Die Ereignisse von damals gingen ihm durch den Kopf. Er konnte sich noch genau daran erinnern. So frisch wie ein Schnitt in seiner Haut. Diese Wunde war nie verheilt, und jetzt, als er Allison sah, kam alles wieder hoch.
Alles hatte vor vielen, vielen Jahren angefangen, als er und Allison in Imperilment angekommen waren.
Damals waren sie zusammen mit vielen anderen Werwölfen und unschuldigen Zivilisten in eine Welt gestürzt worden, die von Schmerz und Blut beherrscht wurde.
Leider war Victor trotz all seiner Stärke im Schlaf in diese neue Welt geraten.
Er hatte geschlafen, als er in diese neue Welt geworfen wurde, in der Menschen nur als Nahrung dienten.
Das lag an dem Pulver, das die Ältesten bei ihm eingesetzt hatten. Die Absicht dahinter war gut, aber es führte zum Verlust vieler Leben.
Tatsächlich wäre Victor einer von denen gewesen, die ihr Leben verloren hätten, wenn er nicht von Ulric und Gadu gerettet worden wäre.
Es hatte sich so ergeben, dass Ulric, Gadu und der letzte Soldat Werwolf sich leider in Gefahr befanden.
Das war die Geschichte, die sie erzählten. Dass ein gemeiner Mensch sie hier eingesperrt hatte, als sie in die Außenwelt gegangen waren, um zu trainieren.
Erst viele Jahre später wurde Victor klar, dass es Lenny war, der sie an diesem Ort eingesperrt und gequält hatte, weil sie versucht hatten, ihn umzubringen.
Trotzdem hatten sie in Frieden und Harmonie gelebt. Zumindest für eine Weile.
Von den insgesamt mehr als neuntausend Menschen, die an diesem Tag nach Imperilment gekommen waren, hatten nur etwa sechshundert den nächsten Tag überlebt, und diese Zahl sank im Laufe der Monate sogar noch weiter.
Das war eine schreckliche Sache.
In Imperilment ernährte sich alles von allem. Zu allem Übel war nicht alles, was lecker war, auch essbar, denn manche Dinge waren giftig und dazu bestimmt, Menschen zu töten, damit sie verdaut werden konnten.
Und oft waren die Dinge, die nicht wie Früchte aussahen, tatsächlich am besten essbar.
Außerdem merkten die Leute schnell, dass es besser war, bittere Sachen zu essen, weil die eher gut für den Körper waren als süße Sachen.
Im Grunde wurde in Imperilment das, was man als gesunden Menschenverstand und die Welt kannte, auf den Kopf gestellt, und das war noch nicht alles.
Es gab auch komische Krankheiten. An einem Tag ging es jemandem noch gut und er war gesund, und am nächsten Tag stand er schon mit einem Fuß im Grab.
Sogar die Keime und Schädlinge in Imperilment waren auf einem anderen Niveau.
Einmal tauchte sogar eine Krankheit auf, die den Menschen nur von innen auffraß.
Das hieß, dass sie sich nur von den Knochen ernährte. Zuerst machte sie die Knochen weich und dann brüchig. Nach nur ein paar Tagen konnten die Menschen nicht mehr laufen und im Endstadium der Krankheit waren sie nur noch ein Stück Fleisch auf dem Boden.
Sogar der Schädel wurde komplett aufgefressen, sodass von den Menschen nur noch ein Fleischklumpen übrig blieb.
Es war ein schreckliches Schicksal.
Es gab Zeiten, in denen die Menschen genug von der Gefahr hatten und es leid waren, auf einen Retter zu warten.
Eine Gruppe von ihnen beschloss, sich von ihren Mitmenschen zu ernähren. Das war Kannibalismus, aber zumindest war ihnen der menschliche Körper vertrauter als die tödlichen Kreaturen der Gefahr.
Außerdem konnten sie, weil die Biologie näher war, alle wichtigen Nährstoffe aus menschlichem Fleisch holen und davon gut leben.
Das führte aber zu vielen Kämpfen ums Überleben und/oder darum, nicht gegessen zu werden.
Denn auch wenn Imperilment ein schrecklicher Ort war, wer wollte nicht gerne lange leben?
Imperilment hat sie echt an ihre Grenzen gebracht, und viele sind verrückt geworden.
In seinem ganzen Leben wurde Victor nie so sehr als Alpha auf die Probe gestellt wie in diesen frühen Tagen in Imperilment.
Es war eine wirklich harte Zeit, und jeden Tag musste er zwei Kämpfe austragen.
Der eine Kampf war die Verdauung der großen Dämonenkraft in ihm, die ihm sogar das Atmen erschwerte, da Imperilment seine Kraft nicht kontrollieren konnte.
Der zweite Kampf bestand darin, sein Volk zu führen und zu regieren.
In dieser Zeit tauchten Ulric und sein Assistent Gadu auf, Mitglieder des Ironback-Werwolfstammes.
Ein Stamm von Werwölfen, der unter der Herrschaft von Mr. Augustus, dem Dämon der Abaddon-Königsfamilie, stand.
Zuerst traute Victor ihnen kein bisschen, obwohl sie ihm das Leben gerettet hatten.
Aber in einer gefährlichen Situation waren Verbündete, die einem den Rücken freihielten, praktisch ein Geschenk des Himmels.
Mit der Zeit entwickelte Ulric eine enge Beziehung zu ihm. Außerdem hatte er aufgrund seiner längeren Anwesenheit an diesem Ort viel Wissen, das er weitergeben konnte.
Er stand Victor mit Rat und Tat zur Seite und gewann in kürzester Zeit seine Zuneigung.
Mehr als zehn Jahre lang lebten sie in Frieden und schafften es schließlich, mit den verbliebenen Überlebenden eine blühende Gemeinschaft aufzubauen.
Sie entdeckten viele Geheimnisse, wie man in dieser gefährlichen Welt überleben konnte, und wenn die Bestien des Landes wanderten, zogen sie mit.
So konnten sie unter Bedingungen und in einer Umgebung leben, die ihre Sicherheit und ihr Wachstum förderten.
Die Lage war relativ friedlich geworden.
Relativ, weil Victors Zustand von Tag zu Tag schlechter wurde und sogar die bronzene Rüstung, die seine Kraft im Zaum hielt, anfing zu piepen.
Unter seinem Volk gab es sogar Gerüchte, dass er explodieren und ihre neue Heimat zerstören würde.
Um ehrlich zu sein, wollte niemand einen solchen Anführer.
Und genau in dieser Zeit zeigte Ulric sein wahres Gesicht.
Er zeigte eine Ambition, die offensichtlich gut durchdacht und über Jahre hinweg sorgfältig geplant war.
Victor musste schmerzlich feststellen, dass es Ulric von Anfang an nie darum gegangen war, in Frieden und Harmonie zu leben. Vielmehr war es sein Ziel, Victors Position als Alpha einzunehmen und Allison zu seiner Frau zu machen …
(Anmerkung des Autors: Okay, Leute, jetzt mal im Ernst. Bitte hinterlasst eine Rezension zu dem Buch. Ich habe schon so lange keine Rezension mehr bekommen. Ich weiß nicht einmal, ob ich gut bin oder nicht. Hinterlasst einfach eine Rezension, bitte. Die Ermutigung tut mir unglaublich gut. Außerdem schreibe ich, um zu leben. Eure Geschenke und Golden Tickets helfen mir also sehr. Danke.)
