Allison flatterte mit einem Sprung vom Boden durch die Luft.
Lenny hatte ausdrücklich gesagt, dass sie keine kosmische Energie benutzen sollte. Aber das hieß nicht, dass sie nicht gefährlich war.
Lenny blieb in Imperilment, aber sein Leben war anders gewesen. Er wollte schon immer weg von dort und war deshalb nie richtig angekommen.
Allison hingegen war dort geboren, ebenso wie ihre Eltern vor ihr.
Imperilment war ihr Zuhause. Die extreme Gefahr war alles, was sie seit ihrer Geburt kannte.
Sie war buchstäblich ein Kind der Klinge.
Während sie sich durch die Menge der Teufel mähte, konnte Lenny das Lächeln auf ihrem Gesicht sehen. Es war ein wunderschöner Kontrast zu all dem Blut um sie herum. Es war wie eine schöne Blume, die mitten in einem Sumpf blühte.
Während sie tötete und schlachtete, begann sich ihr Körper langsam zu verwandeln. Sie verwandelte sich in eine Werwölfin. Ihr Körper wurde größer und schwoll an wie ein Ballon.
Ihre Oberschenkel und Hände wurden dicker und breiter und rissen den losen Stoff, der ihre Nacktheit bedeckt hatte, auseinander.
Ihr Gesicht wurde länger und ihre Gesichtszüge ähnelten immer mehr denen eines Wolfes, dann kamen die scharfen Zähne zum Vorschein.
Genau wie bei Victor, als er sich verwandelte, war ihr Fell nicht weiß wie das der anderen riesigen Schattenwerwölfe. Stattdessen hatte es einen hübschen hellroten Farbton.
Selbst aus der Entfernung konnte Lenny erkennen, dass es glatt und zweifellos flauschig war.
Während sie sich verwandelte, färbten sich ihre Augen hellrot und leuchteten leicht.
Zuerst benutzte sie nur ihre Krallen, aber bald begriff Lenny, dass dies alles nur eine Illusion war.
Sie benutzte nicht nur ihre Krallen als Waffen, sondern ihren ganzen Körper. Ihre Unterarme, Beine, Schultern, sogar ihr Hals, jeder einzelne Teil ihres Körpers wurde als Waffe eingesetzt.
Jede ihrer Bewegungen war darauf ausgerichtet, zu töten. Jede ihrer Biegungen oder Kurven führte dazu, dass noch mehr Blut die Luft füllte.
Während sie ihren chaotischen Tanz fortsetzte, ergoss sich das Blut der Dämonen über ihre Haut. Aber sie schreckte nicht davor zurück.
Stattdessen nahm sie alles in sich auf. Es war, als würde sie duschen, und ihre Haut hungerte nach der Erleichterung, die das warme Blut ihr verschaffen würde.
Der Anblick war so schön, dass Lenny jeden Moment mit seinen Augen einfing. Lenny konnte es selbst nicht glauben, aber er fühlte sich von der Schönheit vor ihm gefangen.
Er hatte eine seiner Fähigkeiten einsetzen und einen großflächigen Angriff starten wollen, der eine große Anzahl dieser Teufelwesen vernichten würde.
Aber er konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass er damit den Spaß, den sie hatte, beleidigen würde.
Lenny merkte, dass er sie nicht aufhalten wollte. Nein! Er wollte die Gewalt sogar noch ein bisschen anheizen. Eigentlich wollte er sich ihr anschließen, und genau das tat er auch.
Mit einer Handbewegung erschienen zwei Schwerter, eines in jeder Hand, die alle wunderschön mit Runen verziert waren.
Die Schwerter leuchteten gelb wie die Oberfläche der Sonne, und Lenny stürmte ins Schlachtfeld. Das war offensichtlich der Einsatz von Feuerrunen.
Es war ein Kampf, den er mit etwas Magie leicht hätte beenden können, aber wo wäre dabei der Spaß gewesen?
Manchmal muss man sich mit der Klinge so tief beugen, um die Höhe zu genießen, die man erreicht hat.
Im Moment hatte Lenny beschlossen, tief zu gehen. Er griff wieder auf seine Fähigkeiten mit der Klinge zurück.
Nur so konnte er den Spaß am Kampf voll auskosten.
Er sprang in die Luft, schwang seine Klinge und verbrannte das Fleisch seiner Gegner, während er sie zerteilte.
Jeder Hieb seines Schwertes wurde mit Fleisch empfangen und hinterließ Tränen und Schmerzen, während sein Schwert das Geschenk von dickem, rotem Blut mit sich nahm.
Lenny hielt ein Schwert umgekehrt und das zweite als Stütze und schwang sie wie einen Fächer in der Luft, um für eine Brise zu sorgen.
Langsam türmten sich die Leichen unter ihnen, aber sie machten weiter. Selbst als das Blut eine kleine Lache bildete, machten sie nicht auf.
Coco sah die beiden, wie sie gegen seine Schergen kämpften, und er musste unweigerlich denken, dass es wunderschön aussah.
Schließlich war er zwar ein Teufel, aber dennoch ein Liebhaber der Klassik und der Raffinesse. Er war empfänglich für jede Art von Schönheit und die Harmonie, die sie mit sich brachte.
Und in diesem Moment waren Lenny und Allison so perfekt aufeinander abgestimmt, dass sie wie zwei Menschen aussahen, die einen Tango tanzten.
In kürzester Zeit waren sie blutrot, getauft mit dem Blut der Gefallenen.
Coco lächelte, als er sich an Lady Hanger wandte: „Lass uns den beiden etwas Platz lassen.“ Sie nickte ihm zu und trat zurück.
Währenddessen beobachtete Jasper mit offenem Mund weiter, was vor sich ging. Gliedmaßen und Teufelsfleisch fielen wie Regen vom Himmel.
Hier eine Hand, dort ein Bein und weit weg in einer anderen Ecke ein Kopf.
Im Grunde genommen waren es zwei sehr fleißige Maniacs, die das Gemetzel genossen.
Nach einer Weile bemerkte Jasper etwas: Die Teufel griffen nicht mehr so heftig an wie zuvor.
Ihre Angriffe wurden immer seltener, und einige zeigten sogar Angst und wichen zurück.
In diesem Moment hörte Lenny einen Alarmton aus dem System, aber er ging an ihm vorbei und verstärkte nur die Melodie aus Knochenbrüchen, zerreißendem Fleisch und den Schreien seiner Opfer.
Allison sah, wie er tötete, und das entfachte ihre Leidenschaft noch mehr. Plötzlich entstand eine Art Kommunikation zwischen den beiden, als ob ihre Art zu kommunizieren über das bloße Sprechen mit Worten hinausging und sie stattdessen flirteten, wobei sie das Töten ihrer Beute als Pointe verwendeten.
Eine Stunde lang kämpften sie weiter, und inzwischen lagen Tausende von Teufeln tot unter ihren Füßen.
In diesem Moment hörten die Teufel auf anzugreifen. Stattdessen zogen sie sich zurück. Egal, wie Lenny und Allison sie provozierten, sie griffen nicht mehr an.
Mittlerweile waren Lennys Kleider an vielen Stellen zerfetzt und seine Haut war mit Kratzern übersät. Er und Allison waren komplett mit Blut bedeckt.
In diesem Moment sahen sie sich an, und Lenny spürte ein tiefes Verlangen in sich, und sie spürte es auch.
„Scheiß drauf!“, fluchte er, stürzte sich auf sie, hob sie in die Luft und schlang ihre blutigen nackten Beine um seine Hüften.
Sie spürte sein Verlangen und seine Härte und wollte beides in sich spüren …
(Anmerkung des Autors: Verdammt! Dieser Cliffhanger war unglaublich … LOL. Danke für all die Liebe, Leute. Schickt mir Geschenke. Vielleicht veröffentliche ich noch ein Kapitel … LOL)