Währenddessen hallten in der Unterwelt Schläge von den Wänden des Schlosses der Accords wider.
Diese Schläge kamen von Ella, die auf Lenny einschlug.
„Sag es mir, verdammt noch mal! Sag es mir!! Wie zum Teufel zerstöre ich diese verdammte Rune?“
Doch egal, wie viele Schläge sie ihm versetzte, Lenny sagte kein Wort. Natürlich wusste auch er nicht, was gerade passiert war.
Er wusste nur, dass er Dinge gesehen hatte, die er sich nicht erklären konnte, und dass er die Anwesenheit von jemandem gespürt hatte, der sich wie ein Gott anfühlte.
Lenny war schon ein sehr starker Mann. Dass er so etwas empfand, bedeutete, dass der König, den er auf dem Thron gesehen hatte, über extreme Macht verfügte.
Lenny konnte nicht anders, als zu spüren, wie seine Gier nach Macht wie ein aufziehender Sturm in seinem Herzen wuchs.
Seine Gedanken waren viel zu sehr mit dem beschäftigt, was er gesehen hatte, und mit dem Gefühl, das dieser Ort in ihm auslöste, als dass er sich darum kümmern konnte, was Ella mit ihm machte.
Außerdem hatte er gerade eine Benachrichtigung erhalten, die seine Neugierde weckte.
<Benachrichtigung: Der Wirt hat ein Geschenk von König Salomon erhalten. ERBES-PILLE>
Die Benachrichtigung war überraschend, aber sie war der Beweis dafür, dass alles, was er erlebt hatte, kein Traum gewesen war.
Lenny wusste nicht, wozu diese Heritage Pill diente, aber davor war ein Schloss-Symbol.
Nach einer Weile des ständigen Schlagens hatte Ella genug und hörte auf.
Sie biss die Zähne zusammen und kaute auf den Fingernägeln ihrer linken Hand.
Ihre Verzweiflung nach Antworten begann sie zu überwältigen. Schließlich wollte Lenny nichts sagen.
Sie taumelte rückwärts und setzte sich auf den Boden. „Sag es mir! Sag es mir einfach“, flüsterte sie leise. „Diese Schlampe Minnie wollte es mir nicht sagen, und jetzt willst du es mir auch nicht sagen!“
Lenny hob den Kopf, um sie anzusehen. Sie sah nicht mehr so würdevoll aus wie zuvor. Sie sah aus wie jemand, der gerade aus einer Irrenanstalt geflohen war.
„Du bist eine verdammt verrückte Schlampe“, murmelte Lenny, während er etwas Blut aus seinem Mund ausspuckte.
Diese Worte ließen bestimmte Gedanken in ihr aufkommen.
Dann verengten sich ihre Augen, als sie sich entschloss.
Sofort stand sie auf, packte Lenny am Ohr und zog ihn heftig mit sich. „Ich habe Hunderte von Jahren Geduld gehabt. Ein paar mehr können nicht schaden.“
„Wohin bringst du mich?“, fragte Lenny.
Sie antwortete nicht, winkte mit den Händen und ein Teil der Knochenburg knackte, als sie sich öffnete. „Ich verrate dir ein kleines Geheimnis über diese Burg. Sie ist der kürzeste Weg zu jedem Ort im gesamten Nether.“
Die Knochen öffneten sich wie ein Portal. In dem Moment, als sie sich öffneten, ertönte ein leises Summen aus dem Loch.
Athena hörte das Summen und flüsterte: „Nein! Tu das nicht! Ella, er wird nie wieder rauskommen!“
„Das ist ja der Sinn der Sache!“, flüsterte Ella, während sie ihn weiterzog.
Die Knochen schlossen sich hinter ihnen und ließen nur Athena in der Burg zurück, die Ella anschrie, sie solle Lenny zurückbringen.
Ella zog Lenny am Ohr und zerrte ihn in das Portal, das aus einer unheimlichen Mischung aus menschlichen Überresten und Knochen gewebt war.
Als sie auf der anderen Seite auftauchten, standen sie vor zwei riesigen Metalltüren, die sich endlos in die pechschwarze Leere über ihnen zu erheben schienen.
Die Türen waren mit komplizierten Mustern verziert, die einen riesigen Baum bildeten, der überirdische Früchte trug und ein schwaches, ätherisches Leuchten in die bedrückende Dunkelheit warf.
Vor diesen titanischen Toren standen zwei imposante Gestalten in silbernen Rüstungen, die so glänzend poliert waren, dass sie wie Spiegel wirkten, ohne einen Hauch von Staub oder Makel.
Die Riesen waren so riesig, dass selbst die kleinen Zehen ihrer kolossalen Sandalen so groß waren wie ein hoch aufragender Bus. Es war verständlich, dass ihre Beine größer waren als jedes von Menschenhand geschaffene Monument.
In ihren ebenso kolossalen Händen hielten sie massive Schwerter, die so breit und dick wie Wolkenkratzer waren.
Da es kaum Licht gab, strengte Lenny seine Augen an, um die Gesichtszüge dieser himmlischen Wächter zu erkennen. Die Spitzen ihrer silbernen Flügel, die majestätisch hinter ihnen gefaltet waren, deuteten auf die majestätische Größe ihrer göttlichen Präsenz hin. Die Gesichter der Wächter blieben im Schatten verborgen, verdeckt durch die Höhe, zu der sie sich in der tiefen Dunkelheit erhoben.
Als Lenny nach oben blickte, dämmerte ihm eine Erkenntnis. Dies war das Legendäre Tor, eine gewaltige Barriere, die das Eindringen der Nether in die Welt der Realität verhindern sollte. Die hoch aufragenden Gestalten vor ihm waren niemand anderes als die legendären Engel, standhafte Wächter, die als Vorhut gegen die eindringenden Kräfte der Nether kämpften.
Die Szene war beeindruckend und bedrohlich zugleich, das ätherische Leuchten der Tore stand im Kontrast zu der Dunkelheit, die die himmlischen Wächter umhüllte. Die Luft war schwer von einer überirdischen Spannung, und Lenny konnte die Last der heiligen Pflicht spüren, die diese Wächter trugen.
Die Größe der Tore und die kolossalen Gestalten vor ihm übertrafen alles, was er sich jemals vorgestellt hatte, und zeugten von der monumentalen Bedeutung ihrer Aufgabe. Die Atmosphäre war surreal, als würde sich die Struktur der Realität in diesem bedeutenden Moment an der Schwelle zwischen den Welten zu einem epischen Wandteppich verweben.
Ein leises, hallendes Summen drang aus den kolossalen Türen und hallte durch die weite Fläche, die Lenny und Ella von diesem monumentalen Tor trennte.
Nur aus einer Entfernung von mehreren hundert Kilometern konnten sie diese hoch aufragenden Figuren, die scheinbar bis in den Himmel reichten, in ihrer ganzen Größe erfassen. Selbst aus dieser immensen Entfernung konnte Lenny das leise Summen hören, ein akustischer Beweis für die lebendige, atmende Essenz der Tore selbst.
Die beeindruckende Größe der Szene entfaltete sich vor ihnen. Aus der Ferne ragten die himmlischen Wächter wie Titanen empor, ihre kolossalen Gestalten warfen unsichtbare Schatten, die sich unendlich weit ausdehnten. Das Summen schien nicht nur von den Engeln auszugehen, sondern aus dem Innersten der riesigen Tore, die in einem überirdischen Rhythmus pulsierten, der mit dem Herzschlag der Existenz mitschwang.
Als Lennys Blick über die weite Fläche vor den Toren schweifte, konnte er nicht anders, als die surreale Landschaft unter ihnen zu bestaunen. Über mehrere Kilometer hinweg verwandelte sich der Boden von dem für die Unterwelt typischen dunklen, schwarzen Sand in ein tiefrotes Meer. Die Farbe war so intensiv, dass sie das normale Farbspektrum zu überschreiten schien und an eine riesige Fläche blutgetränkter Erde erinnerte.
Auf dieser purpurroten Leinwand, eingefroren in der Zeit, standen Menschen in verschiedenen Posen, deren Körper sich in rote Statuen verwandelt hatten. Ihre gemeinsame Haltung schien eine gemeinsame Sehnsucht oder Ehrfurcht gegenüber den Toren auszudrücken, ihre Arme waren ausgestreckt und ihre Körper in offensichtlicher Ehrfurcht gestreckt. Es war eine stille Versammlung, ein Zeugnis der Größe der Macht, die von dem himmlischen Tor ausging.
Die Abwesenheit von Nether-Kreaturen in diesem Raum war spürbar. Es war, als würden sogar die Bewohner des Nether die Heiligkeit dieses Ortes anerkennen und instinktiv einen respektvollen Abstand zu dem monumentalen Tor halten. Die Stille, die die Szene umhüllte und nur durch das rhythmische Summen und das entfernte Flüstern des roten Bodens unter ihnen unterbrochen wurde, schuf eine Atmosphäre heiliger Ehrfurcht.
Lenny, überwältigt von der schieren Größe des Spektakels, stand da und dachte nach. Das Summen hallte in seinen Knochen und er spürte die kosmischen Kräfte, die hier am Werk waren.
Die Luft schien voller Energie zu sein und hinterließ einen bleibenden Eindruck in Lennys Seele, während er mit der erhabenen Pracht des Legendären Tors und seiner stillen, in der Zeit erstarrten Gemeinde kämpfte.
„Was machen wir hier?“, fragte Lenny verwirrt.
„Wir?“, wiederholte Ella lachend. „Nicht wir, Junge! Nur du!“ Ohne Vorwarnung packte sie ihn am Hemd, schleuderte ihn in die Ferne und warf ihn auf den unerbittlichen roten Boden. Der Aufprall war hart, aber Lenny fand schnell wieder Halt und stand allein an diesem seltsamen, unheimlichen Ort.
„Ich hole dich in ein paar hundert Jahren wieder hier raus. Bis dahin hast du bestimmt deine Meinung geändert“, erklärte Ella mit einer nonchalanten Miene, bevor sie durch das Portal verschwand.
Als Lenny versuchte, seine Umgebung zu begreifen, bemerkte er etwas Beunruhigendes. Der rote Sand unter ihm schien lebendig zu werden, winzige Partikel krochen wie fleißige Ameisen an seinem Körper hoch. Panik machte sich breit, als er gegen die heimtückische Kraft ankämpfte, aber seine Bemühungen waren vergeblich.
Inmitten des roten Meeres wurde Lennys Aufmerksamkeit auf eine Gestalt gelenkt, die im Sand erstarrt war – Minnie.
Der Schock, sie in dieser surrealen Szene zu sehen, verstärkte sein Gefühl der Hilflosigkeit. „Scheiße!“, fluchte er leise, ein vergeblicher Versuch, sich der Schwere der Situation zu stellen. Gefangen von den mysteriösen Kräften des roten Sandes, fand sich Lenny neben Minnie eingefroren wieder. „Ich komme zurück und hole dich, Ella“, murmelte er, gefangen in der gespenstischen Stille.
Ellas lautes Lachen hallte noch nach, als sie durch das Portal verschwand und Lenny und Minnie in der rätselhaften Umarmung des Legendären Tors zurückließ.
(Anmerkung des Autors: Wie wird unser lieber Mc aus dieser misslichen Lage herauskommen? Er hat keine Kraft mehr und kann sich nicht mehr bewegen oder bewusst denken. Bleibt dran und schickt Geschenke, um mehr zu erfahren … Dum Dum Dum … Der Autor verlässt dramatisch die Bühne und wackelt dabei mit dem Hintern …)