Inmitten der lebhaften Erinnerungen, die um ihn herumwirbelten, wurde Lenny durch eine Hand auf seiner Schulter und eine sehr vertraute Stimme in die Gegenwart zurückgerissen.
Instinktiv drehte er sich in Richtung der Stimme um, bereit, seine gewaltigen Kräfte zu entfesseln. Doch dann erkannte er, wer es war, und konnte eine möglicherweise heftige Konfrontation verhindern.
Die Gestalt vor ihm hatte die Erscheinung einer Unterweltbestie und war in einen großen schwarzen Kapuzenmantel gehüllt, der einen Großteil ihres Gesichts verbarg. Die Kapuze hatte zwei Augen auf jeder Seite und in der Mitte zierten zwei Hörner das Gesicht, wodurch eine Illusion entstand, die nahtlos mit den Unterweltbestien verschmolz, die durch die dunkle Weite streiften. Doch Lennys Erkenntnis durchdrang die trügerische Erscheinung.
„Athena…?“ sagte er überrascht, wobei der Name aufgrund ihrer Verbindung zwischen ihnen nachhallte. Die Kapuze konnte trotz ihres unheimlichen Aussehens die Essenz des Wesens darunter nicht verbergen. Lenny hatte sie sofort erkannt. Schließlich war er es gewesen, der ihr diesen Namen gegeben hatte.
In einer kurzen, aber bedeutungsschweren Pause griff Athena nach der Kapuze, die ihr Gesicht verbarg. Dunkles Haar umrahmte ihr Gesicht, und ihre schlanken Gesichtszüge verschmolzen mit einer wilden Schönheit, die an eine Gladiatorin erinnerte.
Diese Ausstrahlung wurde durch ihren muskulösen Körperbau noch verstärkt, der von ihrer Kraft zeugte, die zwar nicht die der meisten Gladiatorinnen übertraf, aber dennoch unbestreitbar war.
„Lenny!“, rief sie überrascht, als sie ihn erkannte. Die Verwunderung beeinträchtigte jedoch nicht ihre Reflexe. Blitzschnell zog sie einen Dolch, schwarz wie Obsidian, aus ihrer Hand und führte ihn in einem bedrohlichen Bogen auf sein Gesicht.
Lenny reagierte blitzschnell auf Athenas aggressiven Angriff und schlug mit einer Energiewelle zurück, die sie zu Boden schleuderte. Unbeeindruckt davon kam Athena schnell wieder auf die Beine und stürmte erneut auf ihn zu.
Lenny, der ihre bittere Vergangenheit gut kannte, nahm eine defensive Haltung ein und bereitete sich auf den unvermeidlichen Zusammenstoß vor. Als Athena in die Luft sprang, um die Distanz zwischen ihnen zu verringern, verschwand sie auf mysteriöse Weise und ließ Lenny verwirrt zurück, der die Umgebung nach ihr absuchte.
Die Kreaturen aus der Unterwelt, die in der Nähe lauerten, hatten jedoch nicht die Absicht, Lenny auch nur einen Moment Ruhe zu gönnen.
Ein Schwarm grotesker Wesen, eine Mischung aus Insekten und Reptilien, griff ihn gnadenlos an, um ihm das Fleisch vom Leib zu reißen.
Lenny reagierte flink und zauberte zwei Klingen aus Runen in seine Hände. Er schwang sie geschickt wie Hubschrauberrotoren und zerschnitt die abscheulichen Kreaturen mit gnadenloser Effizienz.
Inmitten des Chaos tauchte Athena mit unerwarteter Geschwindigkeit wieder vor ihm auf. Ein schneller Tritt gegen seine Beine ließ Lenny zu Boden stürzen. Athena nutzte den Vorteil, drehte sich in der Luft und stürzte sich mit ihrer Klinge auf ihn, bereit, ihm in einem tödlichen Angriff das Auge auszustechen.
Als Athenas Klinge gefährlich nahe an seinem Auge war, fing Lennys Hand den tödlichen Schlag nur wenige Zentimeter vor seinem Ziel ab.
Trotz Athenas Fähigkeiten zeigte sich in diesem entscheidenden Moment Lennys überlegene Kraft.
Allerdings hinderte der zerstörerische Einfluss der Unterwelt Lenny daran, seine ganze Kraft zu entfesseln, und schwächte ihn während ihres heftigen Kampfes zusehends.
In diesem seltsamen Reich jenseits der Realität war Lenny nicht in der Lage, das kosmische Gesetz zu beschwören, eine Kraft, die seine magischen Fähigkeiten auf das Niveau eines mächtigen Großdämons erhöht hätte.
Trotzdem hatte Lenny auch ohne seine volle magische Kraft immer noch die Kampfkraft, die einem so mächtigen Wesen gebührte.
Er sammelte die ihm noch verbleibende Kraft und stieß einen befehlenden Schrei aus, der in alle Richtungen hallte.
„INSEKT!!!“
Wellen seiner Aura, vollgepackt mit unglaublicher Energie, schossen nach außen und zerrissen die Luft um ihn herum. Die Kraft war so stark, dass sie sogar Athenas Arm brach und den riesigen Unterschied in ihrer Stärke zeigte.
„AHHH!!!“, schrie sie vor Schmerz.
Gladiatoren waren aber Leute, die eine unglaublich hohe Schmerzgrenze hatten.
Trotz des Rückschlags und ihres gebrochenen Arms machte Athena mit unerbittlicher Entschlossenheit weiter. Sie rollte sich auf Lenny und zauberte eine weitere Klinge, um ihn zu erledigen.
Diesmal aber tauchte eine Reihe alter Runen in der Luft über Lennys Körper auf. Diese mystischen Symbole bildeten eine Barriere, die Athenas Klinge festhielt. Egal, wie fest sie auch drückte, die Waffe blieb unbeweglich, blockiert von der geheimnisvollen Kraft der Runen.
Lenny war von seiner eigenen Verteidigungsfähigkeit amüsiert und musste grinsen. „Beeindruckend, oder? Ich könnte dir noch ein paar andere Tricks zeigen, aber ich will dich wirklich töten und dein Dasein erleichtern!“ Sein selbstbewusster Ton hallte in der Unterwelt wider, aber Athena ließ sich nicht beirren und erwiderte mit einem Lächeln: „Nicht schlecht, Scheißgesicht, aber du vergisst etwas. Das hier ist die Unterwelt!
Die Runen der Außenwelt haben hier keine Macht.“
Während sie diese Worte sprach, beobachtete Lenny mit wachsendem Unbehagen, wie die Runen auf seinem Körper wie eine erlöschende Glühbirne flackerten. Sie hatte Recht: Seine Kräfte schwand in der Unterwelt und schwächte sich ab, als die fremden Kräfte dieses Reiches gegen seine magischen Fähigkeiten wirkten. Die Realität ihrer Situation setzte ein und schuf eine angespannte und prekäre Atmosphäre auf dem Schlachtfeld.
Trotzdem hielt Lenny sich nicht für schwach. Auch ohne magische Fähigkeiten war er immer noch eine Kraft, der viele lieber den Tod vorziehen würden, als sich ihr zu stellen.
Er winkte mit der Hand und ein Dolch erschien. Der Dolch flog in einem Bogen durch die Luft auf Athenas Kopf zu. Lenny wollte ihn ihr ins Ohr rammen.
Doch gerade als die Klinge ihr Ziel erreichen wollte, materialisierte Athenas Kapuze einen Arm, der den Dolch auffing und festhielt.
Athena grinste übermütig. „Du bist nicht der Einzige, der ein paar neue Tricks gelernt hat, weißt du. Außerdem hast du es wohl nicht bemerkt, aber ich bin jetzt eine Hexe.“
In dem Moment, als sie das sagte, hob sie die Klinge, um erneut zuzustoßen.
Doch diesmal stach eine dicke Klaue aus ihrem Rücken durch ihren Bauch bis zu Lenny.
Sie hielt inne, als sie sich umdrehte. Sie schwang ihre Klingen, um die Unterweltkreatur, die sie angegriffen hatte, in Stücke zu reißen.
„Scheiße!“, fluchte sie und rollte sich von Lennys Körper.
Beide waren durch einen einzigen Angriff verletzt worden. Aber das bedeutete nicht, dass Lenny aufgeben würde. Er rollte sich wieder auf sie und holte mit seiner Klinge aus, um sie zu erstechen.
Doch dann ertönte ein lautes Heulen …
(Anmerkung des Autors: Ist der Schreibstil besser geworden?)