Im Herzen der Stadt Milch und Honig, im silbernen Schein des Mondes, versammelte sich eine Gruppe außergewöhnlicher Wesen. Es waren die Riesenschatten-Werwölfe, deren Fell so weiß wie Schnee war und die mit glänzenden silbernen Rüstungen geschmückt waren, die wie Sterne am Himmel leuchteten.
An ihrer Spitze stand ihr Anführer, ein riesiger Werwolf mit flammenden Augen. Er war der oberste Wächter der Stadt. Heute Nacht wagten sie sich aus der Sicherheit ihrer Mauern hinaus in die öde Einöde, die sich wie ein Meer aus Schatten ausbreitete, um sich der herannahenden Armee untoter Schrecken zu stellen.
Der Anführer der Wachen trat vor, seine Augen suchten die Umgebung ab und musterten die Gesichter jedes einzelnen Werwolfs vor ihm.
Das waren die Besten der Besten, die die Stadt derzeit zu bieten hatte. Jeder von ihnen befand sich in den frühen Stadien der tiefen Dämonenwelt.
Aus einer Tasche holte er eine blaue Phiole hervor, und ein mit Wasser gefüllter Bottich wurde herbeigebracht. Der Wachkommandant öffnete die Flasche. Er schloss leicht die Augen, und die blaue Flüssigkeit in der Flasche leuchtete wie kleine Sterne, die in der Flasche tanzten.
Das versetzte die Werwölfe in Staunen.
Schließlich können nur diejenigen aus der Alpha-Blutlinie das Blut der Urbestie auf diese Weise aktivieren. Das war eine der vielen Eigenschaften, die die Alpha-Familie so besonders machten. Sobald jemand den Kampf um den Thron des Alphas aufgab, verlor er automatisch das Privileg dieser Fähigkeit.
Gerüchten zufolge hatte der vorherige Alpha alle seine Konkurrenten getötet, jeden Bruder und jede Schwester, die ihn herausgefordert hatten.
Es schien, als seien die Gerüchte nicht ganz wahr.
Der Kommandant der Wachen hob den Kopf und sah die Leute vor sich an: „Ja, ihr wisst jetzt alle Bescheid, und ihr werdet dieses Geheimnis mit ins Grab nehmen. Ich habe Alpha-Blut in mir und bin der Bruder des früheren Alphas. Ich entschuldige mich, das ist das Beste, was ich aus dem Blut herausholen kann. Es ist nicht annähernd so stark wie der Schub, den jemand wie Curtin oder sogar Victor erzielen kann, aber es sollte genug Kraft für den bevorstehenden Kampf sein.
Meine Brüder! Wir kämpfen nicht nur als Wachen für unsere Stadt, sondern als Rudel für unsere Ehre. Hört meine Worte! Jede Pfote ist die Pfote eines Bruders. Jede Kralle ist die Waffe eines Bruders.“ Während er sprach, goss er die Flüssigkeit in das Fass mit Wasser, und jeder Werwolf trat vor, um davon zu trinken.
Im silbernen Schein des Mondes stand der Wachkommandant mit funkelnden Augen aufrecht inmitten der riesigen Schattenwerwölfe. Seine tiefe, hallende Stimme durchdrang die Nacht wie ein Fanfarenstoß und rührte die Herzen seiner Kameraden.
„Brüder und Schwestern der Mondnacht“, seine Worte trugen das Gewicht jahrhundertelanger Tapferkeit. „Heute Nacht stehen wir am Abgrund des Schicksals. Die Schatten der Untoten ragen bedrohlich empor und drohen, unsere geliebte Stadt Milch und Honig zu verschlingen. Aber fürchtet euch nicht, denn wir sind die Wächter dieses Landes, die Beschützer seines Volkes, und heute Nacht werden wir unseren Mut unter Beweis stellen.“
Seine Augen funkelten entschlossen und reflektierten das silberne Licht des Mondes. „Wir sind nicht nur Soldaten, wir sind die Verkörperung des Mutes, die Verteidiger der Hoffnung. Das Blut, das durch unsere Adern fließt, ist das Blut von Helden, und unsere Vorfahren wachen stolz über uns. Wir werden uns dieser Dunkelheit gemeinsam stellen, denn in der Einheit finden wir unsere Stärke.“
Er hob seine klauenbewehrte Hand, und das Mondlicht beleuchtete die goldene Rüstung, die seinen beeindruckenden Körper schmückte. „Schaut euch um, meine Brüder. Seht die Gesichter eurer Kameraden, das Flackern der Tapferkeit in ihren Augen. Wir sind eine Familie, verbunden durch Ehre, Loyalität und einen unzerbrechlichen Geist. Heute Nacht kämpfen wir nicht nur für uns selbst, sondern für die Generationen, die noch nicht geboren sind.
Wir kämpfen für die Schönheit unserer Stadt, für das Lachen ihrer Kinder und für den Frieden, der innerhalb ihrer Mauern herrscht.“
Die Stimme des Kommandanten schwoll vor Leidenschaft an und hallte über die öde Einöde. „Lasst unseren Schlachtruf den Himmel erschüttern! Lasst ihn die Untoten daran erinnern, dass sie nicht nur Wölfen gegenüberstehen, sondern Kriegern mit unbezähmbarem Willen. Lasst sie vor der Macht der riesigen Schattenwerwölfe zittern!“
Seine Worte hallten durch die Reihen und entfachten ein Feuer in den Herzen seiner Kameraden. Mit neuer Leidenschaft heulten die Werwölfe im Chor, und ihre Stimmen verschmolzen zu einer Symphonie aus Tapferkeit und Trotz. Die Nacht schien vor ihrer Entschlossenheit zu zittern, als würde die Natur selbst ihren Mut anerkennen.
Der Wachkommandant sah jedem Werwolf direkt in die Augen, ohne zu wimpern. „Heute Nacht schreiben wir unser Vermächtnis in die Annalen der Geschichte. Lasst die Geschichte unserer Tapferkeit künftige Generationen inspirieren. Vergesst nicht, meine Brüder, dass wir nicht nur Krieger sind, sondern Legenden in der Mache. Lasst uns nun mit hoch erhobenem Kopf und brennendem Herzen voranschreiten.
Für Milch und Honig, für unsere Angehörigen und für den unsterblichen Geist der Mondnacht!“
Mit einem lauten Heulen, das über die Ödnis hallte, stürmten die Riesenwerwölfe in die Nacht, ihre Seelen entflammt vom Ruf ihres Kommandanten. In diesem Moment waren sie nicht nur eine Wache, sondern ein Leuchtfeuer der Hoffnung, eine Naturgewalt, bereit, sich jeder Herausforderung zu stellen, die es wagte, ihre Heimat zu bedrohen.
Während sie vorstürmten, knisterten ihre Körper vor blauer Elektrizität, die sie buchstäblich anschwellen ließ, und ihre Kraft wurde noch verstärkt, als sie aus ihren Körpern zu brechen drohte.
Als sie auf allen vieren durch die Stadttore stürmten, bewegten sie sich wie der Wind, und das Mondlicht spiegelte sich auf ihren Körpern.
Hoch oben auf den Stadttoren beobachtete Clawed das Geschehen. Er hielt sie nicht auf und sprang auch nicht sofort in den Kampf, sondern stand nur da und schaute zu.
Er blickte in die Nacht, zum Horizont und in die Dunkelheit, die das immer näher kommende ferne Land bedeckte.
Die Ödnis war eine trostlose Weite, übersät mit den Überresten mutierter Bestien und den Überresten unglücklicher Menschen.
Heute Nacht waren diese gefallenen Kreaturen auferstanden, ihre Körper von dunklen Mächten zu grotesken Abbildern des Lebens verzerrt. Die untote Armee, eine Million Mann stark, rückte wie eine Flut des Todes auf die Stadt vor.
Ihr Anführer, eine finstere Gestalt mit Augen so violett wie Amethyste und einem leuchtend violetten Stein auf der Brust, leitete ihren bösartigen Angriff vom Rücken eines riesigen Wurms aus.
Die Luft knisterte vor Spannung, als die riesigen Schattenwerwölfe zum Angriff ansetzten.
Der Gestank von Verwesung hing schwer in der Luft, und der Boden unter ihren Pfoten bebte vor Erwartung. Mit einem donnernden Brüllen stürmten sie vor, ihre silbernen Klauen gezückt, ihre Reißzähne in urwüchsiger Wut entblößt.
Der Kampf war so heftig wie brutal. Die Werwölfe rissen die untote Horde auseinander, ihre Klauen schlitzten verfaultes Fleisch und brüchige Knochen auf.
Die Luft war erfüllt vom Geruch von Eisen, als sich Blut mit der Erde vermischte. Die Geräusche der Schlacht waren ohrenbetäubend – das Knirschen von Zähnen, das Knacken von Knochen und das unheimliche Stöhnen der Untoten vermischten sich zu einer Symphonie des Chaos.
Mitten im Kampf bemerkte der Werwolf-Anführer ein seltsames Muster. Egal, wie viele Gliedmaßen sie abtrennten oder wie viele Körper sie zermalmten, die Untoten schienen nicht aufzuhalten zu sein. Erst als der Anführer den Anführer mit den violetten Augen bemerkte, der die Horde mit präzisen Befehlen anführte, kam ihm ein Plan in den Sinn.
Mit einem entschlossenen Schrei versammelte der Anführer seine Truppen. Sie konzentrierten ihre Angriffe auf den Anführer, der den unerbittlichen Angriff leitete. Sie erkannten, dass sie durch einen gezielten Schlag gegen den Kopf die Verbindung zwischen dem Anführer und seiner Horde unterbrechen und sie so machtlos machen konnten.
Für den Anführer der Untoten war es nicht schwer, einen Weg zu finden, um die Werwölfe in die Falle zu locken.
Sie wussten nicht, dass dieser Weg absichtlich angelegt worden war. In dem Moment, als sie dachten, sie könnten den Kampf beenden, kamen von allen Seiten riesige Skorpione aus dem Boden gekrochen … Es war eine Falle.