, was passierte, wenn Lennys Blut mit der Mischung aus Darkline und Flammen in Berührung kam.
*BOOM!*
Es gab eine plötzliche Explosion, als die Flammen auf dem Speer zu weißen Flammen aufloderten, die überall hin spritzten.
Wie zu erwarten war, landete ein Teil davon auf dem riesigen Körper der Chimärenkönigin.
Wieder kam es in Kontakt mit dem Blut, das Lenny zuvor auf sie gegossen hatte.
Sofort folgten weiße Flammen den Blutspuren auf ihrem Körper.
Es brannte überall, wo das Blut hingelaufen war.
„AHHHAHAHHAH!!!“ Sie schrie und kreischte laut, als die weißen Flammen ihren Körper verbrannten.
Aber wegen der Größe des Tieres konnten die Flammen nicht überall hinkommen.
Das fiel Lenny sofort auf.
Aber er hatte noch mehr Blut, wo das herkam.
Er winkte mit den Händen und drei weitere Eimer Blut schossen in die Luft und ergossen sich über ihren Körper.
Wie ein Liter Benzin, der auf ein brennendes Stück Papier gegossen wurde, zischten die weißen Flammen wild, während sie sich über ihren ganzen Körper ausbreiteten.
Ihre Tentakel schlugen wild in alle Richtungen. Sie schlugen sogar so weit, dass sie Lenny wegschleuderten.
Lenny stürzte zu Boden.
Er versuchte aufzustehen, aber der Sturz hatte ihm ein Bein gebrochen.
Vor ihm stand eine der Käfer-Chimären-Ameisen.
Zuerst griff die Ameise ihn nicht an.
Doch die Königin schrie durch die brennenden Flammen, die ihr Fleisch verzehrten, nach seinem Tod.
Lenny rollte sich zur Seite, als die großen, scharfen Mandibeln der käferartigen Chimären-Ameise auf ihn herabfielen.
Er winkte mit der Hand nach einem Piercer aus seinem Vorratsbehälter, stellte jedoch fest, dass er leider keine mehr hatte.
Die Chimärenameise stürzte sich auf ihn. Doch kurz bevor sie ihn erreichen konnte, schleuderte ein Schlag ihren großen Körper durch die Luft.
Crusher hatte sich den Weg zu ihm freigekämpft und ihn erreicht.
Crusher sah sich um und verteidigte Lenny mit aller Kraft.
„Waren das alle Eimer?“, fragte er Lenny und zeigte auf die Königin.
Lenny konnte sehen, dass die Königin ihre Darkline-Energie aktiviert hatte, um das Feuer zu löschen. Das war ein Aspekt, den Lenny vergessen hatte. Schließlich war die Chimärenkönigin ein niedrigerer Dämon. Es war unmöglich, dass sie ein niedrigerer Dämon war und keine Darkline-Energie besaß.
„Nein! Ich habe noch welche“, antwortete Lenny, während er versuchte, aufzustehen. „Aber mein Bein ist gebrochen. Es wird eine Weile dauern, bis es wieder richtig heilt.“
„Diese Zeit haben wir nicht!“, runzelte Crusher die Stirn.
Er hatte Recht. Die Darkline-Energie der Königin verlangsamte zwar das Brennen, aber nur langsam.
Lenny winkte mit den Händen und vier weitere Eimer erschienen.
Crusher schnappte sie sich sofort und warf sie in Richtung der Königin. Einer verfehlte sein Ziel, weil er von ihren flammenden Tentakeln getroffen wurde. Zum Glück landeten drei auf ihrem Körper und verstärkten so die Flammen.
Die Bestie schrie laut auf.
Mittlerweile war ein großer Teil ihres Körpers verbrannt und geschmolzen.
Ihre Haut mit dem sauren Blut kochte wie Wasser auf einem Herd und gab einen stechenden Geruch ab.
Ein Großteil ihrer vielen Augen war bereits geschmolzen. Und das Feuer hatte sogar ihre Tentakel erreicht.
Lenny konnte jedoch sehen, dass die Königin noch um ihr Leben kämpfte.
Sie flammte wild auf und ihre Darkline-Energie war noch aktiv.
„Das reicht nicht!“, flüsterte Crusher, „Ist das alles, was du hast?“
Lenny runzelte die Stirn und winkte mit der Hand. Nur ein Eimer erschien. „Das ist der letzte Eimer!“
Crusher nickte und wollte ihn gerade werfen. Doch in diesem Moment öffnete die Königin wild ihren Mund und tief darin sah Lenny etwas Glühendes.
Er hatte gute Augen und obwohl es für ihn etwas schwierig zu erkennen war, gab das Satan-System in dem Moment, als er es sah, einen Alarm.
<Ein Stück von Luzifers Morgenstern entdeckt>
Lennys Augen weiteten sich vor Überraschung.
Das war es. Das war es, wonach er zuvor gesucht hatte. Damals hatte er gedacht, dass es unter dem Biest war. Aber er hatte sich geirrt.
Schließlich war dies ein wichtiger Schatz. Die Königin hatte ihn nicht bei sich aufbewahrt, sondern in sich selbst.
Lenny hielt Crusher sofort davon ab, den Eimer zu werfen.
„Warte! Ich habe eine bessere Idee!“
Lenny hob den Eimer mit einer Hand auf, Crusher gab ihm einen weiteren Speer mit Darkline-Energie und Feuer.
Dann hob er Lenny in die Luft.
„Bist du dir sicher?“, fragte Crusher Lenny noch einmal.
Lenny nickte: „Denk daran, auf den Mund zu zielen!“
Crusher nickte. „Wenn du stirbst, baue ich dir hier ein Steingrab!“
Kaum hatte er das gesagt, drehte er Lenny herum, um mehr Schwung zu holen, und warf ihn dann.
Direkt auf den Mund der Königin zu.
Als Lenny die Königin erreichte, lächelte er: „Meine Dame, öffne den Mund, ich bin gekommen, um meinen letzten Kuss zu geben …“
