Perseus erreichte Lenny. An seiner Seite steckte ein gezücktes Schwert. „Ich komme mit dir!“
Diese Worte überraschten Lenny, aber es machte ihm nichts aus.
Wären das Hector oder Athena gewesen, hätte er nach den bisherigen Erfahrungen natürlich nicht zugestimmt.
Außerdem stand Athena jetzt auf seiner Liste der Leute, die er töten wollte.
Sie hatte ihm einen Kill weggenommen.
Das war eine der schlimmsten Beleidigungen, die man Lenny antun konnte.
Es war, als hätte ihn die Liebe seines Lebens vor dem Altar stehen lassen.
Zumindest stellte er sich das so vor.
Wenn er Athena töten würde, musste natürlich auch Hector dran glauben.
Da gab es keine zwei Meinungen.
Lenny war überzeugt, dass Hectors Besessenheit von Athena sein Ende bedeuten würde.
Das war der Grund, warum Lenny keine Liebhaberinnen hatte.
Wenn er schon eine Frau haben wollte, dann nur zur sexuellen Befriedigung.
Wenn sie versuchen würde, ihm in die Quere zu kommen, würde er sie genauso behandeln wie seine Feinde: er würde sie in Stücke schneiden.
Lenny nickte. „Ich sehe, du hast schon gepackt.“
Perseus nickte.
„Gut! Komm, lass uns losziehen und die Welt schlachten.“
Perseus nickte und ging mit Lenny mit.
Die anderen winkten ihnen zum Abschied hinterher.
In dem Moment, als sie den Rand des Reiches erreichten, hatte Lenny das Gefühl, das er immer hatte, wenn er durch ein Portal ging.
Er schaute hinter sich und zu seiner Überraschung war dort eine Wüste.
Perseus trat hinaus, und dann kam Glenn hinter ihm her.
„Ich sehe, du hast deine Sicherheitsvorkehrungen verbessert. Nicht schlecht!“, lobte Lenny.
„Nun, das musste ich auch. Ich mag keine Störungen. Ich habe lediglich einen Tarnzauber darüber gelegt.
Aufgrund des Pakts können Dämonen zwar nicht eindringen, aber das bedeutet nicht, dass andere Wesen wie Hexen nicht eindringen können. Außerdem gibt es in dieser Welt Dinge, die sogar Dämonen fürchten.“
Sie sprach diese Worte mit einer strengen Warnung.
Lenny nickte ihr zu. Aber tief in seinem Inneren konnte er sich der Aufregung bei diesem Gedanken nicht entziehen.
Lenny war kein normaler Mensch.
Je größer die Herausforderung, desto mehr Spaß machte es ihm, sie anzunehmen.
Glenn ging auf ihn zu und nahm seine Hand.
Sie legte sie auf ihre Brust, direkt auf ihre weiche, marshmallowartige Brust.
Mit einem mitleidigen Blick in den Augen hielt sie seinen Blick fest. „Bist du sicher, dass du nicht bleibst? Du wirst alles verpassen, weißt du!“
„Wow! Du gibst wirklich nicht auf, oder, Frau?“
Sie seufzte und schob seine Hände weg.
Dann winkte sie mit den Händen: „Geh ein bisschen zurück. Das wird ein großer.“ Lenny kicherte. „Das hat er auch gesagt.“ Negative Magie strömte aus ihrem Körper wie schwarzes ätherisches Gas und schwebte wie Flüssigkeit in der Luft.
Sie stieg hoch über ihre Köpfe.
Glenns Augen wurden plötzlich dunkel wie die Nacht.
Ihr Mund öffnete sich und Worte, die keiner von ihnen verstand, kamen heraus.
Sie sprach einen Zauberspruch.
Das Satan-System übersetzte ihn jedoch für Lenny.
~Durch die mystischen Kräfte der Nacht und des Tages
webe ich einen Schutzschild, um Schaden fernzuhalten.
Zwei Seelen, die nicht durch die süße Fessel der Liebe verbunden sind,
trotzdem spreche ich diesen Zauber, um sie zusammen zu beschützen.
Keine Liebesbande verbinden ihre Herzen.
Doch beschütze sie vor den scharfen Pfeilen des Lebens.
Ein Band aus Freundschaft, Respekt und Fürsorge
in diesem schützenden Zauber, den ich hier ausspreche.
Unsichtbare Fäden, ein schützendes Gewebe,
um diese beiden herum lasse ich meine Magie wirken.
Sie sollen nicht vom Bann des Unheils getroffen werden,
Mit diesem Zauber beschütze ich sie.
*Knacken!*
Es gab plötzliche Blitze in der Wolke aus negativer Magie.
Und dann verschwand alles.
<Alarm>
<Der ältere Hexer Glenn hat einen Schutzzauber gewirkt. Möchtest du den Zauber aufheben?>
Lenny überlegte kurz und antwortete: „Nein!“
Lenny ließ den Zauber zu. Schließlich war es nur ein zusätzlicher Schutz.
Vielleicht würde er später noch nützlich sein.
In einer so gefährlichen Welt konnte man nie genug Sicherheitsnetze für den Fall der Fälle haben.
Lenny wusste das besser als jeder andere.
„Außerdem kannst du mich im Notfall einfach rufen. Wenn du meinen Namen aussprichst, werde ich dich sofort hören“, fügte Glenn hinzu.
Nachdem alles geklärt war, war es Zeit zu gehen.
Das Land vor ihnen war furchtbar öde.
Es sah aus, als hätte etwas das Leben direkt aus der Erde getrunken.
Soweit das Auge reichte, war nichts als Wüste zu sehen.
Lenny war echt überrascht, dass kein Teufel zu sehen war.
Er wollte nachfragen, aber Glenn war mit einem anderen Zauber beschäftigt.
Bald konnten sie in der Ferne etwas erkennen, von dem Lenny überzeugt war, dass es ein Piratenschiff war.
Dieses Piratenschiff rollte durch den Wüstensand, als würde es auf dem Meer schwimmen.
Ungeachtet der Höhen und Tiefen gab es keinerlei Hindernisse.
Erst als es nah genug war, konnte er sehen, dass vier riesige Krokodile das Schiff zogen.
„Was ist das?“, fragte Perseus, dessen Unwissenheit über die Außenwelt offensichtlich war.
Glenn lächelte. Das ist die Crimson Leviathan.
Inmitten des salzigen, nebligen Sandes und Staubes, der die gnadenlose Erde verhüllte, kam dieses Piratenschiff namens „Crimson Leviathan“ in Sicht.
Es war ein Schiff wie kein anderes, mit verwitterten Mahagonibohlen, die die Narben unzähliger Schlachten trugen, und Segeln in der Farbe von frisch vergossenem Blut.
Als das Schiff näher kam, wurde das wahre Wunder dieses nautischen Giganten sichtbar.
Es wurde nicht von den üblichen Windböen angetrieben, sondern von vier riesigen Krokodilen, jedes von der Größe eines Kleinwagens, die am Heck des Schiffes festgezurrt waren.
Ihre Schuppen glänzten wie smaragdgrüne Rüstungen, und ihre Augen funkelten mit einer unheimlichen Intelligenz, die sie als mehr als bloße Reptilien auswies.
Die Krokodile waren mit kunstvollen Geschirren geschmückt, die mit Rubinen und Saphiren besetzt waren, die im fleckigen Sonnenlicht funkelten.
Massive Ketten, dick wie der Unterarm eines Seemanns, verbanden diese riesigen Reptilien mit dem Heck des Schiffes. Mit jedem kräftigen Schlag ihrer mit Schwimmhäuten versehenen Klauen zogen die Krokodile das Schiff vorwärts, wobei ihre sehnigen Schwänze rhythmisch auf die Sandoberfläche schlugen.
Die Piraten an Bord der „Crimson Leviathan“ steuerten diese furchterregende Flotte mit routinierter Geschicklichkeit. Sie standen am Steuer und säumten die Seiten des Schiffes, ihre Schnauzen mit komplizierten Schnitzereien von Seeungeheuern und Schatztruhen verziert, bereit, ihren donnernden Zorn zu entfesseln.
Dieses ungewöhnliche Schiff, das von vier riesigen, mit Juwelen geschmückten Krokodilen gezogen wurde, war ein beeindruckender Anblick in der Wüste und versetzte Freunde und Feinde gleichermaßen in Angst und Schrecken. Es war ein Beweis für die Kühnheit und den Einfallsreichtum der Piraten an Bord, eine schwimmende Festung mit den Raubtieren der Natur an ihrer Spitze, die durch die tückische Wüste dieser apokalyptischen Welt segelte.