Agent „X“ hatte bei seiner strategischen Positionierung nicht mit Lennys Einfallsreichtum gerechnet, der die Umgebung zu seinem Vorteil nutzte. Die Feuerwerkskörper waren zwar aufgrund der Spielregeln für ihn selbst harmlos, wurden jedoch zu einer tödlichen Gefahr, als sie die alte, trockene Holzkonstruktion des Hauses, das er als Deckung nutzte, in Brand setzten.
Als ihm das klar wurde, konnte Agent „X“ nur noch seine Unachtsamkeit verfluchen. Die Spielregeln hatten ihn selbstsicher gemacht, sodass er sich nur auf direkte Angriffe konzentrierte und die indirekten Gefahren vergaß, die entstehen konnten. Das Gebäude, das nun in Flammen stand, wurde schnell zu einer Todesfalle. Das trockene Holz, ein perfekter Brennstoff für das Feuer, ließ die Flammen rasch um sich greifen und alles in ihrem Weg verschlingen.
„Scheiße!“, schrie Agent „X“, als er versuchte, aus dem einstürzenden Gebäude zu fliehen. Die Flammen leckten an den Wänden und dem Boden, die Hitze war intensiv und erstickend. Rauch waberte um ihn herum, verschleierte seine Sicht und machte es ihm schwer, einen Ausweg zu finden. Das Geräusch des Feuers, das in seinen Ohren dröhnte, wurde begleitet vom Knacken und Knarren des brennenden Gebäudes, eine Kakophonie, die seine gefährliche Lage signalisierte.
Währenddessen, sicher versteckt im Waffenladen, musste Lenny leise lachen, als er die Schreie von Agent „X“ und das Geräusch des brennenden Hauses hörte. Es war eine grimmige Genugtuung zu wissen, dass sein Plan aufgegangen war, dass er es geschafft hatte, den Spieß gegen seinen beeindruckenden Gegner umzudrehen.
Lennys Verständnis der Spielregeln und seine Fähigkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen, hatten ihm zumindest für den Moment einen Vorteil verschafft.
Die Schreie und das Geräusch des einstürzenden Hauses erinnerten ihn schmerzlich daran, wie viel in diesem Duell auf dem Spiel stand.
Als das letzte Feuerwerk verpuffte und das Geräusch des brennenden Hauses die Luft erfüllte, machte sich Lenny bereit, sich Agent „X“ zu stellen.
Sofort stürzte er mit seiner Waffe in der Hand auf die Flammen zu. Allerdings sah er niemanden im brennenden Haus. In diesem Moment bemerkte er eine Gestalt, deren Körper vollständig in Flammen stand und die in den Salon stürmte.
„Hab dich!“, murmelte Lenny, während er ihm folgte.
Lenny wusste, dass Agent „X“ nach einer Möglichkeit suchen würde, sich zu rächen, und er musste auf alles vorbereitet sein, was als Nächstes kommen würde.
Nachdem er Agent „X“ in den Salon gefolgt war, fand sich Lenny von Spiegeln umgeben wieder. Das hatte er nicht erwartet, als er das Schild mit der Aufschrift „Salon“ gesehen hatte. Anscheinend handelte es sich eher um ein Spiegelkabinett.
Lenny bewegte sich vorsichtig durch das Labyrinth aus Spiegeln, wobei ihn jeder Schritt tiefer in das verwirrende Gewirr führte. Die Vielzahl der Reflexionen schuf eine surreale und beunruhigende Atmosphäre, die ihn an die Horrorfilme aus seiner früheren Welt erinnerte. Die verzerrten und gekrümmten Spiegel verzerrten sein Bild und dehnten und verzerrten sein Spiegelbild zu bizarren Formen. Es war ein Ort, der dazu diente, zu verwirren und zu desorientieren, und er erfüllte seinen Zweck gut.
Während er sich seinen Weg durch das Labyrinth bahnte, war sich Lenny der Gefahr, die dort lauerte, überaus bewusst. Er wusste, dass Agent „X“ verwundet, aber dennoch ein tödlicher Gegner war. Jedes Spiegelbild seiner selbst erinnerte ihn an die prekäre Lage, in der er sich befand, und daran, dass er wachsam und vorsichtig sein musste.
Dann, inmitten der unzähligen Spiegelbilder von sich selbst, entdeckte Lenny etwas Ungewöhnliches – ein Bild, das nicht sein eigenes war. Es war Agent „X“, seine Haut verbrannt, seine Kleidung verkohlt und sein Make-up vom Feuer verschmiert. Die Verbrennungen dritten Grades entstellten sein Gesicht und ließen ihn noch bedrohlicher und entschlossener wirken. Lennys Instinkt übernahm die Kontrolle, er hob seine Waffe und zielte auf die Gestalt von Agent „X“, die sich im Spiegel widerspiegelte.
Ohne zu zögern drückte Lenny ab, und der Schuss hallte durch das Spiegelhaus. Doch als das Glas zersplitterte, erkannte er seinen Fehler. Er hatte nicht auf Agent „X“ geschossen, sondern nur auf ein Spiegelbild, eine Täuschung, die ihn in die Irre führen sollte.
Bevor Lenny sich von seinem Fehler erholen konnte, zischte ein Messer durch die Luft, präzise und tödlich. Lenny spürte den stechenden Schmerz, als es sich in seinen Bauch bohrte, und der Aufprall raubte ihm den Atem. Er taumelte rückwärts, die Hand auf die Wunde gepresst, als ihm klar wurde, was passiert war. Agent „X“ hatte es trotz seiner Verletzungen geschafft, ihn auszumanövrieren und Lennys momentane Unachtsamkeit in einen entscheidenden Vorteil zu verwandeln.
Der Schmerz war stark, und Lenny wusste, dass er schnell handeln musste. Er konnte es sich nicht leisten, sich durch diese Verletzung verlangsamen oder in seiner Entscheidung beeinträchtigen zu lassen. Er holte tief Luft, fasste sich wieder und überlegte rasend schnell einen neuen Plan.
Das Spiegelhaus mit seinem verwirrenden Grundriss war jetzt eine Falle. Und Lenny hatte die einzige Kugel in seiner Waffe verschossen.
Jetzt musste er das Problem lösen, dass er keine Waffe mehr hatte.
Währenddessen hallte die Stimme von Agent „X“ durch das Spiegelhaus. „Im Ernst, du hast die einzige Waffe, die du hättest benutzen können, schon verschossen? Du bist wirklich dumm. Bei so einer Denkweise frage ich mich wirklich, warum er dich ausgewählt hat und nicht MICH!“
In seiner Stimme war deutliche Wut zu hören.
„Ich war brav! Ich hab alles gemacht, was er wollte, und sogar noch mehr. Nur um ihm zu gefallen! Nur um den Stolz des Fluchs zu beenden. Nur um das Privileg zu bekommen, der VERDAMMTE SKLAVE DES TEUFELS zu sein!“
Lenny hörte diese Worte und erstarrte vor Schock. Doch schon zischte eine weitere Klinge durch die Luft und schnitt ihm knapp an den Rippen vorbei.
„AHHH!“, stöhnte Lenny vor Schmerz. Aber er versteckte sich in einer Ecke.
Um ihn herum war überall das Spiegelbild von Agent „X“ zu sehen.
Mittlerweile hatte Lenny zu viel Blut verloren, was ihm langsam zu schaffen machte und seine Bewegungen verlangsamte.
Während er sich versteckte, konnte er immer noch die Stimme von Agent „X“ hören, aber er konnte die Worte nicht mehr verstehen.
Lenny wusste, dass er Agent „X“ finden musste, um das zu beenden, bevor seine Verletzung noch lebensbedrohlicher wurde.
Er biss die Zähne zusammen, um den Schmerz zu ertragen, und bewegte sich vorwärts, die Waffe immer noch in der Hand, seine Sinne geschärft, um jedes Anzeichen von Agent „X“ zu erkennen. Die Spiegel um ihn herum reflektierten weiterhin verzerrte Bilder, aber Lenny ließ sich davon nicht mehr ablenken. Er hatte nur noch ein Ziel vor Augen: Agent „X“ finden und das Ganze ein für alle Mal beenden.
Trotz der Schmerzen durch den Blutverlust und seiner langsamen Bewegungen gab er sein Bestes.
Plötzlich wurde es still im Haus.
In der unheimlichen Stille des Spiegelsaals, die nur durch Lennys schweres Atmen und das gelegentliche Knarren des alten Gebäudes unterbrochen wurde, näherte sich die letzte Auseinandersetzung ihrem Höhepunkt.
Lenny lag geschwächt und blutüberströmt hilflos auf dem Boden. Die Blutspur hinter ihm war ein deutlicher Beweis für die Schwere seiner Verletzungen. Sein Körper, einst ein Symbol für Kraft und Beweglichkeit, ließ ihn nun im Stich, der Blutverlust und der Schock des Angriffs forderten ihren Tribut. Lennys Gedanken waren ein Wirbelwind aus Frustration und Verzweiflung, seine wiederholten Flüche spiegelten seine verzweifelte Lage wider.
Als er versuchte, wegzukriechen, um etwas Abstand zwischen sich und Agent „X“ zu bringen, waren seine Bewegungen träge, jede Bewegung eine immense Anstrengung. In diesem Moment tauchte die Gestalt seines Peinigers vor ihm auf. Lennys Blick wanderte von den vertrauten Stiefeln mit hohen Absätzen über den Körper der Gestalt hinauf zu dem schwer verbrannten Gesicht von Agent „X“. Der Anblick seines Gegners, selbst entstellt und verletzt, erfüllte Lenny mit einem neuen Gefühl der Dringlichkeit.
Ohne Vorwarnung versetzte Agent „X“ Lenny eine Reihe von Tritten ins Gesicht. Jeder Schlag war brutal, die Wucht verschlimmerte Lennys Verletzungen und ließ sein Gesicht grotesk anschwellen. Lenny konnte kaum etwas tun, außer zu versuchen, sich zu schützen, wobei seine Arme schwach versuchten, seinen Kopf vor den unerbittlichen Schlägen zu schützen.
Agent „X“ stand über seinem am Boden liegenden Gegner und grinste mit kalter Genugtuung in der Stimme. „Da er dich ausgewählt hat, werde ich ihm das Gegenteil beweisen.“ Die Worte waren rätselhaft und deuteten auf ein tieferes Motiv für Agent „X“s Rachefeldzug hin. Es war klar, dass dies für ihn mehr als nur ein Spiel war; es war etwas Persönliches, eine Mission, um jemandem etwas zu beweisen, vielleicht sogar sich selbst.
Agent „X“ packte Lenny am Hals und genoss den Anblick seines Elends. Seine Dominanz und Kontrolle über Lenny waren offensichtlich, und er genoss jeden Moment davon. Mit einem grausamen Grinsen setzte er eine zerbrochene Klinge an Lennys Hals, wobei die scharfe Kante gerade so tief in die Haut drückte, dass sie eine klare Botschaft aussandte.
„Hast du noch was zu sagen?“, fragte Agent „X“ mit einer unheimlichen Stimme. Der Moment war kritisch, es gab kein Zurück mehr. Lenny wusste trotz seiner schlimmen Lage, dass er handeln musste. Sein Leben hing am seidenen Faden, sein Schicksal lag in den Händen eines Mannes, der von Hass und dem Verlangen nach Beweisen getrieben war.
Lennys Lippen waren zwar schwer verletzt, bewegten sich aber ganz leicht.
Es war eine subtile Bewegung, als würde er versuchen, etwas zu sagen, aber nicht die Kraft dazu aufbringen können.
Agent „X“ beugte sich vor und hörte dann Lennys Worte. „Du bist vergiftet … Du wirst nicht rechtzeitig reagieren können!“